Kapitel 14
Ross erwachte im Morgengrauen. Obwohl er gerne noch eine halbe Stunde liegen geblieben wäre, überwand er seinen inneren Schweinehund, rappelte sich auf und ging zum Respawn-Punkt. Danger Babe saß immer noch mit dem gleichen leeren Blick da, also ging er zurück und begann, die übrigen Steine zu verzaubern. Der Prozess war recht Mana-intensiv, doch wenn man schier unerschöpfliche Mana-Reserven hatte, wäre es unvertretbar, tatenlos herumzusitzen.
Danger Babe meldete sich eine Stunde später zurück. Dabei rührte sich ihr Charakter nicht, nur eine Nachricht im Gruppenchat kündete davon, dass sie wieder da war.
„Ross, bist du da?“
„Na klar.“
„Hi. Wo genau bist du?“
„Bin gerade auf dem Weg zu dir.“
Babe drehte sich um und war überrascht, als sie ihn erblickte:
„Was hast du da gemacht?“
„Gefrühstückt.“
„Sehr witzig!“
„Du glaubst mir immer noch nicht, oder? Dann ist das ein Witz auf deine Kosten. Hier, nimm.“
Er hielt ihr ein Stück gebratenes Fleisch hin.
„Was ist das?“
„Siehst du das nicht? – Fleisch.“
„Woher hast du das?“
„Das willst du nicht wissen. Beiß zu.“
Das Mädchen biss vorsichtig ein winziges Stück ab und verzog das Gesicht:
„Wird definitiv nicht mein Lieblingsessen.“
„Du kannst auch etwas Gold für Agitricks ‚lecker Suppe‘ eintauschen, wenn dir das lieber ist.“
„Herzlichen Dank, jetzt ist mir den Appetit völlig vergangen!“
„Du
hast doch gesagt, das Fleisch sei schlecht.“
„Ich bin einfach kein Fan von gebratenem Fleisch. Tut mir leid, Ross. Aber vielen Dank. Ich würde auch einen rohen Igel mit Stacheln und allem Drum und Dran verschlingen, mir wird schon
schummrig vor Augen. Wenigstens werde ich jetzt nicht verhungern. Hast du denn noch viel von diesem Fleisch?“
„Ich habe ein paar feine Höhlenmobfilets gegrillt. Unsere Versorgung ist also kein Problem.“
„Mobs?! Igitt! Das ist ja ekelhaft!“
„Sei nicht so pingelig, sie sind essbar.“
„Ja, ich kaue ja schon. Siehst du? Jam-jam-jam! Hast du auch deine Kochkünste entwickelt?“
„Ein wenig.“
„Hm, wieso bin ich nicht überrascht? – Und was passiert weiter? Hier nur rumzusitzen, wird langweilig. Reine Zeitverschwendung.“
„Wie kommst du darauf, dass wir nur rumsitzen?“
„Ja, was sollen wir sonst machen? Oder hast du dir eine Beschäftigung ausgedacht?“
„Wir werden Gold schürfen.“
„Wozu denn? Etwa für den Mist in den schmutzigen Schüsseln?“
„Ein Freund von mir, ein recht intelligenter Mann, denkt, dass wir eine sehr anspruchsvolle Quest bekommen haben. Überleg doch
selbst mal: Sie fangen einen Haufen Spieler, und fast alle auf einem Level unter 100, nehmen ihnen die Rüstungen und Kleider ab, drücken ihnen das primitivste Werkzeug in Hand und befehlen ihnen, hochrangige Ressourcen abzubauen. Nur ganz wenige Arbeiter haben eine mehr oder weniger brauchbare Bergbaustufe, aber selbst für die ist das Level der geforderten Ressourcen zu hoch. Sie sind äußerst schwer zu finden, und wenn man sie findet, dann dauert es unendlich lange, sie abzubauen, vor allem mit diesem ‚bombastischen‘ Werkzeug. Aber es kommt noch schöner: Die Mine ist nämlich von Mobs mit Stufen zwischen 146 und 152 besiedelt. Alle sind aggressiv, stark und mit ausgezeichnetem Gehör. Das Klopfen von Spitzhacken hören sie auch noch, wenn sie kilometerweit entfernt sind, sodass man bessere Aussichten auf den Tod als auf die Ressource hat. Wir haben nichts, um gegen sie zu kämpfen – keine Waffen, keine Rüstungen, keinen Schmuck. Das schiere Überleben ist also ein Problem. Ein paar Leute haben versucht, sich im Forum abzusprechen, um als Team zu agieren. Acht Spieler steigen in die Mine hinunter und sind eine halbe Stunde später alle wieder am Respawn, getötet von einem einzigen Mob. Mit ihren Hacken konnten sie ihm nicht einmal die Hälfte seiner HP abknöpfen. Die physische Abwehr dieser Biester hier ist hoch. Deswegen haben nicht die Krieger, sondern zwei Magier dem Mob den größten Teil seiner HP genommen. Allerdings haben die dabei seine Aggro gezogen und gingen als Erste hops. Danach war das übrige Team leichte Beute. Keine Ahnung, wie, aber ein Zwerg hat es tatsächlich geschafft, die Norm zu erfüllen. Rate mal, was er bekommen hat: eine Schüssel mit der kackeartigen, ungenießbaren Masse, die du ja schon kennst. Kommt dir das Ganze nicht merkwürdig vor?“
„Die Quest ist so angelegt, dass es unmöglich – oder so gut wie
unmöglich – ist, sie zu erfüllen?“
