12

Lady Bickle rief schon früh am nächsten Morgen – einem Donnerstag – an und bestätigte die Pläne für den Besuch bei Lizzie Worrel am darauffolgenden Vormittag. Ich dachte, das wäre alles für diesen Tag, aber direkt nach dem Mittagessen klingelte das Telefon erneut.

Es war Dinah Caudle.

»Ich sehe nach, ob Lady Hardcastle ans Telefon kommen kann«, sagte ich, nachdem die Begrüßungen ausgetauscht waren.

»Ach, machen Sie sich damit keine Mühe. Sie sind genauso Teil dieser Sache wie sie. Ich erzähle Ihnen alles, dann können Sie es ihr weitersagen.«

»Wie Sie wünschen. Was gibt es denn für Neuigkeiten?«

»So gefallen Sie mir. Ich habe gerade einen Abschnitt über unseren Freund Nathaniel Morefield entziffert. Und es handelt sich um eine kleine finanzielle Enthüllung.«

»Finanziell?«, wiederholte ich. »Meinen Sie Betrug?«

»Nichts so Glamouröses. Nur ein paar Kontoinformationen.«

»Gut zu wissen, dass unsere Banken so diskret sind«, sagte ich.

Sie lachte. »Niemand ist diskret. Sie sollten das doch am besten wissen. Bei Ihrer früheren Arbeit müssen Sie doch hilfreiche Kontakte im inneren Kreis gehabt haben, die Ihnen von Zeit zu Zeit ein paar pikante Details verraten haben.«

»Mit dem Konzept bin ich wohlvertraut. Brookfield kannte also jemanden bei der Bank?«

»Sie haben zusammen Fußball gespielt. Waren schon seit Jahren befreundet. Ich bin ihm mal vorgestellt worden. Netter Kerl. Gut bei seiner Arbeit, aber er hat ein Gewissen – wegen einiger der Vorgänge im Stadtrat war er genauso verärgert wie Brookfield, also hat er ihm alles weitergeleitet, was er für verdächtig hielt.«

»Aha«, entgegnete ich. »Und was genau war das?«

»Morefield war bis über beide Ohren verschuldet.«

»Und das ist verdächtig? Viele Leute haben doch Schulden.«

»Nicht in diesem Ausmaß. Ihm gehören mehrere Immobilien – und alle sind bis zum Anschlag mit Hypotheken belastet. Er hat Kredite aufgenommen und sie mit seinen Anteilen an mehreren Firmen abgesichert, außerdem hat er sein Konto weit überzogen. Er lebt, als ob er der reichste Mann der Stadt wäre, aber die harte Wahrheit ist, dass er kaum noch einen roten Heller und außerdem Schwierigkeiten hat, die Schulden zurückzuzahlen. Laut Brookfields Notizen ist er nur noch ungefähr anderthalb Zentimeter vom Bankrott entfernt, und die Geier kreisen bereits über ihm.«

»Inwieweit hilft uns das weiter?«

»Das weiß ich noch nicht«, erwiderte sie einigermaßen ernüchtert. »Aber es ist doch auf jeden Fall pikant, und Brookfield hat es für wichtig genug gehalten, um sich eine Notiz darüber zu machen.«

»Ich gebe es weiter und höre mir an, was Lady Hardcastle dazu meint.«

»Tun Sie das. Ich mache gleich weiter und sehe mal, ob der nächste Abschnitt uns irgendwie weiterhilft.«

Wir verabschiedeten uns, und ich legte auf.

»Was habe ich verpasst?«, fragte mich Lady Hardcastle, als sie aus dem Arbeitszimmer in den Flur trat.

Ich berichtete ihr die Details des Telefonats so präzise wie möglich.

»Für sich genommen reicht es nicht, um den Mann zur Strecke zu bringen«, sagte sie, als ich fertig war. »Aber je mehr wir herausfinden, desto düsterer sieht es für ihn aus. Unsere Dinah macht wirklich große Fortschritte.«

»Tut sie«, stimmte ich ihr zu.

»Unser Besuch bei Lizzie Worrel morgen sollte sich also ein bisschen weniger trübselig gestalten. Ich fürchte mich jetzt nicht mehr so sehr davor. Vielleicht können wir ihr ja etwas Schönes mitbringen.«

Also saßen wir am Freitagmorgen um zehn bibbernd vor dem Gefängnis von Horfield in unserem Automobil, nippten an Tee aus einer Feldflasche und hatten eine Dose mit Miss Jones’ köstlichem Madeirakuchen vor uns stehen.

»Was auch immer Fishy für Extras in dieses neue Automobil für uns einbaut«, sagte Lady Hardcastle, als sie mir ihre Tasse zum Nachschenken hinhielt, »ich werde auf jeden Fall darauf bestehen, dass er irgendeine Möglichkeit vorsieht, die Fahrerkabine zu heizen. Ich habe seit Prag 1904 nicht mehr so sehr gefroren.«

»Halten Sie ihn denn bezüglich der Liste Ihrer Anforderungen auch immer schön auf dem Laufenden?«, fragte ich.

