Als Stevie zurück nach Minerva kam, stand ein Haufen Taschen und Tüten im Gemeinschaftsraum. Darunter auch die mit den Klamotten, die Stevie durch halb Burlington geschleppt hatte.
»Und das mit dem Bad ist auch ganz sicher okay? Also, dass du dafür die Treppe hoch in den Jungstrakt musst?«, hörte sie Pix fragen. »Ist leider nicht gerade barrierefrei hier.«
»Das geht schon«, antwortete eine männliche Stimme. »Treppen sind in Ordnung. Aber danke.«
Im Flur lehnte eine Krücke an der Wand. Und einen Moment später kam Hunter aus dem Zimmer neben Stevies. Dem, das bis vor Kurzem noch Ellies gewesen war.
Abgesehen von seinen blauen Augen sah man Hunter die Verwandtschaft mit seiner Tante kaum an. Er hatte so etwas Sonniges an sich, was möglicherweise an seinem blonden Haar oder den Sommersprossen auf seiner Nase lag. Als er Stevie sah, lächelte er, stützte sich mit dem linken Arm auf die Krücke und kam in den Gemeinschaftsraum.
»Hey«, begrüßte Stevie ihn.
»Äh, Überraschung!«, sagte er verlegen. »Damit, dass ich mal hier einziehen würde, hab ich nun wirklich nicht gerechnet.«
»Dein Zimmer ist direkt neben meinem«, erwiderte sie, was zwar eine Tatsache war, laut ausgesprochen aber doch irgendwie seltsam klang. »Brauchst du Hilfe? Beim Tragen oder Auspacken oder so …?«
»Klar, gerne.«
Sie folgte ihm zur Tür mit der Nummer drei, gleich neben dem Turmbadezimmer am Ende des Flurs. All die Pfauenfedern, bunten Klamotten und Wandbehänge, die Acrylfarben und Pastellkreiden, Kunstlehrbücher und Cabaretkostüme waren verschwunden. Die französischen Lyrikzitate, mit denen Ellie verbotenerweise ihre Wand verschönert hatte, waren allerdings noch da; das Hausmeisterteam hatte den Raum noch nicht neu gestrichen. Stevies lebhafteste Erinnerung an Ellies Zimmer jedoch war die an schmutzige Unterwäsche. Überall hatten getragene Höschen gelegen, die sie genauso sorglos auf den Boden gepfeffert hatte wie ein Junge seine dreckigen Boxershorts. Jetzt dagegen standen dort Einkaufstüten herum und der Bettbezug war, den Falten nach zu urteilen, frisch aus der Verpackung gekommen.
»Ich hab gehört, einen Teil von den Sachen hier hast du mir gekauft«, bemerkte Hunter.
»Na ja, bezahlt hat die Schule. Ich bin nur ein wenig shoppen gegangen.«
Hunter griff nach der dicken Daunenjacke, die Stevie für ihn ausgesucht hatte, und schlüpfte hinein.
»Danke«, sagte er. »Mann, das nenn ich mal ’ne Jacke. So was gibt’s in Florida gar nicht. Ein bisschen kommt man sich vor wie in ’ne Matratze gewickelt. Aber ist ja auch saukalt hier oben.«
Einen Moment lang begutachtete er seine Arme in der Jacke, bevor er den Blick über seine im Zimmer verstreuten Habseligkeiten schweifen ließ. Von denen es nicht allzu viele gab. So ein Umzug wurde zum reinsten Kinderspiel, wenn kurz zuvor alles, was man besaß, in Flammen aufgegangen war.
»Tut mir echt leid«, sagte sie. »Das mit deiner Tante. Und überhaupt das mit dem Feuer. Geht’s dir … na ja, gut so weit?«
Die Worte purzelten ihr aus dem Mund wie Bauklötze.
