Kapitel 6
Ross saß in einem Käfig. In einem Käfig, wie er echter nicht sein könnte. Er sah so ähnlich aus wie der, in dem vor sehr langer Zeit, in seinem früheren Leben in seiner ehemaligen Welt, der Papagei seines Nachbarn gesessen hatte. Sein Zylinder bestand aus Stahlstangen, die symmetrisch nach oben zusammenliefen und einen Kegel bildeten. Ross hatte keine Ahnung, wie sie es geschafft hatten, ihn hier hineinzustecken, denn von einer Tür war keine Spur.
Für den Moment war Ross‘ Universum auf den Rauminhalt dieser Zelle zusammengeschrumpft, und keinen Quadratmillimeter mehr. Er war eng und niedrig. Ross konnte darin nur sitzen und sich mit einiger Mühe umdrehen. Seine Entführer hatten sich nicht damit aufgehalten, ihm auch nur minimalen Komfort zu bieten.
Ross dachte daran, wie gut es doch war, dass er nicht an Klaustrophobie litt...
Obwohl Komfort wahrscheinlich überhaupt nichts damit zu tun hatte. Als er langsam wieder Herr seiner Sinne geworden war, hatte er durch das Geflecht bunter Schlieren vor seinen Augen einen Kopf in einem geschlossenen Helm wahrgenommen, und eine dumpfe Stimme hatte ihn davor gewarnt zu versuchen, in seinem Käfig irgendwelche magischen Fähigkeiten anzuwenden. Es würde nicht funktionieren, wegen der einzigartigen Eigenschaften des
seltenen Materials, aus dem er bestehe.
Offensichtlich war es wirklich ein seltenes Material, da es gerade mal für diesen winzigen Käfig gereicht hatte.
Und noch etwas hatte Ross in jenem Moment sehen können: Dass sein Gefängnis auf einem ebenso kleinen Wagen mit zwei unverhältnismäßig großen Rädern stand. Andere Einzelheiten hatte er nicht wahrnehmen können, weil seine Sicht nach wie vor getrübt gewesen war. – Komplexe Kontrolle war kein Pustekuchen. Sie war nicht einfach zu überwinden.
Seitdem hatte Ross nichts mehr gesehen. Mit Ausnahme des Käfigs natürlich. Seine Entführer hatten eine Decke darüber geworfen, die zwar etwas Licht durchließ, nicht aber so durchsichtig war, dass er irgendetwas hätte erkennen können.
Als Erstes versuchte er, Kontakt zu Ziffer aufzunehmen, aber im Chat blieb es nicht nur still – sondern er öffnete sich gar nicht erst. Dass sie ihn weit von der Stadt weggebracht hatten und keine Messenger in der Nähe waren, konnte nicht der Grund dafür sein. Nein, es musste etwas ganz anderes sein.
Der Käfig blockierte anscheinend mehr als nur Magie.
Ross zog ein Messer aus der Tasche, reduzierte in seinen Einstellungen das Schmerzempfinden, biss die Zähne zusammen und stieß es sich direkt ins Herz. Doch im selben Augenblick füllte sich der Käfig mit dem wohl bekannten Leuchten, das Heals verbreiteten. Aus seinem Selbstmord wurde nichts.
Wie konnte das sein?! Es musste bedeuten, dass Magier ihn behandeln konnten, während er keinerlei Fähigkeiten anwenden konnte!
Und das wiederum musste bedeuten, dass Magie nur innerhalb des Käfigs wirkungslos war, außerhalb aber angewendet werden konnte.
Ross ließ nicht locker. Immer und immer wieder versuchte er sich umzubringen. Er hoffte, dass den Magiern früher oder später die Mana ausgehen und er dann endlich freikommen würde.
Mindestens eine Stunde verbrachte er damit, sich unablässig selbst zu erstechen, ehe ihm klar wurde, dass er es mit einer ganzen Gruppe hochrangiger Magier zu tun haben musste. Und die scherten sich nicht die Bohne um ihre Mana, hatten offenbar so viel davon, dass sie sie mit vollen Händen hinauswarfen. Jeden HP, den er verlor, gaben sie ihm doppelt und dreifach zurück. Falls ihr Vorrat überhaupt schrumpfte, dann geschah es zu langsam, und da sie Ross offenbar in Schichten bewachten und vielleicht Elixiere besaßen, würden sie seine Lebensenergie auf ewig auf dem Höchststand halten können.