„Genau. Was man auch versucht, nichts funktioniert. Auch wenn man die Norm erfüllt, verhungert man allmählich und verliert immer mehr Vitalität, sodass das Arbeiten schließlich unmöglich wird. Arbeitet man nicht, erfüllt man die Aufgabe nicht – und bekommt auch nichts zu essen. Jeder mögliche Lösungsweg endet in einer Sackgasse.“
„Aber wir
haben es geschafft, oder nicht? Gestern, meine ich.“
„Ja, wir haben einen Weg aus der Sackgasse gefunden. Aber das ist erst der Anfang. Wir brauchen mindestens dreihundert Erzklumpen pro Kopf. Wenn wir Agitricks Forderungen erfüllen oder, besser noch, mehr abliefern, erwartet uns eine fette Belohnung. – Das ist allerdings alles nur Spekulation.“
„Eine schwierige Quest muss gut belohnt werden, vor allem eine so lange und heikle. Ein Monat ist eine sehr lange Zeit. Dann muss die Belohnung die Sache auch wert sein.“
„Das glaube ich auch.“
„Also sollen wir wieder runter in die Mine?“
„Falls du andere Orte kennst, an denen man Golderz abbauen kann, können wir auch gern dorthin.“
„Sehr witzig. Wenn uns wieder solche Mobs angreifen wie gestern, kommen wir schon klar. Wir zwei zusammen sind stärker, auch ohne Ausrüstung. Gehen wir!“
„Moment.“ Ross zog den Achatstab aus seiner Tasche und gab ihn dem Mädchen. „Damit wirst du es viel leichter haben: Bessere Heals, höheres Lesetempo für Zauber und weniger danebengegangene Angriffe.“
Nachdem sie das Geschenk aufmerksam untersucht hatte, schüttelte Babe den Kopf:
„Woher hast du den?“
„Selbst gemacht.“
„Ross, gibt es irgendetwas, was du nicht
kannst? – Du bist kein Mensch, sondern eine wandelnde Schatztruhe. Voller Überraschungen.“
„Gut. Ich stecke gerne voller Überraschungen.“
„Und ich erlebe gerne Überraschungen von der Art. Du hast ja keine Ahnung, wie schwer es ist, mit leeren Händen zu arbeiten.“
„Glaub‘s mir, das habe ich. Übrigens habe ich auch einen für mich gemacht.“
„Megacool! Zeig her. Oho... Meiner ist viel besser. Warum ist deiner nicht so wie meiner?“
„Ich bin ein Noob und kann so einen nicht verwenden. Ich brauche was einfacheres.“
„Aber du hättest dir was für Stufe 40 besorgen können, nicht so einen Müll.“
„Ich finde schon noch was Besseres. Ich musste mich beeilen mit dem hier.“
„Also, wie ist der Plan? Gehen wir?“
„Ja. Und vergiss deine Spitzhacke nicht.“
„Ich hatte sie gar nicht ausgepackt. Wozu brauche ich die denn?“
„Heute gibt‘s für dich auch ein bisschen Arbeit.“
„Du hast doch gesagt, wir können nicht beide nebeneinander arbeiten?“
„Das sage ich auch jetzt. Aber da unten gibt es viele lange Gänge, die in Sackgassen enden. Du klopfst ganz hinten und ich selbst weiter vorn. Um an uns heranzukommen, müssen die Mobs erst an mir vorbei.“
„Die machen dich kalt.“
„Ich werde natürlich nicht da stehenbleiben, sondern zu dir rennen. Ich werde dich dann schon aus der Entfernung rufen und vorwarnen, also halte die Lauscherchen gespitzt. Wenn ich ankomme, töten wir das Vieh und machen uns wieder an die Arbeit.“
„Ich finde selbst kein Gold. Nie im Leben.“
„Das brauchst du auch nicht. Du baust die Erze auf niedrigeren Stufen ab. Und ich markiere vorher mit ein paar Schlägen, wo sie
sich verstecken.“
„Warum Erze auf niedrigeren Stufen?“
„Willst du etwa weiterhin in schmutzigen Säcken ohne irgendwelche Ausrüstung rumlaufen – oder vielleicht doch was Ordentliches anziehen? Falls du hoffst, wir bekommen Trophäen aus Mobs, kannst du dir das gleich abschminken: Bei ihren hohen Stufen ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie Items abwerfen. Aber ich kann selbst verschiedene herstellen. Du wirst sehen, nach und nach besorgen wir uns ordentliche Outfits.“
„Alles klar, ich verstehe schon. Sorry, ich frage nur, weil das alles so eigenartig ist.“
„Na, dann ist ja gut, wenn alles klar ist.“
„Ich klopfe da, wo du sagst.“
„Behalte nur deine Vitalität im Auge. Es wäre nicht optimal, wenn ein Mob anrauscht und sie bei dir gerade auf Null wäre. Heb‘ was für den Kampf auf.“
* * *
Mit Ross‘ neuer Spitzhacke fühlte sich die Arbeit an wie Urlaub. Eine Stunde später, nachdem er gesehen hatte, dass Danger Babes Abbaugeschwindigkeit verschwindend klein war, bekam er Mitleid. Er gab ihr seine und schuf eine neue, aus selbstgemachten
Eisenbarren und ein paar anderen Zutaten. Das Ergebnis war nicht ganz so super wie beim ersten Versuch, doch durchaus brauchbar.
