Ein Vater, der seine Fürsorglichkeit zeigen kann, macht für ein Mädchen einen großen Unterschied aus. Das müssen Väter lernen, denn ihre Welt unterscheidet sich von der ihrer Tochter sehr stark. Einige Geheimnisse zu kennen, macht die Sache deutlich einfacher.
Kurz gesagt: Papas und Vaterfiguren sind für Mädchen wirklich wichtig. Es ist ein wunderbares Gefühl, zwei Elternteile zu haben, die einen lieben – und das auch zeigen. Aber da ist noch mehr, weil Papas einfach anders sind. Papas sind groß, behaart, häufig ziemlich spannende Wesen und sie interessieren sich für ganz andere Dinge als Mamas. Und da der Papa der erste Mann im Leben eines Mädchens ist, gibt er ein Beispiel dafür ab, was vom ganzen männlichen Geschlecht zu erwarten ist. (Also, keinerlei Druck!) Zudem hat jedes Mädchen eine maskuline Seite, in die sie ihren Vater integriert. Sie übernimmt Qualitäten von Papa und Mama und kombiniert sie zu der Person, die sie werden will.
Für mindestens 90 Prozent der Mädchen sind Männer das Geschlecht, aus dem der potenzielle Partner ausgewählt wird, daher werden sie Sie als Muster betrachten. Wenn Sie freundlich und interessiert sind, ihre Mutter respektvoll behandeln, nicht laut oder einschüchternd sind, Zeit für Ihre Tochter haben und gerne etwas mit ihr zusammen unternehmen, wird dies den Maßstab für alle ihre Beziehungen zu Jungen und Männern setzen. Sie wird dies als Standard setzen und sich für nichts darunter entscheiden.
Studien zeigen, dass ein fürsorglicher Vater für Mädchen einen starken Schutzfaktor vor schlechten Ereignissen darstellt und mit besseren schulischen Leistungen, beruflichem Erfolg, Selbstwertgefühl und Abstinenz von Alkohol- oder Drogenmissbrauch in Verbindung steht. Eine ganz schön eindrucksvolle Liste.
Die heutigen Väter sind ganz anders als die früheren. Diese waren oft eher distanziert oder beschäftigt, oder sie waren einschüchternd und schrien viel herum, daher wurden viele Mädchen nicht gut »bevatert«. Heute wendet sich das Blatt. Dieses Kapitel wird Ihnen helfen, die Art Vater zu sein, den Töchter lieben und auf den sie sich zeitlebens verlassen können.
Ich dachte, ich wäre ein guter Vater, weil ich wirklich hart gearbeitet habe, um die Familie zu ernähren. Ich dachte, das sei alles, was ein Vater zu tun hat. Meine Töchter haben mir klargemacht, dass das nicht stimmt. Was sie sich am meisten wünschen, ist Zeit mit ihren Vätern.
Noel, 47
Sie müssen locker werden, vor allem wenn Sie eine genaue Vorstellung davon haben, wie etwas sein soll. So wird es nie sein! Wir hatten diesen Ausflug im Kanu genau geplant. Aber unsere Zweijährige wollte absolut nicht da hinein! Mein altes Ego hätte total Stunk gemacht – du undankbares Gör, du verdienst diese tollen Dinge gar nicht, die ich dir biete, bla bla bla. Mein neues, erfahreneres Ego betrachtete die Dinge aus ihrem Blickwinkel – vielleicht hatte sie einfach Angst. Vielleicht war die Idee letztlich gar nicht so toll. Also spielten wir am Strand, und sie war begeistert.
Folarin, 35
Sie lernen es, loszulassen. Das ist sehr oft der Schlüssel zum Glück. Sie geben ihr ein Spielzeug, und sie spielt lieber mit dem Karton. So etwas meine ich!
Edward, 52
SIE UND IHR VATER
Hier kommt eine Geschichte: Ich leitete in London ein Seminar mit einer Gruppe von Eltern. Sie waren aus dem ganzen Land zu einem Intensivtag über die Erziehung von Töchtern gekommen. Nachmittags schauten wir uns eine kurze DVD über das Vatersein an, auf der auch einige Interviews mit Mädchen über ihre Väter zu sehen waren.
Zwei Mädchen Ende des Teenageralters – Schwestern – sprachen über ihren Vater. Die erste sagte: »Ich bin ein Action-Mädchen! Ich liebe körperliche Aktivitäten, Sport, Tanzen, Outdoor-Aktivitäten. Papa war immer bereit, so etwas mit mir zu unternehmen. Er machte immer mit und interessierte sich dafür. Sogar Dinge, mit denen er nicht viel anfangen konnte, wie Tanzen zum Beispiel, stand er durch, weil er wusste, wie wichtig es mir war.«
Dann äußerte sich die zweite. »Ich bin völlig anders. Für mich war Liebe das Wichtigste beim Heranwachsen. Ich brauchte sehr viel Bestätigung. Ich wusste, dass mein Vater jeden Tag Zeit für mich hatte, wenn ich das brauchte. Als ich klein war, saß ich gerne auf seinem Schoß, und er drängte mich nie und schickte mich nie weg. Er gab mir nie das Gefühl, lästig zu sein.«
Als die DVD zu Ende war und das Licht wieder anging, bemerkte ich etwas Verblüffendes im Raum. Fast alle Frauen waren vollkommen still. Als ich mir ihre Gesichter genauer ansah, bemerkte ich in vielen Augen Tränen. Ich fragte, was los sei. Es folgte eine Flut an Kommentaren. Die Frauen hatten zwei völlig unterschiedliche Reaktionen erlebt. Die Hälfte weinte, weil sie sich an ihre eigenen Väter erinnert hatten und daran, wie besonders und nah ihre Beziehung gewesen war. Sie erinnerten sich daran, wie sehr sie ihre Väter geliebt hatten.