Nach dieser Erkenntnis gab er auf. – Selbstmord war auch keine Lösung, wie es so schön hieß.
Er konnte nichts tun als abwarten, was noch kommen würde.
* * *
Ein Rumpeln. Klirren von Stahl auf Stahl. Menschliche Schreie. Und unmenschliches Gebrüll.
„Pat! Verdammt! Schieß auf die weiter hinten! Hau alles raus, was du hast! Wir halten die hier auf! Mach schon, los! Oder wir gehen alle drauf!“
Ross sprang mit einem Satz auf – und rammte seinen Kopf schmerzhaft gegen die Käfigdecke. Er unterdrückte den Impuls zu fluchen. Hätte er mal lieber die Schmerzschwelle auf Maximum gelassen…
Und wie hatte er es eigentlich fertiggebracht, unter solchen Umständen einzuschlafen?! Derart stählerne Nerven hätte er sich selbst nicht zugetraut.
Inzwischen war draußen etwas Neues im Gange. Seine Bewacher wurden angegriffen, und dem Gebrüll und unartikulierten Gezeter nach zu urteilen, offenbar nicht von Menschen.
Aber wer oder was war das?
Wie um seine unausgesprochene Frage zu beantworten, entfernte nun jemand liebenswürdigerweise die Decke vom Käfig. Das allerdings auf brutale Art und Weise: Sie begann zu brennen und ging in der nächsten Sekunde lichterloh in Flammen auf. Eine Glutwelle traf Ross direkt ins Gesicht.
Jetzt war es doch aus mit Ross‘ Beherrschung: Er brüllte so laut, dass er fast selbst davon taub wurde. Anstatt in die Einstellungen zu gehen und das Schmerzempfinden
herunterzusetzen, begann er, sich wie verrückt gegen die Käfigwände zu werfen, und bemerkte dabei nicht einmal, dass der Käfig dadurch zu schwanken begann. Er traf nicht immer den Takt, doch irgendwann blieb seine Stahlzelle in einem empfindlichen Gleichgewicht auf der Kippe stehen – und fiel um. Ein lautes Krachen zeugte davon, dass etwas Hölzernes zerbrach.
Und nun begann der Käfig zu rollen, mit unbekanntem Ziel.
Die letzten verkohlten Reste der Decke flogen davon, aber Ross war nicht in der Lage, sich über die schöne Aussicht zu freuen, denn er wurde wie verrückt herumgeschleudert, wie ein Kater, den grausame Kinder in eine Waschmaschine gesteckt hatten.
Doch dann prallte der Käfig aus voller Fahrt gegen einen Baum, der ihm frecherweise im Weg stand.
Der Baum war sehr massiv.
„Dir wurden 107 Einheiten Schaden zugefügt.“
Ach? – So wie es sich anfühlte, hätte Ross geschworen, dass er die Hälfte seiner HP verloren hatte.
Auf derartige Abenteuer war der Käfig nicht ausgelegt. Ross wand sich mit Leichtigkeit aus dem Gewirr zerbrochener Stäbe heraus. Ohne aufzustehen sah er sich um. Hinter ihm lag der Rand eines dunkel und unheimlich aussehenden Waldes, was nicht verwunderlich war, denn die Sonne war bereits untergegangen. Nur ein schwaches Leuchten im Osten deutete darauf hin, dass das noch nicht allzu lange her sein konnte. Ross hockte am Fuße des Abhangs,
den er gerade in einem Affenzahn heruntergerollt war. Der Hang zog sich hinauf bis zu einer Straße. Man konnte nur erahnen, dass sie dort war, anhand der Silhouette des stehen gebliebenen Wagens.
Der Wagen stand in Flammen. Er brannte so hell, dass selbst ein Spieler ohne Nachtsicht alles Mögliche erkannt hätte. Ross sah natürlich alles.