Sie arbeiteten folgendermaßen: Zuerst führte Ross Babe in die Sackgasse eines Höhlengangs. Er sah sich um, markierte die entdeckten Ressourcen mit ein paar Hieben seiner Hacke und überließ den Abbau dem Mädchen. Mit Babes Bergbauerfahrung waren Kupfer, Bergkristall und Jaspis die einzigen Ressourcen, die sich überhaupt lohnten, weil sie nicht so oft zerbrachen, und mit denen sie ihren Bergbau entwickeln und die Tasche langsam, aber sicher füllen konnte.
Ross selbst ging zur der Stelle zurück, wo der Gang abzweigte, und baute dann alle Gold- und Amethystadern ab, die er auf dem Weg zurück zu ihr entdeckte. Außerdem baute er noch seltenes Tantalerz ab. Während der Pausen schliff und verzauberte er Steine. Sie überstanden den Prozess in der Regel ohne Schäden. Von den vielen Versuchen, die Ross in der ganzen Zeit unternahm, gingen nur zwei mit kaputten Steinen aus, obwohl das laut Forum viel öfter vorkommen sollte. Offenbar arbeitete sein launisches Glück doch nicht so schlecht mit, wie er noch vor Kurzem gedacht hatte.
Mobs griffen nicht sehr oft an. Und wenn, konnten sie sie mit viel weniger Aufwand als am Tag zuvor besiegen. Ihre selbstgemachten Stäbe waren eine Riesenverbesserung.
Gegen Mittag kehrte Ross zu Babe zurück, die fieberhaft auf den Fels klopfte, und bot an:
„Mittagspause?“
„Okay, aber nicht lange, ich habe hier wahnsinnig viel zu tun.“
Ross setzte sich auf einen Felsbrocken und gab dem Mädchen ein Stück Fleisch, holte ein zweites für sich hervor und fragte, bereits kauend:
„Wächst dein Bergbau?“
„Ja, er ist schon bei drei.“
„Das ging ja schnell.“
„Ich war selbst überrascht. Wenn ich es schaffe, höhere Ressourcen als Kupfer abzubauen, wächst er am besten. Aber meistens fallen sie auseinander und am Ende habe ich nichts als Staub in den Händen. Und wie kommst du voran?“
„63 Klumpen Golderz.“
„Nicht schlecht!“
„Und dabei beeile ich mich nicht mal, verbringe noch viel Zeit mit dem Verzaubern.“
„Umso cooler.“
„Die Mine ist sehr reich. Ich habe im Forum nachgeschaut, und es scheint, dass noch nie jemand Minen mit solchen Goldvorkommen gesehen hat.“
„Klar. Sonst wäre Gold ja nicht so teuer.“
„Ich frage mich, wie viel davon sich wohl die Top-Gilden schnappen, wenn sie von diesem Ort Wind bekommen.“
„Keine Ahnung. Im Forum schreiben alle, dass sich in Rallia ein Alptraum abspielt. Die neuen Mobs fegen alle wie Spielzeugsoldaten vom Schlachtfeld – Spieler-Partys genauso wie die kaiserliche Armee. Nur an breiten Flüssen gibt es eine Chance, die Mobs aufzuhalten. Wasser scheinen sie nicht zu mögen. Aber selbst dort braucht man Magier, Bogenschützen und Wurfmaschinen, um sie zurückzuhalten. Und trotzdem versuchen die Monster durchzubrechen.“
„Ich habe den Eindruck, Rallia hat sich in ein El Dorado fürs Hochleveln sehr starker Spieler verwandelt. Und es war so ein ödes Provinznest...“
„So sieht es aus. Wie lange spielst du eigentlich schon, Ross?“
„Circa drei Monate“, antwortete Ross, wobei er leicht übertrieb.