Bei der anderen Hälfte sah es völlig anders aus. Sie waren sehr traurig, weil ihre Väter nicht für sie da gewesen waren. Als sie die jungen Frauen im Film hörten, wurde ihnen intensiv bewusst, was sie sich gewünscht hätten, aber nicht bekommen hatten. Sie sehnten sich so danach, von ihren Vätern auch so geliebt worden zu sein.
Die Männer im Raum waren sehr beeindruckt, wie sehr sich die Haltung und das Verhalten der Väter auf ihre Partnerin und die anderen Frauen ausgewirkt hatte – so viele Jahre später. So beschlossen an diesem Tag viele Männer, mit ihren Töchtern eine engere Beziehung aufzubauen.
WENN SIE EIN PAPA SIND
Welche Art Vorbild für das Vatersein war Ihr Vater, als Sie heranwuchsen?
(Sie können mehrere Punkte ankreuzen.)
1.Mein Vater war quasi nicht vorhanden. Ich kannte ihn eigentlich gar nicht richtig.
2.Mein Vater war distanziert und unnahbar. Er behielt seine Emotionen für sich und zeigte keine echte Zuneigung.
3.Mein Vater explodierte leicht, er beurteilte und kritisierte alle in seiner Umgebung.
4.Mein Vater war ein Niemand, der mit seinen eigenen Problemen beschäftigt war. Er wurde von meiner Mutter herumgestoßen, und ich hasste es, das zu sehen.
5.Mein Vater war fürsorglich, aber etwas ungeschickt. Ich glaube aber schon, dass er mich liebte.
6.Mein Vater war ein Spaßvogel, hatte aber keine wirklich starke Seite. Man konnte nicht wirklich auf ihn zählen.
7.Mein Vater war nachsichtig und liebevoll, ließ uns aber auch wissen, wenn wir zu weit gingen oder etwas falsch machten. Er war warmherzig, setzte aber klare Grenzen.
8.Ich habe mich bei meinem Vater immer sicher und geliebt gefühlt. Ich möchte als Vater gerne so gut sein, wie er es war.
Allein schon das Nachdenken darüber fördert häufig viele Gefühle und Erinnerungen zutage. Wenn Sie einen tollen Vater hatten, ist das wirklich hilfreich. Falls nicht, ist es wichtig, zu wissen, dass Sie anders sein können als der Vater, der Sie erzogen hat.
Dies führt ganz natürlich zur nächsten Frage. Wenn Sie anders sein wollen als Ihr Vater, wie soll das aussehen?
(Kreuzen Sie die drei wichtigsten Unterschiede an.)
Sicherer
Freundlicher
Stärker
Glücklicher
Stärker involviert
Interessierter
Zuverlässiger
Vernünftiger
Kein Alkohol- oder Drogenmissbrauch
Distanz wahrend, aber ohne wegzulaufen
Die Kinder respektierend
Einfach rundherum kein Mistkerl
Oder mit Ihren eigenen Worten:
Der erste Schritt ist die Entscheidung, wie Sie als Vater sein wollen. Der zweite ist, herauszufinden, wie das gelingt. Der Mensch lernt am meisten von Vorbildern, die wir beobachten und nachahmen. Unser Gehirn ist darin tatsächlich sehr gut. Um die gewünschte Änderung zu erreichen, können Sie an jemanden denken, der die Qualitäten hat, die Sie sich wünschen. Welcher Mann, den Sie kennen, ist so, wie Sie sich Ihren Vater gewünscht hätten?
Wer ist unter Ihren Freunden und Bekannten der beste Vater, den Sie kennen?
Nobody is perfect – so haben Männer, die wir kennen, häufig sowohl Stärken als auch Schwächen. Manchmal brauchen wir eine Kombination aus verschiedenen Männern: das Verspielte des einen, die Kraft des anderen, die Offenheit eines dritten. Wir Männer bilden unser Mannsein aus, indem wir Eigenschaften vieler anderer Männer, die wir kennen, bündeln. Diese Methode funktioniert sehr gut.
Wir Väter können die Eigenschaften verschiedener Männer übernehmen, die wir kennen – das Verspielte des einen, die Kraft des anderen, die Offenheit eines dritten.
WENN SIE EINE MAMA SIND
Hier kommt eine Selbsteinschätzung für Sie als Mutter. Viele Frauen haben starke positive oder negative Erfahrungen mit ihren Vätern gemacht. Diese Beziehung ist sehr wichtig und war früher häufig sehr angespannt.
(Kreuzen Sie die Aussage an, die am ehesten zutrifft.)