Etwa vier Dutzend High-Level-Spieler wehrten sich verzweifelt gegen einen Ansturm von Mobs, die äußerst eigenartig aussahen, nämlich wie hundsgemeine Echsen, die gelernt hatten, sich auf zwei Beinen fortzubewegen. Die Ungeheuer waren etwa drei Meter groß und hielten brachiale Schlachtermesser in ihren Vorderläufen. Andere hatten Schilde, Äxte, Hellebarden und Streitkolben.
Ross‘ Aufmerksamkeit und alle damit verbundenen Attribute waren auf einem sehr hohen Niveau. Zudem hatte er das höchst seltene Zusatzattribut Monsterexperte
aktiviert, das man ausschließlich für Achievements der schwierigen Sorte erhielt. Es war nicht nur aktiv, sondern stand auf sieben Einheiten. Das bedeutete, allein dieses Attribut bescherte ihm einen ernstzunehmenden Bonus, dank dem er Informationen über alle lebenden Objekte sehen konnte. Und in Kombination mit dem Rest konnte Ross massenhaft Informationen über Mobs bis zur zweihundertsten Stufe erfahren, wenn deren Tarnung nicht extrem effektiv war. Was er nun sah, war Folgendes:
„Unbekannte Kreatur. Aggressivität: unbekannt. Sozialität: unbekannt. Stufe: unbekannt. Fähigkeiten: unbekannt. Attribute: unbekannt.“
Wie oft er auch versuchte, irgendetwas über die Angreifer
herauszufinden, er erhielt immer exakt dieselbe Information. Er fühlte sich an seinen ersten Lebensmonat in der Zweiten Welt
erinnert, als selbst Ratten für ihn ein großes Mysterium gewesen waren.
Natürlich konnte er näher herangehen. Damit würde seine Chance auf aussagekräftige Informationen steigen. Nur hatte Ross den starken Verdacht, dass das kein gutes Ende für ihn nehmen würde.
Er wandte sich dem Wald zu. Sollte er wegrennen? Versuchen sich zu verstecken? Andererseits bekam man so eine interessante Vorstellung man nicht alle Tage geboten, es wäre ein Jammer, sie zu verpassen...
Wenn es nötig würde, hätte er noch genug Zeit zu entkommen, entschied er. Er wollte sehen, wer gewann.
Auf den ersten Blick gehörte der Sieg den Mobs. Die Spieler starben weg wie die Fliegen, nur wenige Soldaten in schwerer Rüstung hatten eine Kreisformation gebildet und wehrten verzweifelt die sie bedrängenden „Echsen“ ab. Ross kletterte er auf den Baum, der seinen Käfig ruiniert hatte, und konnte von oben sehen, dass in der Mitte des Kreises zwei Heiler standen, die die Kämpfer behandelten. Sie mussten der Grund sein, weshalb Letztere der Attacke so lange standhielten.
Doch ob es lange funktionieren würde? Von den Mobs schien es unendlich viele zu geben, aber Manareserven waren immer endlich.
Nein, für die Jungs würde die Sache bald vorbei sein.
Ross hatte kein Fünkchen Mitleid mit den Verteidigern. Sollte es ihnen eine Lehre sein! – Einfach über schwache, wehrlose Flaitinge herzufallen!
In seinem Kopf reifte nun ein Plan heran, wie er diesen erbitterten Kampf zu seinem Vorteil nutzen konnte. Was wäre, wenn er ein paar Kleinigkeiten mitnähme? So starke Mobs hatte er noch nie gesehen. Ja, sie schienen wie geschaffen, um seine hübsche Seelenkristallsammlung zu bereichern.