„Erst? – Du bist ein komischer Vogel. Dein Level ist niedrig, und trotzdem hast du so viele wertvolle Items. Und es ist eine absolute Seltenheit, dass jemand Magische Verwandlung
entwickelt. Viele wollen das, aber es bleibt beim bloßen Traum. Du verdienst wahrscheinlich hier gutes Geld, hab ich Recht?“
„Ich kann mich nicht beklagen.“
„Du hast das Icon neben deinem Nick. Dein Aussehen ist echt. Siehst du im wahren Leben auch so aus?“
Wie er derzeit im wahren Leben aussah, wusste Ross nicht. Er wusste nicht einmal, ob er das, was er da draußen hatte, ein ‚Leben‘
nennen konnte. Ein ins künstliche Koma verfrachteter Stumpen von einem Körper. Er fühlte, dass er sich mit der Zeit immer weiter von ihm entfernte, völlig loslöste.
Und doch hatte er nicht vergessen, wer er war und was er hier tat. Und er betrachtete die Zwangsplackerei, die sie hier leisteten, nicht als Zeitverschwendung. Der wertvolle Preis am Ende würde seinen Charakter enorm stärken. Und der Charakter war alles, was er noch hatte. Er war sein – wie er hoffte, zeitweiliges – Gefängnis und gleichzeitig seine Fahrkarte zurück in ein normales Leben. Er musste seinen virtuellen Körper mit allen verfügbaren Mitteln verbessern. Am Ende würde es sich bezahlt machen.
„Nein, Babe, ich habe mein Aussehen ein wenig bearbeitet.“
„Tja, ich auch: Ich habe eine andere Frisur und Haarfarbe, außerdem habe ich die Wimpern verlängert. Die Augenfarbe kann man nicht verändern, aber ich habe die Farbintensität etwas erhöht. Findest du, es sieht schön aus?“
„Sehr schön.“
„Hast du eine Freundin im Spiel?“
„Ich habe keine Zeit für Freundinnen. Wie du ja schon bemerkst hast, entwickle ich alles Mögliche – und Unmögliche. Für andere Dinge bleibt kaum Zeit.“
„Und nichtsdestotrotz bist du erst auf Stufe 45...“
„Na ja, meine Stufe ist das Letzte, worum ich mir Gedanken
mache.“
„Ja, da hast du Recht. Man braucht sie nicht immer. – Hey! Du warst doch gestern noch Level 44! Das warst du doch, oder?!“
„Ich hatte ein Level verloren, während ich hier allein unterwegs war, so wie du. Ich habe es wiederbekommen, bevor du es bemerkt hast. Mir hatte nicht mehr viel gefehlt.“
„Ach so, das hatte ich tatsächlich nicht bemerkt. Herzlichen Glückwunsch! Ross, wenn du schon vor dem Mittagessen sechzig Erzklumpen geschafft hast, und danach noch einmal so viele abbaust, kommst du heute auf hundertzwanzig.“
„Hm, ja.“
„Um hier rauszukommen, brauchen wir dreihundert. Das schaffen wir in einer Woche.“
„Wir können in der Zwischenzeit auch einen Haufen Loot aus den Mobs rausholen und ein bisschen reicher werden.“
„Den Loot, den sie hier abwerfen, kennt niemand, und niemand weiß, wozu er gut ist.“
„Ich werde experimentieren. Ich kann damit verschiedene Gegenstände schaffen. Wenn mir das gelingt, wird möglicherweise ein Teil der verborgenen Eigenschaften des Gegenstands für mich sichtbar. Es wird bestimmt etwas Wertvolles darunter sein.“
„Und wenn es dir nicht gelingt, einen neuen Item zu schaffen?“
„Dann verschwindet der Loot. Es kommt nur selten vor, dass er dabei erhalten bleibt. Nur mit sehr viel Glück. Vor allem, wenn man keinen Verwandlungswürfel hat. – Mit ihm würde ich viel weniger Ressourcen verbrauchen.“
„Schade, dass du keinen hast. Aber du musst trotzdem weitermachen, es immer weiter versuchen.“
„Aber ich brauche diesen Verwandlungswürfel. Damit ist die Chance, Gegenstände zu verlieren, wesentlich geringer.“
„Ja, schon klar. Kannst du jetzt und hier irgendetwas craften?“
„Nein, tut mir leid. Jetzt bin ich mit dem Verzaubern beschäftigt. Vielleicht heute Abend oder morgen früh.“
„Und was genau verzauberst du?“
„Ich trainiere mit Edelsteinen.“
„Edelsteine kann man nicht verzaubern.“
„Rohe nicht, nein. Aber schau dir mal deinen Stab an: Die Amethysten sind geschliffen und die Achatsteine und -scheiben poliert.“