1.Das Worst-Case-Szenario. Ich glaube nicht, dass mein Vater mich geliebt hat. Ich glaube, für ihn war ich einfach nur lästig.
2.Ich war mir nie sicher, ob mein Vater mich liebte oder nicht. Vielleicht liebte er mich, aber er wusste wirklich nicht, wie er es hätte zeigen können.
3.Mein Vater war ziemlich gut. Ich wusste, dass er mich sehr liebte, aber er war einfach oft viel zu beschäftigt. So kamen oder blieben wir uns nie wirklich nah.
4.Mein Vater liebte mich sehr und ließ mich das durch Taten und Worte wissen. Diese Liebe trage ich in jeder Zelle meines Körpers. Er war ein wunderbarer Vater.
Wenn diese Übung hart für Sie war, wollen wir Ihnen etwas Liebe und Wärme schicken. Irgendwie haben Sie es geschafft, Ihren eigenen Kindern eine liebevolle Mutter zu werden. Sie sollen wissen, dass Sie sehr wichtig und wertvoll sind – und immer waren. Und wir hoffen, dass Sie heute eine angemessenere und bessere männliche Fürsorge erleben, falls Sie diese früher nicht bekommen haben. Wir Männer lernen langsam, liebevoller zu sein. Ich hoffe, Sie machen diese Erfahrung.
Die Tatsache, keinen sehr guten Vater gehabt zu haben, kann bei Frauen dazu führen, dass sie die Bedeutung oder das Potenzial von Vätern abwerten. Überlegen Sie kurz, ob das bei Ihnen der Fall sein könnte.
Denken Sie, dass Sie ...
(kreuzen Sie die Aussage an, die am meisten zutrifft)
1.... tief in Ihrem Inneren entschieden haben, dass Väter von keinem großen Nutzen sind und Sie keinen brauchen?
2.... einen Mann geheiratet haben, von ihm jedoch nicht erwartet haben, als Vater aktiv zu sein, und es vielleicht sogar schwierig fanden, die Erziehung mit ihm zu teilen?
3.... versucht haben, jemanden zu finden, der anders als Ihr eigener Vater ist und liebevoll und freundlich ist?
4.... einen großartigen Vater hatten und jemanden gewählt haben, der dieselben Qualitäten hat?
Falls Sie 1 oder 2 angekreuzt haben, fangen Sie dann an, diese frühere Entscheidung neu zu überdenken?
1.Ja, es interessiert mich, wie mein Partner für das Leben unserer Tochter wichtiger werden könnte, und ich möchte das unterstützen.
2.Nein. Alle Männer sind Mistkerle!
GEFAHREN FÜR VATER
Es gibt für Väter eine Reihe von Fallstricken. Der erste ist der Schrecken der Pubertät. Einige Väter werden sehr linkisch, wenn ihre Töchter in die Pubertät kommen, und beginnen, ihnen ihre Zuneigung zu entziehen aus Angst, sie könnte als sexuell gefärbt missverstanden werden. Diese Sorge ist gut gemeint, aber Sie sollten nicht überreagieren. Viele Mädchen spürten früher eine plötzliche Kälte seitens ihrer Väter, wenn sie in die Pubertät kamen und sich in eine junge Frau verwandelten. Sie hatten das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, vom Vater nicht mehr geliebt zu werden. Das war traurig und verletzend für sie. Töchter wollen in jedem Alter das Gefühl der Fürsorge ihres Vaters haben. Ihre Tochter wird sich vielleicht mehr Privatsphäre wünschen, aber weisen Sie sie nicht zurück, wenn sie Ihre Zuneigung sucht – sie ist noch dasselbe Mädchen und braucht das Wissen, von Ihnen geliebt zu werden.
Der zweite Fallstrick ist, was ich als »Tragödie des Versorgers« bezeichne. Wir Väter zeigen unsere Liebe häufig, indem wir in unserem Beruf hart arbeiten, sind dabei aber außer Sichtweite. Wir zeigen unsere Fürsorge, indem wir weggehen und Geld verdienen. Unsere Töchter denken, dass wir uns nicht um sie kümmern, weil wir beschäftigt oder müde sind. Unsere Liebe ist dabei nicht zu spüren. Oft würde ein Mädchen es vorziehen, weniger Geschenke oder Geld zu bekommen und dafür mehr Interesse Ihrerseits an Gesprächen und gemeinsamen Unternehmungen. Sie spürt Ihre Liebe vielleicht stärker, wenn Sie zusammen den Hund ausführen, Basketball spielen oder eine heiße Schokolade trinken gehen, als wenn Sie Geld heimbringen.
Da wir Väter vom anderen Geschlecht sind, haben unsere Kommentare und unser Handeln einen gewaltigen Einfluss. Geben Sie niemals negative Kommentare zum Aussehen Ihrer Tochter ab – Gewicht, Haare, Figur, Haut oder Ähnliches. Wenn Sie das tun, können Sie gleich Ihr Haus ver-kaufen, um die Rechnungen des Psychiaters bezahlen zu können.