»Wir stehen in regelmäßigem Kontakt«, versicherte sie mir. »Anscheinend hat er Feuer gefangen. Er sagt, bisher musste er sich immer nur Dinge einfallen lassen, durch die ein Auto schneller fuhr. Annehmlichkeiten für die Fahrerin waren bis jetzt nie von Bedeutung. Jetzt muss er hingegen eine Maschine konstruieren, die nicht nur in einem anständigen Tempo vorankommt, sondern auch noch die Bedürfnisse der anspruchsvollsten Fahrerin der Welt erfüllt.«

»Hört sich an, als wären wir beide alt und klapprig, bevor es fertig ist.«

»Das habe ich mir auch gedacht. Was ich nicht wusste, war, dass er den Großteil davon schon gebaut hatte, bevor wir überhaupt zum ersten Mal darüber gesprochen haben. Er möchte gern in ein paar Wochen vorbeikommen.«

»Wie aufregend. Also müssen wir eine Reihe von Herkulesaufgaben für Miss Caudle und Lady Bickle entwerfen, um herauszufinden, welche von ihnen sich des Rover würdiger erweist.«

»Ich wollte ihnen einfach nur vorschlagen, es untereinander auszumachen, aber dein Plan hat einen gewissen Charme. Vielleicht irgendeine Art Prüfung im Unkrautjäten, was meinst du? So bekämen wir unseren verwilderten Garten in Schuss.«

»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass wir einfach den alten Jed anstellen sollten.«

Wir wurden vom seidenweichen Schnurren von Lady Bickles herannahendem Rolls-Royce unterbrochen. Es war Zeit hineinzugehen.

Wir durchliefen die vertrauten Anmeldeformalitäten und wurden dann von derselben griesgrämigen Wärterin durch dieselben trostlosen Korridore zu derselben kargen Zelle geführt. Uns wurde dieselbe missmutige Anweisung gegeben, an die Tür zu klopfen, sobald wir fertig seien, dann wurden wir hineingelassen.

Lizzie Worrel sah furchtbar aus und roch noch ein bisschen schlechter. Sie pflegte sich überhaupt nicht.

»Guten Morgen, Lizzie«, begrüßte Lady Bickle sie fröhlich. »Wir wollten mal wieder nachschauen, wie es dir so geht.«

»Das ist nett«, erwiderte das Gespenst in der Ecke, dessen Haut das Grau der Gefängniskleidung angenommen hatte.

Eine Weile unterhielten wir uns über praktische Fragen. Wir gaben ihr den Kuchen und hofften, dass sie Appetit bekäme. So sanft wir konnten, versuchten wir, sie auch dazu zu animieren, sich mehr um sich selbst zu kümmern. Irgendwann wandte sich das Gespräch dann unseren Ermittlungen zu. Lady Hardcastle und ich skizzierten die Ereignisse der letzten paar Wochen, und in Miss Worrels Augen schien ein ferner Abglanz von etwas zu treten, was sich irgendwann möglicherweise in Hoffnung verwandeln konnte.

»Ich kann also wirklich sagen, dass wir gut vorankommen«, schloss Lady Hardcastle. »Allmählich glauben wir, dass alles mit der Männerliga gegen das Frauenwahlrecht zusammenhängt. Überall, wo wir hinschauen, entdecken wir eines ihrer Mitglieder, das nichts Gutes im Schilde führt.«

»Ich habe von ihnen gehört«, sagte Miss Worrel. »Viele alte Schwätzer, soweit ich das beurteilen konnte. Christian hat gesagt, dass sie …« Abrupt hielt sie inne.

»Christian sagt, dass sie was, Liebes?«, fragte Lady Bickle.

Miss Worrel erwiderte nichts, und Lady Bickle schien ein zweites Mal nachfragen zu wollen, aber Lady Hardcastle hob eine Hand, um sie davon abzuhalten. Es gab eine wichtigere Frage, die nach einer Antwort verlangte.

»Christian?«, sagte Lady Hardcastle. »Christian Brookfield?«

Noch immer keine Antwort.

»Sie kannten Christian Brookfield?«, bohrte Lady Hardcastle nach.

»Wir … wir … waren verlobt«, erwiderte Miss Worrel zutiefst unglücklich.

Das Schweigen hielt eine gute halbe Minute an, bevor Lady Bickle fragte: »Warum um alles in der Welt hast du uns das denn nicht gesagt, Liebes? Du musst doch am Boden zerstört gewesen sein.«

Nach einer weiteren ausgedehnten Pause antwortete Miss Worrel schließlich: »War ich auch. Und bin ich noch. Zuerst stand ich zu sehr unter Schock, um auch nur zu erwähnen, dass ich ihn kannte. Aber als dann die Zeit verging und ich hörte, was alle über mich gesagt haben, dachte ich, dass das Ganze sogar noch schlechter für mich ausgehen könnte, wenn ich es zugeben würde. Man würde mir vorwerfen, ihn wegen irgendeines Streits aus Eifersucht umgebracht zu haben. Ich dachte einfach, dass ich es am besten für mich behalten sollte.«

»Wie lange waren Sie denn mit ihm zusammen?«, fragte Lady Hardcastle.

