Mein Plan gefiel mir und ich hatte große Lust, ihn in die Tat umzusetzen. Leider hat das Universum vor große Pläne immer noch eine Nacht gesetzt, die das Gehirn motivatorisch so umgestaltet, dass man morgens nicht mal mehr weiß, was man an diesem dämlichen Plan so geil fand. Ich wachte wie gerädert auf, weil ich intensiv von Patrizia geträumt hatte, die im Krankenhaus lag und eine Blutspende von mir brauchte. Sie sah ganz weiß aus und die Ärzte sagten, ich solle ihr mein ganzes Blut geben, was ich nicht wollte. Da könnte man bestimmt gute Traumanalysen machen, dachte ich. Ich hatte überhaupt keine Lust auf irgendetwas Anderes als im Bett zu bleiben. Morgen war ja auch noch ein Tag. Ich trödelte also den ganzen Tag herum und trank natürlich auch noch eine Flasche Wein, weil ich so sehr an Patrizia denken musste, dass ich mich mit irgendetwas, das keine Anstrengung erforderte, dämpfen musste. Morgen war zwar auch wieder ein Tag, den ich allerdings exakt genau so verbrachte, wie den gestrigen auch. Der Plan war offenbar nur dazu da, mir am Freitag den Abend zu versüßen und nun hatte er seinen Dienst erledigt. Ich ärgerte mich etwas, denn was ich notiert hatte, war ja total sinnig und im Grunde wollte ich so auch machen. Aber durchzustarten war extrem schwierig, wenn die Batterien so furchtbar alle sind. Ich wusste nicht, ob es jetzt gut war, auf mein Gefühl zu hören und die Ruhe zuzulassen oder stürzte ich damit in das nächste Problem, weil ich mich dadurch komplett hängen ließ? Nun war es für diesen Tag aber eh schon zu spät, so dass ich ihn innerlich abhakte und mir nun für morgen eine Sache überlegte, die ich erledigen würde und entschied mich für einen Spaziergang um den kleinen Baggersee. Das dauerte mit Hin- und Rückweg eine gute Stunde und war gut machbar, um wieder einzusteigen. Früher war ich tatsächlich sogar regelmäßig laufen, aber seit einiger Zeit war sportlich nicht viel zu holen bei mir.
Am Montag schlief ich aus und war gerade dabei, meine gemütliche Hose für meine Seerunde anzuziehen, als ich mein Handy brummen hörte.
Es war eine Nummer aus der Firma, aber nicht Patrizias, die hatte eine andere Durchwahl.
„Stracke?“, meldete ich mich.
„Schönen guten Morgen, Frau Stracke, Roman Paulsen hier. Entschuldigen Sie, dass ich Sie im Urlaub störe, aber ich rufe an, weil mir zu Ohren gekommen ist, dass Sie an der Projektleiterstelle in Porzach Interesse haben. Ist das noch aktuell?“
Ach du heiliges...es ging um die neue Stelle, direkt machte mein Herz Aussetzer.
„Ja, das ist noch aktuell.“, sagte ich direkt und versuchte, bombastisch motiviert zu klingen.
„Ich habe mir ihre Personalakte kommen lassen und muss sagen, dass ich erst nicht ganz überzeugt war, weil Sie außer der Assistentenstelle keinerlei Erfahrungen bei uns oder woanders gesammelt haben. Aber ich habe mich dann bei Frau Senge über Sie erkundigt und die hat nur in den höchsten Tönen von Ihnen gesprochen, so dass ich Sie gerne zu einem Gespräch einladen möchte. Das wird kein Vorstellungsgespräch, das wäre ja nach fünf Jahren auch widersinnig. Aber ich würde mich gerne mit Ihnen über Ihre Vorstellungen unterhalten und was Sie gerne einbringen würden. Ist Ihnen das Recht?“
Und ob mir das Recht war! Wir vereinbarten einen Termin am Freitag, obwohl ich Urlaub hatte, aber das war mir egal. Hier bot sich eine tolle Chance...die ich leider Patrizia zu verdanken hatte. Wollte sie mich loswerden oder mich unterstützen? Mist, zumindest Danke sollte ich ihr schreiben.