Ross guckte sich in Ruhe die Mobs heraus, deren Lebensbalken auf ein bedrohlich niedriges Niveau gefallen war, und warf seine „Falle“ aus. Bei dem großen Abstand war die Chance, dass die Fähigkeit tatsächlich funktionierte, zwar nicht allzu groß, aber ‚nicht allzu groß‘ bedeutete immerhin mehr als gleich null. Vielleicht hätte er Glück und bekäme ein oder zwei Kristalle. Indessen wendete sich das Blatt zugunsten der Spieler. Einer der Buffer widmete sich ab und zu den gefallenen Kriegern und warf Wiederbelebung
über sie. Hochrangige Charaktere lagen nach ihrem Tod noch eine Weile herum, sodass es ihm gelang, viele zurückzuholen.
Die wiederauferstandenen Krieger schluckten hastig mehrere Elixiere und zogen sich in enger Formation zusammen. Die Mobs, die den Kreis der Soldaten umringten, schauten nicht ein einziges Mal, was sich hinter ihnen tat. Und nun zahlten sie den Preis dafür: Sie wurden in den Rücken getroffen. Zwei Magier hatten sich nämlich abgesetzt und schossen nun mit ihrer Palette verschiedener Debuffs. Es mussten welche von jenen sein, die Ross die ganze Zeit blind und gelähmt gehalten hatten. Sie waren einfach zu geschickt darin, die
„Eidechsen“ in etwas zu verwandeln, was entfernt mit willenlosen Topfpflanzen vergleichbar war. Die Krieger brauchten danach nichts mehr tun, als sie mit ihren Stahlklingen zurechtzustutzen.
Ross beobachtete, wie die Reptilienpopulation rasend schnell schrumpfte, und erkannte, dass noch länger abzuwarten nicht ratsam war. Sobald diese Jungs den Mobs den Prozess gemacht hätten, würden sie sich seiner Wenigkeit annehmen. Seltsam oder nicht, er war und blieb ein Noob, und wenn er davonkommen wollte, war es nun allerhöchste Zeit.
Er hatte ohnehin schon lange gezögert. Scheiß auf die Kristalle, dachte er. Des Glückes größter Feind ist die Gier.
Gerade hatte er sich an den Abstieg vom Baum gemacht, da schallte von der Straße ein kollektiver Schrei der Verzweiflung herüber. Ross drehte sich um. Ihm bot sich ihm ein interessantes Bild: Aus dem Wald jenseits der Landstraße rollte eine wahre Moblawine heran. Sie bestand aus Mobs in ganz verschiedenen Größen, sowohl kleineren als auch größeren als den vorherigen. Es mussten mindestens tausend sein, wenn nicht gar zweitausend – eine riesige, wimmelnde Masse, bei deren Anblick einem schwindelig wurde. Nicht einmal auf Bildern im Forum hatte er je etwas Vergleichbares gesehen.
„Zum Teleporter! Raus hier, so schnell ihr könnt!“, übertönte ein stimmgewaltiger Spieler alle anderen.
„Welche Teleporter?! Die funktionieren nicht!“
„Was?!“
„Ja! Die Schriftrollen gehen kaputt, und es öffnet sich kein Durchgang! Der Ausweg ist blockiert!“
„Was zur Hölle ist das hier überhaupt, verdammter Dreck?! Woher kommen die Dinger alle?!“
Das waren die letzten Fetzen der Unterhaltung, die Ross erreichten. Er war schon auf der Flucht in Richtung Wald. Und leider war er damit nicht allein: Knapp hinter ihm rannten einige Soldaten, die der Mut verlassen hatte. Das einzig Tröstliche war, dass ihnen wiederum überlebende Mobs aus der ersten, deutlich kleineren Welle an den Fersen hingen.
Kurzentschlossen schlug er einen Linkshaken, anstatt einen Hechtsprung ins Dickicht zu machen, und folgte weiter der äußersten Baumlinie. Nach etwa einem Kilometer kroch er ins dichte Buschwerk und kauerte dort, während er nach Atem rang und gleichzeitig versuchte, mucksmäuschenstill zu sein. Um ihn knackten Zweige und Äste, von der Straße her tönte immer lauter der unmenschlich brüllende Chor. Ross wusste einfach nicht, wohin er sich retten sollte. Von allen Seiten schien die Gefahr näher zu kommen.
Das war es wohl, was man „am falschen Ort zur falschen Zeit“ nannte… So viel zum ruhigen, langweiligen Provinzleben! Das angeblich völlig sichere Paradies für Null-Level-Minenarbeiter!
