Feuerland (Tierra del Fuego)

Inhalt »

Ushuaia

Parque Nacional Tierra del Fuego

Puerto Williams (Chile)

Tolhuin & Lago Fagnano

Río Grande

Estancias rund um Río Grande

Porvenir (Chile)

Gut essen

» Kalma Resto

» Kaupé

» María Lola’ Restó

Schön übernachten

» Estancia Viamonte

» Galeazzi-Basily B&B

» Antarctica Hostel

» Cabañas del Beagle

» Hostería Yendegaia

Auf nach Feuerland!

Die Südspitze Amerikas ist eine windgepeitschte Inselgruppe, urtümlich, exotisch und wunderschön. Viele Reisende, die hierherkommen, entdecken vor Ort eine Landschaft, die weit mehr zu bieten hat als den bloßen Superlativ. Faszinierend und schrecklich zugleich ist die Geschichte, u. a. gab es Schiffskatastrophen, gescheiterte Missionsgründungen und die fast vollständige Ausrottung der Ureinwohner. Dafür zeigt sich die Natur hier von einer attraktiv-rauen und wilden Seite – karge Ebenen, einsame Moore und moosige Südbuchenwälder bis zu den schneebedeckten Gebirgsketten.

Abgelegen und schwer erreichbar, ist Feuerland dennoch keineswegs vom Kontinent isoliert, wenn auch die chilenische Hälfte des Archipels weniger entwickelt ist als die argentinische. Dort herrscht in den Häfen lebhaftes Treiben, und auf den Flughäfen treffen Gäste ein – zum Wandern, Fliegenfischen oder zur Weiterreise auf einem Kreuzfahrtschiff in die Antarktis. Die argentinisch-chilenische Grenze durchzieht Feuerlands große Hauptinsel, die Isla Grande.

Reisezeit

Nov.–März  Die wärmsten Monate, optimal zum Wandern und für Estancia-Besuche.

Mitte Nov.–Mitte April Die richtige Saison fürs Fliegenfischen.

Juli–Sept. Die beste Zeit für Wintersport: Ski-, Snowboard- oder Hundeschlittenfahren.

Nationalparks

Auf der Isla Grande liegt Argentiniens ältester Küstennationalpark, der Parque Nacional Tierra del Fuego.

Anreise & Unterwegs vor Ort

Die wichtigste Überlandverbindung von Patagonien aus führt zur Fähre bei Punta Delgada. Feuerland hat im Gegensatz zum restlichen Argentinien keine Provinzstraßen, sondern ausschließlich kleinere Landstraßen, die sogenannten rutas complementarias, die durch Kleinbuchstaben (z.B. RC-a) gekennzeichnet sind.

Wer sich auf dem argentinischen Festland ein Auto gemietet hat, überquert bis Feuerland mehrfach die chilenische Grenze. Dafür sind spezielle Dokumente und eine zusätzliche internationale Versicherung notwendig. Die allermeisten Autovermieter erledigen den Papierkram für ihre Kunden, wenn sie rechtzeitig darum gebeten werden.

Zur Zeit der Recherchen für diese Auflage baute man auf chilenischer Seite gerade eine eigene Straße zum Süden der Insel. Momentan besteht schon eine Verbindung zum Lago Fagnano, doch benötigt man dafür ein Fahrzeug mit Allradantrieb.

Río Grande und Ushuaia sind auch mit dem Flugzeug erreichbar. Busse vom Festland setzen im chilenischen Punta Delgada mit der Fähre nach Feuerland über; alle Linien steuern Río Grande an, bevor es weiter zum Endziel nach Ushuaia geht.

Detailansicht der Karte folgt

Highlights

Ein Streifzug durch die alten feuerländischen Urwälder des Parque Nacional Tierra del Fuego

Eine Hundeschlittenfahrt durch die verschneite Täler rund um Ushuaia

Fliegenfischen auf einer estancia bei Río Grande

Besuch desMuseo Marítimo & Museo del Presidio : Dort erhält man einen Eindruck von den harten Zeiten, die die Häftlinge einst in dieser Strafkolonie durchleben mussten.

Ein Skitag am Cerro Castor im südlichsten Skigebiet der Welt – eine grandiose Landschaft

Das stille Hafenstädtchen Porvenir – eine Zeitreise in längst vergangene Jahrzehnte

Eine fünftägige Trekkingtour durch die schroffen Felsen und wild zerklüfteten Landschaften des Dientes de Navarino

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Ushuaia

02901 / 57 000 Ew.

Die geschäftige Hafenstadt, in der sich Scharen abenteuerlustiger Touristen tummeln, bildet einen schmalen Streifen bunt zusammengewürfelter Häuser und steiler Stra-ßen am Fuß der schneebedeckten Gebirgskette des Cerro Martial. Hier fallen die Anden schroff ins südliche Polarmeer ab, auf dem südlich der Stadt und der Isla Navarino starke Strömungen für heftigen Seegang sorgen.

Eine vergleichbare Lage können nur wenige Orte aufweisen, und je mehr Schiffe auf dem Weg in die Antarktis im Hafen anlegen, desto mehr Nutzen zieht Ushuaia aus seinem eifersüchtig gepflegten Nimbus, die letzte Stadt am Ende der Welt zu sein. Der übereifrige Geschäftsgeist kennt keine Peinlichkeiten: Ein Souvenirladen ist nach Jimmy Button benannt – einem Yahgan, der 1830 nach England entführt wurde, um ihn zu „zivilisieren“ – Humor ist, wenn es im Kopf wehtut. Doch mit einem halben Liter Bier aus der südlichsten Kleinbrauerei der Welt in der Hand lässt sich wunderbar eine Auswahl aus dem beachtlichen Angebot an sportlichen Aktivitäten treffen: Schon ein paar Minuten außerhalb der Stadt finden sich Möglichkeiten zum Wandern, Segeln, Ski- und Kajakfahren, ja sogar zum Gerätetauchen.

Die relativ hohen Löhne in Feuerland ziehen Argentinier aus allen Landesteilen an, nicht wenige Einheimische beklagen den Verlust an kleinstädtischem Lokalkolorit. In der Tat hat Ushuaias rasante Entwicklung zu einem Wildwuchs an Neubauten geführt, die sich mit und ohne Genehmigung überall ausbreiten, wo die beengte Lage der Stadt es erlaubt.

Geschichte

1870 machte sich die britische South American Missionary Society (Südamerikanische Missionsgesellschaft) daran, die Yahgan (oder Yámana) zu bekehren, ein Volk von Nomaden, die trotz des grimmigen Klimas nahezu vollständig nackt durchs Leben gingen. In ihren provisorischen Behausungen ließ sich nichts trocken halten, und so waren sie überzeugt, dass der natürliche Fettfilm ihrer Haut sie besser schützte als ein durchnässtes Tierfell. Charles Darwin hatte sie als „die niedrigste Form des Menschentums auf Erden“ bezeichnet, ein arrogantes Urteil, das der englische Missionar Thomas Bridges glänzend widerlegen konnte. Nachdem er jahrelang bei und mit ihnen gelebt hatte, verfasste er Ende des 19. Jhs. ein englisches Wörterbuch ihrer Sprache, das zeigte, wie komplex und scharfsinnig die Yahgan sich auszudrücken pflegten.

Ushuaia wurde zum ersten festen Außenposten der Missionare in Feuerland, doch die Yahgan, die 6000 Jahre lang ohne Kontakt zu Fremden gelebt hatten, reagierten auf die von den Neuankömmlingen eingeschleppten Krankheiten sehr empfindlich und wurden zudem immer häufiger von Robbenjägern, Siedlern und Goldschürfern attackiert. Schon 1830 hatte der britische Marinekapitän Robert FitzRoy vier Ureinwohner nach England entführt, um sie dort in europäischer Lebensart zu unterrichten und als Musterbeispiele „kultivierter Wilder“ vorführen zu lassen. Unter ihnen war auch ein Jugendlichen, der später als „Jimmy Button“ bekannt wurde, ein Vorbild für Michael Endes Jugendbuchhelden Jim Knopf. Einer der Deportierten starb bald nach der Ankunft an einer ansteckenden Krankheit, und nachdem FitzRoys Aktion ihm monatelang hauptsächlich heftige öffentliche Kritik beschert hatte, erklärte sich der Kapitän schließlich bereit, die Yahgan in ihre Heimat zurückzubringen.

Heute ist von dem alten Volk kaum mehr geblieben als einige Muschelhaufen, ein Museum im Zentrum von Ushuaia, das berühmte Wörterbuch ihrer Sprache von Thomas Bridges und ein nach Jimmy Button benannter Souvenirladen. Die letzte Frau, deren Eltern beide den Yahgan angehörten und die als Letzte mit der Sprache ihres Volkes aufgewachsen ist, lebte bei Redaktionsschluss hochbetagt auf der chilenischen Isla Navarino.

Zwischen 1884 und 1947 diente Ushuaia dem argentinischen Staat als Strafkolonie für politische Gefangene und besonders berüchtigte Kriminelle – ebenso die abgelegene Isla de los Estados, die vor der Ostspitze Feuerlands liegt. Nach Auflösung des Straflagers entwickelte sich die Stadt ab dem Jahr 1950 zu einem wichtigen Stützpunkt der Marine.

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Ushuaia

Highlights

D3 Schiffstouren

F2 Museo Marítimo & Museo del Presidio

Sehenswertes

1 C3 Club Andino Ushuaia

2 B3 Iglesia de la Merced

3 D3 Legislatura Provincial

4 E3 Museo del Fin del Mundo

5 E3 Museo Yámana

6 D1 Parque Yatana

Aktivitäten, Kurse & Touren

7 C3 All Patagonia

8 C3 Canal Fun

9 D3 Compañía de Guías de Patagonia

10 E3 Rumbo Sur

11 E3 Tolkar

12 E3 Turismo Comapa

13 C2 Ushuaia Turismo

Schlafen

14 E2 Antarctica Hostel

15 C2 Freestyle

16 E1 Galeazzi-Basily B&B

17 E3 Hostel Cruz del Sur

18 E1 La Casa de Tere B&B

19 E1 La Maison de Ushuaia

20 C3 Martín Fierro B&B

21 D2 Mil 810

22 E1 Posada Fin del Mundo

23 B3 Yakush

Essen

24 C3 Almacen Ramos Generales

25 B3 Bodegón Fueguino

26 E3 Café Bar Tante Sara

27 C3 Café-Bar Tante Sara

28 E3 Chiko

29 A3 El Turco

30 F3 Kalma

31 D2 Kaupé

32 E2 La Anónima

33 E3 La Estancia

34 F3 Lomitos Martinica

35 B3 María Lola Restó

36 E3 Placeres Patagónicos

Ausgehen

37 C3 Dublin Irish Pub

38 A3 Macario 1910

Unterhaltung

39 F2 Cine Pakawaia

Shoppen

40 B3 Boutique del Libro

41 D3 Boutique del Libro

Sehenswertes

Ganz in Ufernähe verläuft annähernd parallel zum Beaglekanal die Maipú; sie knickt westlich des Friedhofs nach Süden ab und wird kurz darauf zur Malvinas Argentinas, die am Stadtrand in die RN 3 übergeht; diese wiederum endet etwa 12 km weiter westlich im Parque Nacional Tierra del Fuego. Nach Osten endet die Maipú am Gelände der Marine. Der Weg biegt hier nach Norden auf die Yaganes ab, die ein paar Blocks weiter in die RN 3 mündet; diese Straße führt nach Nordosten in Richtung Lago Fagnano. Die meisten Geschäfte und sonstigen für Besucher interessanten Einrichtungen liegen an der San Martín, der Parallelstraße der Maipú einen Block landeinwärts, oder in deren unmittelbarer Nähe.

Bei der Touristeninformation gibt es kostenlos einen Übersichtsplan der Stadt mit Vorschlägen für Rundgänge und Wissenswertem über die historischen Gebäude. Die Legislatura Provincial Google Maps (Provinzparlament; Maipú 465) diente einst dem Gouverneur der Provinz als Residenz. Die Iglesia de la Merced Google Maps (Ecke San Martín & Don Bosco) wurde vor rund 100 Jahren von Strafgefangenen errichtet. Und die Casa Beban (Ecke Maipú & Plüschow; 11–18 Uhr), in der heute von Zeit zu Zeit ortsansässige Künstler ihre Werke präsentieren, entstand 1911 aus Fertigteilen, die zu diesem Zweck eigens aus Schweden importiert wurden.

Museo Marítimo & Museo del Presidio     MUSEUM

Google Maps (437481; www.museomaritimo.com; Ecke Yaganes & Gobernador Paz; Eintritt 70 Arg$; 10–20 Uhr) Als 1906 Strafgefangene von der Isla de los Estados nach Ushuaia verlegt wurden, mussten sie sich ihr Gefängnis erst einmal selber bauen. 1920 war der Komplex mit seinen speichenförmig angeordneten Flügeln fertig. Die Einzelzellen des Kerkers waren für 380 Häftlinge ausgelegt; tatsächlich saßen hier jedoch vor der endgültigen Schließung 1947 bis zu 800 Mann ein, darunter der Dichter und Schriftsteller Ricardo Rojas und der ukrainischstämmige Anarchist Simón Radowitzky. In faszinierender Weise stellt das Museum dar, wie die Gefangenen hier lebten – allerdings ausschließlich in spanischer Sprache.

Zum zweiten Teil des Museums gehört die gleichfalls sehenswerte Sammlung unglaublich detailgetreuer, maßstabsgerechter Modelle von Schiffen aus rund 500 Jahren Seefahrtshistorie, die zugleich einen einmaligen Überblick über die Geschichte dieser Weltgegend bietet. Im Hof stehen die Überreste des Zuges, der die Sträflinge zur Arbeit ins Gelände und von dort zurück ins Gefängnis transportierte. Seine Spurbreite war die schmalste aller Güterzüge weltweit.

Führungen durch das Museum finden um 11.30 und 18.30 Uhr statt.

Museo Yámana     MUSEUM

Google Maps (422874; www.tierradelfuego.org.ar/mundoyamana; Rivadavia 56; Eintritt 25 Arg$; 10–20 Uhr) Das kleine, aber gewissenhaft geführte Museum verschafft seinen Besuchern eine exzellente Einführung in die Lebensweise der Yahgan (Yámana) – wie die Ureinwohner dem harten Klima der Region ohne Kleidung trotzten, warum bei ihnen nur die Frauen schwimmen lernten und wie sie in einem fahrenden Kanu ein Lagerfeuer in Gang hielten. Fachmännisch und mit Liebe zum Detail angelegte Dioramen (mit Erläuterungen auf Spanisch und Englisch) zeigen, wie es früher an den Stränden der großen und kleinen Buchten des Nationalparks ausgesehen hat. Wer vor einem Besuch im Park in diesem Museum gewesen ist, sieht die Landschaft dort mit anderen Augen.

Museo del Fin del Mundo     MUSEUM

Google Maps (421863; www.tierradelfuego.org.ar/museo; Ecke Maipú & Rivadavia; Eintritt 30 Arg$; 9–20 Uhr) 1903 für den Gebietsgouverneur errichtet, diente der massige Bau später lange Zeit als Zweigstelle einer Bank. Die Exponate zur Naturgeschichte Feuerlands, zum Leben der Ureinwohner und zu den frühen Strafkolonien, die ausgestopften Vögel sowie die Nachbauten eines Ladengeschäfts und einer Bank sind leidlich interessant, aber keine Weltsensation.