»Danke«, murmelte er wieder. »Ich hab mir ein paar Verbrennungen zugezogen, die tun noch ziemlich weh, aber alles halb so wild. Und meine Kehle war anfangs ganz schön rau, doch das wird auch langsam besser. Diese Woche soll ich mich noch schonen. Dein neuer Nachbar wird also erst mal ziemlich viel herumliegen. Sie meinten, ich kann mindestens bis Semesterende hierbleiben, danach hat die Uni was auf dem Campus für mich. Mit freier Kost und Logis und die Ermäßigung bei den Studiengebühren darf ich auch behalten, was echt nett ist. Und in der Zwischenzeit darf ich hier an diesem supercoolen Ort wohnen. Eigentlich hab ich’s gar nicht so schlecht getroffen …«
Er zog die Jacke wieder aus und legte sie sorgfältig aufs Bett.
»Das klang jetzt irgendwie blöd«, seufzte er. »In letzter Zeit klingt einfach alles blöd, egal, was ich sage. Ich komme ja rüber wie das letzte Arschloch.«
»Quatsch.« Stevie schüttelte den Kopf.
»Doch …« Hunter setzte sich auf die Kante seines neuen Betts und sah sich in dem spärlich eingerichteten Raum um. »Wenn ich ehrlich sein soll, kannte ich meine Tante nicht sonderlich gut. Und ich hab nicht … nicht gern bei ihr gewohnt. Da war alles schmuddelig und hat gestunken und ich konnte ihr nicht helfen. Ich hab ziemlich oft darüber nachgedacht, zurück nach Hause zu gehen. Die günstigen Studiengebühren haben das alles einfach nicht aufgewogen. Natürlich ist es schrecklich, was passiert ist, aber ich will auch nicht auf einmal so tun, als hätten wir uns wahnsinnig nahegestanden.«
Das konnte Stevie nur zu gut verstehen.
»Es wird dir hier gefallen«, sagte sie. »Pix ist total nett.«
»Ist sie Archäologin?«
»Und Anthropologin. Sie sammelt Zähne.«
»Machen wir das nicht alle?«, witzelte er.
»Nate ist Schriftsteller und Janelle baut Maschinen. Eine davon führt sie heute Abend vor, komm doch mit und guck’s dir an.«
»Nee, lieber nicht«, lehnte er ab. »Ich bin ja kein Schüler. Keine Ahnung, ob ich bei so was erwünscht bin.«
»Natürlich bist du da erwünscht!«, widersprach Stevie. »Echt jetzt, komm doch mit. Da kriegt man ausnahmsweise mal was Normales zu sehen.«
»Ausnahmsweise mal?«
Das hatte vermutlich ziemlich seltsam geklungen. Aber immerhin waren sie hier an der Ellingham Academy.
»Okay«, gab Hunter sich schließlich geschlagen. »Wieso nicht? Zumindest lerne ich so meine neuen Mitbewohner und ihre Maschinen kennen.«
Er lächelte und einen Augenblick lang hätte Stevie sich fast eingebildet, das Leben könnte wieder seinen gewohnten Gang gehen. Ein positiver, ausgeglichener Typ mit nachvollziehbaren Reaktionen – das wäre doch mal eine nette Abwechslung. Vielleicht war das hier ja der Punkt, an dem sich alles für sie ändern würde. Vielleicht fing das Schuljahr jetzt erst richtig an.
Möglicherweise überlud sie den Moment auch gerade mit ein paar Erwartungen mehr, als er aushielt, dachte Stevie bei sich, aber so wie bisher konnte es schließlich auch nicht weitergehen.
Der Kunstschuppen war an diesem Abend erfreulich gut besucht.
Neben Stevie, Vi, Nate und Hunter waren etwa dreißig weitere Zuschauer zu Janelles Vorführung gekommen, eine ziemlich beeindruckende Zahl, wenn man bedachte, dass das um die dreißig Prozent der gesamten Schülerschaft waren. Aber die Ellingham Academy war eben ein Ort, an dem man, wenn eine Mitschülerin an einem Ingenieurswettbewerb teilnahm, gern bereit war, eine Pause vom Komponieren, Bücherschreiben, Opernsingen oder Komplizierte-mathematische-Gleichungen-Lösen einzulegen und sich das Ganze anzusehen.