Ian, 46
Ich wurde gegenüber meiner Tochter niemals wütend, und das hat immer gut geklappt. Vielleicht brauchen manche Mädchen gelegentlich die Konfrontation, aber ich glaube, sie muss dennoch ruhig und angstfrei erfolgen. Die Kombination aus Wut und Töchtern scheint die Dinge immer nur noch schlimmer zu machen, dann muss ich zurückrudern und um Schadensbegrenzung bemüht sein.
Mitch, 51
Mädchen haben ein feineres Gehör als Jungen. Das ist teilweise der Grund, warum sie es hassen, wenn geschrien wird. Es erschreckt sie, und sie fühlen sich unsicher. Sprechen Sie freundlich mit Mädchen, dann läuft es immer besser.
Peter, 39
DR BRUCE ROBINSON
Dr. Bruce Robinson ist Medizinprofessor an der University of Western Australia (UWA) und Gründer des australischen Zentrums für Erkrankungen im Zusammenhang mit Asbest. Seine Arbeit mit Vätern, die an Lungenkrebs starben, brachte ihn dazu, sich für eine engagiertere und liebevollere Vaterschaft einzusetzen und die schreckliche Distanz zu reduzieren, die zwischen vielen Vätern und ihren Kindern besteht. Er gründete das Projekt Vatersein an der UWA und ist Autor von drei Büchern: Daughters and their Dads, Fathering from the Fast Lane und The Blue Book of Tips for Fathers and Father-Figures. Lesen Sie mehr und finden Sie viele Informationen, die Vätern helfen, unter www.thefatheringproject.org.
ZEHN STRATEGIEN, UM EIN TOLLER VATER ZU WERDEN
(mit Professor Bruce Robinson)
Nun zu etwas ganz Besonderem. Ich werde Ihnen einen Einblick in die Klugheit eines Vaters bieten, den ich sehr bewundere (auch wenn es ihn verlegen machen würde, das zu hören). Wir sind schon lange befreundet. Professor Bruce Robinson ist Thoraxchirurg. Nachdem er von vielen Lungenkrebspatienten gehört hatte, was sie in ihrem Leben bedauern, beschloss er, zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Vätern und ihren Kindern beizutragen. Mit dem »Fathering Project“ (Projekt Vatersein) hat er das Leben zehntausender Väter verändert. Hier kommen seine zehn Strategien – praktisch, einfach und klar. Sie können Ihr Leben und das Leben Ihrer Tochter verändern. Meines haben sie auf jeden Fall verändert.
1. Papa-Dates
Nach Bruce' Erfahrung sind regelmäßige Papa-Dates eine der einfachsten und dennoch wirksamsten Strategien für eine gute Verbindung mit den Kindern. Wenn ein Vater Zeit mit jeweils nur einem Kind verbringt, erzeugt das ein Gefühl großer Wertschätzung. Laut Bruce ist der Schlüssel zum Erfolg die »NOANOK-Regel«: »Nur der Papa und jeweils ein Kind.« (No Other Adults, No Other Kids.) Er und seine Frau haben das so gemacht, seit ihre Kinder noch ziemlich klein waren – Papa-Dates und Mama-Dates. Normalerweise gingen sie zum Essen, wobei das Kind wählen durfte, wo (außer bei einer Fast-Food-Kette), und ins Kino oder etwas in der Art.
Hierzu noch ein Warnhinweis: Bruce erzählte mir, er habe sehr schnell gelernt, dass es ein Fehler sei, zu denken, bei dieser Gelegenheit könne man mit den Kindern »ein ernstes Wort reden«. Wenn Sie das tun, werden die Kinder diese Verabredungen immer meiden. Es funktioniert nur, wenn die Väter zuhören, ihre Kinder nach ihren Freunden fragen und was in der Schule Spaß macht und was weniger. Wenn daraus ein Verhör oder eine Kritik wird, klappt es nicht. Es sollte locker und freundlich zugehen. Thematisieren Sie tiefe Gefühle nur dann, wenn Ihr Kind die Sprache darauf bringt.
2. Mit Papa verreisen
In einem seiner Bücher schrieb Bruce darüber, wie Väter ihre Kinder auf Reisen mitnehmen können, einschließlich Geschäftsreisen. Auch hier gilt: nur der Vater und ein Kind. Einige Jahre später war er auf einer Konferenz, und der Veranstalter eilte auf ihn zu und umarmte ihn beinahe, weil er das Kapitel gelesen hatte und sich die Beziehung zu seiner Tochter im Teenageralter dadurch verändert hatte.
Die beiden stritten und zankten sich ständig. Er war verzweifelt. Daher ergriff er die Gelegenheit und lud seine Tochter ein, ihn auf einer Reise zu einer Konferenz nach Paris zu begleiten. Die Konferenz dauerte fünf Tage, und im Anschluss hatten sie noch eineinhalb Wochen zusammen als Vater und Tochter. Er sagte, seit ihrer Rückkehr habe sie nur noch über diese Reise gesprochen und die tolle Zeit, die sie zusammen gehabt hatten. Er hörte sogar, wie sie anderen erzählte, es seien »die besten zwei Wochen ihres Lebens« gewesen. Er hielt inne, den Tränen nahe, und sagte: »Wissen Sie was, Bruce? Es waren auch die besten zwei Wochen meines Lebens.«
Solchen Reisen wohnt ein Zauber inne. Auch hier gilt wieder die NOANOK-Regel: nur Vater und Kind. Es muss nicht Paris sein, aber es muss ein gewisses Bemühen beinhalten. Zusammen reisen, zusammen weg sein und die klare Absicht haben, diese gemeinsame Zeit zu nutzen, um eine Verbindung aufzubauen. Ihr Kind wird spüren, dass Sie sich für es interessieren und es lieben.