Also nahm ich mein Handy und entsperrte ihre Privatnummer:
„Danke für deine Empfehlung! Das weiß ich zu schätzen!“, schrieb ich. Mehr oder emotionaler wollte ich es auf keinen Fall halten!
Prompt kam eine Nachricht zurück: „Es zerreißt mich, dass du von mir weggehen willst, aber ich werde dir niemals Steine in den Weg legen. Niemand hat die Stelle mehr verdient als du!“
Ich von ihr weggehen? Wer heiratet denn in nicht Mal zwei Monaten? Trotzdem fand ich es von ihr mehr als toll, dass sie mich eigentlich nicht gehen lassen wolle, es aber trotzdem tat, weil ich das für mich brauchte. Liebe lässt los, dachte ich plötzlich. War das Liebe?
Nach dem Telefonat mit Herrn Paulsen und dem kurzen Kontakt zu Patrizia war ich plötzlich topp motiviert. Ich recherchierte direkt nach möglichen Weiterbildungen und fand eine wirklich interessante von einem Anbieter, mit dem unsere Firma schon öfter zusammengearbeitet hatte. Idealerweise würde ich als Absolventin einer früheren Weiterbildung dort sogar noch 25% Rabatt bekommen. Das klang wirklich gut. Ich registrierte meine Mailadresse, damit mir ein Info-Paket zugesandt werden konnte. Das würde ich mir nachher genauer ansehen. Zuerst wollte ich aber die Seerunde absolvieren und zog mir meine Sportsachen an. Ein wenig fühlte es sich an wie früher, als ich noch regelmäßig lief. Nur klebte gerade die Kralle der Trauer in meinem Nacken, das war damals nicht der Fall. Aber das Laufen tat mir immer gut, vielleicht würde es mich auch heute wieder auf andere Gedanken bringen. Immer wieder musste ich über Patrizias Nachricht nachdenken. Es fühlte sich komisch an, aber irgendwie war sie mir dadurch näher. Wahrscheinlich redete ich mir einfach nur ein, dass sie aus Liebe handelte, während sie es gerade mit ihrem Mann in spe trieb.
Nein, das bringt alles nichts. Ich setzte meine Kopfhörer ein und suchte mir die alte Laufplaylist raus, die bereits sehr weit unten zu finden war. Ich hatte sie lange nicht gebraucht. Schon bei den ersten Klängen, merkte ich, wie meine Stimmung besser wurde und ich große Lust auf Bewegung bekam. Warum hörte ich so selten Musik, wenn sie mir doch so gut tat? Menschen sind wirklich komisch. Das, was sie am dringendsten brauchen, machen sie garantiert nicht. Und ich brauchte nur gute Musik und etwas freie Zeit, um meine Stimmung zu verbessern. Und ich brauchte Patr- Fuck, Schluss jetzt! Ich marschierte los.
Die Strecke führte von meiner Straße über eine Hauptstraße und danach gelangte man in ein kleines Wäldchen, das direkt zum See führte. Heute Morgen war es recht frisch und ich überlegte kurz, mir doch die dickere Jacke zu holen, aber ich ging dann doch weiter. Wenn mir kalt wurde, musste ich eben schneller gehen. Immer dieses Weichei-Gehabe. Damit hörte ich jetzt mal auf!
Die Musik war gut, es regnete nicht und meine Schritte fühlten sich gut und sicher an. Ich erhöhte die Geschwindigkeit etwas und ging im Takt der Musik.
Beim Laufen kam ich früher oft an den Punkt, an dem ich mit der Musik eins wurde und ich war häufig überrascht, wenn ich wieder vor meiner Haustür stand, so meditativ fühlte ich mich. Davon war ich zwar jetzt noch meilenweit entfernt, aber die Bewegung tat mir gut, das musste ich zugeben und entschied, das jetzt einfach wieder öfter zu machen.