„Du bist auch noch Edelsteinschleifer?!“
„Wie du siehst.“
„Ich bekomme echt bald Minderwertigkeitskomplexe... Und
um die Steine ist es schade.“
„Wieso?“
„Sie brechen doch auseinander, wenn es schiefgeht, oder?“
„Ja, aber das passiert nicht sehr oft. – Ich gehe jetzt zurück, muss weiter Gold abbauen. Ruh dich aus, wenn du müde bist.“
„Das bin ich nicht. Ich werde
dieses fiese, widerspenstige Stück Eisen hier noch raushauen. Es macht mich echt schon fuchsteufelswild, dass es sich so wehrt.“
„Du hättest deinen Bergbau entwickeln sollen.“
„Weibliche Charaktere haben nie einen Bergbau-Bonus.“
„Nicht? – Das wusste ich nicht.“
„Hast du vielleicht schon mal eine Minenarbeiterin gesehen?“
„Nein.“
„Siehst du. Hättest selbst drauf kommen können... Die besten Minenarbeiter sind Zwerge. Aber bei denen sind die Rassenboni je nach Geschlecht verschieden: Männer bekommen Bergbau-Boni und Frauen verschiedenen Blödsinn, Boni auf Goldschmiedekunst und kleinere Schmiedearbeiten. Deshalb stellen sie gerne Schmuck und schöne Paraderüstungen her. Ich hatte am Anfang selbst überlegt, eine Zwergin zu spielen, weil das gutes Geld bringt. Aber dann entschied ich, dass es sinnlos ist. Ich hätte erst einmal viel
investieren müssen. Und wo sollte ich so viel Geld hernehmen? – Ross, irgendwas kommt auf uns zu.“
„Ich höre es. Steh auf. Machen wir ihn platt und gehen dann wieder an die Arbeit.“
* * *
Nachdem er Klumpen Nummer 130 in die Tasche gepackt hatte, ging Ross zu Babe zurück, half ihr mit ihren Ressourcen, und sie gingen gemeinsam zum Ausgang. Obwohl sie sich weit von ihm entfernt hatten, hatte Ross in dem Labyrinth aus gewundenen Gängen nicht die Orientierung verloren. Mit einem Kartographie-Level von neun war es nicht einfach, sich zu verirren.
Draußen warf die Sonne gerade ihre letzten Strahlen auf die Felsen, die den Krater umgaben. Babe reckte den Hals und sagte stirnrunzelnd:
„Da hockt er wieder, direkt am Rand.“
„Wer?“
„Irgendein Charakter sitzt auf der gegenüberliegenden Seite vom Respawn. Als wir runtergestiegen sind, ist er aufgestanden, hat uns nachgeschaut und sich dann wieder gesetzt. Schau! Jetzt ist er wieder aufgestanden!“
Ross sah eine hochgewachsene Gestalt am Rande des Felsenkamms stehen. Auf die Entfernung konnte er keine
Einzelheiten erkennen, aber sie kam ihm vage vertraut vor.
„Alle haben ihre Charaktere aufgegeben. Nur er nicht. Hat sich heute Morgen schier die Augen ausgeguckt, und jetzt glotzt er uns auch wieder an.“
Ross war überrascht über die scharfe Beobachtungsgabe und Wachsamkeit Mädchens. Er hatte nichts bemerkt. Er hatte nicht einmal in diese Richtung geschaut. Warum auch? – Dort gab es nichts zu sehen als graue Felswände, an deren Fuß sich Geröllhaufen aus ebenso grauen Felsbrocken türmten.
„Wer ist das?“, fragte Ross.
„Keine Ahnung. Sieht aus wie einer von denen, die mit uns hier angekommen sind. Aber ich kann‘s nicht genau sagen. Er ist zu weit weg. Statten wir ihm einen Besuch ab?“
„Wozu denn?“
„Ich weiß nicht. Ich finde ihn irgendwie interessant. Er sieht, dass wir hier gut zurechtkommen: Wir bewegen uns schnell vorwärts, das heißt, wir hungern nicht, und wir haben plötzlich irgendwoher Zauberstäbe. Trotzdem bittet er uns nicht um Hilfe oder darum, ihm Essen abzugeben. Er versucht gar nicht, sich uns zu nähern. Aber er beobachtet uns. Das ist doch seltsam.“
„Schon.“
„Ich frage mich, wer er ist.“
„Na, dann lass uns hingehen und es herausfinden. Wenn du es nicht eilig hast, dich auszuloggen.“
„So fünfzehn Minuten kann ich noch bleiben, bevor ich abrausche, bis morgen früh.“
* * *
Tatsächlich kannten sie den Spieler. Es war kein anderer als der Norder, mit dem Ross ganz nahe der eingestürzten Mauern des brennenden Arbennas im Pferch gesessen hatte. Auch an seinen Nick erinnerte er sich: Tanghal.