Parque Yatana     PARK

Google Maps (Fundación Cultiva; 425212; bosqueyatana.com.ar/web/parque-yatana; Ecke Magallanes & 25 de Mayo; Mi–Fr 15–18 Uhr) Das entschlossene Engagement einer einzelnen Familie hat ein häuserblockgroßes Wäldchen aus Südbuchen vor dem rücksichtslos wuchernden Wachstum der Stadt gerettet. Der Park ist eine Mischung aus Kunstprojekt und grüner Oase in der Häuserwüste.

Aktivitäten

Während Schiffstouren das ganze Jahr hindurch stattfinden, sind Wandern und Wintersport naturgemäß auf die warme bzw. kalte Jahreszeit beschränkt. Gelegenheiten zum Wandern gibt es nicht nur im Parque Nacional Tierra del Fuego: Mit ihren Seen und Flussläufen ist die gesamte Bergkette hinter Ushuaia ein Paradies für Freunde des Fußmarsches. Die Wege sind allerdings meist spärlich oder überhaupt nicht markiert, und schon manch einer, der sich sorglos ins Gebirge begab, hat sich bei der Suche nach dem Rückweg füchterlich verlaufen. Der Club Andino Ushuaia verkauft Karten und hilft mit nützlichen Informationen. Im Notfall sollten verzweifelte Wanderer am besten Kontakt mit dem örtlichen Zivilschutz (Defensa Civil Municipal, 103, 22108) aufnehmen.

Aktivitäten im Sommer

Cerro Martial & Glaciar Martial     ….BERGTOUREN

(Sessellift 55 Arg$; 10–16 Uhr) Wer vom Stadtzentrum von Ushuaia auf den Glaciar Martial wandert, hat einen strammen eintägigen Fußmarsch vor sich. Der Lohn der Mühe ist ein spektakulärer Rundblick über den Ort und den Beaglekanal. Das Panorama ist in jedem Fall eindrucksvoller als der Gletscher selbst. Der Weg führt vom Stadtkern aus zunächst auf der San Martín nach Westen und folgt der Straße dann im Zickzack bergan. Von der Skipiste 7 km nordwestlich von Ushuaia geht es dann entweder mit dem Sessellift, der aerosilla, weiter oder man läuft zwei weitere Stunden zu Fuß – damit die Wanderung auch wirklich zur Tagestour wird. Um zu den besten Aussichtspunkten zu gelangen, ist von der Bergstation des Sessellifts noch einmal eine Stunde Aufstieg angesagt. Kaffee, Bier und süße Leckereien verkauft das gemütliche Refugio de Montaña an der Talstation. Wegen des launischen Wetters empfiehlt sich für die Wanderung warme, wasserabweisende Kleidung und festes Schuhwerk.

Die Talstation der aerosilla ist gleichzeitig auch der Startpunkt für Canopytouren (escuela@tierradelfuego.org.ar; Refugio de Montaña; 130 Arg$; Okt.–Juni 10–17.15 Uhr), mit denen der Wandertag einen krönenden Abschluss finden kann. Wer sich für eine Stunde wie Tarzan fühlen will, kann – nach Voranmeldung – über elf Seilrutschen und zwei Hängebrücken durch den Wald talwärts sausen. Das höchste Kabel verläuft 8 m über dem Erdboden.

Bequemer als der Fußmarsch auf den Berg ist eine Fahrt mit dem Taxi. Von 8.30 bis 18.30 Uhr verkehrt außerdem halbstündig ein Minibus von der Ecke Maipú/Juana Fadul zum Cerro Martial (35 Arg$).

Beaglekanal    BOOTSFAHRTEN

Eine Rundfahrt auf den stahlgrauen Fluten des Beaglekanals vor der Kulisse von Gletschern und Felseninseln bietet Ausblicke, wie sie an Land nicht möglich sind, und dazu gute Gelegenheiten zur Beobachtung wildlebender Tiere. Die Büros der verschiedenen Veranstalter liegen direkt am Touristenpier an der Maipú gegenüber den Straßen Lasserre und Roca. Auf dem Programm stehen in der Regel zwei vierstündige Touren vor- und nachmittags (180–230 Arg$) zu Seelöwenkolonien und den Brutplätzen von Kormoranen. Unterschiede zwischen den Veranstaltern bestehen hinsichtlich der Verpflegung, der Zahl der Passagiere und der Möglichkeit, zwischendurch anzulanden und ein Stück zu wandern. Ein Zwischenstopp auf einer Insel mit einem Abstecher zu den conchales, den Muschelhaufen der Yahgan, gehört eindeutig zu den Höhepunkten einer solchen Bootstour.

Mago del Sur    SEGELTöRNS

(02901-15-5148-6463; www.magodelsur.com.ar; Chartergebühr pro Pers. & Tag auf dem Kanal/zur Antarktis 1266/1477 Arg$) Für mehrtägige Segeltörns ist dieses Boot eine gute Wahl. Der Skipper Alejandro Da Milano führt das Boot dank jahrzehntelanger Erfahrung sicher und geschickt durch dei Wellen.

Cruceros Australis    KREUZFAHRTEN

(02-442-3110 (in Santiago); www.australis.com; Sept.–Mai) Das Unternehmen veranstaltet vier- und fünftägige Luxuskreuzfahrten mit Besichtigungsprogramm nach Punta Arenas (Chile) und zurück (ab 1498/1894 US$ pro Pers. in der Haupt- bzw. Nebensaison), die sich vornehmlich an ein reiferes Publikum richten. Als Nebensaison gelten dabei die beiden ersten und die beiden letzten Monate der Betriebszeit. Bei Abfahrt in Ushuaia am Samstag besteht die Möglichkeit, am Kap Hoorn von Bord zu gehen. Das Schiff läuft zahlreiche Gletscher an, die sonst so gut wie unerreichbar sind, aber es gibt nur wenig Zeit zur freien Verfügung oder Gelegenheiten zum Wandern; der Schwerpunkt liegt hier eher auf Gruppenausflügen und naturkundlichen Vorträgen. Für Buchungen vor Ort ist die Agentur Turismo Comapa zuständig.

Aeroclub Ushuaia    RUNDFLüGE

(421717, 421892; www.aeroclubushuaia.org.ar; 30 Min. Flug 443 Arg$) Ushuaias Fliegerclub bietet touristische Rundflüge über dem Beaglekanal an.

Aktivitäten im Winter

Wenn sich die Berggipfel rundum in dichten Pulverschnee hüllen, ist es Zeit, die örtlichen Skigebiete kennenzulernen, die alle über die RN 3 zu erreichen sind und sowohl Abfahrtspisten als auch Langlaufloipen bieten. Die Skisaison dauert von Juni bis September; am meisten Betrieb herrscht jedoch während der Winterferien im Juli.

Cerro Castor    WINTERSPORT

(02901-15-605604/6; www.cerrocastor.com; Tagesticket für den Skilift Erw./Kind 240/165 Arg$; Mitte Juni–Mitte Okt.) 26 km außerhalb von Ushuaia (über die RN 3) liegt der größte Wintersportort der Region in einer traumhaft schönen Landschaft. Fürs Skivergnügen finden sich hier 15 Pisten, die sich über ein 400 ha großes Areal verteilen, außerdem mehrere Hütten mit Barbetrieb und sogar ein schickes Sushi-Lokal. Abfahrts- und Langlaufskier sowie Snowboards werden vermietet. Beim Kauf von Skipässen für mehrere Tage und in der Zwischensaison gibt es einen Rabatt. An besonders kalten Tagen werden die Skilifte mit durchsichtigem Windschutz versehen.

Nunatak Adventure    WINTERSPORT

(430329; www.nunatakadventure.com; RN 3, Km 3018; Hundeschlittenfahrt inklusive Führer 140 Arg$) Wanderungen auf Schneeschuhen durch ein wunderschönes Gebirgstal, Touren mit der Pistenraupe und rasante Hundeschlittenfahrten mit Sibirischen oder Alaska-Huskies über den Talboden von Tierra Mayor finden sich im Programm dieses Anbieters. Besonders eindrucksvoll wird solch ein Ausflug in Verbindung mit einem abendlichen Lagerfeuer (400 Arg$). Über die RN 3 ist das Unternehmen von Ushuaia nach etwa 19 km erreicht.

Altos del Valle    WINTERSPORT

(422234; www.gatocuruchet.com.ar/menu.html) Gato Curuchet, der erste Südamerikaner, der am Hundeschlittenrennen von Iditarod in Alaska teilnahm, unterrichtet in diesem Wintersportgebiet das Fahren mit dem Hundeschlitten. Die Stadt sponsert den beliebten jährlichen Rennwettbewerb Ende August, bei dem auch Kinder einen Hundeschlitten steuern dürfen. Hier herrschen vor allem für Langläufer und Schneeschuhwanderer gute Bedingungen. Die nötige Ausrüstung lässt sich problemlos mieten, bei Vollmond werden nächtliche Skitouren angeboten. Wer es extremer mag, kann sich mit der Pistenraupe auf abgelegene Hänge fahren lassen, um von dort bergab zu sausen. Über die RN 3 sind es 18 km von Ushuaia nach Altos del Valle.

Centro de Deportes Invernales Glaciar Martial     WINTERSPORT

(421423, 423340) Nur etwa 7 km nordwestlich der Stadt liegt dieses Skigebiet, das sich vor allem auf Familien mit Kindern spezialisiert hat. Die Pisten für den Abfahrtslauf sind einfach und für Anfänger gut geeignet. Auch hier kann man die nötige Ausrüstung vor Ort ausleihen.

Cerro Martial & Glaciar Martial     WINTERSPORT

(Sessellift 55 Arg$; 10–16 Uhr) Das Wintersportzentrum gleich vor der Stadt ist ideal für Familien wie für Gäste, die sich dem Skizirkus nur ein paar Stunden widmen wollen. Die nötige Ausrüstung kann man hier ausleihen; im Angebot sind auch Schneeschuhe für eine Winterwanderung. Mehr über dieses Ausflugsziel steht auf Klicken Sie hier.

Geführte Touren

Touren der unterschiedlichsten Art in die nähere und weitere Umgebung werden von zahlreichen Reisebüros in Ushuaia angeboten. Zur Auswahl stehen Ausritte, Wanderungen, Kajak- und Kanufahrten, Vogel- und Biberbeobachtungen, Ausflüge zum Lago Escondido und zum Lago Fagnano, Aufenthalte auf estancias und vieles andere mehr.

All Patagonia     AUSFLüGE

Google Maps (433622; www.allpatagonia.com; Juana Fadul 60) Die ortsansässige American-Express-Vertretung veranstaltet neben konventionellen auch Luxustouren.

Canal Fun     ABENTEUERTOUREN

Google Maps (437395; www.canalfun.com; 9 de Julio 118) Zum vielgefragten Angebot der von jungen Leuten geleiteten Agentur gehören ganztägige Unternehmungen beispielsweise Wandern und Kajakfahren im Parque Nacional Tierra del Fuego (425 Arg$), Abenteuerfahrten im Geländewagen rund um den Lago Fagnano (535 Arg$) und ein Ausflug zur Estancia Harberton mit verschiedenen sportlichen Aktivitäten, einer Kajakfahrt und einem Besuch einer putzigen Pinguinkolonie (785 Arg$).

Compañía de Guías de Patagonia     WANDERUNGEN

Google Maps (437753; www.companiadeguias.com.ar; San Martín 654) Dieses seriöse Unternehmen organisiert Exkursionen in den Nationalpark, Ganztagestouren mit Berg- und Eiswanderung auf dem Glaciar Vinciguerra (329 Arg$) und sehr gute dreitägige Gebirgstouren ins Valle Andorra und zum Paso la Oveja (2026 Arg$).

Nunatak Adventure    ABENTEUERTOUREN

(430329; www.nunatakadventure.com) Bei ihren Abenteuertouren überzeugt diese Firma neben der eigener Gebirgshütte auch durch ihre wettbewerbsfähige Preise. Als besonderer Renner hat sich der Tagesausflug im Geländewagen zum Lago Fagnano mit Kanufahrt und zünftigem Grillabend (460 Arg$) erwiesen.

Patagonia Adventure Explorer    BOOTSTOUREN

(02901-15-465842; www.patagoniaadvent.com.ar; Touristenpier) Bei diesem Anbieter fahren die Ausflügler auf einem komfortablen Schiff, es gibt kleine Mahlzeiten und eine kurze Wanderung auf der Isla Bridges. Wer es dagegen abenteuerlicher mag, kann mit dem 5½ m langen Segelboot des Unternehmens hinausfahren. Ganztägige Segeltörns mit Wein und Gourmetimbiss sowie mehrtägige Ausflüge sind ebenfalls möglich.

Piratour    BOOTSTOUREN

(424834; www.piratour.com.ar; Touristenpier) Spezialität des Hauses sind Ausflüge für maximal 20 Teilnehmer zur Isla Martillo mit Landgängen zu den Magellan- und Eselspinguinen.

Rumbo Sur     AUSFLüGE

Google Maps (422275; www.rumbosur.com.ar; San Martín 350) Ushuaias ältestes Reisebüro steht für ein eher konventionelles Ausflugsprogramm, bietet aber auch Ausfahrten auf einem Katamaran an und nimmt Buchungen für Kreuzfahrten in die Antarktik.

Tango y Che    BOOTSTOUREN

(02901-15-517967; www.navegandoelbeagle.com; Touristenpier) Auf seinen zwei Booten für je zwölf Passagiere fährt der Betreiber selbst zur Isla Bridges hinaus. Nach einer Wanderung auf der Insel geht es mit süffigen Beagle-Bier vom Fass zurück nach Ushuaia. Vor allem bei Rucksacktouristen ist dieser Ausflug sehr beliebt – was man sich sehr gut vorstellen kann.

Tolkar     AUSFLüGE

Google Maps (431408/12; www.tolkarturismo.com.ar; Roca 157) Die beliebte, kundenfreundliche Agentur mit abwechselungsreichem Programm gehört zum Busunternehmen Tecni-Austral.

Tres Marías Excursiones    BOOTSTOUREN

(436416; www.tresmariasweb.com; Touristenpier) Das kleine Schiff des Anbieters nimmt höchstens acht Passagiere mit auf hohe See. Der Kapitän ist außerdem der einzige, der die Erlaubnis hat, auf der Isla „H“ im Naturschutzgebiet der Isla Bridges mit ihren Muschelhaufen und einer Kolonie von Felsenscharben (Felsenkormoranen) anzulanden.

Turismo Comapa     SCHIFFSTOUREN

Google Maps (430727; www.comapa.com; San Martín 245) Passagiere der Reedereien Navimag und Cruceros Australis erhalten hier ihre Buchungsbestätigung.

Turismo de Campo    AUSFLüGE

(437351; www.turismodecampo.com, auf Spanisch; Fuegia Basquet 414) Neben leichten Trekkingtouren, Segeltörns auf dem Beaglekanal und Besichtigungsfahrten zur Estancia Rolito bei Río Grande organisiert diese Agentur auch neun- bis zwölftägige Schiffstouren in die Antarktis.

Ushuaia Turismo     AUSFLüGE

Google Maps (436003; www.ushuaiaturismoevt.com.ar; Gobernador Paz 865) Wer kurzfristig eine Kreuzfahrt in die Antarktis buchen möchte, ist hier genau richtig.

Feste & Events

Marathon Fin del Mundo     LANGSTRECKENLAUF

(Anfang März) Der international besetzte Marathonlauf auf der südlichsten Rennstrecke der Welt in Ushuaia ist ein viel besuchtes Großereignis.

Noche Más Larga    FESTIVAL

(Mitte Juni) Beim Festival Nacional de la Noche Más Larga (Nationales Festival der längsten Nacht) finden zwei Wochen lang überall in der Stadt Konzerte (von Tango über Jazz bis Pop) und andere Vorstellungen statt – nicht selten bei freiem Eintritt. Näheres weiß die Touristeninformation.