Jetzt wurde es von Massen von Mobs überrannt, mit denen selbst sehr anständig ausgestattete Level-200-Spieler nicht zurechtkamen.
Ross wollte nicht sterben. Was, wenn sie seinen Anbindungspunkt kannten und ihn überwachten?
Wäre er anstelle dieser äußerst smarten Jungs, hätte er die Kontrolle über alle Respawn-Punkte übernommen.
Ach, wieso hatte er seinen Punkt nicht in einen dichten Wald verlegt? – Doch das hätte ja auch nicht funktioniert. Jede Anbindung in wilder Natur wurde schnell wieder aufgehoben, das hatte er ja schon erlebt.
Das Knacken der Äste, die unter schweren Schritten zerbrachen, kam immer näher. Anscheinend hatten die Mobs beschlossen, den ganzen Wald niederzutrampeln, damit ihnen wirklich keiner entging. Ross versöhnte sich gerade mit dem Gedanken, dass er sterben würde – als sich plötzlich ein triumphierendes Lächeln auf seinem Gesicht breit machte:
Nein, den Abflug zum Respawn würde er nicht machen! Zumindest nicht jetzt.
* * *
Wenn man das Unbeschriebene Blatt
bei sich selbst anwandte, ging der Charakter ins Bearbeitungsmenü und verschwand in einen ominösen Raum zwischen der Ersten und der Zweiten Welt
.
Lange tat Ross überhaupt nichts. Er genoss einfach die Ruhe. Das war ein Luxus, den er in letzter Zeit so selten gehabt hatte. Doch für immer konnte er nicht zwischen den Welten hängen. Er musste
das tun, weshalb er gekommen war.
Leb wohl, NurseLady. Dich wird wohl niemand jemals mehr zu Gesicht bekommen. Ross‘ Trick mit der radikalen Tarnung war gescheitert. Sie hatten irgendeinen Weg gefunden, ihn doch zu finden.
Und vom Flaiting musste er sich für immer trennen, denn jetzt würden die Jeepees diese Rasse besonders aufmerksam beobachten.
Ross wählte eine menschliche Erscheinung und gab seinen Augen einen Hauch unnatürlichen Purpurs – ein Merkmal, das Mischlingscharaktere manchmal besaßen. – Sollten Neugierige sich den Kopf darüber zerbrechen, mit wem seine Vorfahren gesündigt hatten.
Fertig! Nun sah er aus wie ein hundsgemeiner menschlicher Magier. Die Hintergrundgeschichte war nichts Besonderes – kaum besser oder schlechter als seine vorherigen.
Er grübelte relativ lange über dem Namen. Und da ihm im Endeffekt nichts in den Sinn kam, was ihm gefiel, wählte er willkürlich „Tarros4“. Ohne die Zahl weigerte sich das System, den Namen zu akzeptieren.
Offenbar liefen noch vier weitere „Tarrosse“ durch diese Welt, drei davon ebenfalls mit Zahlen, doch das störte Ross keineswegs.
Über die Attributverteilung brauchte er nicht lange nachzudenken: Er nahm alle Einheiten aus der Angriffskraft, Treffsicherheit und Vitalität heraus. Er hatte genug Item-Boni und
würde nicht zu sehr darunter leiden, und mit der richtigen Strategie würde er diese Stats gut entwickeln können.
Seine Intelligenz musste er auf 500 Einheiten stehen lassen. Sie würde also in keinem Fall weiter wachsen, egal, wie er sich anstrengte. Wenn in einem Jahr eine klägliche Einheit dazugekommen wäre, wäre das schon ein Grund zur Freude, und dabei würde er die ganze Zeit ununterbrochen Mobs zwischen Stufe 100 oder 150 aufwärts massakrieren müssen.
Nun nahte der gefährlichste Moment: Es war Zeit, wieder in die Welt zurückzukehren. Länger als eine Stunde konnte selbst Ross nicht im Editormodul bleiben. Das System würde ihn gewaltsam hinausbefördern.