3. Kreativ sein bei der Gestaltung gemeinsamer Zeit mit den Kindern
Es ist erstaunlich, wie oft Männer die Arbeit als Vorwand nennen, keine Zeit für ihre Kinder zu haben. Die nötige Zeit lässt sich finden. Bruce selbst erlebte eine Verwandlung seiner täglichen Routine. Nachdem er einen lebensbedrohlichen Unfall überlebt hatte, beschloss er, seine Kinder morgens zur Schule zu begleiten. Wie viele solcher Dinge tat er es anfangs, weil er das Gefühl hatte, er »sollte« es tun, und schließlich liebte er es.
Es gibt weitere Möglichkeiten im Alltag. Einige Männer machen an einem Tag in der Woche früher Feierabend und gehen mit ihren Kindern Eis essen. Es ist auch wichtig, nach Hause zu kommen, zusammen mit den Kindern zu essen und dabei den Fernseher auszuschalten. Bruce entdeckte Studien, wonach Familien, die mindestens viermal pro Woche gemeinsam essen, das Risiko für Drogenmissbrauch bei ihren Kindern um die Hälfte reduzieren. Er hat festgestellt, dass viele Kinder sich darüber beklagen, dass sie beim gemeinsamen Essen den Fernseher ausschalten müssen, und zwanzig Jahre später sagen, das sei das Beste überhaupt gewesen.
4. Helfen Sie Ihrer Tochter, zu verstehen, dass sie etwas Besonderes ist
Bruce interviewte einmal David Gower, den ehemaligen Kapitän des englischen Kricket-Teams, zum Thema Vatersein. Als er ihn fragte, was seine Töchter seiner Meinung nach am meisten von ihm brauchten, antwortete David zu seiner Überraschung: »Sie brauchen meine Hilfe dabei, zu erkennen, wie besonders jede von ihnen ist.« Das ist für jede Tochter entscheidend und wichtig.
Jedes Kind ist besonders, und sobald Kindern das klargeworden ist, geschehen alle möglichen Dinge. Sie müssen dann nicht mehr andere Kinder herabsetzen (sie können nun auch die Besonderheit anderer Kinder wertschätzen). Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie später Drogen nehmen – sie sind auch so wertvoll.
Um Kindern ihre Besonderheit verstehen zu helfen, müssen Sie zunächst selbst erkennen, was an jedem Ihrer Kinder einmalig ist. Es kann seine Persönlichkeit sein, sein Talent, die Art, Freundlichkeit zu zeigen, etwas Interessantes, was das Kind gemacht hat, ein Weg, für den es sich entschieden hat, oder viele andere Dinge. Es ist sehr viel wirksamer, solche spezifischen Dinge zu identifizieren und das Kind darin zu unterstützen, als leere Phrasen zu dreschen wie »Du bist großartig« – Kinder durchschauen das sehr schnell.
Noch ein wichtiger Tipp: Helfen Sie jedem Ihrer Kinder, zu erkennen, dass es eine besondere Zukunft vor sich hat. Es wird wahrscheinlich nicht berühmt werden, es muss auch nicht in einem Top-Team landen oder Medizin studieren, aber es hat eine einmalige und wunderbare Zukunft vor sich, die ein Geschenk für die Welt sein wird, und Sie freuen sich darauf, das mitzuerleben. Ihre Kinder sind hier, um ihr eigenes Leben zu leben und nicht das, was Sie als Eltern sich vielleicht wünschen.
Eine weitere Möglichkeit, Kindern zu helfen, sich als etwas Besonderes zu fühlen, ist, sie nach ihrer Meinung zu fragen und diese wertzuschätzen. Fragen Sie sie, was sie über die Politik denken, über Themen in den Abendnachrichten oder nach Fußballtipps. Vermeiden Sie auch, eines Ihrer Kinder mit einem anderen Kind innerhalb oder außerhalb der Familie zu vergleichen.
5. Zuhören üben
Wenn Bruce die Väter unter seinen Zuhörern fragt, wer sich für einen guten Zuhörer hält, heben 98 Prozent nicht die Hand – sie wissen, was für schlechte Zuhörer sie sind. Uns Vätern fällt es schwer, dem Drang zu widerstehen, die Probleme unserer Kinder zu lösen, ihnen zu sagen, was sie tun sollten, oder sie zu kritisieren. Das geschieht häufig aus Liebe zu ihnen – wir fürchten, sie könnten etwas Falsches tun, und wollen das verhindern. Aber dieser Ansatz funktioniert so gut wie nie.
Folglich hören die Kinder – besonders Teenager – auf, ihren Vätern irgendetwas zu erzählen. Bruce sagt, er fühle sich selbst nicht von Natur aus als guter Zuhörer, aber »ich habe es gelernt, meinen Mund zu halten und mir anzuhören, was sie zu sagen haben«.