»Seit letztem Sommer.«

»Sie wussten also über seine Arbeit Bescheid?«

»Er hat nicht viel darüber gesprochen. Aber ich weiß, dass er die Liga und ihre Pläne scharf beobachtet hat. Außerdem hat er gesagt, dass er ein paar üble Geschichten über einige der bekannteren Männer der Stadt wüsste. Einzelheiten hat er mir aber nie verraten.«

»Ich kann nicht behaupten, dass das die ermutigendste Enthüllung der Woche ist«, sagte Lady Hardcastle. »Obwohl es vielleicht unsere Überlegungen in eine andere Richtung gelenkt hätte, wenn wir früher Bescheid gewusst hätten. Gibt es sonst noch irgendwelche wichtigen Informationen, die wir haben sollten?«

Miss Worrel sah nun verzweifelter denn je aus. »Tut mir leid«, sagte sie.

»Da kann man jetzt nichts mehr machen«, erwiderte Lady Bickle rasch. »Immerhin wissen wir es jetzt.«

Den anderen beiden war es nicht aufgefallen, aber ich kannte Lady Hardcastle gut genug, um zu wissen, dass sie innerlich kochte. Sie war so ruhig und höflich wie eh und je, aber in ihrem Ton hatte eine Härte gelegen, die nichts Gutes für Miss Worrel verhieß, deren Verschweigen dieser wichtigen Tatsache sie ganz offenbar enttäuscht hatte. Es wurde Zeit aufzubrechen.

Ohne nach irgendjemandes Zustimmung zu fragen, klopfte ich an die Tür, und wir verabschiedeten uns kühl, als die Wärterin uns öffnete. Dann folgten wir ihr nach draußen.

»Hängt der Haussegen schief?«, fragte sie, als sie uns durch das Labyrinth wieder zurückführte. »Ihr Gutmenschen seid doch alle gleich. Mörderinnen wie die da enttäuschen euch jedes Mal, aber ihr kommt trotzdem immer wieder. Ihr macht euch was vor.«

»Ach, halten Sie den Mund, Sie gehässiges kleines Biest«, sagte ich.

Mit einem Knurren drehte sie sich zu mir um und fasste nach dem kurzen Schlagstock in ihrer Rocktasche.

»Versuchen Sie es ruhig«, sagte ich und hielt ihrem Blick stand. »Ich könnte einen Grund zum Lachen gebrauchen.«

Den Rest des Wegs zur Eingangstür legten wir schweigend zurück.

Als wir wieder draußen waren, blieb Lady Hardcastle stehen und drehte sich um. »Schwören Sie, dass Sie nichts über all das wussten?«

»Worüber?«, fragte Lady Bickle. »Über Lizzie und Brookfield? Natürlich nicht. Ich bin genauso überrascht wie Sie.«

»Gut«, sagte Lady Hardcastle. »Sie verstehen aber hoffentlich, warum ich ungehalten bin? Wir arbeiten nun seit drei Wochen an diesem Fall, und auf einmal hören wir: Ach, ich habe mich übrigens die ganze Zeit gefragt, wie ich Ihnen sagen soll, dass ich mit dem Opfer verlobt war und dass ich schon einen Großteil der Dinge wusste, die Sie inzwischen herausgefunden haben. Bürgen Sie immer noch für Worrel? Oder verschwenden wir hier unsere Zeit?«

»Sie ist unschuldig«, beharrte Lady Bickle. »Davon bin ich zutiefst überzeugt.«

»Dann wollen wir kein Wort mehr darüber verlieren. Ich rufe Sie an, sobald wir Neuigkeiten haben.«

Lady Hardcastle stapfte zum Rover hinüber und setzte sich auf den Beifahrersitz. Ich folgte ihr und begann dann den mühseligen Prozess, den Motor anzulassen. Lady Bickle ließen wir am Straßenrand stehen.

Die Fahrt verlief schweigend. Als wir zu Hause ankamen, stieg Lady Hardcastle aus und verschwand sofort im Haus, während ich das kleine Automobil in seinen Unterstand manövrierte. Drinnen fand ich sie dann im Salon vor, wo sie auf die Verbrechenstafel starrte.

»Haben wir unsere Zeit verschwendet?«, fragte sie.