Marcha Blanca    WINTERSPORT

(www.marchablanca.com; Mitte August) Seit einem Vierteljahrhundert wird mit einem Langlauf durchs Gelände alljährlich an General San Martíns historische Überquerung der Anden am 17. August 1817 erinnert. Zu Ushuaias größter Skisportveranstaltung gehören auch ein Meisterkurs für Skibegeisterte, der Bau von Schneeskulpturen und ein nordischer Skimarathon.

Schlafen

Wer während der sommerlichen Hochsaison von Januar bis Anfang März nach Ushuaia kommen will, muss sich sein Bett im Voraus reservieren. Dabei fragt man am besten auch gleich nach, ob das Haus seinen Gästen bei der Ankunft einen kostenlosen Abholdienst bietet. Im Winter sind einige Unterkünfte ganz geschlossen, andere senken ihre Preise. In den Hotels gibt es meist einen Wäscheservice.

Die städtische Touristeninformation führt ein Verzeichnis der örtlichen Frühstückspensionen und cabañas (Hütten) und hängt nach Dienstschluss eine Liste freier Unterkünfte vor der Tür aus.

Groß ist das Angebot an preiswerten Übernachtungsplätzen. Jede Herberge hat eine Küche, viele auch einen Internetanschluss. Außerhalb der Saison (d. h. von April bis Oktober) fallen die Preise üblicherweise um 25 %.

Antarctica Hostel     HOSTEL $

Google Maps (435774; www.antarcticahostel.com; Av. Antártida Argentina 270; B/DZ 70/125 Arg$; ) In diesem freundlichen Rucksacktouristentreff finden die Gäste eine herzliche Atmosphäre, hilfsbereites Personal und bald auch neue Bekanntschaften. Dafür sorgen das Bier vom Fass, die Kartenspiele im Gemeinschaftsraum und eine schicke Balkonküche zum Kochen. Die nüchternen Betonschlafzimmer sind geräumig und mit warmen Heizstrahlern ausgestattet.

Galeazzi-Basily B&B     B&B $$

Google Maps (423213; www.avesdelsur.com.ar; Valdéz 323; EZ/DZ mit Gemeinschaftsbad 190/280 Arg$, Hütte für 2/3/4 Perp. 390/450/520 Arg$; ) Die friedliche, elegante Holzvilla lebt von der warmherzigen Gastfreundschaft ihrer Hausherren, die nicht nur Spanisch, sondern auch Englisch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch sprechen und es den Gästen gern gemütlich machen. Die Zimmer sind klein, aber mit persönlicher Note eingerichtet. Paare, die im Doppelbett schlafen wollen, sollten eine der modernen Hütten hinterm Haus mieten, denn im Hauptgebäude gibt es nur Einzelbetten.

Cabañas del Beagle    HüTTEN $$$

(432785; www.cabanasdelbeagle.com; Las Aljabas 375; Hütte für 2 Perp. 1055 Arg$ (mind. 2 Nächte) Mit ihrem rustikalen Schick sind diese Blockhütten ein romantisches Plätzchen für Paare. Für Komfort sorgen beheizte Steinfußböden, knisternde Kaminfeuer und täglich frisch mit Brot, Kaffee und anderen Leckerbissen bestückte Küchen. Der sympathische Eigentümer Alejandro wird für seinen aufmerksamen Service immer sehr gelobt. Das Areal liegt 13 Blocks oberhalb des Stadtzentrums und ist über die Avenida Leandro Alem erreichbar.

Freestyle     HOSTEL $

Google Maps (432874; www.ushuaiafreestyle.com; Gobernador Paz 866/868; B ohne/mit Bad 80/90 Arg$; ) Die MTV-Beschallung ist vermutlich nicht jedermanns Geschmack, aber dafür entschädigt das schick herausgeputzte Haus mit modernen Schlafsälen, kuscheligen Vliesdecken, einer Küche mit marmornen Arbeitsflächen und einem riesigen Tagesraum mit Billardtisch, Kunstledersofas und Panoramablick. Die freundlichen Brüder Emilio und Gabriel haben viele gute Tipps und Tourvorschläge parat.

La Posta    HOSTEL $

(444650; www.laposta-ush.com.ar; Perón Sur 864; B/DZ 85/135 Arg$; ) Mit ihrem freundlichen Service, der gemütlichen Einrichtung und den zwei makellos gepflegten Küchenbereichen ist die behagliche Pension am Stadtrand vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt. Ein Nachteil ist die weite Entfernung zur Innenstadt, die aber mit Bus oder Taxi sehr gut zu erreichen ist.

Los Cormoranes    HOSTEL $

(423459; www.loscormoranes.com; Kamshen 788; B/DZ/3BZ 70/280/330 Arg$; ) Komfortabler und etwas behäbiger als die Konkurrenz, liegt die gastfreundliche Jugendherberge zehn Gehminuten nördlich, d. h. bergauf, oberhalb des Stadtzentrums. Die ordentlichen, warmen Sechsbetträume liegen an Außenkorridoren mit Bretterböden. Ein nächtlicher Abstecher ins Bad wird da zum kleinen Kälteschock. Bequemer sind die modernen Doppelzimmer mit blankpolierten Steinfußböden und hellen Daunendecken (am schönsten ist das Zimmer 10 mit Aussicht auf die Bucht). Morgens gibt es ein üppiges Frühstück mit Toast, Kaffee, Eiern von eigenen Hühnern und frisch gepresstem Orangensaft.

La Casa de Tere B&B     B&B $$

Google Maps (422312; www.lacasadetere.com.ar; Rivadavia 620; EZ/DZ 211/253 Arg$, DZ mit Bad 337 Arg$) Hausherrin Tere widmet sich ihren Gästen mit Leib und Seele, lässt sie in ihrem hübschen modernen Haus mit wundervoller Aussicht aber auch großzügig schalten und walten. Die drei sauber gepflegten Zimmer sind immer schnell belegt. Kochen ist erlaubt, und im Wohnzimmer gibt es Kabelfernsehen und einen Kamin. Der Weg vom Stadtzentrum zum B&B ist kurz, aber steil.

Posada Fin del Mundo     B&B$$$

Google Maps (437345; www.posadafindelmundo.com.ar; Ecke Rivadavia & Valdéz; B ohne/mit Bad 422/527 Arg$) Ein ganz spezieller, individueller Charme prägt dieses verwinkelte Privathaus – angefangen vom gemütlichen Salon mit Folklorekunst und weitem Panoramablick aufs Wasser bis zu den acht gepflegten Schlafzimmern mit Fliesenböden. Sie sind zwar etwas klein, dafür aber mit angenehm langen Betten möbliert. Für seine Kategorie ist das Haus ein wenig zu teuer, dafür kommen morgens ein reichliches Frühstück und nachmittags Tee und Kuchen auf den Tisch. Im Winter quartieren sich manchmal ganze Teams von Skifahrern ein.

Cabañas Aldea Nevada     HüTTEN $$$

(422851; www.aldeanevada.com.ar; Martial 1430; DZ 520 Arg$, mind. 2 Nächte; ) Es ist, als würden hier jeden Moment die Elfen auftauchen: In einem wunderschönen, kleinen Südbuchenwald liegen diskret verteilt 13 Blockhütten, dazwischen Grillplätze und grob gezimmerte Bänke an beschaulichen Teichen. Die Innenräume sind rustikal, aber modern eingerichtet, mit praktischen Küchen, Holzöfen und Hartholzmöbeln.

Cumbres del Martial    GASTHOF $$$

(424779; www.cumbresdelmartial.com.ar; Martial 3560; DZ/Hütte 1160/1667 Arg$; ) Die stilvolle Edelherberge steht am Fuß des Glaciar Martial. Während die Standardzimmer sich am englischen Landhausstil orientieren, begeistern die zweistöckigen Holzhütten mit steinernen Kaminen, Whirlpools und wundervollen gewölbten Fenstern. Zu den besonderen Annehmlichkeiten beim Service gehören feudale Bademäntel, eine Zeitung aus der Heimat im Briefkasten und auf Wunsch auch Massagen (natürlich gegen einen Aufpreis).

Los Cauquenes Resort & Spa     WELLNESSHOTEL $$$

(441300; www.loscauquenes.com; DZ mit Frühstück 1223–1546 Arg$, DZ/Suite 1316/2772 Arg$; ) Der weitläufige Holzbau direkt am Beaglekanal gehört zu Ushuaias neuen Errungenschaften. 4 km westlich des Flughafens steht er in einer äußerst ruhigen Gegend; die Gäste fahren auf einem Kiesweg vor. Neben den geschmackvoll und mit allem Komfort ausgestatteten Zimmern gibt es einen Raum mit Spielzeug für die lieben Kleinen, Außenterrassen mit gläsernem Windschutz und großartigem Ausblick auf den Kanal, eine Sauna und einen Pool mit Innen- und Außenbereich. Im Wellnessbereich werden auch Abreibungen mit Matestrauch-Zweigen und Gesichtsmasken aus Torf angeboten. Für einen bequemen Transfer ins Stadtzentrum sorgt mehrmals täglich ohne Aufpreis ein Fahrzeug des Hauses.

Familia Piatti B&B    B&B $$

(437104; www.interpatagonia.com/contacto/ 9251-e, auf Spanisch; Bahía Paraíso 812, Bosque del Faldeo; EZ/DZ/3BZ 240/335/395 Arg$; ) Wer sich nach einem ruhigen Plätzchen im Wald sehnt, ist in dieser gastlichen Pension genau richtig: Die Zimmer sind mit Möbeln aus heimischem Südbuchenholz eingerichtet, auf den Betten liegen warme Daunendecken. Die freundlichen Eigentümer sprechen außer Spanisch auch Englisch, Italienisch und Portugiesisch und arrangieren auf Wunsch Fahrgelegenheiten und geführte Touren. Wanderwege in die Berge beginnen gleich in der Nähe.

Martín Fierro B&B     B&B$$

Google Maps (430525; www.martinfierrobyb.com.ar; 9 de Julio 175; EZ/DZ mit Gemeinschaftsbad 250/350 Arg$, EZ/DZ 350/500 Arg$; Okt.–April; ) Eine Nacht in diesem zauberhaften Gasthof ist wie ein Besuch in der famosen Berghütte eines welterfahrenen Freundes mit großer Büchersammlung und einer Vorliebe für starken Kaffee. Die Inneneinrichtung hat Hausherr Javier aus heimischem Holz und Stein mit eigener Hand gefertigt. Heute sorgt er für eine angenehme und entspannte Atmosphäre, in der seine Gäste bereits am Frühstückstisch tiefsinnige Gespräche führen können.

Yakush     HOSTEL $

Google Maps (435807; www.hostelyakush.com.ar; Piedrabuena 118; B 85 Arg$, DZ ohne/mit Bad 240/300 Arg$; Mitte Okt.–Mitte April; ) Gut geführt und überaus gastfreundlich, strahlt dieses farbenfrohe Haus Behaglichkeit und Wärme aus. Die angenehmen Betten in den Schlafsälen sind stets mit frischen Laken bezogen, im Obergeschoss wartet eine geräumige Lounge mit Futons und gemütlichen Dachschrägen; an den Wänden hängen ulkige Zeichnungen.

La Maison de Ushuaia     B&B$$

Google Maps (437414; www.lamaisondeushuaia.com; Bouchard 316; EZ/DZ 211/253 Arg$, DZ/3BZ ohne Bad 260/300 Arg$; DZ 340 Arg$; ) Nach langen Jahren auf See haben die Damen des Hauses hier in einer ruhigen Seitenstraße über dem Stadtzentrum Wurzeln geschlagen. Zu den Besonderheiten des Hauses gehören die Architektur mit Dachschrägen und Balkendecken, ein Hochbett (toll für Kinder) und das besonders geschätzte große Schlafzimmer. Die Wirtsleute sprechen Englisch und Französisch und sorgen für eine etwas chaotische, dafür aber herzliche und einladende Atmosphäre. Ihre Küche steht auch den Gästen zur Verfügung.

Mil 810     HOTEL $$$

Google Maps (437710; www.hotel1810.com; 25 de Mayo 245; DZ/3BZ mit Frühstück 470/530 Arg$; ) Das Haus firmiert als Boutiquehotel, ist aber eher ein kleines Hotel der gehobenen Kategorie. Die Architektur verbindet modernen Stil mit naturbelassenen Materialien – Beispiele sind die Stützmauer aus Flusssteinen und die Felswand mit rieselnden Wasserbächlein im Eingangsbereich. In den 38 Zimmern erwarten den Gast Brokattapeten, edle Stoffe, satte Farben und ein wenig abstrakte Kunst. Dazu kommen Fernseher mit Flachbildschirmen, Safes und auf den Fluren Überwachungskameras.

Hostel Cruz del Sur     HOSTEL $

Google Maps (434099; www.xdelsur.com.ar; Deloquí 242; B 70–80 Arg$, DZ 220 Arg$; ) Zwei renovierte Häuser aus der Frühzeit Ushuaias (1920 und 1926) – orangerot gestrichen und über einen Durchgang verbunden – bilden dieses schlichte Hostel im Stadtzentrum, in dem es entspannt und gemütlich zugeht. Hinter den Häusern liegt ein hübscher Hof, dafür sind drinnen die Gemeinschaftsflächen knapp bemessen, der Weg ins Badezimmer führt manchmal in die nächste Etage. Bei der Berechnung des Preises für ein Bett im Schlafsaal orientieren sich die Wirtsleute an der Auslastung des Hauses. Zu ihren Stärken zählt auch, Grüppchen von Gästen zusammenzuführen, die dann gemeinsam die Gegend erkunden.

Camping La Pista del Andino     CAMPINGPLATZ $

(435890; www.lapistadelandino.com.ar, auf Spanisch; Alem 2873; Zeltplatz pro Perp. 22 Arg$) Ein steiler Pfad führt von Ushuaia 3 km bergauf zu diesem hübschen Campingplatz im Skigebiet des örtlichen Club Andino. Wer hier sein Zelt aufschlägt, hat die Wahl zwischen Wiese und Wald und beinahe überall eine schöne Aussicht. Duschen und Toiletten sind zwar Mangelware, doch es gibt ordentliche Kochgelegenheiten und Gemeinschaftsbereiche, ein Restaurant mit Bar und Fahrräder zum Mieten (25 Arg$). Gäste können sich gratis vom Flughafen oder vom Stadtzentrum herchauffieren lassen.

Camping Municipal    CAMPINGPLATZ $

(RN 3) Auf dem attraktiv gelegenen Zeltplatz 10 km westlich der Stadt auf dem Weg zum Parque Nacional Tierra del Fuego ist das Zelten gratis, die Ausstattung dafür aber äußerst spärlich.

Essen

Kalma Restó    GOURMETRESTAURANT $$$

Google Maps (425786; www.kalmaresto.com.ar; Av. Antártida Argentina 57; Hauptgerichte 55–105 Arg$; 20–24 Uhr) In einem winzigen Feinschmeckerlokal präsentiert der junge Chefkoch und Eigentümer Jorge Grundelemente der feuerländischen Küche (z. B. Krabben und Tintenfisch) in extravaganten neuen Kombinationen und hat damit einiges Aufsehen erregt. So kontrastiert er den Schwarzen Sägebarsch, ein nahrhafter Tiefseefisch, mit einer herben Tomatensauce und Lammfleischeintopf mit erdigen Matsutake-Pilzen. Sommergemüse und essbare Blüten kommen frisch aus dem nahen Garten. Der Service ist überirdisch, der Chef macht regelmäßig zwischen den wenigen Tischen mit schwarzen Leinentischtüchern die Runde. Auf der Dessertkarte empfiehlt sich der Kuchen aus Bitterschokolade.