Er schlägt zwei Strategien vor. Erstens: Vermeiden Sie es, der Klempner oder der Polizist zu sein. Der Klempner repariert Dinge – das brauchen Sie nicht. Der Polizist verurteilt und sperrt ein – vermeiden Sie es, wertend und kritisch zu sein.
Zweitens: Denken Sie an das Wort »Bumerang«. Die meisten Menschen lenken bei einer Unterhaltung das Thema schnell auf sich selbst.
Das gilt auch, wenn ein Teenager etwas darüber erzählt, wie es auf einer Party ist und wie schwierig es ist, dem Druck Gleichaltriger zu widerstehen, zu rauchen, zu trinken oder Drogen zu nehmen: »Ich erinnere mich, als ich so alt war wie du …« Es ist sicher wichtig, dass Sie irgendwann über Ihre Erfahrungen sprechen, aber deutlich wirksamer ist es, weiter dem zu folgen, was Ihr Kind sagen will. Stellen Sie Ihre eigenen Gefühle zurück – wenn Kinder über Drogen sprechen, bekommt man schnell Panik, und es kommt zu einer Überreaktion, aber das ist nicht hilfreich.
6. In den Krieg der Werte eintreten
Unsere Kinder unterliegen einem gewaltigen Druck durch Medien und Gleichaltrige, bestimmte Werte zu übernehmen, die sich von unseren eigenen Werten unterscheiden. Dieser Druck kann furchtbar groß werden. Väter haben einen starken Einfluss, ihren Kindern Werte zu vermitteln, aber wenn wir nicht darüber diskutieren und den Kindern unsere Werte nicht vorleben, bleiben sie anfällig für diesen Druck.
Äußern Sie sich klar verständlich über Werte wie Vertrauen, Ehrlichkeit, Integrität, das Zeigen von Respekt gegenüber anderen und Großzügigkeit gegenüber Armen. Am besten vermitteln Sie dies, indem Sie die Werte selbst gegenüber Immigranten und Menschen mit Behinderung, fettleibigen oder »uncoolen« Menschen vorleben. Ihre Kinder werden Sie beobachten und etwas darüber lernen, wie sie mit anderen Kindern in der Schule umgehen können – es wird einen Einfluss darauf haben, ob sie sich auf Mobbing einlassen.
Bruce wundert sich darüber, wie viele Väter mit ihren Söhnen und Töchtern nie über Sexualität gesprochen haben. Natürlich sind die Kinder peinlich berührt und sagen, sie wüssten schon alles, aber wären Sie nicht peinlich berührt, wenn Sie wüssten, dass Ihr Vater mit Ihnen über Sex sprechen wollte?
Bruce empfiehlt einen kleinen Trick, der gut funktioniert. Sagen Sie zu den Kindern: »Ich weiß ja, dass ihr schon alles wisst, aber in einem Buch für Väter habe ich gelesen, dass man darüber sprechen muss, und ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich das jetzt nicht mache, also erledigen war das jetzt bitte, okay?« Das funktioniert bestens! (Im 7. Kapitel finden Sie mehr darüber, was Sie tatsächlich sagen können!) Dabei geht es nicht nur um die Geschlechtsorgane. Mit Teenagern sind weitere Themen zu besprechen. Wie wichtig die Einvernehmlichkeit ist. Sich Zeit zu lassen, die andere Person gut genug zu kennen, um ihr vertrauen zu können. Andere nicht zu verletzen. Vorzusorgen gegen Ansteckung und Schwangerschaft. Nur Sex zu haben, wenn es sich wirklich richtig anfühlt, und nicht, wenn man betrunken ist oder anderen einen Gefallen tun will. Ihre Kinder werden diesen Rat nicht immer beherzigen, aber sie werden zumindest darüber nachdenken müssen.
7. Gehen Sie nicht davon aus, Ihre Kinder wären nicht drogengefährdet
Alle Eltern fürchten sich davor, ihre Kinder könnten drogenabhängig werden. Sie kommen leicht an Drogen, die ihnen von Leuten angeboten werden, die häufig selbst abhängig sind und das Geld brauchen. Wenn Sie Ihre Kinder nicht gegenüber Drogen stark machen, gewähren Sie diesen Dealern einen »Freischuss«.
Informieren Sie sich, welche Drogen in Umlauf sind und welche Risiken sie jeweils für Ihre Kinder darstellen. Finden Sie bei Ihren Kindern heraus, welche sozialen und persönlichen Motive sie oder ihre Freunde haben könnten, Drogen zu nehmen: Akzeptieren Sie also, dass es Gründe gibt, warum Leute Drogen nehmen. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über den Druck Gleichaltriger. Achten Sie darauf, Ihren Kindern dabei auch zuzuhören.