Kaz war gekommen, natürlich. Als Schülersprecher schenkte er ausnahmslos jedem Projekt seine Unterstützung und sein strahlendes Zahnpastalächeln.
(Auch nach Monaten hatte Stevie noch immer keine Ahnung, was die Schülervertretung, der Kaz vorstand, eigentlich so machte oder ob es sie überhaupt wirklich gab. Was entweder etwas Bezeichnendes über die Schülervertretung aussagte oder über Stevie. Vermutlich beides. Wenn sie ehrlich war, hatte sie auch an ihrer alten Schule von derlei Dingen wenig mitbekommen. Sie wusste lediglich, dass hin und wieder irgendwelche Wahlen stattfanden, aus denen stets vier gut frisierte Leute als Sieger hervorgingen. Deren Wahlversprechen hatten meistens etwas mit Recycling, Parkplätzen oder Snackautomaten zu tun. Aufgrund ihrer prominenten Stellung waren sie als einzige Schüler vom allgemeinen Handyverbot ausgenommen, weswegen Stevie sie manchmal durch die Flure hasten und geschäftig auf ihre Geräte hatte tippen sehen. Da sich jedoch nie merklich etwas an der Recycling-, Park- oder Snacksituation änderte, hatte sie irgendwann für sich beschlossen, dass diese Schülervertretungswahlen nichts weiter als ein Beliebtheitswettbewerb waren, dem ein fadenscheiniges Deckmäntelchen der Demokratie übergehängt worden war. Vielleicht hegte Stevie aber auch ihrer Eltern wegen einen gewissen Argwohn gegenüber Politik. Das war jedoch ein Aspekt ihrer Psyche, mit dem sie sich ein andermal befassen würde – zum Beispiel, wenn sie dahintergekommen war, was genau ihre Panikattacken auslöste, oder wenn sie nicht gerade versuchte, eine Reihe von Morden aufzuklären. Ein Mensch hatte nun mal seine Grenzen.)
Maris lag ausgestreckt auf dem Boden und führte ein eindringliches Gespräch mit Dash, warf dabei jedoch, wie Stevie auffiel, immer wieder schmachtende Blicke in Kaz’ Richtung. Neben den beiden saß Suda aus Stevies Anatomiekurs, die heute einen leuchtend blauen Hijab trug. In einer Ecke lehnte Mudge an der Wand.
»So was macht ihr hier also?« Hunter beäugte neugierig Janelles Konstruktion aus Röhren, Geschirr und Tischen. »Nicht, dass meine Highschool schlecht war oder so, aber kein Vergleich hierzu.«
»Meine auch nicht«, sagte Stevie.
»Das hier ist doch deine Schule.«
»Meine alte«, stellte sie in schärferem Tonfall klar als beabsichtigt. »Die vorherige. Gut, irgendwas in dieser Richtung wird es da wohl auch gegeben haben, aber davon wusste ich nichts. Ich bin … nie irgendwo hingegangen.«
»Tja, irgendwas musst du jedenfalls richtig gemacht haben«, erwiderte er. »Sonst wärst du ja wohl kaum hier gelandet.«
So hatte Stevie das noch nie betrachtet.
Wenn sie an die alte Stevie in Pittsburgh dachte, dann sah sie zwei verschiedene Bilder vor sich, die keinerlei Berührungspunkte aufwiesen. Die erste Stevie war ungesellig und eher schlecht in der Schule. Sie war in keinerlei AGs oder Clubs Mitglied gewesen, mit Ausnahme des ersten Halbjahrs der neunten Klasse, als sie im Schulchor war, ohne auch nur einen Ton zu singen. Sie konnte ihre Stimme nicht leiden und bewegte deshalb einfach nur die Lippen mit. Eingetreten war sie in den Chor sowieso nur, weil es immer hieß, man müsste so was machen, damit man es später in seine Unibewerbungen schreiben konnte. Sie trieb keinen Sport, spielte kein Instrument. Am ehesten hätte sie sich noch fürs Schreiben interessiert, aber beim Jahrbuch ging es sowieso nur darum, wer wen kannte, und beim Kreativmagazin um Lyrik, also kam beides nicht infrage. Einmal war sie probeweise zu einer Redaktionsversammlung der Schülerzeitung gegangen, aber dort war weniger knallharter Investigativjournalismus gefragt gewesen als vielmehr die Bereitschaft, zu Sportveranstaltungen zu gehen und minutiös festzuhalten, wie viele Bälle wo landeten und wessen Hand, Fuß oder Schläger sie dorthin befördert hatte. Nichts schien so recht zu ihr zu passen und nachdem sie zwölf Wochen lang Disney-Songs mitgeflüstert hatte, kapitulierte sie und musste sich eine endlose Strafpredigt ihrer Eltern darüber anhören, wie wankelmütig sie war. Was für eine Riesenenttäuschung als Tochter.