Nach meiner Runde ging ich erstmal heiß duschen und setzte mich dann wieder an den Rechner, um die Weiterbildung genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Mail mit dem Info-Paket war mittlerweile angekommen und ich sah mir alles in Ruhe an. Der Lehrgang verlief komplett online und ich könnte so schnell oder langsam daran arbeiten, wie es zu mir passte. Das gefiel mir. Auch die Prüfung sollte online stattfinden, so dass ich alles bequem von zu Hause aus regeln konnte. Da ich nicht einschätzen konnte, ob das Gelernte sinnig für den neuen Job sein könnte, schrieb ich kurzerhand Viola an, die mir bisher immer eine gute Ratgeberin war.
Sie antwortete: „Das klingt richtig gut, nur kann ich auch nicht realistisch einschätzen, ob du das genau benötigst. Die einzige Person, die dir da helfen könnte, ist die, die du wahrscheinlich eher nicht fragen möchtest. Ich frage Ben mal, der kennt sich da ja auch aus.“
Ben war Violas Mann, der bereits einige Projekte geleitet hatte. Ich wusste, sie könnte mir helfen. Patrizia würde ich garantiert nicht fragen. Das fehlte noch. Mir reichte es, dass sie mir bei dem Job geholfen hatte, da wollte ich ihr nicht auch noch deswegen dankbar sein müssen. Nein, mein Leben musste auch ohne Patrizia funktionieren, ob ich wollte oder nicht.
Ich ging in die Küche und kochte mir einen Kaffee. Den nahm ich dann mit zu meinem Kleiderschrank und stellte ihn auf meinen Nachttisch. Heute war der Kleiderschrank an der Reihe. Nach zwei Stunden hatte ich ein ordentliches Chaos produziert und überlegte kurz, ob ich den Klamottenberg nicht einfach hinters Bett fallen ließe und so täte, als gäbe es ihn gar nicht. Natürlich war das keine Option, aber beim Anblick dieses Stoffmonsters verging mir absolut die Lust weiterzumachen. Da war ich eher Rentnerin, bis ich das Ding wegsortiert hätte.
Ich holte mir noch einen Kaffee und sah, dass Viola geschrieben hatte. Ben hatte ihr gesagt, dass das die beste Weiterbildung in diesem Bereich sei und ich damit nichts falsch machen würde.
Super, das freute mich. Nun fackelte ich nicht lange und meldete mich dort an. Sollte das mit dem neuen Job hier nicht klappen, dann würde ich mein neues Wissen eben woanders einbringen. Denn für mich war sonnenklar, dass ich nicht mehr als Assistentin arbeiten wollte und schon gar nicht für Patrizia. Sollte sich meine Nachfolgerin an ihr die Finger verbrennen. Bei dem Gedanken, dass Patrizia eine andere Assistentin vernaschte, wurde mir ganz anders. Warum dachte ich überhaupt an sowas? Es konnte mir doch total egal sein, ich war doch eh nicht die Einzige für sie. Die Gedanken mussten da weg, das ging ja so nicht weiter.
Ich entschied mich, Torben anzurufen und mit ihm eine Runde zu quatschen. Wir mussten noch einiges für Weihnachten besprechen und außerdem lenkte es mich ab.
„Hey Schwesterherz, wie ist die Lage bei dir?“, fragte er freudig.
„Was soll ich sagen, ich bringe irgendwie einen Tag nach dem anderen zu Ende, die Ruhephasen sind nicht leicht.“
„Das kann ich gut nachvollziehen. Aber mit jedem Tag, den du geschafft hast, bist wieder einen näher am Tag, wo du wieder ok bist. Lass dir Zeit! Ich habe übrigens bei Mama und Papa Andeutungen gemacht, damit sie Weihnachten nicht aus allen Wolken fallen, wenn du mit fetten Augenringen dort auftauchst.“
Mein Bruder war einfach der Beste! Meine Eltern würden sich nun sehr zurücknehmen und mir keine blöden Fragen stellen. Ich hatte auch keine Lust, ihnen von meinem Chaos zu berichten.
Ich erzählte ihm von meinem Vorstellungsgespräch und er freute sich sehr für mich.
Natürlich berichtete ich auch davon, dass Patrizia mir dabei geholfen hatte.