Kaupé     INTERNATIONALE KüCHE $$$

Google Maps (422704; www.kaupe.com.ar; Roca 470; Hauptgerichte 80–120 Arg$) Bei Kerzenschein und Rundblick auf die Hafenbucht bescheren hier Fisch und Meeresfrüchte dem Gaumen ungekannte Genüsse. Chefkoch Ernesto Vivian verwendet nur die allerfrischesten Zutaten, auch der Service ist erstklassig. Das köstliche Tagesmenü (360 Arg$ mit Wein und Sekt) umfasst neben dem Hauptgang – mit Spitzengerichten wie einem Eintopf aus Königskrabben und Spinat oder Schwarzer Sägebarsch mit brauner Butter – zwei Vorspeisen und den Nachtisch.

Bodegón Fueguino     PATAGONISCHE KüCHE $$

Google Maps (431972; www.tierradehumos.com/bodegon; San Martín 859; Hauptgerichte 32–82 Arg$; Di–So) In der Gaststube des hundertjährigen Hauses schaffen mit Schafleder bezogene Sitzbänke, Fässer aus Zedernholz und Farne ein behagliches Ambiente für herzhafte patagonische Hausmannskost oder Wein und Häppchen. Zu einer picada, der Vorspeisenplatte für zwei, gehören u. a. Auberginen, Lammfleischspießchen, Krabben und Pflaumen im Speckmantel.

María Lola Restó     ARGENTINISCHE KüCHE $$

Google Maps (421185; www.marialolaresto.com.ar; Deloquí 1048; Hauptgerichte 45–70 Arg$; Mo–Sa 12–24 Uhr) Das kreative, caféartige Restaurant in einem silberfarbenen Haus mit Blick über den Beaglekanal ist ein Ort zum Sattwerden und bei den Einheimischen äußerst beliebt. In Scharen strömen sie dorthin, um hausgemachte Nudeln mit Fisch oder Meeresfrüchten oder Porterhouse-Steaks mit einer üppigen Pilzsauce zu vertilgen. Die Portionen sind gigantisch, ein Dessert reicht locker für zwei. Auch der Service ist gut.

Chez Manu    INTERNATIONALE KüCHE $$$

(432253; www.chezmanu.com; Martial 2135; Hauptgerichte 55–90 Arg$) Auf dem Weg zum Glaciar Martial liegt dieses gastronomische Juwel 2 km vor der Stadt. Chefkoch Emmanuel verleiht frischen Zutaten aus der Region wie Lammfleisch oder gemischten kalten fruits de mer eine französische Note. Das dreigängige Mittagsmenü ist immer eine gute und günstige Wahl. Die attraktive Aussicht gibt es gratis dazu.

Chiko     FISCHRESTAURANT $$

Google Maps (432036; www.chikorestaurant.com.ar; Av. Antártida Argentina 182; Hauptgerichte 38–65 Arg$; Mo–Sa 12–15 & 19.30–23.30 Uhr) Die kuriose Sammlung chilenischer Souvenirs in der Gaststube soll den Wirtsleuten von der Insel Chiloé das Heimweh lindern. Ihr Restaurant im Obergeschoss eines Stadthauses ist trotz der langsamen und manchmal unbeholfenen Bedienung sehr beliebt. Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten kommen hier nämlich bei Königskrabben, paila marina (einem Eintopf aus Meerestieren) und diversen Fischgerichten voll auf ihre Kosten.

Almacén Ramos Generales    BISTRO $

(427317; Maipú 749; Maipú 749; Hauptgerichte 30–70 Arg$; 9–24 Uhr) Der wahre Knüller dieses urigen Gemischtwarenladens ist die Bäckerei: Ein französischer Konditormeister produziert hier knusprige Baguettes und Croissants. Es gibt aber auch gutschmeckendes, heimisches Bier vom Fass, verschiedene Weine und einige leichte, allerdings etwas teure Speisen und Snacks wie Sandwiches, Suppen und Quiches.

La Estancia     STEAKHAUS $$

Google Maps (431241; Ecke Godoy & San Martín; Hauptgerichte 40–90 Arg$) Wer in Ushuaia einen echten argentinischen asado sucht, kommt an diesem soliden Grillrestaurant nicht vorbei. Abends sitzen hier Einheimische und Touristen dicht gedrängt und lassen sich Lammbraten vom Spieß, saftige Steaks, dampfende Rippchen und mächtige Salatportionen zu günstigen Preisen schmecken.

El Turco     BISTRO $

Google Maps (424711; San Martín 1410; Hauptgerichte 22–55 Arg$; 12–15 & 20–24 Uhr) Das schlichte, klassische argentinische Imbisslokal überzeugt mit mäßigen Preisen und flinken Kellnern, die den Touristen gerne ihre Französischkenntnisse zeigen. Zu essen gibt es u. a. milanesa, Pizza, knusprige Pommes frites und Brathähnchen.

Placeres Patagónicos     BISTRO $$

Google Maps (433798; www.patagonicosweb.com; Deloquí 289; Hauptgerichte 29–60 Arg$) Mit seiner Mischung aus Café, Bistro und Feinkostlokal pflegt dieses Haus einen ganz eigenen Stil. Brot aus dem eigenen Ofen und köstliche regionale Spezialitäten wie Räucherforelle und Wildschwein werden in üppigen Portionen auf Holzbrettern serviert, der dampfend heiße Kaffee wird in riesigen Bechern auf den Tisch gestellt.

Café-Bar Tante Sara     BISTRO $$

Google Maps (433710; www.cafebartantesara.com.ar; Ecke San Martín & Juana Fadul; Hauptgerichte 40–80 Arg$) In dem belebten Eckbistro mit quirliger Atmosphäre kommen die üblichen Klassiker auf den Tisch. Die Gäste schätzen vor allem das stimmungsvolle Ambiente. Auch die Filiale nahe der Kreuzung San Martín und Rivadavia ist oft voll mit Einheimischen, die hier besonders Kaffee und Gebäck genießen.

Lomitos Martinica     FASTFOOD $

Google Maps (San Martín 68; Hauptgerichte 22–32 Arg$; 11.30–15 & 20.30–24 Uhr) Der freundliche, billige Schnellimbiss mit Sitzplätzen am offenen Grill serviert riesige Sandwiches mit milanesas und in der Mittagszeit ein günstiges Tagesgericht.

La Anónima     SUPERMARKT $

Google Maps (Ecke Gobernador Paz & Rivadavia) In diesem Lebensmittelladen gibt es auch günstige Speisen zum Mitnehmen.

Ausgehen

Wer auf geografische Rekorde aus ist, sollte wissen, dass die südlichste Bar der Welt nicht in Ushuaia zu finden ist, sondern auf einer ukrainischen Forschungsstation in der Antarktis!

Dublin Irish Pub     BAR

Google Maps (430744; www.dublinushuaia.com; Ecke 9 de Julio & Deloquí) Jede Menge alkoholischer Getränke und lebhafte Kneipengespräche bei spärlicher Beleuchtung versetzen den Gast im Geiste nach Irland – viele Ausländer scheinen das zu mögen. Eines der drei örtlichen Beagle-Biere sollte man hier auf jeden Fall einmal probieren. Gelegentlich gibt es Livekonzerte.

Macario 1910     PUB

Google Maps (422757; San Martín 1485; San Martín 1485; Sandwiches 22 Arg$; 18 Uhr bis spätabends) Sitzecken mit Lederpolstern und blankpoliertes Holz verleihen dem einladenden Lokal eine klassische angelsächsische Note. Das leckere heimische Beagle-Bier wird frisch vom Fass gezapft, auch die Küche hat mehr als den kneipenüblichen Durchschnitt zu bieten, z. B. frische Thunfisch-Sandwiches mit hausgemachtem Brot und schöne große Portionen Pommes frites aus hauseigener Produktion.

Küar Restó Bar    PUB

(437396; www.kuar.com.ar; Av. Perito Moreno 2232; 18 Uhr bis spätabends) Abseits der Stadt versammelt sich hier das Après-Ski-Publikum zu Cocktails, heimischem Bier und Tapas. Die Einrichtung der schicken Blockhausbar ist elegant, kommt aber – vor allem bei Sonnenuntergang – gegen die atemberaubende Aussicht aufs Wasser nicht an. Für die Heimfahrt sind die Gäste aufs Taxi angewiesen.

Unterhaltung

Cine Pakawaia Google Maps    KINO

(436500; Ecke Yaganes & Gobernador Paz; Vorstellung 12 Arg$) Neue Filme sind in Ushuaia erstmals in diesem gründlich restaurierten, hangarartigen Kinosaal des Presidio zu sehen.

Casa de la Cultura    KONZERTE

(422417; www.ushuaia.gob.ar/cultura; Ecke Malvinas Argentinas & 12 de Octubre) Das Haus der Kultur liegt versteckt hinter einem Sportzentrum. Hier geben sich ab und zu Bands und Musiker die Ehre.

Shoppen

Boutique del Libro     BüCHER

Google Maps (432117, 424750; 25 de Mayo 62; 10–21 Uhr) Literatur, Reiseführer, Bildbände – über Feuerland, über Patagonien und über die Antarktis ist hier ein eindrucksvolles Sortiment an Titeln zu finden (auch auf Englisch). In der San Martín 1120 betreibt der Laden eine Zweigstelle.

Praktische Informationen

ACA (Automóvil Club Argentino; 421121; www.aca.org.ar, auf Spanisch; Ecke Malvinas Argentinas & Onachaga) Argentiniens Automobilclub ist eine gute Bezugsquelle für Straßenkarten der einzelnen Provinzen.

Administración de Parques Nacionales (Nationalparkverwaltung; 421315; www.parquesnacionales.gov.ar, auf Spanisch; San Martín 1395; Mo–Fr 9–16 Uhr)

Ausländerbehörde (422334; www.migraciones.gov.ar; Beauvoir 1536; Mo–Fr 9–12 Uhr)

Cambio Thaler (San Martín 209; Mo–Sa 10–13 & 17–20, So 17–20 Uhr) Der gute Service entschädigt für den etwas ungünstigeren Umtauschkurs. Geldautomaten gibt es bei verschiedenen Banken an der Maipú und der San Martín.

Club Andino Ushuaia Google Maps (422335; www.clubandinoushuaia.com.ar, auf Spanisch; Juana Fadul 50; Mo–Fr 9–13 & 15–20 Uhr) Der Club verkauft eine Karte der Region und einen zweisprachigen (spanisch-englischen) Trekking-, Bergsteiger- und Mountainbike-Führer, kennt die besten Bergführer und organisiert gelegentlich selbst Wanderungen. Wer ohne ortskundige Begleitung loszieht, sollte sich vorher unbedingt hier oder bei der Touristeninformation abmelden – und nach geglückter Rückkehr natürlich wieder zurück.

Hospital Regional (Krankenhaus; 107, 423200; Ecke Fitz Roy & 12 de Octubre)

Instituto Fueguino de Turismo (Infuetur; 421423; www.tierradelfuego.org.ar; Maipú 505) Die regionale Tourismusverwaltung residiert im Erdgeschoss des Hotel Albatros.

Post (Ecke San Martín & Godoy)

Städtische Touristeninformation (432000, am Flughafen 423970, von außerhalb Feuerlands 0800-333-1476; www.turismoushuaia.com; San Martín 674) Die äußerst hilfsbereiten Mitarbeiter sprechen teilweise Englisch und Französisch; es gibt ein Schwarzes Brett für Nachrichten, mehrsprachige Informationsbroschüren und nützliche Auskünfte über Unterkünfte, Freizeitaktivitäten und Verkehrsmittel. Auch am Flughafen und am Hafen ist die Touristeninformation präsent.

An- & Weiterreise

Bus

Einen Busbahnhof gibt es in Ushuaia nicht. Wer mit dem Bus weiterreisen möchte, sollte sein Ticket so früh wie möglich im Voraus buchen; besonders in der Hochsaison haben schon viele Leser in der Stadt festgesessen und fanden das gar nicht lustig. Mit etwas Pech verbringt man außerdem manchmal lange Wartezeiten an den Grenzübergängen.

Bus Sur (430-727; www.bus-sur.cl; San Martín 245) Nach Punta Arenas und Puerto Natales in Chile dreimal pro Woche um 5.30 Uhr in Abstimmung mit Montiel.

Lider (436421; www.lidertdf.com.ar; Gobernador Paz 921) Minibusse, von Tür zu Tür, nach Tolhuin und Río Grande fahren sechs- bis achtmal täglich an Werktagen, sonntags seltener.

Montiel (421366; Gobernador Paz 605) Minibusse, von Tür zu Tür, nach Tolhuin und Río Grande; ebenso häufig wie Lider.

Taqsa (435453; www.taqsa.com.ar, auf Spanisch, Godoy 41) Über Tolhuin nach Río Grande um 5 Uhr morgens, nach Punta Arenas und Puerto Natales in Chile dreimal pro Woche um 5 Uhr, nach Río Gallegos, El Calafate und Bariloche täglich ebenfalls um 5 Uhr.

Tecni-Austral (431408/12; Roca 157) Über Tolhuin nach Río Grande morgens um 5 Uhr, dreimal pro Woche von dort weiter nach Punta Arenas, nach Río Gallegos fährt der Bus täglich ebenfalls um 5 Uhr.

Transportes Pasarela (433712; Ecke Maipú & 25 de Mayo) Hin- und Rückfahrt zum Lago Esmeralda (40 Arg$), Lago Escondido (90 Arg$) und Lago Fagnano (100 Arg$) mit Abfahrt etwa um 10 Uhr und Rückkehr um 14 Uhr und 18.30 Uhr. Wer an einem der Seen übernachten will, sollte nur für die Hinfahrt zahlen und für den Rückweg nach einer Mitfahrgelegenheit Ausschau halten.

Zu den Verbindungen zum Parque Nacional Tierra del Fuego siehe Klicken Sie hier.

Flugzeug

LAN (www.lan.com) ist die beste Wahl für Flüge nach Buenos Aires; Tickets gibt es bei den örtlichen Reisebüros.

Aerolíneas Argentinas (421218; www.aerolineas.com.ar; Maipú & 9 de Julio) fliegt mehrmals täglich nach Buenos Aires (3½ Std.), teilweise mit Zwischenlandung in El Calafate (70 Min.).

LADE (421123; www.lade.com.ar; San Martín 542) fliegt Buenos Aires, El Calafate, Río Grande und zeitweise auch andere Orte an.

Schiff

Einige private Yachten bieten Chartertouren durch den Beaglekanal, zum Kap Hoorn oder in die Antarktis an (s. Klicken Sie hier). Wer mitfahren will, muss die notwendigen Arrangements zeitig im Voraus treffen.

Zwischen Ushuaia und Puerto Navarino jenseits des Beaglekanals verkehren täglich stabile Motorschlauchboote von Ushuaia Boating (02901-436193; www.ushuaiaboating.com.ar; Gobernador Paz 233; einfach 528 Arg$). Das Ticket gilt nicht nur für die 40-minütige Fahrt, sondern auch für den Bustransfer auf der chilenischen Seite von bzw. nach Puerto Williams. Bei widrigem Wetter fallen diese Überfahrten allerdings häufig aus. Komfortabler ist das geschlossene Boot von Fernández Campbell (433232; www.fernandezcampbell.com; Touristenpier; einfach 528 Arg$; Fr–So 10 & 15 Uhr, im Winter seltener), das direkt bis Puerto Williams fährt.

BUSSE AB USHUAIA

REISEZIEL FAHPREIS (ARG$) FAHRT-DAUER (STD.)
Bariloche 774–844 36
Calafate 384 18
Punta Arenas, Chile 130–160 11
Río Gallegos 290–360 12
Río Grande 75–90 4
Tolhuin 50–60 2

Unterwegs vor Ort

Taxifahrten zu und von Ushuaias modernem Flughafen (USH) 4 km südwestlich des Stadtzentrums kosten 25 Arg$. Für rund 140 Arg$ pro Stunde lässt sich ein Taxi samt Fahrer auch für Ausflugsfahrten mieten. Die Maipú entlang verkehrt ein Stadtbus.