»Das hängt davon ab, wie Sie Zeitverschwendung definieren. Wir haben zweifellos mehr Zeit als nötig damit verbracht, Informationen nachzujagen, die wir sofort hätten haben können. Aber war das Verschwendung? Wir haben dank unserer eigenen Bemühungen eine gründlichere Vorstellung von den Dingen, als wir sie gehabt hätten, wenn wir uns einzig und allein auf Lizzie Worrels vage Erinnerungen gestützt hätten.«

»Da kann ich dir nicht widersprechen. Aber insgesamt? Ist das alles vergebliche Liebesmüh? Ist diese dumme Gans am Ende doch schuldig?«

»Das glaube ich immer noch nicht. Sie hat kein offensichtliches Motiv für den Mord an Brookfield oder auch nur dafür, den Laden als Akt von Vandalismus niederzubrennen. Da sie fast sicher wusste, dass er dort wohnte und dass er im oberen Stockwerk tief schlief, hatte sie sogar noch weniger Grund, einfach nur der Sache wegen ein Feuer zu legen.«

»Auch das ist wahr. Aber jeder, den wir inzwischen ausfindig gemacht haben und der ein ausgezeichnetes Motiv für den Mord an Brookfield hat, hat auch ein Alibi.«

»Außer James Stansbridge«, gab ich zu bedenken.

»Außer ihm, ja. Und übrigens müssen wir immer noch überprüfen, ob der Nachtportier bei Bilious, Fandango, Wallop und Thud das Alibi der anderen beiden stützt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das der Fall sein wird. Selbst wenn es nur aus Loyalität gegenüber einem der Partner geschieht, wird er bestimmt hoch und heilig schwören, dass die beiden da waren und bis in die frühen Morgenstunden wichtige Dinge besprochen haben.«

»Vielleicht sollten wir später trotzdem dorthin gehen«, schlug ich vor, ohne auf die Verballhornung der Namen der Männer einzugehen. »Ich bin mir sicher, dass uns noch etwas anderes einfällt.«

»Ich muss gestehen, dass ich vor einer kleinen Weile kurz davorstand aufzugeben. Aber du hast recht – wir sind so weit gekommen, jetzt sollten wir die Sache auch zu Ende bringen. Da der ehrwürdige James Stansbridge immer noch kein hieb- und stichfestes Alibi hat, würde ich gern noch ein bisschen mehr über ihn erfahren. Ich rufe Inspektor Sunderland später zu Hause an und bitte ihn, sich ein bisschen für uns umzuhorchen. Was allerdings die anderen beiden betrifft, bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass Gordon Horden einfach nur wiederholt, was seine Herren ihm zu sagen befohlen haben. Sie scheinen über beinahe jeden unserer Schritte Bescheid zu wissen, bevor wir ihn ausgeführt haben, also bin ich mir sicher, dass sie auch diesen voraussehen.«

»Aus dem Mann selbst kriegen wir möglicherweise nichts raus«, räumte ich ein. »Aber ich wette, dass die Firma irgendeine Art Verzeichnis hat, in dem das Kommen und Gehen festgehalten wird. Wir brauchen nur eine kleine List. Nichts allzu Kompliziertes. Das haben wir doch auch vorher schon mal gemacht.«

»Istanbul?«

»Istanbul«, bestätigte ich. »Sollen wir ihm bis um acht Zeit geben und ihn in Ruhe ankommen lassen?«

»So machen wir’s. Trotzdem bin ich über die heutige Entwicklung der Ereignisse nicht sehr froh. Ich ziehe mich um und gehe dann rüber ins Studio. Könntest du mir vielleicht später Kaffee und ein paar Sandwiches rüberbringen?«

»Natürlich. Ich mache mich gleich an die Arbeit.«

Kurz nach acht hielten wir an jenem Abend auf der Small Street, und ich stieg aus. Lady Hardcastle gab mir ausreichend Zeit, um meine Brille und meine Handschuhe zu verstauen und meine Stiefel gegen schwarze Turnschuhe auszutauschen, bevor sie davonfuhr und in die Corn Street einbog. Ich hörte den Motor ausgehen und wusste, dass sie einige Meter vor der Tür des Bürohauses der Herren Churn, Whiting, Hinkley und Puffett stehen würde.

Ich schlich auf meinen Lauschposten. Die prächtige Eingangstür lag direkt an der Straßenecke, hinter der ich mich postierte, so würde ich alles mitbekommen.

Ein paar Augenblicke später hörte ich Lady Hardcastles prägnante Stimme, wie sie dem Nachtportier ihre Leidensgeschichte klagte, der praktischerweise auf seinem Posten war, als ihr Auto auf unerklärliche Weise direkt vor seinem Büro eine Panne hatte. Das Scheppern der Motorhaube war mein Stichwort.

Leise schlich ich mich auf Gummisohlen zur Eingangstür des Bürogebäudes. Ich versicherte mich, dass Lady Hardcastle Horden zu der vollkommen sinnlosen Aufgabe überredet hatte, den Motor auf eine Fehlfunktion hin zu untersuchen, und schlüpfte durch die Tür in das weitläufige Foyer hinein. Meine Schuhe quietschten auf dem polierten Marmorboden ein wenig, als ich es in Richtung der Portiersloge durchquerte.

