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Kontakt
»Wir haben ihn gefunden«, verkündete Charlie. Die anderen drängten sich um ihn und schauten auf das Tablet. Es zeigte Bill, der in einem fensterlosen Raum auf einer Holzbank lag. Während sie ihn ansahen, hob er den Blick und winkte die Kamera lächelnd näher zu sich.
Charlie senkte die Stabkamera ab, bis sie in ungefähr einem halben Meter Höhe vor Bills Gesicht schwebte. Damit befand sie sich unterhalb der Ladefläche ihres Pick-ups, auf der sie standen. Sie sahen an der Kamera vorbei auf Bill hinab, der sie von dem anderen Universum aus quicklebendig anlächelte.
Richard sprang vom Pick-up, ging zu der kleinen Öffnung und flüsterte: »Wir können dich da rausholen. Wir haben ein Zwei-Meter-Tor dabei.«
Bill schüttelte den Kopf und erwiderte mit gesenkter Stimme: »Das ist toll, aber ich möchte nicht einfach verschwinden. Ich glaube, wir können die Leute hier dazu bringen, dass sie sich uns anschließen. Und sie haben zivile Flüchtlinge in ihrer Obhut. Die Einzelheiten erkläre ich euch später. Im Moment sollte ich hierbleiben.«
»Machst du dir keine Sorgen, dass sie dich wegen Plünderei erschießen?«, fragte Richard.
»Wenn sie das wollten, hätten sie es längst getan. Außerdem müssten sie davor vermutlich erst eine Gerichtsverhandlung abhalten. Aber rettet die anderen beiden. Da sie mich haben, brauchen wir sie hier nicht mehr. «
»Wenn die beiden verschwinden, werden sie vielleicht sauer.«
»Wahrscheinlich nicht. Das sind keine hirnlosen Stoppelhopser, Richard. Wenn man davon absieht, dass sie Plünderer erschießen wollen, scheinen sie ganz in Ordnung zu sein. Und außerdem bestätigt es die Geschichte, die ich ihnen erzählt habe.«
»Okay, es ist deine Beerdigung.«
Bob und Kavi sahen lächelnd zur Stabkamera hinauf.
»Das wird aber auch Zeit«, sagte Kavi. »Ich bin zu hübsch fürs Gefängnis.«
»Ich bin sicher, dass du das Pionierleben nach dieser Erfahrung viel mehr zu schätzen wissen wirst«, sagte Richard. Er bedeutete Charlie, das Zwei-Meter-Tor aufzubauen, und drehte sich wieder zur Stabkamera um. »Wir holen euch sofort da raus. Sie halten Bill gefangen. Wir haben sie also wahrscheinlich genau da, wo sie uns haben wollen … Äh, ihr wisst schon, was ich meine.«
Das Tor ging an. Während die beiden sich erhoben, wurde die Stabkamera auf Richards Zeichen deaktiviert. Er blickte gerade rechtzeitig zum Tor hinüber, um Kavi und Bob hindurchtreten zu sehen.
»Diese Korporalin wird einen Anfall bekommen«, sagte Bob. »Ich hoffe, Bill überlebt es.«
»Ich auch«, sagte Richard. »Merkwürdigerweise hoffe ich das auch.«