Die Mietpreise für Kleinwagen (inkl. Versicherung) beginnen bei rund 464 Arg$ pro Tag; als gute Adresse gilt die Agentur Localiza (430739; www.localiza.com; Sarmiento 81). Einige Vermieter verzichten gelegentlich auf den üblichen Preisaufschlag, wenn man das Auto an einem anderen Ort im argentinischen Teil Feuerlands zurückgibt.

An der Ecke Juana Fadul/Maipú startet jeden Tag von 9 bis 14 Uhr stündlich ein Bus für Wintersportler in die Skigebiete am Rande der RN 3 (hin & zurück 70 Arg$). Darüber hinaus betreibt jedes Skigebiet noch einen eigenen Zubringerdienst von und nach Ushuaia.

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Parque Nacional Tierra del Fuego

Steil wie ein Damm über dem Beaglekanal aufgetürmt, sind die duftenden stillen Wälder im Süden der Insel Feuerland ein erstklassiges Terrain für Entdeckungstouren. Rund 630 km² groß ist der Parque Nacional Tierra del Fuego (Eintritt 85 Arg$), der sich vom Beaglekanal im Süden bis jenseits des Lago Fagnano im Norden erstreckt. Argentiniens erster Küstennationalpark liegt knapp 12 km westlich von Ushuaia und ist über die RN 3 erreichbar, Informationen für Besucher gibt es im Centro de Visitantes Alakush (www.centroalakush.com.ar; 9–19 Uhr, in der Nebensaison kürzer).

Öffentlich zugänglich sind lediglich ein paar tausend Hektar entlang der Küste, und das spärliche Netz kurzer, leichter Wanderwege ist mehr auf Familien zugeschnitten, die einen Tagesausflug unternehmen, als auf erfahrene Bergwanderer mit großem Gepäck. Der große Rest des Parks ist als reserva natural estricta ausgewiesen, d. h. für nahezu alle Besucher strikt verbotenes Gelände. Trotz dieser Einschränkungen lohnt sich eine Erkundung der malerischen Pfade entlang der Buchten und Flüsschen oder durch die dichten Urwälder aus immergrünen Coihue-Südbuchen, Winterrinden und sommergrünen Lenga-Scheinbuchen auf jeden Fall. Spektakuläre Farbenspiele sind im Herbst zu beobachten, wenn die Ñire-Scheinbuchen ganze Hügel in ein flammendes Rot tauchen.

Besonders an der Küste gibt es eine reiche und vielfältige Vogelwelt. Hier leben Kondore, Albatrosse, Kormorane, Möwen, Seeschwalben, Austernfischer, Lappentaucher, Kelpgänse und die drolligen, flugunfähigen Dampfschiffenten, die sich wie Raddampfer bewegen, denn bei der Flucht schlagen sie rasch mit ihren kurzen Flügeln. Als Eindringlinge haben sich u.a. europäische Kaninchen und nordamerikanische Biber breitgemacht, die zwar putzig anzusehen sind, allerdings gewaltige ökologische Schäden anrichten. Gelegentlich sind auch Grau- und Rotfüchse zu beobachten, die die reichlich vorhandenen Kaninchen richtig zu schätzen wissen.

Detailansicht der Karte folgt

Wandern

Am westlichen Ufer der Bahía Lapataia endet nach 3242 km die RN 3, die Feuerland mit Buenos Aires verbindet. Von hier schlängeln sich die Spazierwege Mirador Lapataia (ca. 500 m, mit herrlichen Ausblicken) und Senda del Turbal (ca. 400 m) durch Lenga-Südbuchenwälder die Bucht entlang. Ähnlich kurz sind u.a. der durch Torfmoore führende Naturlehrpfad Senda Laguna Negra (ca. 950 m) und Senda Castorera (ca. 400 m), von dem aus an einigen Teichen beeindruckend große – aber mittlerweile verlassene – Biberdämme zu sehen sind.

SENDA HITO XXIV

Vom Campingplatz Lago Roca führt ein ca. 10 km langer Wanderweg (Hin- & Rückweg 4 Std.) ohne größere Steigungen am bewaldeten Nordostufer des Lago Roca entlang zum Hito XXIV (sprich spanisch: veinticuatro): Dieser Grenzstein markiert die Grenze zwischen Argentinien und Chile. Doch Vorsicht, denn Sie zu queren ist streng untersagt, regelmäßige Patrouillen der Grenzsoldaten überwachen die Einhaltung dieses Verbots.

Am genannten Campingplatz beginnt auch der Aufstieg zum 973 m hohen Cerro Guanaco – ein nach ihm benannter, steiler und beschwerlicher Bergpfad (Sendero Cerro Guanaco; 8 km) führt hinauf. Der Weg ist zwar etwas anstrengend, doch die herrliche Aussicht von dort oben entschädigt für die ganze Plackerei.

SENDA COSTERA

Dieser 8 km (4 Std.) lange Wanderweg beginnt in der Nähe des Bootsanlegers an der Bahía Ensenada und verläuft im Wesentlichen parallel zur Küste. Sehenswert, aber nicht immer leicht zu erkennen, sind die archäologisch wertvollen Muschelhaufen der Yahgan, die sogenannten conchales: Sie sehen ein wenig aus wie grasbewachsene Abfallhaufen. Ein Stückchen östlich der Station der Parkaufsicht (Guardería) in Lapataia trifft der Weg auf die RN 3. Von hier aus sind es nur noch 1,2 km bis zum Startpunkt der Senda al Hito XXIV.

Wer am Ufer Muscheln gerne sammeln möchte, sollte wissen, dass überall am Beaglekanal immer wieder eine Algenpest (marea roja) auftritt, die alle Weichtiere (inklusive der normalerweise essbaren Muscheln) vergiftet.

SENDA PALESTRA

Der Bootsanleger an der Bahía Ensenada ist auch Ausgangspunkt für den 4 km langen Wanderweg (Hin- & Rückweg 3 Std.), der die Küste entlang nach Osten verläuft, vorbei an einer alten Kupfermine, bis zur beliebten Kletterfelswand Palestra, die in der Nähe eines nicht mehr genutzten refugio (Schutzhütte) zu finden ist.

SENDA PAMPA ALTA

Trotz einer eher mäßigen Höhe (315 m) bietet die Pampa Alta einen weiten Ausblick über den Beaglekanal auf die Isla Navarino und die Isla Hoste. Der 5 km lange Wanderweg auf den Höhenzug beginnt ebenfalls am Bootsanleger an der Bahía Ensenada und kreuzt ein Stück weiter nördlich die RN 3 (etwa 3 km westlich des Parkeingangs und 1,5 km westlich des Río Pipo und der Verbindungsstraße von der RN 3 zur Bucht). Vorbei an einem Biberdamm geht es dann weiter bergauf zu einem Aussichtspunkt; 300 m weiter beginnt ein Pfad, der parallel zum Río Pipo verläuft und schließlich die imposanten Wasserfälle des Flusses (Cascada Río Pipo) erreicht.

ISLA EL SALMÓN & LAGUNA NEGRA

Vom letzten Teilstück der RN 3, nur etwa 2 km südwestlich von Lapataia entfernt, zweigen zwei Wanderwege ab: Der eine verläuft nordwärts am Westufer des Río Lapataia entlang bis auf die Höhe der Isla El Salmón (dort können Angler in aller Ruhe ihrem beschaulichen Hobby nachgehen); der andere beginnt 200 m weiter südwestlich und führt im Verlauf einer 1 km langen Schleife zur Laguna Negra, einem hübschen Waldsee.

EWIGES EIS: ABSTECHER IN DIE ANTARKTIS

Eine Fahrt in die Antarktis gehört zu den Abenteuern, die sich die meisten Reisenden höchstens einmal im Leben gönnen, nicht zuletzt weil sie ziemlich kostspielig ist. Doch eine solche Reise hat wesentlich mehr zu bieten als die Gelegenheit, den sechsten Kontinent auf einer Liste abzuhaken. Unberührte, mehrere hundert Meter dicke Schneeschichten auf Felsen und Eisschelfen, von Wind und Wetter zu Bergen und Tälern geformt, Gletscher, die sich von Gebirgshängen ins Meer schieben, und Eisberge, die haushohe Skulpturen bilden, sind Bilder, die sich tief ins Gedächtnis einprägen. Genauso faszinierend ist die Tierwelt mit riesigen Kolonien putziger Pinguine und einer erstaunlichen Vielfalt an flugfähigen Vögeln, Robben und Walen.

Mehr als 90 % der Schiffe, die die Antarktis ansteuern, starten in Ushuaia oder machen dort Station. Während der Saison 2010/11 beförderten sie über 36 000 Touristen – ein Vielfaches der gerade einmal 5000 Wissenschaftler und Techniker, die den Kontinent während des Sommers bevölkern (im Winter schrumpft die Zahl auf 1200). Auch die modernsten Fahrzeuge sind allerdings nicht gegen jedes Risiko gefeit. So rammte das Kreuzfahrtschiff MS Explorer am 23. November 2007 einen Eisberg und sank, konnte jedoch noch erfolgreich evakuiert werden. Bei diesem Unglück waren zwar ungewöhnliche Umstände im Spiel, dennoch hatte es zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zur Folge.

Wer zwei bis drei Wochen Zeit und das nötige Kleingeld hat, kann im Prinzip ohne weiteres ein Kreuzfahrtschiff auf seiner Fahrt ins Eis besteigen. Während einige Dampfer direkt und ausschließlich die Antarktische Halbinsel ansteuern, stehen bei anderen auch die Falklandinseln (Islas Malvinas) und Südgeorgien (wo 10 bis 20 Bewohner und schätzungsweise zwei bis drei Mio. Pinguine leben) auf dem Programm; wieder andere folgen den Spuren historischer Expeditionen. Eine kleine, aber wachsende Schar an Reisenden besucht die Antarktis mit Privatfahrzeugen – meist Segelbooten, die jedoch durchweg für den Notfall mit Motoren ausgestattet sind.

Die Reisesaison dauert in der Regel von Mitte Oktober bis Mitte März, abhängig von den Wetter- und Eisverhältnissen im Polarmeer. Während vor einigen Jahren nur zu Spitzenzeiten alle Schiffe ausgebucht waren, gilt das heute für die meisten Fahrten. Wer nach dem passenden Angebot fahndet, sollte ein paar wichtige Fragen stellen: Wie viele Tage wird das Schiff tatsächlich vor Ort in der Antarktis sein? Hin- und Rückfahrt können immerhin jeweils bis zu zwei Tage in Anspruch nehmen. Wie viele Landgänge sind vorgesehen? Im Allgemeinen können die Passagiere umso öfter von Bord gehen, je kleiner das Fahrzeug ist (auch das natürlich immer in Abhängigkeit vom Wetter). Die Preisspanne für Antarktistouren ist groß: Zwischen 5000 und 50 000 € ist alles zu haben; in Einzelfällen gibt es günstige Plätze auch schon im Sonderangebot für schlappe 3500 €.

Die meisten Kreuzfahrtschiffe legen in Ushuaia ab, weil es relativ nahe an der Antarktischen Halbinsel liegt. Die Agentur Ushuaia Turismo ( 02901-436003; www.ushuaiaturismoevt.com.ar; ushuaiaturismo@speedy.com.ar; Gobernador Paz 865) ist eine gute Adresse für Last-Minute-Buchungen. Zu den Reisebüros, die vor Ort Pauschalangebote vermitteln, gehören Rumbo Sur ( 02901-422275; www.rumbosur.com.ar; San Martín 350), All Patagonia ( 02901-433622; www.allpatagonia.com; Juana Fadul 60), Canal Fun ( 02901-437395; www.canalfun.com; 9 de Julio 118) und zahlreiche weitere. Natürlich werden auch in Europa von vielen Agenturen Kreuzfahrten in die Antarktis angeboten, die sich preislich im gleichen Rahmen bewegen wie in Argentinien; vereinzelt finden sich hier aber auch Sonderangebote ab etwa 2000 €.

Der gewählte Anbieter sollte auf jeden Fall der IAATO (www.iaato.org) angehören, der Internationalen Vereinigung der Veranstalter von Antarktisreisen, die ihren Mitgliedern strenge Richtlinien für ein verantwortungsbewusstes und sicheres Reisen auferlegt hat. Die folgenden Unternehmen und Anbieter stellen nur eine kleine Auswahl aus der gewaltigen Menge dar:

Adventure Associates    KREUZFAHRTEN (www.adventureassociates.com) Der älteste Anbieter von Antarktisreisen in Australien mit einem breit gefächerten Sortiment verschiedener Schiffe und Reiserouten.

National Geographic Expeditions    KREUZFAHRTEN (www.nationalgeographicexpeditions.com) Höchst angesehener Veranstalter mit Naturkundlern und anderen ausgewiesenen Experten an Bord der National Geographic Explorer, die Platz für 148 Passagiere bietet.

Peregrine Adventures    KREUZFAHRTEN (www.peregrineadventures.com) Britischer Anbieter mit einzigartigem Programm, darunter Fahrten bis zum Südlichen Polarkreis und Landgänge mit Gelegenheit zum Kajakfahren und sogar zum Zelten.

Quark Expeditions    KREUZFAHRTEN (www.quarkexpeditions.com) Amerikanisches Unternehmen mit einer Flotte aus drei unterschiedlichen Schiffstypen – vom Eisbrecher bis zum kleinen Passagierdampfer für geschlossene Gruppen von bis zu 48 Personen.

WildWings Travel    KREUZFAHRTEN (www.wildwings.co.uk) Britischer Veranstalter, der sich auf die Beobachtung von Vögeln und anderen Tieren in der Antarktis spezialisiert hat.

Mehr und ausführlichere Informationen finden sich im englischsprachigen Lonely-Planet-Reiseführer Antarctica, aktuelle Hinweise und Artikel kann man natürlich auch im Internet unter der Adresse www.70south.com lesen. Eine große Hilfe ist außerdem die argentinische Oficina Antárctica (Antarktisches Touristenamt; 02901-430015; antartida@tierradelfuego.org.ar).

Schlafen & Essen

Im Nationalpark gibt es ein refugio und mehrere, größtenteils kostenlos nutzbare Zeltplätze. Die meisten sind oft überlaufen; leider befinden sich die Stellplätze und Gemeinschaftsanlagen dann in relativ kurzer Zeit in einem unglaublich schmutzigen Zustand. Umso wichtiger ist es, selbst möglichst wenige Spuren und Unrat zu hinterlassen, den eigenen Müll einzupacken und ihn später in geeigneten Behältern zu entsorgen. Camping Ensenada liegt 3 km hinter dem Parkeingang ganz in der Nähe des Küstenwanderwegs Senda Costera, Camping Río Pipo 6 km vom Parkeingang entfernt in den Hügeln oberhalb der RN 3. Er kann über die Straße zum Cañadón del Toro oder den Wanderweg Senda Pampa Alta erreicht werden. Die Zeltplätze Camping Las Bandurrias, Camping Laguna Verde und Camping Los Cauquenes verteilen sich über die Inseln im Río Lapataia.

Der einzige kostenpflichtige Campingplatz ist Lago Roca (confiterialagoroca.com.ar; Zeltplatz pro Pers./B 9/40 Arg$), der 9 km vom Parkeingang entfernt liegt. Hier steht auch das refugio, dessen Schlafsaal ganzjährig zur Verfügung steht, außer wenn die Zufahrt zum Park wegen schlechten Wetters geschlossen ist. Für Camper wie für Gäste des refugio gibt es heiße Duschen, außerdem eine gute confitería (Café und Bistro) und einen winzigen, aber etwas zu teuren Lebensmittelladen.