Wie gehofft lag ein großes, dickes Gästebuch auf dem Schreibtisch. Es war beim heutigen Tag aufgeschlagen und zeigte an, dass zwei der Partner – Mr. Whiting und Mr. Puffett – sich noch im Gebäude aufhielten, dass alle anderen aber bereits nach Hause gegangen waren. Ich blätterte nach vorn bis zu den Seiten durch, auf denen sich die Einträge für den fünfundzwanzigsten Januar befanden. Mr. Hinkley war um neun Uhr morgens hier eingetroffen und war um zehn nach zwölf von Gordon Horden wieder ausgetragen worden. Weiter unten in der Liste sah ich, dass Mr. N. Morefield um neun hergekommen war, um sich mit Mr. Hinkley zu treffen. Auch er war von Horden um zehn nach zwölf wieder ausgetragen worden. Enttäuschenderweise schienen sich ihre Alibis zu bestätigen.

Ich wollte gerade wieder zur Seite für den heutigen Tag vorblättern, als der letzte Eintrag am Fünfundzwanzigsten mir ins Auge fiel. Ich musste zweimal hinschauen, um sicherzugehen, dass ich nicht falsch gelesen hatte. Ich starrte noch immer darauf, als ich hörte, wie sich eine Tür öffnete. Ich hatte gerade noch Zeit, mich hinter den Tresen zu ducken, bevor ich Schritte hörte, die das Foyer durchquerten, sowie eine fröhliche Stimme: »Gute Nacht, Horden. Heute wird es für mich nicht so spät. Ach, na so was, wo ist er hin?«

Das nächste Geräusch war das der aufschwingenden Eingangstür. Die Schritte entfernten sich in die Nacht.

Ich trat aus meinem Versteck und legte das Gästebuch wieder genauso hin, wie ich es vorgefunden hatte. Leise durchquerte ich die Eingangshalle und hatte schon fast die innere Glastür erreicht, als ich sah, wie sich zwei Gestalten näherten. Die Tür öffnete sich, und ich duckte mich in eine Ecke hinter einen Marmorsockel, auf dem die Büste eines der Firmengründer stand.

»Es tut mir wirklich furchtbar leid, dass ich Sie von Ihrer Arbeit abgehalten habe«, sagte Lady Hardcastle. »Ihre Hilfe war unschätzbar, aber ich hoffe, dass ich Sie nicht in Schwierigkeiten gebracht habe.«

»Nein, Madam«, hörte ich eine männliche Stimme sagen. »Machen Sie sich gar keine Sorgen. Das war Mr. Puffett. Er ist ein echter Gentleman – er hätte auf jeden Fall gewollt, dass ich einer Dame in misslicher Lage helfe. Ich muss nur aufschreiben, wann er gegangen ist, das ist alles. Da bin ich pingelig. Wir verzeichnen ganz genau, wer wann kommt und geht. Man weiß ja nicht, ob es mal ein Feuer gibt – oder noch Schlimmeres. Wir müssen immer wissen, wer im Gebäude ist und wer nicht.«

Ich lugte hinter der Büste hervor und sah, dass sie sich so hingestellt hatte, dass Horden bei ihrer Unterhaltung mit dem Rücken zur Tür stand. Ich machte mich diskret bemerkbar, als sie über seine Schulter blickte, um nachzusehen, wo ich war. Ich bedeutete ihr, dass ich versuchen würde, zur Tür hinauszugelangen.

»Sie waren wirklich ein absoluter Schatz«, sagte sie. »Ich bestehe darauf, dass Sie das hier für Ihre Mühe annehmen. Ich weiß nicht, was ich ohne Ihre Hilfe getan hätte.«

Ich sah, wie eine Münze den Besitzer wechselte, als ich so leise wie möglich wieder durch die Tür nach draußen schlüpfte.

Der Motor des Rover lief. Ich schnappte mir die Fahrutensilien aus dem Gepäckfach, setzte mich auf den Beifahrersitz und zog mir die Stiefel wieder an. Für die Turnschuhe war es viel zu kalt. Lady Hardcastle kam zu mir, als ich gerade den letzten Knopf schloss.

»Hat alles geklappt?«, fragte sie, als sie anfuhr.

»Es hat alles geklappt, und mehr noch. Ich erzähle es Ihnen, sobald wir hier weg sind.«

Wir fuhren den Hügel hinauf, nach Clifton, wo wir ein kleines, elegantes Restaurant fanden, in dem wir ein leichtes Abendessen und eine Flasche Wein bestellten. Ich schenkte uns zwei Gläser ein – anders als ich nahm Lady Hardcastle es sich heraus, ein Glas zu trinken, wenn sie fuhr – , setzte mich still hin und lächelte selig.