„Na, das konnte sie ja wohl auch für dich tun, nach dem Heckmeck, das sie mit dir veranstaltet hat. Und wenn dabei dieser tolle neue Job für dich rausspringt, ist das nur gerecht.“, sagte er etwas lauter, „Aber nett ist es auch. Hätte sie ja auch nicht machen müssen, zumal sie ihre beste Mitarbeiterin verliert. Du scheinst ihr offenbar nicht egal zu sein.“
Wie gut mir seine Worte taten. Und er mochte Recht haben, ich war ihr wohl nicht egal. Aber das reichte mir nicht. Ich möchte doch nicht mit einer Frau zusammen sein, der ich lediglich nur nicht egal war, die aber trotzdem einen Mann neben mir hatte. Keine Chance. Dann wartete ich lieber noch, bis die Richtige anklopfte. Patrizia wäre die Richtige gewesen, donnerte es plötzlich wieder in mir hoch.
Ich wechselte schnell das Thema und fragte, ob Torben schon Ideen für das Weihnachtsessen hatte. Wir besprachen mehrere Alternativen und entschieden uns dann für Rouladen mit Rotkohl und Kartoffeln, dazu Karamellpudding zum Nachtisch. Ich hatte zwar immer noch keinen großen Appetit, aber auf dieses Essen freute ich mich.
Die nächsten Tage ging ich täglich um den See und stellte mich seit langem auch mal wieder auf die Waage. Satte sechs Kilo hatte mich Patrizia gekostet. Das waren gute Nachrichten, einige Hosen saßen auch nicht mehr ganz so eng. Ich hätte allerdings lieber mehr Kilo, wenn ich die Frau dazubekommen hätte. Das Leben war kein Wunschkonzert.
Bis Freitag bereitete ich mich richtig gut auf meinen Termin mit Herrn Paulsen vor, stellte alle Unterlagen zusammen und überlegte genau, was ich im Unternehmen einbringen wollte, was ich mir vorstellte. Das war für mich eine interessante Erfahrung, da ich mir über solche Dinge als Assistentin nie Gedanken machen musste. Ich bekam Aufgaben, die ich erledigte, aber planen oder mitgestalten, durfte ich natürlich nicht. Und nun wollte ich einen Job, der genau das mit sich brachte.
Ich machte mich pünktlich auf den Weg und war spannenderweise die Ruhe selber. Der Job wäre einfach fantastisch, aber mein Lebensglück würde davon nicht anhängen. Ich war bereit, ansonsten zu gehen und woanders zu arbeiten. Auch einen Umzug schloss ich plötzlich nicht mehr aus.
Ich betrat die Eingangshalle und genoss die Ruhe, die dort sehr selten zu finden war. Normalerweise war hier permanenter Trubel, aber da die meisten sich schon im Weihnachtsurlaub befanden, konnte ich sogar das Klacken der Uhr hören. Ich ging zum Büro von Herrn Paulsen und klopfte. Die Tür wurde von innen geöffnet.
„Frau Stracke, super, kommen Sie rein. Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?“, sagte er und lachte mich an. So gelöst hatte ich ihn bisher nie wahrgenommen.
Ich verneinte, fand die Situation allerdings sehr witzig, weil ich normalerweise den Kaffee kochte, der hier ausgeschenkt wurde.
„Ich freue mich sehr, über ihre Bewerbung. In Porzach -das muss ich Ihnen ehrlich sagen- ist nach wie vor viel Chaos und wir würden die Stelle gerne intern besetzen, wenn die Qualifikation passt. Was haben Sie sich denn so vorgestellt?“, fragte er, nachdem wir uns an den Besuchertisch gesetzt hatten.
Ich berichtete von meinen Ideen und was ich für dringend nötig hielt. Ich hatte einen guten Einblick in die Zahlen und machte von diesem Wissen reichlich Gebrauch. Zudem erzählte ich von der Fortbildung, was ihn zu beeindrucken schien, da er die Lippen spitze und langsam nickte. Ich hatte fast gar nicht das Gefühl, dass es hier um einen neuen Job ging, sondern um meine Einschätzung der aktuellen Lage.