Noch hilfreicher ist es, wenn Sie die Freunde Ihrer Kinder auch nach Hause einladen und kennenlernen – häufig sind diese ziemlich einsam und brauchen dringend eine Vaterfigur in ihrem Leben. Sie können Ihren Kindern auch nützliche Formulierungen beibringen, die sie verwenden können, wenn auf Partys Drogen angeboten werden. Sagen Sie ihnen, dass konfrontative Kommentare wie »Drogen sind schlecht für dich« nichts helfen. Hilfreicher ist es, zu »passen« und zu sagen: »Sorry, aber ich muss morgen Fußball spielen.«
Für erfolgreiche Papa-Dates gilt die Regel: Keine weiteren Erwachsenen, keine weiteren Kinder. Nur Papa und jeweils ein Kind.
Bruce kommt immer und immer wieder auf den Grundsatz zurück, dass das Risiko Ihrer Kinder, langfristig drogenabhängig zu werden, stark zurückgeht, wenn Sie mit ihnen von klein auf eine gute Beziehung aufbauen. Ich sollte noch betonen, dass es zu einer guten Beziehung gehört, zuzuhören, zusammen Spaß zu haben, den Kindern das Gefühl zu geben, etwas Besonderes zu sein, und nicht zu kritisch oder übermäßig erzieherisch zu sein. Studien deuten darauf hin, dass der häufigste Faktor für Drogenmissbrauch nicht das Fehlen eines Vaters ist, sondern die Anwesenheit eines überkritischen, zu strengen Vaters, der einem Kind, anstatt es wertzuschätzen, das Gefühl von Wertlosigkeit gibt.
Wenn Sie entdecken, dass Ihr Kind Drogen genommen hat, drehen Sie nicht durch. Das Fathering Project empfiehlt Vätern einen Satz, der sich als sehr effizient erwiesen hat. Anstatt Ihre eigenen Emotionen auf Ihrem Kind abzuladen, ist es sehr viel wirksamer, etwa zu sagen: »Ich bin enttäuscht, aber ich glaube an dich und weiß, dass du besser bist, und wir werden das gemeinsam hinbekommen.« Das stärkt das Selbstwertgefühl des Kindes eher, als es zu verringern, und verbessert die Wahrscheinlichkeit, dass es diese schwierige Zeit gut übersteht.
8. Tun Sie etwas für die Bildung Ihrer Kinder
Jungen und Mädchen müssen wissen, dass Sie ihre Schulbildung wertschätzen. Setzen Sie sich gelegentlich (oder auch öfter, wenn die Kinder das wollen) dazu, wenn sie ihre Hausaufgaben machen, und helfen Sie ihnen dabei. Regen Sie ihre Neugier von klein auf an, indem Sie sie beispielsweise in Museen und Büchereien mitnehmen. Lassen Sie sie in Ausstellungen alles anschauen und sich dann zeigen, was ihre Lieblingsexponate waren.
Ein weiterer guter Trick von Bruce nennt sich »FART«-Time – die Abkürzung steht für Family Altogether Reading Time. Die ganze Familie setzt sich zusammen, schaltet den Fernseher aus und liest gemeinsam.
Entscheidend für die Einstellung Ihrer Kinder gegenüber der Schule und den Lehrern ist Ihre eigene Einstellung dazu. Anfangs beklagte Bruce sich häufig über die Lehrer seiner Kinder, aber dann wurde ihm klar, dass es sehr viel hilfreicher ist, ihnen dafür zu danken, dass sie seine Kinder unterrichten, und zu fragen, ob er dabei irgendwie helfen könnte. Väter, die sich in der Schule engagieren, bilden eine Brücke und machen es ihren Kindern leichter, gerne zur Schule zu gehen.
9. Verstehen, dass Töchter anders sind als Söhne
Im Rahmen des Fathering Project wurden über 3000 Väter gefragt, was ihre Töchter von ihnen als Vätern brauchen, was sich von den Bedürfnissen ihrer Söhne unterscheidet. Weniger als ein Prozent konnte die Frage beantworten. Bedenkt man, wie wichtig ein Vater im Leben einer Tochter ist, ist das erschreckend.
Bruce äußert ganz klar, dass Väter ihren Töchtern regelmäßig sagen müssen, wie schön (nicht »hübsch«!) sie sind, innerlich und äußerlich. Töchter erhalten von ihren Vätern Signale, welche Behandlung durch Männer sie erwarten können. Behandelt der Vater seine Tochter respektvoll, setzt sie die Messlatte für Respekt hoch an und wird sich nicht mit Mistkerlen abgeben – tut der Vater dies nicht, ist sie anfällig dafür.
Väter haben einen starken Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Töchter später eine erfolgreiche Langzeitbeziehung mit einem Mann haben werden. Faktor Nummer 1 für den Grad an Vertrauen, den eine erwachsene Frau in ihrem Leben hat, ist die Beziehung, die sie zu ihrem Vater hatte. Die Tatsache, ob er gerne Zeit mit ihr verbracht, ihr zugehört und sanft und respektvoll über sie und ihre Mutter gesprochen hat.
10. Mädchen reagieren empfindlich auf Worte
Ein Mädchen hat starke Antennen dafür, was ihr Vater oder eine andere wichtige Vaterfigur über sie denkt. Während Jungen sozusagen als Lehrlinge ihrer Väter bei gemeinsamen Aktivitäten lernen, hören Mädchen zu. Wie sprechen Sie mit ihr? Wie sprechen Sie mit ihrer Mutter?