»Manchmal kannst du einen wirklich zur Verzweiflung treiben, Florence Armstrong.«

»Ich, Mylady?«, erwiderte ich noch immer lächelnd. »Was meinen Sie denn damit?«

»Das weißt du ganz genau. Du kommst aus dem Büro geflitzt, und wir rasen die Straße hoch, als ob wir gerade eine Bank ausgeraubt hätten. Du sagst irgendwas Rätselhaftes über etwas, was du möglicherweise entdeckt haben könntest, und bleibst dann für den Rest der Fahrt stumm. Wie gesagt, manchmal kannst du einen zur Verzweiflung treiben.«

»Ach, das meinen Sie. Bevor wir dazu kommen, darf ich vielleicht einige Punkte ansprechen? Zunächst mal bin ich nicht aus dem Büro geflitzt – das hätte nur unerwünschte Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. Ich bin lässig, aber zügig gegangen. Zweitens wäre der Rover überhaupt nicht in der Lage, irgendwohin zu rasen, selbst wenn wir ihm Raketen anmontieren würden. Er ist in einem gemächlichen Schritttempo vom Straßenrand weggeknattert. Und drittens … Mit der letzten Sache haben Sie allerdings recht. Ich bin wirklich auf nervenaufreibende Weise rätselhaft gewesen, aber ich habe den Eindruck, dass ich damit mal an der Reihe war – denn das ist doch eine Ihrer liebsten Angewohnheiten. Man revanchiert sich eben gern mal und kultiviert von Zeit zu Zeit auch eine rätselhafte Aura.«

»Nun, das reicht jetzt mit der Geheimniskrämerei. Die Katze muss aus dem Sack gelassen werden, du musst alles ausplaudern und mir verraten. Dein Mund sollte, solange unser bestelltes Mahl noch nicht angekommen ist, nicht mehr stillstehen. Schieß also los, Schwester.«

»Aus dem ordentlich geführten Gästebuch habe ich zwei Dinge gelernt: Sowohl der Tages- als auch der Nachtportier haben eine außergewöhnlich klare Handschrift. Ich muss sie für die gekonnte Benutzung der Feder beglückwünschen. Oder wenigstens des Bleistifts. Es passiert nicht oft, dass die Handschrift eines arbeitenden Mannes so wohlgefällig ist. Ich würde denken, dass …«

»Ich weiß, dass ich am Ende den Kürzeren ziehen würde, aber ich schrecke nicht davor zurück, dir einen Nasenstüber zu geben, weißt du? Und jetzt komm zur Sache.«

Ich grinste. »Nun.« Ich machte eine Pause. Sie blickte mich finster an. Ich fuhr fort. »Wenn wir dem Buch trauen können – und ich glaube, dass wir aus Hordens nervöser Reaktion auf das undokumentierte Aufbrechen seines Herrn darauf mit Sicherheit schließen dürfen – , haben sich die Herren Hinkley und Morefield, wie sie behauptet haben, beide bis um zehn nach zwölf im Gebäude aufgehalten.«

»Ist das alles? Ich musste eine knappe halbe Stunde warten, damit du mir sagst, was wir ohnehin schon wussten?«

»Natürlich ist das nicht alles. Nicht mal annähernd. Die aufregende neue Erkenntnis besteht darin, dass sich um zwanzig nach elf an jenem Abend niemand anderes zu ihnen gesellt hat als …«

»Der ehrwürdige James Stansbridge«, unterbrach sie mich.

»Nun, es ist ja kein Wunder, dass ich so hart an meiner rätselhaften Aura arbeiten muss, wenn Sie mir jedes Mal den Wind aus den Segeln nehmen. Ja, die Ankunft des ehrwürdigen Jimmy wurde um zwanzig nach elf eingetragen, und es wurde zudem verzeichnet, dass er Mr. Hinkley besucht hat. Sein Aufbruch wurde ebenfalls um zehn nach zwölf dokumentiert. Ich denke, es ist davon auszugehen, dass er sich in Gesellschaft der anderen beiden befand, da sie alle zur selben Zeit aufgebrochen sind. Wie haben Sie erraten, dass er es gewesen ist?«

»Die Zeit«, erklärte sie. »Wir wussten ja bereits, dass Jimmy kurz vor elf aus Cotham aufgebrochen war. Bis zur Corn Street ist das ungefähr ein zwanzigminütiger Fußmarsch, also wäre er um zwanzig nach dort angekommen. Ich bin keine Hellseherin oder so etwas. Nur … na ja … furchtbar schlau.«

»Da kann ich nicht widersprechen.«

»Du wärst eine Närrin, wenn du es auch nur versuchen solltest. Aber das ist wirklich höchst interessant. Wenn auch ein bisschen frustrierend. Ganz wie du selbst. Alle Alibis sind jetzt bestätigt, aber diese drei stehen in irgendeiner Verbindung zueinander. Aber wenn diese nicht in der Ermordung von Christian Brookfield besteht, worin dann?«

»Vielleicht hat es was mit der Liga zu tun?«, mutmaßte ich.