Der Norder saß auf einem Felsblock und starrte auf den Grund des Grubenkessels. Sein mit Hornschuppenbeulen übersätes Gesicht sah eingefallen aus, und auch allgemein wirkte er nicht wie das blühende Leben. Das war wenig überraschend, wenn man bedachte, dass er bestenfalls vorgestern das letzte Essen zu sich genommen hatte. Im wirklichen Leben konnte man das ein paar Tage lang durchziehen, ohne großartige Probleme zu bekommen – abgesehen davon, dass man sich zusätzliche Löcher in den Gürtel stanzen musste – doch das Spiel reagierte schon auf kurze Phasen des Hungers erbarmungslos mit Strafen.
„Er scheint IRL gegangen zu sein“, sagte Ross.
„Nicht ganz“, antwortete der Norder leise und schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Tanghal, warum bist du nicht auch ausgestiegen, als alle anderen gegangen sind?“ Babes unersättliche Neugier verlangte nach Antworten.
„Ich kann nirgendwohin...“
„Wie meinst du das?“
„Mein liebes Kind, ich bin in der Realität so alt, dass ich mich nicht mal traue, die Zahl auszusprechen. Ich habe mein Leben gelebt. Und jetzt bin ich hierhergekommen, um hier zu bleiben.“
„Sie sind also einer von denen, die im Spiel geblieben sind, Sir? Glauben Sie, dass es funktioniert?“, fragte Ross.
„Hier zählt es nicht, wer man in der Dritten Welt ist, Junge. Kein Mensch nennt irgendwen „Sir“ in der Zweiten Welt.
Alle sprechen sich mit „du“ an. Jemanden zu siezen gilt als respektlos.“
„Na schön, wie du meinst. Bist du also einer von denen?“
„Ja, ich hoffe, für immer in dieser Welt zu bleiben. Ich will nicht zurück. Dort warten nur noch Schmerzen und Langeweile auf mich. Hier dagegen ist es ziemlich schön...“
„Ziemlich schön, was?!“, empörte sich Babe. „Vor Hunger zu sterben, kann man nicht so bezeichnen, oder? Andere können ihre Körper hierlassen und sich die Zeit offline vertreiben, du aber nicht.“
„Das Ideal ist immer unerreichbar. Habe ich Hunger? – Ja, aber Hunger ist nicht das Schlimmste, was einem hier passieren
kann. Vielleicht ist es eine Prüfung. Vielleicht will Gott sich davon überzeugen, dass ich fest zu meiner Entscheidung stehe. Eine Erfahrung ist es in jedem Fall.“
„Rooooss...“, raunte ihm das Mädchen eindringlich zu.
Er schreckte förmlich auf, schalt sich selbst für seine Beschränktheit und reichte Tanghal ein Stück Fleisch:
„Hier, nimm. Das ist gutes Fleisch.“
„Ich weiß.“
„Woher?“
„Die merkwürdige Pampe, die man als Belohnung für Gold bekommt, ist ungenießbar, und euch kann man ansehen, dass ihr nicht hungert.“
„Iss. Ein Stück reicht für den ganzen Tag, aber nimm am besten gleich zwei. Du bist ziemlich entkräftet.“
Tanghal erhob sich zu seiner ganzen eindrucksvollen Größe, ohne das Fleisch, das Ross ihm hinhielt, zu berühren. Selbst mit den größten Exemplaren ausgewachsener Oger hätte er ohne Probleme konkurrieren können: Er war zwei Köpfe größer als Ross, und trotz seines halbverhungerten Zustands strahlte er nach wie vor eine gewaltige Stärke aus.
„Wieso nimmst du das Fleisch nicht?“, fragte Babe verwirrt.
„Ich bin genau wie sie.“ Tanghal zeigte auf den Respawn-Kreis,
in dem die aufgegebenen Charaktere hockten. „Ich habe dieses Fleisch nicht verdient. Und ich bettle nicht gerne, ich mag keine Almosen. Gott hat uns Hände gegeben, damit wir uns und diejenigen ernähren können, die nicht in der Lage sind, es selbst zu tun. Und damit unsere Hände nicht das Falsche tun, hat er uns noch einen Kopf zum Denken gegeben.“
„Mach doch kein Drama daraus.“ Ross streckte ihm noch einmal das Fleisch hin, dieses Mal nachdrücklicher.
„Die brauchen auch Nahrung.“
„Ja, und?“
„Es wäre nicht richtig, wenn ich als Einziger Essen bekäme.“
„Wo soll ich denn bitte Nahrung für alle hernehmen?!“
„So ein Stück hier reicht, um einen Tag mit Zugriff auf alle Funktionen zu überstehen. Die Hälfte reicht, um einen Tag einfach zu überleben. Am Respawn sitzen noch 128 Männer. Plus ich. Das macht vierundsechzig Stück, wenn ihr mich füttern wollt. Vierundsechzigeinhalb, um genau zu sein...“
Ross schüttelte den Kopf.