Wenn Ihr Vater darin nicht sehr gut war, durchbrechen Sie diesen Kreislauf. Viele Männer hatten keine guten Vorbilder. Daher ist es für Väter verlockend, aufzugeben, die Erziehung der Mutter zu überlassen und nur die Rolle des Versorgers und Beschützers zu übernehmen. Das funktioniert nicht. Sie müssen sich dafür entscheiden, selbst ein guter Vater zu werden.
Für Bruce gibt es in dieser Hinsicht einen Helden, Tony Cooke. Tony, der aus Australien stammt und von dem Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben, wuchs unter sehr schwierigen Umständen auf. Sein Vater Eric war ein Serienmörder und der letzte Mensch, der in Australien gehängt wurde. Das machte für Tony zu Hause und in der Schule alles sehr schwierig. Was an Tony zutiefst beeindruckt, ist, dass er ein wunderbarer Mann und ein wunderbarer Vater geworden ist. Und er äußert sich unmissverständlich über die Tatsache, dass er sich dazu entschlossen hat, aus dem Kreislauf auszubrechen und zu lernen, anders zu sein.
Es ist unwahrscheinlich, dass irgendeiner der Leser einen so schlimmen Hintergrund hat wie Tony. Darum gibt es keine Entschuldigung dafür, sich anders zu entscheiden als er. Dazu gehört, etwas über das Vatersein zu lernen (aus Büchern, in Seminaren, in Vätergruppen) und es dann schrittweise in die Praxis umzusetzen.
Das ist eine wirklich lange Liste. Keine Sorge, Sie können bei anderen Gelegenheiten darauf zurückkommen, um sich neue Ideen zu holen. Wenn Sie sich jedoch für den Moment einige Ziele setzen wollen, haben Sie hier eine einfache Form.
Kreuzen Sie alles an, was Sie bereits machen.
1.Ich habe regelmäßige Verabredungen nur mit meiner Tochter.
2.Wir unternehmen Reisen, nur wir beide, Vater und Tochter.
3.Ich finde kreative Möglichkeiten, trotz eines vollen Terminplans Zeit für gemeinsame Unternehmungen zu finden.
4.Ich lasse meine Tochter auf spezifische Weise wissen, dass sie etwas Besonderes ist und eine einmalige Aufgabe in der Welt hat.
5.Ich kann ihr zuhören, ohne irgendwelche Ratschläge einzuwerfen, und schätze ihre Meinung.
6.Wir sprechen über Werte im Umgang mit anderen – Vertrauen, Ehrlichkeit, Antirassismus und Antisexismus, Respekt – und wie sie von anderen behandelt wird.
7.Ich spreche mit ihr über Drogen, den Druck Gleichaltriger, welche Drogen aktuell sind und welche Risiken damit verbunden sind. Falls sie Drogen nimmt, halte ich die Kommunikation zu diesem Thema offen.
8.Ich interessiere mich für das Schulleben meiner Tochter.
9.Ich behandle meine Tochter mit Respekt, damit sie lernt, dass sie Respekt verdient.
10.Ich spreche positiv und freundlich mit ihr und lobe sie auch vor anderen.
Super – gut gemacht! Nehmen Sie sich die Liste noch einmal vor und wählen Sie zwei Punkte, die Sie nicht angekreuzt haben, aber vielleicht schaffen könnten, und die mit Ihrer Tochter gut funktionieren könnten. Machen Sie einen Kringel um die Nummern. Übertreiben Sie nichts, experimentieren Sie erst einmal ein bisschen damit.
Noch eine Schlussbemerkung
Das alles sind neue Verhaltensweisen. Wir Männer scheitern nicht gerne und bleiben gerne in unserer Komfortzone. Wir haben gelernt, Verletzlichkeit zu fürchten. Aber Liebe hat viel mit Verletzlichkeit zu tun. Wenn Sie versuchen, es mit Ihrer Tochter richtig zu machen, werden Sie ihr Herz gewinnen und Wunden heilen, die Sie ihr in der Vergangenheit vielleicht unabsichtlich zugefügt haben. Gut ist nicht ein Mann, der alles kann, sondern ein Mann, der lernwillig ist.
Meine besten Wünsche für Sie als Vater. Sie sind sehr wichtig für Ihre Tochter, und allein schon der Versuch, es gut zu machen, zählt.
Die Liebe, die Ihnen Ihre Tochter dafür schenkt, dass Sie versuchen, ein guter Vater zu sein, gehört zu den schönsten Dingen im Leben. Und Ihre Mühe lohnt sich, wenn das Leben Ihrer Tochter dadurch besser wird.
Liebe und Respekt eines Vaters
In aller Kürze
Väter können das Leben ihrer Töchter verändern.
Früher hatte das Vatersein eine schlechte Phase – wir hatten nicht alle tolle Väter.
Wir können lernen, sehr viel bessere Väter zu werden, als unsere Väter es waren.
Es gibt zehn einfache Dinge, die Väter tun können. Wählen Sie etwas davon aus und setzen Sie es um. Schauen Sie, wie es funktioniert.
Am besten ist der Mann, der nie aufhört, zu lernen, und der willens ist, auch verletzlich zu sein, wenn er Neues ausprobiert.