»Nein, das kann nicht sein. Du hast doch gesagt, dass Maude und du Morefield auf Gerties Party belauscht habt, wie er Jimmy zu einem Treffen der Liga eingeladen hat. Zu diesem Zeitpunkt hatte er also noch nichts damit zu tun.«

»Wir kommen also immer wieder zu Brookfields verschlüsseltem Notizbuch zurück«, sagte ich. »Er muss doch einen Grund gehabt haben, sie alle im selben Atemzug genannt zu haben. Ich meine, wir wissen, dass drei von ihnen sich im Umfeld von Nathaniel Morefield bewegt haben, aber das kann doch nicht alles sein, was dahintersteckt.«

»Nein«, pflichtete sie mir bei, »das kann wirklich nicht sein. Vielleicht fällt Inspektor Sunderland noch etwas dazu ein. Er hat versprochen, morgen früh etwas für uns zu haben, und uns gebeten, ihn am üblichen Ort zu treffen.«

»Bei Crane?«, fragte ich.

»Das will ich doch hoffen. Wenn er das nicht meint, dann habe ich keine Ahnung, wo er uns treffen will. Wir müssen einfach hoffen, dass die Kellnerin Cranes Anweisung, uns rauszuwerfen, missachtet.«

In diesem Augenblick kam unser Essen, und das Gespräch verlagerte sich auf weniger mörderische Themen.

»Und darum«, sagte der Inspektor und stellte seine Kaffeetasse ab, »kann ich nicht mehr Kricket spielen.«

Auf unserem Weg nach Clifton hatte es leicht, aber hartnäckig geregnet, und im Kaffeehaus hing schwer die Feuchtigkeit der trocknenden Mäntel und der leise tropfenden Regenschirme. Der Inspektor war zu Fuß in einem wasserdichten Regenmantel gekommen und hatte sich die Aktentasche dicht gegen den Körper gepresst, um sie vor dem allgegenwärtigen Nieseln zu beschützen. Wir versorgten ihn mit Kaffee und Kuchen und erlaubten ihm, erst ein bisschen zu trocknen, bevor wir ihn wegen der versprochenen neuen Informationen bedrängten. Lady Hardcastle war natürlich nicht in der Lage, sich lange zu gedulden.

»Genug mit Ihren männlichen sportlichen Erfolgen, Inspektor. Es wird Zeit, über andere Dinge zu reden. Über Schuhe und Schiffe und … sonst was. Über Kohlköpfe und die straffälligen dritten Söhne örtlicher Earls.«

»Der ehrwürdige James Stansbridge«, sagte der Inspektor, als er in seine Aktentasche griff und daraus, wie es langsam zur Gewohnheit wurde, einen natronbraunen Umschlag hervorzog, »ist ein viel interessanterer Charakter, als das normalerweise in der Boulevardpresse dargestellt wird. Alles, was Sie brauchen, befindet sich hier drin.« Er tippte auf den Umschlag. »Aber es lässt sich leicht zusammenfassen. Der Großteil der Stadt scheint Jimmy Stansbridge als umgänglichen Trinker und unverbesserlichen – und auf bestürzende Weise unfähigen – Spieler zu kennen. Und das ist er auch. Aber er ist nicht immer so gewesen. Anscheinend war unser James so etwas wie ein Held. Major James Stansbridge, wie er früher einmal hieß, verdiente sich viele Lorbeeren in Transvaal, wo er einen kleinen Stoßtrupp anführte und eine deutlich größere Gruppe von Buren verprügelte, die sich in, wie sie es nannten, Guerillaangriffen übten. Er schlug die Buren anscheinend mit ihren eigenen Mitteln – schlich sich an, verursachte Chaos und schlich sich wieder davon. Er war ein ziemlicher Held – und bekam sogar einen Orden für hervorragenden Dienst verliehen.«

»Der ehrwürdige James Stansbridge, DSO, ist also Major«, sagte Lady Hardcastle. »Das macht seinen Fall in Ungnade nur umso tragischer. Armer Kerl.«

»Tut es«, stimmte der Inspektor ihr zu, »aber es bedeutet auch, dass er genau die Art von Person ist, die sich mitten in der Nacht anschleicht und das Haus eines Mannes abbrennt, während der sich noch darin befindet.«

»Er wäre sicher auf unserer Liste nach oben gerückt, wenn wir nicht letzte Nacht sein Alibi bestätigt hätten. Er spielte Karten bis um zehn, stattete Molly, der Gouvernante, bis um elf einen Besuch ab und verbrachte dann – und dies ist der Teil, der Ihnen wirklich gefallen wird – den Rest der Zeit, in der wahrscheinlich das Feuer gelegt wurde, in Gesellschaft von Mr. Redvers Hinkley und Mr. Nathaniel Morefield in Hinkleys Büro an der Corn Street.«

»Will ich wissen, wie Sie das herausgefunden haben?«, fragte der Inspektor.