Aber es gab auch noch eine andere Stevie, die in ihrer Wahrnehmung weitaus mehr Raum einnahm. Die jede freie Minute online verbrachte und alles las, was sie zum Thema Mord finden konnte. Die Fachbücher über Kriminologie verschlang. Die der festen Überzeugung war, dass sie den Kriminalfall des Jahrhunderts aufklären konnte.
Und jetzt hatte sie es tatsächlich geschafft.
Bislang war es Stevie nie gelungen, diese beiden Versionen von sich zu einem stimmigen Selbstporträt zusammenzufügen, aber jetzt begriff sie: Ihr Verhalten damals hatte gar nichts mit Scheitern zu tun gehabt – stattdessen waren das alles bewusste Entscheidungen gewesen, die in ihrer Gesamtheit eine Stevie ergaben. Und diese Stevie war genau richtig so, wie sie war.
All diese Gedanken stürzten völlig unerwartet auf sie ein. Hunter sah sie immer noch an und Stevie wurde klar, dass ihr Mund offen stand, als wollte diese Verschmelzung ihrer Identitäten zum ersten Mal der Welt mitgeteilt werden. Diese Erkenntnis, dass sie womöglich so sein konnte wie andere – wie Janelle, die Dinge erschuf und Interessen hatte und außerdem eine tiefe, liebevolle Beziehung mit Vi. Vielleicht konnte Stevie ja auch ein echter Mensch sein. Vielleicht würde es ihr dann sogar gelingen, ihre Gefühle in Worte zu fassen, und eine neue, sich ihrer selbst ganz und gar bewusste Stevie würde hier und jetzt das Licht der Welt erblicken.
»Kann sein«, hörte sie sich leise antworten. »Mhm.«
Vielleicht aber auch nicht.
Hinter ihnen betrat Germaine Batt auf ihre lautlos-wachsame Art den Raum. Sie trug wieder ihre Reporteruniform – schwarze Hose und Blazer – und das lange Haar war zu einem niedrigen Pferdeschwanz gebunden. Sie blickte sich um, und als sie Hunter und Stevie entdeckte, ging sie zu ihnen und setzte sich neben sie.
Stevie sah, dass sie ihr Handy gezückt und auf Aufnahme gestellt hatte. »Willst du jetzt doch über Janelles Maschine berichten?«, fragte sie.
»Nein, keine Human-Interest-Storys, schon vergessen? Du bist der Neffe von dieser Frau, die gestorben ist, stimmt’s? Der bei dem Brand mit im Haus war?«
Hunter blinzelte irritiert.
»Oh Gott«, stöhnte Stevie, »nicht dein Ernst, oder?«
»Ja, war ich«, antwortete Hunter.
»Wärst du bereit zu einem kleinen Interview?«, fragte Germaine.
»Äh … okay?«
Stevie hätte die Katastrophe, die sich da in Zeitlupe vor ihr anbahnte, gern verhindert, aber in dem Moment trat Janelle vor ihre Maschine, um anzufangen. Sie hatte ein fröhlich gelbes Tuch um ihr Haar geschlungen und trug ihr Kleid mit dem Zitronenmuster. Ihre Glückszitronen, wie sie immer sagte.