Wir unterhielten uns gut, lachten sogar des Öfteren und zum Ende sagte Roman Paulsen: „Frau Stracke, Sie haben mich ziemlich überzeugt, dass Sie die Richtige für diese Stelle sind. Ich muss das natürlich noch mit der Geschäftsführung absprechen, aber ich denke nicht, dass es da ein Problem gibt. Wenn Sie mich persönlich fragen: Nehmen Sie Ihre Sachen schonmal von Ihrem alten Schreibtisch mit, ich glaube, Sie starten direkt nach Ihrem Urlaub in Porzach.“, er lächelte mich an.
„Großartig, ich freue mich und danke Ihnen sehr!“, ich war begeistert. Verdammt noch eins ich hatte den Job bekommen, wie geil war das bitte?
Wir verabschiedeten uns und ich ging auf direktem Wege zu meinem alten Arbeitsplatz und begann, meine Sachen zusammen zu packen. Es war so seltsam, hier zu sein. Ich roch ihr Parfüm und blickte in ihr Büro. Scheiße, es kam alles wieder hoch. Nun musste ich mich wirklich beeilen, sonst würde alles wieder vorn vorne beginnen, aber dafür hatte ich keine Kraft.
„Was machst du?“, oh nein, es wurde immer schlimmer, denn diese Stimme erkannte ich sofort. Patrizia!
Ich drehte mich um und sah in ihr Gesicht. Himmel sah sie schlecht aus. Im Vergleich dazu war ich fast das blühende Leben. Sie so zu sehen, ging mir richtig ins Mark. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass alles gut werden würde.
„Ich habe die Stelle in Porzach sehr sicher und der Paulsen meinte, ich sollte meine Sachen gleich mitnehmen, weil ich wohl nicht mehr hierhin komme nach dem Urlaub.“
Sie zuckte merklich zusammen, trotzdem gratulierte sie mir.
Wir standen uns eine Weile schweigend gegenüber und sahen uns an.
„Ich mach dann mal weiter.“, sagte ich in die Stille, weil ich ihre Blicke nicht ertrug. Sie ließ ihre Schultern noch mehr hängen, es sah aus, als wäre sie enttäuscht.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht aufhalten.“, sagte sie schnell und ging in ihr Büro. Ihr Duft blieb in meiner Nase hängen und holte direkt verführerische Bilder hervor.
Ich packte den Rest und fand es dann komisch, einfach so zu gehen. Daher ging ich langsam zu ihr und sah, dass sie weinte. Mist, das wollt ich nicht sehen.
„Ich gehe jetzt.“, sagte ich und erst jetzt bemerkte sie mich. Sie blickte mich an, stand unvermittelt auf und kam zu mir.
„Es tut mir alles so furchtbar leid, ich würde alles anders machen, wenn ich nur die Möglichkeit bekäme.“, sagte sie und dicke Tränen rollten über ihr Gesicht. Scheiße, das geht nicht, ich muss hier raus, sonst nehme ich sie gleich in den Arm und dann ist es mit mir vorbei, dachte ich.
„Patrizia, es ist nun wie es ist und wir beide müssen damit jetzt klar kommen.“, sagte ich wie die Ruhe selbst. Donnerwetter, dass ich sowas kann!
„Ich werde jetzt gehen und ich wünsche dir wirklich nur das Beste. Vielleicht können wir, wenn genug Zeit vergangen ist, wieder normal miteinander umgehen. Ich hoffe von Herzen, dass du glücklich wirst.“
Sie schüttelte langsam den Kopf. „Darf ich dich bitte noch einmal in den Arm nehmen?“, fragte sie leise.
„Nein, ich bin noch nicht so weit, das würde bei mir alles wieder aufreißen. Tut mir leid.“, sagte ich und ging zur Tür.
Sie stand wie ein Häufchen Elend weiter im Büro und sah aus dem Fenster. Als ich unten angekommen war, dachte ich, wie furchtbar gerne ich ein letztes Mal in ihrem Arm gewesen wäre. Kacke!