Wildes Zelten, abseits der Campingplätze, ist im Nationalpark an mehreren Stellen möglich. Das Wasser des Lago Roca hat jedoch keine Trinkwasserqualität und sollte daher vor dem Gebrauch immer abgekocht werden.

An- & Weiterreise

Während der Hochsaison fahren an der Ecke Maipú/Juana Fadul in Ushuaia zwischen 9 und 18 Uhr alle 40 Min. Busse in Richtung Nationalpark und kommen zwischen 8 und 20 Uhr von dort zurück. Eine Rückfahrkarte kostet etwa 70 Arg$ (der genaue Preis hängt vom Fahrziel ab), wobei Hin- und Rückfahrt nicht am selben Tag stattfinden müssen. In den privaten Ausflugsbussen liegt der Preis für die Rückfahrkarte bei 100 Arg$. Wenn sich mehrere Leute zusammentun, ist vielfach auch eine Taxifahrt in den Park nicht teurer.

Eine reine Touristenattraktion und zugleich das langsamste Vehikel zwischen Ushuaia und dem Nationalpark ist der El Tren del Fin del Mundo (02901-431600; www.trendelfindelmundo.com.ar; Erw./Kind 155/50 Arg$ plus Eintritt für den Park), der ursprünglich als Transportmittel für Strafgefangene auf dem Weg zur Zwangsarbeit (nämlich ans „Ende der Welt“) gebaute Zug – länger ist man wirklich nur zu Fuß unterwegs. Das Bähnchen zuckelt im Sommer drei- bis viermal täglich, in den Wintermonaten jeden Tag ein- bis zweimal (heutzutage natürlich ohne Gefangene) von der Estación Fin del Mundo 8 km westlich von Ushuaia (einfache Fahrt mit dem Taxi 30 Arg$) durch eine malerische Landschaft zur Estación del Parque im Nationalpark und zurück.

Während der einstündigen Fahrt auf Schmalspurgleisen sind historische Erläuterungen auf Spanisch und Englisch zu hören. In den Monaten Januar und Februar empfiehlt sich eine Vorabreservierung, denn dann füllt sich der Zug regelmäßig mit zahlreichen Passagieren der Kreuzfahrtschiffe. Natürlich ist es auch möglich, den Zug nur für eine einfache Fahrt zu nehmen und für den Rückweg einen viel schnelleren Minibus zu nehmen.

In den Nationalpark oder von dort zurück zu trampen, ist sicher die günstigste Lösung, doch sind gerade auf dieser Strecke viele Autos mit Familien voll besetzt.

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Puerto Williams (Chile)

61 / 2500 Ew.

Ushuaia ist bei weitem nicht das Ende der Welt. Das beginnt in Puerto Williams, wo sich auf der Hauptstraße Pferdefohlen herumtreiben und Yachten vor oder nach dem Törn um das berühmt-berüchtigte Kap Hoorn im Hafen Zuflucht suchen. Der Marinestützpunkt ist die einzige Stadt auf der Isla Navarino, offizieller chilenischer Einreisehafen für Boote auf dem Weg um das Kap Hoorn oder in die Antarktis und Wohnort des letzten noch lebenden Menschen, der der Yahgan-Sprache mächtig ist.

Die Umgebung der Stadt ist eine der atemberaubendsten Landschaften an der Südspitze Amerikas. Mit mehr als 150 km Wanderwegen, den zerklüfteten Felsgipfeln der Dientes de Navarino, schieferblauen Seen und moosigen Lenga-Südbuchenwäldern ist die Isla Navarino ein raues, wildromantisches Paradies für Rucksacktouristen. Die schmalen Pfade führen vorbei an Biberdämmen, Bunkern und Schützengräben steil in die Berge hinauf und tief in die Wälder hinein. Tausende von Bibern, deren Vorfahren in den 1940er-Jahren aus Kanada eingeführt wurden, machen dem Baumbestand leider schwer zu schaffen, auch wenn dank aktiver Bestandsreduzierung ihre Zahl langsam zurückgeht. Wer auf ein offenes Restaurant stößt, findet sie sogar auf der Speisekarte.

Mitte des 19. Jhs. siedelten sich auf der Insel die ersten Europäer an – christliche Missionare, denen während des Goldrauschs in den 1890er-Jahren die Glücksritter folgten. Die heute noch verbliebenen Nachfahren vom indigenen Volk der Yahgan (Yámana), die sich weitgehend mit den Einwanderern vermischt haben, leben heute zu einem großen Teil in dem kleinen Dorf Villa Ukika an der Küste, das lediglich 15 Minuten Fußmarsch östlich von Puerto Williams entfernt gelegen ist.

NICHT VERSÄUMEN

ESTANCIA HARBERTON

Harberton (Skype: estanciaharberton.turismo; www.estanciaharberton.com; Besichtigungstour & Museumseintritt Erw./Kind 45 Arg$/frei, Übernachtung mit Halbpension EZ/DZ/3BZ 802/1266/1772 Arg$; 15. Okt.–15. April 10–19 Uhr) wurde 1886 vom britischen Missionar Thomas Bridges und seiner Familie gegründet und war Feuerlands erste estancia. Berühmt wurde das Anwesen durch das Buch Uttermost Part of the Earth („Äußerstes Ende der Erde“), die bewegenden Memoiren von Bridges’ Sohn Lucas über seine Jugendjahre unter den heute ausgestorbenen Völkern der Selk’nam und Yahgan. Inzwischen mehr als 60 Jahre alt und auf Deutsch leider nicht erhältlich, bietet das Werk dennoch eine sehr gute und lesenswerte Einführung in die Geschichte Feuerlands und die Lebensweise seiner Ureinwohner.

Die herrlich gelegene estancia gehört bis heute Thomas Bridges’ Nachfahren, die auch hier leben und den Betrieb fortführen. Besucher (Tages- und Übernachtungsgäste) können bei einer Führung u. a. das älteste Haus der Insel und den Nachbau einer Yahgan-Behausung besichtigen, im Restaurant essen und die Pinguinkolonie in der Reserva Yecapasela besuchen. Wer gerne Vögel beobachtet, kommt hier ohnehin auf seine Kosten.

Auf dem Gelände steht auch das eindrucksvolle Museo Acatushún (www.acatushun.com; wechselnde Zeiten, bei der estancia nachfragen), in dem die Biologin Natalie Prosser Goodall Tausende unterschiedlicher Vogel- und Säugetierexemplare inventarisiert hat. Den Schwerpunkt der riesigen Sammlung bilden die Meeressäuger der Region – zu den wertvollsten Exponaten gehört ein seltener Hector-Schnabelwal. Ein großer Teil des Bestands stammt aus der Bahía San Sebastián nördlich von Río Grande, wo sich das Meer bei Ebbe bis zu 11 km weit vom Land zurückzieht, wobei oft zahlreiche Tiere stranden und verenden.

Wer auf der estancia übernachten will, sollte sich frühzeitig um eine Reservierung kümmern, denn vor Ort gibt es kein Telefon; manchmal ist allerdings eine Verbindung per Skype möglich. Mit einer vorab beantragten und erteilten Genehmigung ist es auch erlaubt, am Río Lasifashaj, am Río Varela oder am Río Cambaceres unter sehr einfachen Bedingungen gratis zu zelten.

Harberton liegt 85 km östlich von Ushuaia und ist von dort in 1½ bis 2 Stunden über die RN 3 und die holprige RN-j zu erreichen. Die Zubringerbusse starten um 9 Uhr an der Avenida Maipú gegenüber der 25 de Mayo und kehren etwa um 15 Uhr dorthin zurück. Einige Agenturen in Ushuaia bieten auch Tagestouren per Katamaran zur estancia an.

Sehenswertes & Aktivitäten

Circuito Dientes de Navarino    WANDERUNGEN

Die vier- bis fünftägigen Trekkingtouren auf diesem Höhenrundweg finden seit ein paar Jahren zunehmend Anklang. Vor der Kulisse der wild gezackten „Zahnreihe“ der führt die Route durch eine unberührte und raue Naturlandschaft zu herrlichen, allerdings ziemlich zugigen Aussichtspunkten. Ende 2012 sollen an der Strecke ein refugio und mehrere Schutzhütten entstehen. Näheres über Trekkingtouren in dieser Region steht im englischsprachigen Lonely-Planet-Führer Trekking in the Patagonian Andes.

Museo Martín Gusinde    MUSEUM

(621043; Ecke Araguay & Gusinde; Eintritt gegen Spende; Mo–Fr 9–13 & 14.30–19 Uhr) Das charmante Museum erinnert an den deutschen Priester und Ethnologen Gusinde, der von 1918 bis 1923 bei den Yahgan tätig war. Den Schwerpunkt bilden dementsprechend völkerkundliche und naturgeschichtliche Ausstellungsstücke.

Lago Windhond    WANDERUNGEN

Weniger bekannt als die Dientes de Navarino, bietet der abgelegene Lago Windhond Wanderern eine lohnende Alternative. Die viertägige Trekkingtour zum See ist vor allem bei stürmischem Wetter die bessere Wahl, denn die Strecke verläuft über weniger stark dem Wind ausgesetzten Pfaden durch Wälder und Torfmoore. Details sind bei Turismo Shila zu erfahren; ein ortskundiger Führer ist oft von Vorteil.

Parque Etnobotánico Omora    PARK

(www.omora.org) Lateinamerikas südlichster botanischer Garten liegt 4 km (1 Std. Fußweg) außerhalb des Ortes in Richtung Puerto Navarino. Die üblichen Täfelchen an den Parkwegen geben die Namen der Pflanzen nicht nur auf Lateinisch und Spanisch, sondern sogar in der Sprache der Yahgan an. Spenden von Besuchern werden natürlich nicht ungern gesehen.

Kipa-Akar    KUNST & KULTUR

(Villa Ukika) In dem bescheidenen Laden für Kunsthandwerk der Yahgan sind neben Schmuck und Messern aus Walknochen (bei deren Einfuhr nach Europa es Probleme geben kann) auch Bücher über die Sprache der Ureinwohner erhältlich. Wenn die Tür geschlossen ist, kann vielleicht ein Bewohner der Siedlung weiterhelfen.

Cerro Bandera    WANDERUNGEN

Auf dem vierstündigen Rundweg zum Cerro Bandera können sich Wanderer über weite Ausblicke auf den Beaglekanal freuen. Die Route zweigt vom Circuito Dientes de Navarino ab und verläuft steil durch Lenga-Südbuchenwälder hinauf auf stürmische, steinige Anhöhen, über denen eine chilenische Fahne weht. Gut ausgerüstete Backpacker können die Tour auf dem Dientes-de-Navarino-Rundweg fortsetzen.

Yelcho    LANDMARKE

In der Nähe des Eingangs zum örtlichen Militärgelände ist der originale Bug des Schiffes aufgestellt, das 1916 die Mitglieder der von Ernest Shackleton geleiteten Antarktisexpedition von Elephant Island rettete.

Schlafen & Essen

Residencial Pusaki    PENSION $

(621116; pattypusaki@yahoo.es; Piloto Pardo 242; EZ/DZ 11 500/26 000 Chil$) Die lustige Hausherrin Patty hat ihr kleines Haus gut im Griff. Für ihre Gäste organisiert sie gern gemeinsame Abendmahlzeiten, für die sie frisch aus dem Beaglekanal gefangene Fische und Meeresfrüchte zu exquisiten Gerichten verarbeitet. Die gibt es übrigens nicht nur für Übernachtungsgäste (Hauptgerichte 6000–10 000 Chil$).

Refugio El Padrino    HOSTEL $

(621136; Costanera 267; B 10 000 Chil$) Das saubere Haus mit kleinen Schlafräumen für Selbstversorger liegt direkt am Ufer des Beaglekanals. In seiner freundlichen Atmosphäre finden die Gäste schnell Kontakt.

Hotel Lakutaia    HOTEL $$$

(621733; www.lakutaia.cl; DZ mit Frühstück 65 000 Chil$) Das moderne Hotel mit Rundumservice ist in einem komfortablen Holzbau 3 km östlich des Ortes auf dem Weg zum Flughafen untergebracht. Die Betreiber kümmern sich nicht nur um die Anreise ihrer Gäste aus Punta Arenas, sondern organisieren auch Tagestouren auf dem Circuito Dientes de Navarino und Fahrten zum Kap Hoorn. Die Bibliothek enthält interessante Bücher über Geschichte und Natur der Gegend. Einziger Nachteil des Hauses ist die isolierte Lage: Wer hier logiert, bekommt von dem skurrilen Städtchen Puerto Williams möglicherweise nicht viel mit – zumal man im Hotel auch mittags und abends essen kann.

La Picada del Castor    BISTRO $

(Plaza de Ancla; Hauptgerichte 3500–5000 Chil$; Mo–Sa 10–22 Uhr) Das Lokal mit halbdunklen Sitzecken und den längsten Öffnungszeiten in Puerto Williams serviert riesige Sandwiches und große Teller mit Pommes frites.

La Trattoria de Mateo     ITALIENISCHE KüCHE $$

(Plaza de Ancla; Hauptgerichte 4500–7000 Chil$; Di–Sa 12–15.30 & 18–22, So 12.30–16 Uhr) Hausgemachte Nudelgerichte, vorzugsweise mit Fisch und Meeresfrüchten zubereitet, und Pizza sind die Spezialität des Hauses. Der Wirt ist Argentinier.

Ausgehen

Club de Yates Micalvi    BAR

(Bier 2500 Chil$; Ende Sept.–Mai) Verglichen mit anderen Kneipen ist diese schon etwas Besonderes. Der auf Grund gelaufene deutsche Frachtdampfer Micalvi diente von 1976 an erst als Marinemuseum, wurde aber inzwischen sehr zu seinem Vorteil in eine schwimmende Bar umgewandelt, die bei Seglern wie Marinesoldaten sehr beliebt ist.

Praktische Informationen

Das Centro Comercial in der Nähe des zentralen Verkehrskreisels beherbergt u. a. das örtliche Postamt, ein Internetcafé, ein Büro der Fluggesellschaft Aerovías DAP und einige Telefonläden. Geldautomaten und die Möglichkeit, Geld zu wechseln (nur US$ in bar, und zwar mindestens 100 US$), bietet die Banco de Chile. Wer eine Visa-Karte vorlegt, kann ebenfalls Bargeld abheben.

Sernatur (621011; O’Higgins 165; Mo–Fr 8–13 & 14–17 Uhr) Die örtliche Touristeninformation ist in der municipalidad untergebracht, dem Sitz der Gemeindeverwaltung. Hier gibt es auch Kopien einer Wanderkarte des Circuito Dientes de Navarino.

Turismo SIM (621150; www.simexpeditions.com) Die erfahrenen Segler bieten Törns, Trekkingtouren und Expeditionen südlich des 54. Breitengrads an – sei es zum Kap Hoorn, in die Cordillera Darwin, über die Isla Navarino, zur Insel Südgeorgien oder auf die Antarktische Halbinsel.

Turismo Shila (78972005; www.turismoshila.cl; Ecke O’Higgins & Pratt) Zum Angebot dieser Agentur gehört die Vermittlung ortskundiger Führer, der Verleih von Campingausrüstungen, GPS-Geräte und der Verkauf von Tickets für die Boote des Betreibers Fernández Campbell.