»Hallo, zusammen«, begann sie, »schön, dass ihr Lust habt, euch meine Maschine anzuschauen. Ich dachte mir, ich erzähle euch erst mal ein bisschen was über Rube Goldberg. Der war gelernter Ingenieur, hat aber irgendwann auf Cartoonzeichner umgesattelt …«
Wieder drifteten Stevies Gedanken ab und folgten den Drehungen und Windungen der Rohre, Teller und Tassen, bevor sie mit einem Mal einen gänzlich unerwarteten Pfad einschlugen. David war nicht mehr da. Obwohl davon eigentlich fast keine Rede sein konnte, so oft, wie er ihr immer noch im Kopf herumspukte. Vielleicht brauchte sie ja irgendeinen Anreiz, um ihn endgültig zu verdrängen. Konnte dieser Anreiz möglicherweise Hunter sein? Machten Leute das nicht so? Ihr Interesse einfach auf jemand anderen umlenken? Schließlich wusste sie nicht mal genau, wie das mit David und ihr hatte passieren können.
»… also hat er sich eine Figur namens Professor Lucifer Gorgonzola Butts ausgedacht, die …«
Es war der reinste Magnetismus gewesen, anders konnte man es nicht erklären. Sobald Stevie in Davids Nähe kam, war es, als würde etwas in ihr ins Wanken geraten, und alles verschwamm vor ihren Augen. Selbst jetzt umklammerte sie plötzlich ihr Handy, als könnte er jeden Moment anrufen.
»Na dann«, verkündete Janelle jetzt, »herzlich willkommen im Danger Diner!«
Sie drückte die Toastertaste. Und wieder begaben sich die Kugeln auf ihre Reise über Tassen, Untertassen und Teller, durch Rinnen und über den kleinen Porzellankoch. Das Publikum ging gut mit, stieß erstaunte Laute aus und lachte. Janelle stand am Rand, die Hände nervös ineinander verknotet. Jedes Mal wenn etwas so funktionierte, wie sie es ausgeklügelt hatte, nickte sie, bei jedem Hebel, jedem Geschirrstapel, jedem Bestandteil, der ordnungsgemäß seine Arbeit verrichtete. Die letzte Kugel näherte sich ihrem Ziel. Der Limonadenspender leerte sich in die drei Plastikkaraffen. Diesmal würde Stevie bereit sein, wenn die Paintball-Gewehre losgingen und das Ei in einer Farborgie explodierte. Sie hielt den Atem an.
Doch dann …
Was als Nächstes passierte, ging so schnell, dass Stevie kaum Gelegenheit hatte, alles zu registrieren. Zuerst ertönte ein lautes Scheppern und Zischen. Etwas flog durch die Luft. Unter ohrenbetäubendem Geklirr fiel massenweise Geschirr zu Boden und irgendein Gegenstand kam direkt auf sie zugeschossen. Stevie kippte nach hinten, während irgendwo im Raum ein schriller Schrei erklang.
Als das Geschepper endlich aufhörte, befreite sie sich aus dem Gewirr von Menschen, in dem sie gelandet war. Ein schweres, bedrückendes Schweigen lastete über allem; ein länglicher Metallzylinder rollte in der Stille über den Boden. Janelles halbe Maschine war zerstört und überall lagen Scherben. Von der anderen Seite des Raums drang ein Schmerzenslaut zu ihnen herüber. Gleich darauf keuchten mehrere Leute schockiert auf.
Stevie blickte an sich hinunter. Ihr Hoodie war mit feinem Glaspulver bestäubt, aber ansonsten schien ihr nichts passiert zu sein. Auch Nate, Hunter und Vi wirkten eher erschrocken als alles andere. Vi rannte zu Janelle, die sich bestürzt umblickte und offenbar die Welt nicht mehr verstand.
Jetzt sprang auch Suda auf und fing an, sich um die Verletzten zu kümmern. Schnell war sie bei Mudge angelangt und kniete sich neben ihn. Stevies hochgewachsener Goth-Freund, der ihr immer so nett in Anatomie half, kauerte über seinen Arm gekrümmt auf dem Boden und weinte leise vor sich hin.
Die Vorführung war vorbei.