»Wahrscheinlich besser nicht«, erwiderte sie.

»Es wurden keine Gesetze gebrochen«, schob ich nach, »aber Sie wissen ja, wie empfindlich diese Leute reagieren, wenn man bei ihnen in den Büros herumschnüffelt – selbst in den öffentlich zugänglichen Bereichen.«

»Ich nehme also an, Sie haben keine Ahnung, was er dort wollte«, sagte der Inspektor. »Er hat Morefield Geld geschuldet. Vielleicht hat er ihm etwas zurückgezahlt.«

»Vielleicht«, erwiderte ich. »Obwohl Morefield bezüglich Stansbridges Schulden auf der Party der Farley-Strouds sehr diskret war. Ganz zu schweigen von seinen eigenen. Stansbridge hat zu einem der anderen irgendetwas darüber gesagt, sich ein paar Pfund geliehen zu haben, doch Morefield hat nichts von bereits existierenden Schulden erwähnt. Er riet den anderen nur, ihm kein Geld zu leihen, als ob das etwas wäre, was nur ein Narr in Erwägung ziehen würde. Ich bin nicht sicher, ob er das vor Hinkley angesprochen hätte.«

»Moment«, sagte der Inspektor. »Haben Sie gerade gesagt, dass Morefield Schulden hat?«

»Ach, ja, tut mir leid. Dinah Caudle hat einen Hinweis auf beträchtliche Schulden in Brookfields Notizbuch gefunden. Morefield ist so gut wie bankrott.«

»Das ist mal eine überraschende Wendung«, sagte der Inspektor. »Obwohl es uns noch immer nicht verrät, was zum Teufel die drei dort zusammen getrieben haben.«

»Vielleicht wollten sie ein paar Tipps fürs Kartenspiel«, mutmaßte ich. »Ein paar Partien mit hohem Einsatz könnten Morefield vielleicht aus seiner misslichen Lage befreien.«

»Nach allem, was ich gehört habe, müsste man schon ziemlich verzweifelt sein, um sich diesbezüglich Rat beim ehrwürdigen Jimmy zu holen«, warf Lady Hardcastle ein. »Wahrscheinlicher ist doch, dass sie aus irgendeinem Grund an den Earl herankommen wollen.«

»Vielleicht«, überlegte der Inspektor und trank seine Tasse aus. Er griff nach der Kaffeekanne.

»Vielleicht brauchten sie jemanden mit einer gewissen militärischen Erfahrung«, sagte ich nicht ganz im Ernst.

Der Inspektor, der sich darauf konzentriert hatte, sich eine weitere Tasse einzuschenken, sah abrupt auf.

»Was haben Sie da gerade gesagt?«, fragte er.

Ich streckte die Hand aus und kippte die Kaffeekanne nach hinten, bevor die Tasse überlief. »Ich habe gesagt, dass sie vielleicht jemanden mit ein wenig militärischer Erfahrung brauchten.«

»Brauchten sie das vielleicht wirklich?«, überlegte er.

»Ich habe nur einen Scherz gemacht.«

»Mit einer tieferen Bedeutung, Miss Armstrong, mit einer tieferen Bedeutung.«

»Worauf ist Ihr Spürsinn denn angesprungen?«, fragte Lady Hardcastle.

»Es ist viel zu weit hergeholt, um es jetzt schon laut auszusprechen. Aber vielleicht schulde ich Miss Armstrong am Ende ein ziemlich großes Getränk.«

»Jetzt bin ich aber neugierig«, sagte sie.

»Leider würde ich mir sehr albern vorkommen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt mehr preisgeben würde.«

»Sie und Flo ähneln sich sehr, wissen Sie das«, sagte sie. »Sie neckt mich auch immer mit verlockenden Appetithäppchen. Warten Sie nur ab, Mylady, sagt sie ganz süß und unschuldig. Alles wird zu seiner Zeit ans Licht kommen. Damit meint sie, dass alles ans Licht kommt, sobald ich genug gelitten habe.«

Er musste lachen. »Ehrlich gesagt erinnere ich das eher andersherum als eine Ihrer eigenen Angewohnheiten. Wenn irgendetwas dabei herauskommt, werde ich es Ihnen umgehend mitteilen. Wenn nicht, möchte ich lieber nicht wie ein Dummkopf dastehen, weil ich es überhaupt in Erwägung gezogen habe.«

Sie machte ein missbilligendes Geräusch. »Na gut. Sollen wir noch eine Kanne bestellen?«

Er zog die Uhr aus seiner Westentasche und ließ den Deckel aufschnappen.

»Warum nicht. Ich habe eine Menge Zeit. Mrs. Sunderland kommt später in die Stadt, um sich einen neuen Hut zu kaufen, aber bis dahin werden meine Dienste nicht benötigt.«