„Du kannst sie nicht ernähren, selbst wenn wir so viel bringen würden. Sie haben sich ausgeloggt, fanden es sinnvoller, sich einen Monat Spielpause zu gönnen. Du kannst alles im Forum nachlesen, wenn du willst.“
„Das habe ich schon.“
„Und?“
„Vierundsechzigeinhalb Stücke. Ich werde trotzdem alles versuchen, um sie zu füttern. Ihr könnt euch entscheiden.“
Ross ging kopfschüttelnd ein paar Schritte weg. Babe hing an seinen Fersen wie festgewachsen und raunte ihm laut zu:
„Wir müssen bringen, was er verlangt. Er leidet wirklich.“
„Er ist ziemlich seltsam... gelinde gesagt...“
„Ja, klar. Das bist du auch. Und ihr seltsamen Vögel solltet einander helfen.“
Ross Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, einem der fiesesten Sorte, denn er hatte gerade einen unverhofften Geistesblitz: Er könnte die ganze Mine zerstören. Alles, was er dafür tun musste, war, den unbesiegbaren Bug zu rufen. Der „Krapfen“ würde sich über das Festmahl freuen.
Aber ob er diese ominösen Mobs fressen würde, wenn über hundert Spieler in Reichweite herumsaßen? – Spieler waren sein Leibgericht... Außerdem würde dann niemand die Quest erfüllen, weil es keinen mehr geben würde, von dem man die Belohnung in Empfang nehmen konnte.
Ein ziemlich bescheidener Geistesblitz war das. Wie hatte ihm überhaupt so ein Blödsinn einfallen können?
„Ich habe nicht genug Fleisch...“, murmelte Ross nachdenklich. „Ich muss einen der frischeren Mobkadaver von unten holen.“
„Allein wirst du da unten umgebracht“, sorgte sich Babe.
Ross hatte natürlich nicht vor, ohne Pet in die Mine zu gehen, aber er wollte seine Talente auch nicht vorschnell zeigen. Die, die ihn suchten, wussten, dass er die Fähigkeit hatte, Tote wiederzubeleben. Er wirkte auch so schon seltsam genug, ohne dass er weitere seiner kuriosen Fähigkeiten demonstrierte. Deshalb antwortete er nebelhaft:
„Das passiert schon nicht.“
„Ich komme mit!“
„Du hattest doch nicht mehr viel Zeit?“
„Ja.... egal. Ich probier‘s... irgendwie. Hauptsache, wir machen nicht zu lange! Ich muss wirklich bald offline gehen.“
* * *
Mitten im Aufstieg, auf dem Rückweg aus der Mine, wo kein einziger Mob ihren Weg gekreuzt hatte, loggte sich Danger Babe aus. Sie war mit kleinen Schritten vorausgeeilt, hatte sich alle drei Sekunden unruhig umgeschaut und war plötzlich erstarrt, gerade als sie wieder einmal den Kopf gedreht hatte.
Ross wedelte mit der Hand vor ihren Augen und seufzte. Wie es aussah, hatte sie schlagartig in die Realität zurückkehren müssen. Hatte jemand ihre Verbindung gekappt? Wieso?
Ja, wieso? Was wusste er eigentlich über sie? – Nichts.
Seufzend bückte er sich und versuchte, ihren Körper über die Schulter zu legen, um ihn wegzutragen, doch da funkte es vor seinen Augen, und er wurde ein paar Meter zurückgeworfen. Es fühlte sich an, als hätte jemand ihm eins mit einem ziemlich großen Vorschlaghammer übergezogen und ihm obendrein einen Stromschlag versetzt.
Mit mindestens 1000 Volt...
Er schüttelte den Kopf und schielte misstrauisch zu dem scheinbar so wehrlosen Körper hinüber. So lief der Hase also... Es konnte sie nicht einmal anfassen. Was sollte er jetzt tun?