An- & Weiterreise

Wer von auswärts nach Puerto Williams will, muss ein Schiff, Boot oder Flugzeug besteigen. Die Fluggesellschaft Aerovías DAP ( 621051; www.dap.cl; Plaza de Ancla s/n) betreibt eine Verbindung nach Punta Arenas (65 000 Chil$, 1¼ Std.). Die Maschine startet von November bis März montags bis samstags um 11.30 Uhr; im Winter wird der Flugplan ausgedünnt. Flugzeuge von DAP auf dem Weg in die Antarktis legen gelegentlich in Puerto Williams einen kurzen Zwischenstopp ein.

Das neue Fährschiff Patagonia des Unternehmens Transbordadora Austral Broom (www.tabsa.cl; Liegesitz/Etagenbett 88 000/105 000 Chil$; 38 Std.) legt drei- bis viermal im Monat mittwochs von Tres Puentes, dem Fährhafen von Punta Arenas, nach Puerto Williams ab und fährt am Samstag wieder zurück. Die Überfahrt bringt viele Passagiere ins Schwärmen, bieten sich doch bei gutem Wetter an Deck herrliche Ausblicke und manchmal eine Begegnung mit Walen oder Delfinen.

Zu Überfahrten nach Ushuaia siehe Klicken Sie hier.

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Tolhuin & Lago Fagnano

02901 / 2000 Ew.

Das kleine Uferstädtchen am östlichen Ende des Lago Fagnano (auch bekannt als Lago Kami) im Herzen Feuerlands verdankt seinen Namen dem Volk der Selk’nam: In ihrer Sprache bedeutet das Wort tolhuin „herzförmig“. Über die asphaltierte RN 3 sind es von hier 132 km nach Río Grande (Richtung Norden) und 104 km nach Ushuaia (Richtung Südwesten). Mit ihren kleinen plazas und schattigen immergrünen Bäumen ist die rasch wachsende Siedlergemeinde ein ruhiges Fleckchen, das sich dank eines unaufdringlichen Freizeitangebots für Reiter, Mountainbiker, Ruderer und Angler durchaus als Ferienort eignet.

Die Ufer des 117 km langen Gletschersees Lago Fagnano, der im Westen bis nach Chile hineinreicht, sind großenteils schwer zugänglich und nur im Südosten ans Straßennetz angebunden. Es gibt jedoch Pläne zum Bau einer Straßenverbindung auf der chilenischen Seite und zur Einrichtung eines Katamaranverkehrs auf dem See, die in den nächsten Jahren Gestalt annehmen könnten.

Tolhuins Touristeninformation (492 380, 492125; www.tierradelfuego.org.ar/tolhuin; Av. de los Shelknam 80) hinter der örtlichen Tankstelle gibt Auskunft über Wanderwege und geführte Wanderungen, Reitausflüge und Ausrüstungsverleiher. Wer aus Ushuaia anreist, erfährt bei der dortigen Touristeninformation allerdings möglicherweise mehr. Beim Banco de Tierra del Fuego (Menkiol s/n) steht ein Geldautomat.

Schlafen & Essen

Hostería Ruta Al Sur    HOTEL $$

(492278; www.rutalsur.com.ar; Ruta 3, Km 2954; DZ/3BZ mit Frühstück 270/295 Arg$; ) Alte Buchen umgeben den attraktiven neuen Holzbau am Rande der Nationalstraße. Neben den blitzblank gepflegten Zimmern gibt es ein Restaurant, einen geräumigen Salon und demnächst vermutlich auch ein Schwimmbecken.

Camping Hain    CAMPINGPLATZ $

(02901-15-603606; Lago Fagnano; Zeltplatz pro Perp. 10 Arg$, refugio für 8 Perp. 130 Arg$) Auf dem Campingplatz am Lago Fagnano stehen die Zelte auf Grasflächen im Schutz hölzerner Windschirme. Für Komfort sorgen auch heiße Duschen, ein riesiger Grillplatz und ein fogón (eine geschützte Feuerstelle mit Kochbereich).

Hostería Kaikén    GASTHOF $$$

(492372; www.hosteriakaiken.com; Lago Fagnano, Km 2942; DZ/Hütte für 2 Perp. 470–540/350 Arg$; ) Rustikal und zugleich durchaus elegant präsentiert sich dieser wundervolle Gasthof am Ufer des Sees – mit gedeckten Farben, Möbeln im Kolonialstil und kuscheligen Daunendecken auf den Betten. Im Speisesaal kommen exquisite Gerichte auf den Tisch, und in der schicken Bar können die Gäste bei einem Drink den Panoramablick auf den See genießen.

Panadería La Unión    BäCKEREI $

(492202; www.panaderialaunion.com.ar (nur auf Spanisch); Jeujepen 450; Snacks 3 Arg$; 24 Std.) Erstklassige facturas (süßes Gebäck) und zweitklassige Nescafé-Cappuccinos sorgen in diesem Lokal an der Durchgangsstraße für regen Betrieb. Überlandbusse machen hier Station, um Passagiere aufzunehmen oder abzusetzen und heißes Wasser für den obligaten mate zu tanken. Die Porträts argentinischer Berühmtheiten an den Wänden sagen Gästen aus Europa vermutlich eher nichts (die Herren sind großenteils alternde Rockstars, die Damen Kundinnen von Schönheitschirurgen).

An- & Weiterreise

Den ganzen Tag über halten Busse und Minibusse, die auf der RN 3 zwischen Ushuaia und Río Grande unterwegs sind, an der Panadería La Unión. Fahrkarten an die Zielorte kosten 60 Arg$; allerdings sind die Fahrzeuge in der Hochsaison oft bereits voll besetzt.

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Río Grande

02964 / 70 042 Ew.

Eine riesige Forellenskulptur am Ortseingang zeigt den Besuchern an, dass sie sich in der faktischen Hauptstadt des Fliegenfischens in Feuerland befinden – mit einigen der besten preisgekrönten Angelgründe für den Meerforellenfang weltweit. Wer allerdings keine Angelrute im Gepäck hat, wird in der Regel höchstens ein paar Stunden in der windigen Industriestadt bleiben – so lange, bis der nächste Bus ins 230 km südwestlich gelegene Ushuaia abfährt.

Nachdem Wollbaron José Menéndez Ende des 19. Jhs. in der Umgebung seine ersten Schaffarmen gegründet hatte, entwickelte sich Río Grande rasch zu einem behelfsmäßigen, aber zunehmend wichtigen Dienstleistungszentrum. 1893 errichtete der Salesianerorden eine Missionsstation unter der Leitung von Monsignore Fagnano – nicht zuletzt im vergeblichen Bemühen um einen Schutz der einheimischen Selk’nam vor der wachsenden Verfolgung durch Goldsucher und Farmer.

Als Ölhafen und Raffineriestandort ist die Stadt heute eindeutig industriell geprägt. Selbst die Kunstwerke im Straßenraum sehen aus wie grobschlächtig zusammengezimmerte Riesenspielzeuge. Der zollfreie Status, der die Entwicklung der örtlichen Wirtschaft fördern sollte, hat zur Ansiedlung von Elektronikfabriken und Gerätegroßmärkten geführt. In den Hotels und Gaststätten verkehren darum größtenteils Geschäftsleute und sorgen für ein hohes Preisniveau.

Während des Falklandkriegs war der Ort zudem ein wichtiger Militärstützpunkt. Heute erinnern mehrere Gedenkstätten an die gefallenen Soldaten.

Schlafen & Essen

Angesichts einer Kundschaft, die primär aus Anzugträgern und gutsituierten Anglern besteht, sind die wenigen verfügbaren Unterkünfte zumeist überteuert. Zwar gibt es auch ein paar günstige Adressen, die jedoch in der Regel eher zur unappetitlichen Sorte gehören. Alle anderen Häuser sind fast immer ausgebucht. Luxushotels gewähren bei Barzahlung 10 % Rabatt.

Posada de los Sauces    HOTEL $$

(432895; www.laposadadelossauces.com.ar; Elcano 839; EZ/DZ/3BZ 350/400/500 Arg$; ) Mit seiner rustikalen Atmosphäre samt frischem Holzduft und anderen forstlichen Akzenten hat sich das freundliche, professionell geführte Hotel hauptsächlich auf eine Klientel aus betuchten Anglern eingestellt. In den besonders luxuriösen Zimmern darf darum auch ein Whirlpool nicht fehlen. Das Restaurant mit Bar im Obergeschoss bietet mit dunklem Holz das geeignete Ambiente für Angler- und Jägerlatein beim Rauch dicker Zigarren.

Hotel Villa    HOTEL $$

(424998; hotelvillarg@hotmail.com; San Martín 281; DZ/3BZ mit Frühstück 310/380 Arg$; ) In dem renovierten Haus gegenüber dem Casino Status erwarten den Gast ein Dutzend stilvolle und geräumige Zimmer mit Daunendecken auf den Betten, ein beliebtes Restaurant und medialunas (Croissants) zum Frühstück.

Tante Sara    BISTRO $$

(www.tantesara.com; Belgrano 402; Hauptgerichte 45–88 Arg$) Lokale dieser Kette gelten in Feuerland zwar als Orte einer gehobenen Gastronomie, was aber der Gemütlichkeit keinen Abbruch tut. Das Lokal bietet seinen Gästen Tee und Kuchen (für die Damen), aber auch Bier und Burger, die von den Herren der Schöpfung gern in der auf Hochglanz lackierten Bar konsumiert werden. Überraschend gut sind die verschiedenen Salate (wie Römersalat, Salat mit Eiern, Blauschimmelkäse oder Schinken usw.), der Service allerdings ist manchmal etwas träge.

Praktische Informationen

Das meiste, was Reisende benötigen, ist an den Avenidas San Martín und Belgrano zu finden.

Banco de la Nación (Ecke San Martín & 9 de Julio) Hier gibt es einen Geldautomaten; weitere stehen in der näheren Umgebung.

Instituto Fueguino de Turismo (Infuetur; 426805; www.tierradelfuego.org.ar; Belgrano 319; 9–21 Uhr) Die regionale Touristeninformation hat ihr Büro an der Südseite der zentralen plaza.

Mariani Travel (426010; Rosales 281) Die Agentur vertritt mehrere estancias der Umgebung und nimmt Buchungen für Flüge vor.

Post (Rivadavia, zwischen Moyano & Alberdi)

Städtische Touristeninformation (431324; turismo@riogrande.gob.ar; 9–20 Uhr) Der Kiosk am zentralen Platz der Stadt bietet viele nützliche Informationen – von Landkarten über Broschüren von estancias bis hin zu detaillierten Auskünften für Angler.

Thaler Cambio (421154; Rosales 259) In dieser Wechselstube können auch Reiseschecks eingelöst werden.

An- & Weiterreise

Der Flughafen (RGA; 420699) liegt nur eine kurze Taxifahrt von der Stadt entfernt am Rande der RN 3. Aerolíneas Argentinas (424467; www.aerolineas.com.ar; San Martín 607) fliegt von dort täglich nach Buenos Aires, LADE (422968; www.lade.com.ar; Lasserre 445) mehrmals in der Woche ebenfalls nach Buenos Aires sowie nach Río Gallegos und El Calafate.

Lider (420003, 424-2000; www.lidertdf.com.ar; Moreno 635) Mehrmals täglich Minibusfahrten von Tür zu Tür nach Tolhuin und Ushuaia; der beste Anbieter auf dieser Strecke. Telefonische Reservierung notwendig.

Montiel (420997; 25 de Mayo 712) Minibusse von Tür zu Tür nach Ushuaia und Tolhuin.

Vom Busbahnhof Terminal Fueguina (Finocchio 1194):

Buses Pacheco (421554) Nach Punta Arenas dreimal pro Woche um 10 Uhr.

Taqsa (434316) Über Tolhuin nach Ushuaia.

Tecni-Austral (434316; Ticketverkauf Moyano 516) Über Tolhuin nach Ushuaia dreimal pro Woche um 8.30 Uhr; nach Río Gallegos ebenfalls dreimal pro Woche.

Bus Sur (420997; www.bus-sur.cl; Ticketverkauf 25 de Mayo 712) Nach Ushuaia, Punta Arenas und Puerto Natales (Chile) dreimal pro Woche um 5.30 Uhr in Abstimmung mit Montiel.

BUSSE AB RÍO GRANDE

REISEZIEL FAHRTKOSTEN (ARG$) FAHRT-DAUER (STD.)
Punta Arenas, Chile 130–160 9
Río Gallegos 265 8
Tolhuin 50–60 2
Ushuaia 75–90 4

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Estancias rund um Río Grande

Weite Gebiete Feuerlands gehörten einst zum Privatbesitz des Wollbarons José Menéndez. Seine erste estancia – La Primera Argentina – gründete er 1897. Heute ist sie bekannt als Estancia José Menéndez und liegt 20 km südwestlich von Río Grande. Von dort ist sie über die RN 3 und die RC-b zu erreichen. Die estancia erstreckte sich einst über eine Fläche von 1600 km², auf denen über 140 000 Schafe weideten. Nur wenig kleiner war mit einer Fläche von 1500 km² Menéndez’ zweite Gründung – La Segunda Argentina –, die ihm immer besonders am Herzen lag. Später nach seiner Frau in Estancia María Behety (Buenos Aires 011-4331-5061; www.maribety.com.ar, auf Spanisch) umbenannt, ist sie nach wie vor in Betrieb und liegt lediglich 17 km westlich von Río Grande an der RC-c. Sie besitzt den angeblich weltweit größten Schuppen für die Schafschur, dient aber auch als höchst exklusive Lodge vor allem für Reisegruppen und zahlungskräftige Angeltouristen. Die Lodge Maria Behety bietet 8 Zimmer mit Bad, die Angler-Lodge La Villa, lediglich sechs Zimmer, aber einen schönen Ausblick auf den Río Grande.

FORELLENFANGEN AN FEUERLANDS FLüSSEN

Wenn die Tourismusbehörde eine Karte der Angelgründe ihrer Region ins Internet stellt (www.tierradelfuego.org.ar/funcardio/trutamap.jpg), wissen Hobbyfischer: Hier sind sie richtig. Hollywoodstars, ehemalige US-Präsidenten und andere Staatsoberhäupter strömen in Scharen ins öde Umland von Río Grande, um einen richtig großen Fang zu machen. Meistens haben sie Glück.

Bach-, Meer- und Regenbogenforellen sowie Bachsaiblinge wurden in den 1930er-Jahren in den Flüssen rund um Río Grande ausgesetzt. Nicht zuletzt wegen der geringen Entfernung zum Atlantik, wo die Meerforellen einen Großteil ihres Lebens verbringen, ist die Gegend heute eines der besten Fangreviere der Welt für diese Art. Einige der hier geangelten Exemplare wiegen bis zu 15 kg, Regenbogenforellen manchmal bis zu 9 kg.

Die meisten Angeltouren nach und in Feuerland werden von Reisebüros im Ausland (großenteils in den USA) organisiert. Zu den für jedermann zugänglichen Flüssen, die von Tourveranstaltern angesteuert werden, gehören die Flüsse Fuego, Menéndez, Candelaria, Ewan und MacLennan. In der oberen Preisklasse logieren die Hobbyfischer dagegen meist auf estancias, die sich Exklusivrechte auf einige der ergiebigsten Wasserläufe gesichert haben.

Es gibt zwei Arten von Angelscheinen: Eine Lizenz der Kategorie 1 erlaubt das Angeln an allen Gewässern der Provinz mit Ausnahme des Nationalparks. Ausgestellt wird sie von der Asociación Caza y Pesca (02901-423168; cazapescaush@infovia.com.ar; Maipú 822) in Ushuaia und vom Club de Pesca John Goodall (02964-424324; Ricardo Rojas 606) in Río Grande. Für den Nationalpark und einige Gebiete in Patagonien ist eine Lizenz der Kategorie 2 notwendig, die die Nationalparkverwaltung (02901-421315; San Martín 1395) in Ushuaia ausstellt. Weitere Informationen über den Angelsport in Argentinien finden Interessierte auch im Internet über das Portal Pesca Argentina (www.pescaargentina.com.ar, auf Spanisch). Hier einige nützliche Hinweise im Überblick:

Fliegen Rubber Legs und Woolly Buggers.