„Tanghal!!!“, schrie Ross. „Tanghal! Wo bist du? Komm hier runter! Ich brauche Hilfe!!!“
Er brüllte noch einige Minuten weiter, bis er heiser war und die vor Erschöpfung wankende Gestalt des Hünen auftauchte. Kraftlos brummte Tanghal:
„Was ist passiert?“
„Danger Babe ist plötzlich offline gegangen. Ich kann sie nicht hier lassen. Der Mineneingang ist ganz nah, und da gibt es haufenweise Mobs. Wenn sie im Dunkeln bis zum Ausgang kommen, sehen sie sie, und dann sie es aus. Und sie bekommt bei jedem
verlorenen Prozent schon die Krise, hat Angst, XP zu verlieren.“
„Und welche Hilfe brauchst du von mir?“
„Ich wollte sie nach oben tragen, aber kaum habe ich sie berührt, bin ich mindestens zwei Meter zurückgeprallt. So als hätte ich in eine Steckdose gelangt. Hast du eine Idee, was das bedeutet?“
Tanghal ging ein paar Mal um das Mädchen herum. Schließlich ging er hinter Babe in die Hocke und studierte sie nachdenklich, den Blick ohne das geringste sexuelle Interesse auf den ausgebeulten Hosenboden gerichtet, und fragte:
„Kennst du sie gut?“
„Nein, ich habe sie hier zum ersten Mal gesehen.“
„Die Kleidung, die wir bekommen haben, ist völliger Mist.“
„Da hast du Recht.“
„Ständig hat man neue Löcher, selbst wenn man nirgendwo hängengeblieben ist.“
„Ja.“
„Sieh selbst: Bis zu den Knien ist ihre Hose voller Löcher, aber darüber gibt es kein einziges. Auch die Jacke im Brustbereich – intakt. Ein Mädchen da oben hat dagegen so ein Loch, dass man schon nicht mehr von einer Jacke sprechen kann. Eher von ‚topless‘.“
„Ja, und...?“
„Und das sagt uns, dass unsere Danger Babe hier minderjährig ist. Sie ist noch unter achtzehn. Die Spielmechanik schützt Minderjährige wie sie vor Missbrauch jeder Art, sogar vor potenziellem. Auch wenn sie einen Mini-Rock von der Sorte ‚Po-Binde‘ anhätte – du könntest weder ihre Unterhosen noch sonst etwas sehen, was die Entwickler nicht gutheißen.“
„Ich weiß, was ‚minderjährig‘ bedeutet. Und von diesem Schutz habe ich auch schon gehört.“
„Und ich dachte, du hättest geglaubt, dass sie älter ist, wegen der rassentypischen Merkmale.“
„Aber was hat ihr Alter mit dem Ganzen zu tun?“
„Du hast den Körper eines Charakters berührt, dessen Besitzerin offline und obendrein minderjährig ist. Das hat die Sicherung ausgelöst. Sie kann getötet werden, aber niemand kann sie einfach anfassen, wie es ihm einfällt.“
„Das heißt, es gibt keine Möglichkeit, sie nach oben zu bringen?“
„Nein. Es sei denn natürlich, du hast die Erlaubnis.“
„Welche Erlaubnis?“
„Die, die du nicht hast. Wir brauchen also gar nicht weiter darüber zu reden.“
„Kannst du auf sie aufpassen, während ich nach oben gehe?“
„Wenn ein Mob auftaucht, kann ich sie nicht beschützen.“
„Tanghal, sie steckt hier deinetwegen
fest. Wegen deiner Sturheit sind wir in die Mine zurückgegangen. Stirb von mir aus, wenn du unbedingt willst, aber gib mir wenigstens Zeit, mich um dieses verdammte Fleisch zu kümmern. Ansonsten war alles umsonst.“
„Ich werde tun, was ich kann. Aber dir ist schon klar, wie beschränkt meine Fähigkeiten momentan sind?“
„Nimm einfach die Einladung in meine Gruppe an. Du kannst die ganze Mine zusammenschreien oder in den Gruppenchat schreiben, wenn du einen Mob siehst. Ich bin im Handumdrehen hier.“
„Und was genau wirst du mit deinem 45er-Level machen, wenn ich mit meinem 98er keine halbe Minute durchhalte?“
„Dann sterben wir eben gemeinsam. Du bist schuld daran, dass sie hier festsitzt, und ich bin für sie verantwortlich.“
„Wenn wir draufgehen, fliegt sie auch zum Respawn.“
„Ja, aber wenn, dann haben wir wenigstens alles getan, was wir konnten. Es wäre irgendwie nicht ritterlich, wenn wir überleben und sie stirbt.“
Der Norder grunzte zustimmend, trat sehr nah heran – und
streckte Ross die Hand hin:
„Solch starke Worte hört man selten. Und umso angenehmer ist es, sie zu hören. Nenn‘ mich einfach ‚Tang‘.“
„Ich bin Ross.“
„Ich warte hier auf dich“, sagte der Norder und beugte sich nach einem wuchtigen Feldstein.
Ross betrachtete seine müde Gestalt und schüttelte den Kopf:
„Du wirst keine dreißig Sekunden durchhalten. Den Stein da wirst du auch nicht weit genug werfen können. Jetzt nimm schon das Fleisch.“
„Das werde ich, aber nur vierundsechzigeinhalb Stücke.“
„Wie kann man so stur sein?!“
„Wie kann man weiterleben, wenn man alle Selbstachtung verloren hat? – Nun geh schon, Ross, die Nacht bricht bald herein, und diese Kreaturen lieben die Dunkelheit.“