Gebühren für die Angelerlaubnis 100 Arg$ pro Tag oder 420 Arg$ für die gesamte Saison, Zusatzgebühren für mehrere Angelreviere und fürs Schleppangeln (Trolling).

Beschränkungen Ein Fisch pro Person und Tag; alle weiteren sind nach dem Fang vorsichtig vom Haken zu lösen und gleich wieder zurückzusetzen (catch and release).

Techniken Spinnfischen und Fliegenfischen. Nachts ist das Angeln verboten.

Saison 1. November bis 15. April; vom 1. bis 15. April nur catch and release (alle gefangenen Fische müssen gleich wieder zurückgesetzt werden).

In der Region haben sich noch weitere estancias für die Touristen geöffnet, wenn auch meist nur für eine kleine Gruppe von Besuchern. Der Aufenthalt auf einem solchen Betrieb bietet die beste Gelegenheit, etwas über die Gegend und ihre Geschichte zu erfahren und zugleich ihren Zauber zu genießen. Dazu ist es allerdings nötig, sich lange im Voraus anzumelden.

Die Estancia Viamonte (02964-430861, 02964-15-616813; www.estanciaviamonte.com; Aufenthalt pro Tag & Pers. mit Frühstück & Abendessen 760 Arg$; Okt.–April & nach Vereinbarung) wurde 1902 von den Söhnen des frühen Siedlers und Missionars Thomas Bridges (s. Klicken Sie hier) gegründet – auf Bitten der Selk’nam, die sich von den Brüdern Schutz vor der anhaltenden Verfolgung versprachen. Heute betreiben hier die Goodalls, Nachkommen der Familie Bridges, auf 400 km² eine Viehfarm mit 22 000 Schafen. Gäste werden im Haus Sea View in denselben Zimmern untergebracht, die einst Thomas Bridges’ Sohn Lucas bewohnte. Das komfortable Wohnhaus im englischen Stil liegt in Hörweite der tosenden Wellen des Atlantik. Zum begleiteten Freizeitprogramm der estancia gehören Ausritte, Wanderungen und Fliegenfischen am Río Ewan.

Die im baskisch-provenzalischen Stil gestaltete Estancia Tepi (02964-427245, 02964-15-504-2020; www.guiaruralargentina.com/Estancia-Tepi_103.html, auf Spanisch, www.ecotourisminamerica.com/lodgings/231/; RC-a, Km 5; Tagesaufenthalt/Übernachtung mit Frühstück/Vollpension pro Perp. 464/760/886 Arg$; Dez.–März) geht auf Feuerlands ersten Landarzt zurück und ist ebenfalls nach wie vor in Betrieb. Das rund 100 km² große Areal liegt etwa 80 km von Río Grande und gut 150 km von Ushuaia entfernt. Den Besuchern werden hier Thermalbäder, Trekkingtouren und andere Ausflüge geboten, vor allem aber Reitmöglichkeiten in allen Schwierigkeitsstufen auf patagonischen Pferden. Auf den Sätteln werden dabei mehrere Schichten von Schafffellen gelegt.

Die faszinierende rustikale Estancia Rolito (02901-437351, 02901-432419; www.tierradelfuego.org.ar/rolito, auf Spanisch; RC-a, Km 14; Aufenthalt mit Halb-/Vollpension pro Perp. 608/920 Arg$) ist ein gastlicher, sehr argentinischer Betrieb und rund 100 km südöstlich von Río Grande und etwa 150 km nordöstlich von Ushuaia gelegen. Besucher schwärmen von den Reitausflügen und Wanderungen durch die Wälder aus Antarktischen (Ñire-) und Lenga-Scheinbuchen. Von Ushuaia aus organisiert das Unternehmen Turismo de Campo Tagesausflüge auf diese herrliche estancia, auf denen neben einem Mittag- oder Abendessen auch ein begleiteter Ausritt auf dem Programm stehen.

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Porvenir (Chile)

61 / 5465 Ew.

Wer Feuerland möglichst unverfälscht erleben will, ist hier genau richtig. Die meisten Besucher kommen von Punta Arenas nur auf einen kurzen Tagesausflug hierher, oft seekrank von der Überfahrt. Dabei bietet eine Übernachtung hier nicht nur die Chance, zwischen den viktorianischen Häusern mit Metallverkleidungen etwas vom Flair des rustikalen Dorfes mitzunehmen, sondern auch die Gelegenheit zur Erkundung der benachbarten Buchten. Vogelfreunde finden ganz in der Nähe Königspinguine sowie ganze Kolonien von Kormoranen, Gänsen und Seevögeln.

Porvenirs menschliche Bevölkerung erreichte ihre heutige Heimat in mehreren Wanderungswellen. Als 1879 in der Gegend Gold entdeckt wurde, kamen Scharen von Glückssuchern, viele davon waren Kroaten. Ein verlässlicheres Auskommen versprach wenige Jahre später die Schafzucht auf den neu gegründeten estancias. Diese Farmen und die Fischerei zogen damals vor allem Chilenen von der Insel Chiloé an. Die heutige Einwohnerschaft ist daher eine Mixtur aus diesen beiden Bevölkerungsgruppen.

Da es in den Ort nicht einmal eine Busverbindung gibt, ist er vom Weltgeschehen nach wie vor ziemlich abgeschnitten. Chiles Regierung arbeitet jedoch daran, das Straßennetz auf ihrer Seite Feuerlands nach Süden zu erweitern, sodass Reisende zukünftig einen riesigen, noch fast unberührten Landstrich neu entdecken können.

GEISTERBESCHWÖRUNG AUF FEUERLÄNDISCH

Spuren der geheimnisvollen, heute weitgehend verschwundenen Vergangenheit Feuerlands zu suchen, gehört zu einem Besuch in dieser Region. In Souvenirläden wird eine Postkarte verkauft, die eine unbestimmte Faszination ausübt. Sie zeigt einen nackten, schwarz bemalten Mann, dessen Körper von der Brust bis zu den Füßen mit feinen weißen Streifen geschmückt ist. Sein Gesicht ist bedeckt. Was hat es damit auf sich?

Für Menschen, die nahezu ungeschützt den Launen der Elemente ausgesetzt waren und nur mit Mut und Scharfsinn überleben konnten, waren Initiationsrituale immer schon eine große Sache. Und die sahen bei den an der Küste lebenden, mit dem Bootsbau und der Fischerei vertrauten Yahgan (Yámana) erstaunlicherweise nicht viel anders aus als bei ihren kriegerischen nördlichen Nachbarn, den Selk’nam (von den Yahgan Ona genannt) – nomadischen Jägern, mit denen die Yahgan möglichst wenig zu tun haben wollten. Beide zelebrierten für ihre jungen Männer einen Initiationsritus, bei dem eine alte Sage szenisch dargestellt wurde. Danach hatten sich einst die Männer gegen die Herrschaft der Frauen erhoben, ihre geheimen Zauberkräfte erbeutet und auf diese Weise die Macht gewonnen. Bei der Kina-Zeremonie der Yahgan färbten sich Männer mit Kohle schwarz und bemalten ihre Körper mit Streifen- und Punktmustern aus weißem und rotem Lehm, um in die Rolle von Geistern zu schlüpfen. Die Selk’nam schmückten sich für ihre Hain-Zeremonie ganz ähnlich. Sie führten ihre jungen Männer in eine Hütte, wo diese dann von den Geistern angegriffen wurden. In den Gesamtzusammenhang der Zeremonie waren aber auch die Frauen einbezogen, denen die Männer ihren Kampf gegen die Geister vorführten, wobei jeder die Rolle und die besonderen Eigenschaften eines bestimmten Geistes übernahm. Auf diese Weise demonstrierten sie den Frauen ihre überlegene Stärke, erneuerten aber auch deren Unterwerfung. Allerdings hatten diese Vorführungen nicht immer die gewünschte Wirkung: Die Geister, die die Männer ins Lager der Frauen schickten, sorgten dort statt für Furcht und Schrecken auch schon einmal für Heiterkeitsausbrüche …

Mit dem Vordringen europäischer Einwanderer wurden die Zeremonien kürzer und verloren einen Großteil ihrer ursprünglichen Bedeutung. Als Anfang des 20. Jhs. in Anwesenheit christlicher Missionare die letzte Hain-Zeremonie der Selk’nam stattfand, war die Grenze vom religiösen Ritual zum bloßen Schauspiel bzw. zur Touristenunterhaltung bereits überschritten.

Sehenswertes

Das faszinierende Museo de Tierra del Fuego (581800; www.museoporvenir.cl; Zavattaro 402; Eintritt 500 Chil$; Mo–Do 8–17, Fr 8–16, Sa & So 10.30–13.30 & 15–17 Uhr) an der plaza präsentiert ein interessantes Sammelsurium an Ausstellungsstücken, darunter Schädel und Mumien der Selk’nam, Musikinstrumente, die von Selk’nam in der Mission auf der Isla Dawson gebaut wurden, und verschiedene Objekte aus der Frühzeit der chilenischen Filmgeschichte.

Aktivitäten & Geführte Touren

Reisenden, die gern Tiere in freier Wildbahn beobachten, ist die chilenische Hälfte Feuerlands noch weitgehend unbekannt. Dabei leben hier zahllose Vögel und Meeresbewohner, wie z. B. Peale-Delfine in der Bahía Chilota und Königspinguine, die einen Teil des Jahres in der Bahía Inútil verbringen. Die neue Kolonie dieser Pinguine wurde erst vor kurzer Zeit entdeckt und hat einiges Aufsehen erregt. Bisher gibt es noch kaum Bemühungen zum Schutz der Vögel vor den Strapazen durch allzu viele und aufdringliche Besucher. Umso wichtiger ist es, sich selbst verantwortungsbewusst zu verhalten, für einen Ausflug zu den Pinguinen seriöse Führer zu engagieren, einen großzügigen Abstand zu wahren und den Tieren während der Brutperiode Ruhe zu gönnen.

Exkursionen zur Königspinguinkolonie und Touren mit naturkundlicher Begleitung veranstaltet das Unternehmen Far South Expeditions (www.fsexpeditions.com; Tour mit 4 Teilnehmern 60 000 Chil$), zum Teil als Pauschalarrangements ab Punta Arenas. Die Suche nach Gold, Ausflüge hoch zu Ross und Rundfahrten im Geländewagen lassen sich über die Touristeninformation organisieren.

ABSTECHER

EINE STRASSE NACH SÜDEN

Der Zugang zum chilenischen Teil Feuerlands verlor sich lange Zeit südlich von Camerón in einer öden, unerschlossenen Wildnis und den Ausläufern des rauen Felsengebirges der Cordillera Darwin. Doch das Ministerium für Öffentliche Arbeiten ist fest entschlossen, diese Region durch Straßen zu erschließen und so die Entwicklung neuer Urlaubsziele anzustoßen. Gegenwärtig steht das Projekt einer Verbindung nach Ushuaia über das westliche Ende des Lago Fagnano auf dem Programm. Dieselbe Straße soll schließlich bis zur Estancia Yendegaia am Beagle-Kanal führen.

Zumindest ein lohnendes Ziel gibt es bereits an der neuen Straße: die Lodge Deseado (91652564; www.lodgedeseado.cl; Hütte für 2/3 Pers. mit Frühstück 135 000/160 000 Chil$) am Lago Deseado – ein behaglicher Ort, um Forellen zu angeln, in den schmucken modernen Hütten die Füße hochzulegen und mit dem engagierten Eigentümer Ricardo zu plaudern.

Bei Redaktionsschluss bedeutete der Weg ans westliche Ende des Lago Fagnano auch im Sommer noch eine beschwerliche Fahrt von mehr als 5 Std. im Geländewagen. Ohne Fahrzeug mit Allradantrieb ist in dieser entlegenen Gegend bisher kein Vorwärtskommen (s. auch die Hinweise zur Ruta 40, Klicken Sie hier). Ein Stück weiter nördlich zweigt eine nur von Dezember bis März befahrbare Verbindung nach Argentinien über den Grenzübergang Río Bella Vista ab. Wer sich hier umsehen will, sollte sich unbedingt vorher bei den carabineros, der nationalen chilenischen Polizei, über den aktuellen Straßenzustand erkundigen.

Schlafen & Essen

Hostería Yendegaia    B&B $

(581919, 68256521; www.hosteriayendegaia.com; Croacia 702; EZ/DZ/3BZ mit Frühstück 18 000/30 000/40 000 Chil$; ) Das sorgfältig restaurierte historische Gebäude im regionalen Baustil ist wohl das älteste Wohngebäude Porvenirs und hat alles zu bieten, was zu einer guten Pension gehört: eine hilfsbereite Gastfamilie, geräumige Zimmer mit dicken Daunendecken, eine üppige Frühstückstafel, Ausblick auf die Magellanstraße und naturkundliche Bücher (darunter einige selbstverfasste Werke des Hausherrn). Die hauseigene Reiseagentur Far South Expeditions hat sich auf Exkursionen mit naturwissenschaftlicher Begleitung spezialisiert.

Hotel Rosas    PENSION $

(580088; hotelrosas@chile.com; Philippi 296; EZ/DZ 20 000/28 000 Chil$) Die elf hübschen, sauberen Zimmer dieser Pension sind mit Heizung und Kabelfernsehen ausgestattet; einige bieten zudem eine großartige Aussicht. Eigentümer Alberto weiß so gut wie alles über die Gegend und arrangiert Ausflüge zu den früheren Wirkungsstätten der Goldschürfer am Wanderweg Circuito del Oro. Das Restaurant des Hauses (plato del día – Tagesmenü – 4600 Chil$) ist zu den Essenszeiten ziemlich gut besucht; zu den Spezialitäten gehören vor allem frischer Fisch und Meeresfrüchte.

El Chispa    BISTRO $

(580054; Señoret 202; plato del día – Tagesmenü – 4000 Chil$) In der aquamarinblauen alten Feuerwache drängen sich abends die Einheimischen, um Lachsgerichte, Lammfleisch mit Kartoffelpüree und andere deftige Speisen zu genießen. Das Haus steht ein paar Blocks oberhalb der Uferpromenade.

Club Croata    FISCHLOKAL $$

(580053; Señoret 542; Hauptgerichte 4000–8000 Chil$; Di–So 11–16 & 19–22.30 Uhr) Förmlich, ja beinahe etwas spießig geht es in diesem Fischlokal zu, doch aus der Küche kommen leckere Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten oder kroatische Spezialitäten wie Schweinekoteletts mit chucrut (Sauerkraut). Die Bar ist bis 3 Uhr morgens geöffnet.

Praktische Informationen

Banco de Estado (Ecke Philippi & Croacia) Hier gibt es einen rund um die Uhr zugänglichen Geldautomaten.

Krankenhaus (580034; Wood, zwischen Señoret & Guerrero)

Post (Philippi 176) Das Gebäude liegt direkt an der plaza.

Telefónica (Philippi 277) Die Telefongesellschaft hat ihren Sitz neben der Bank.

Touristeninformation (580094/8; www.muniporvenir.cl, auf Spanisch; Zavattaro 434; Mo–Fr 9–17, Sa & So 11–17 Uhr) Nützliche Auskünfte gibt es auch im Laden für Kunsthandwerk an der costanera (Uferstraße) zwischen Philippi und Schythe.

An- & Weiterreise

Die Fluggesellschaft Aerovías DAP (616100; www.aeroviasdap.cl; O’Higgins 891) fliegt von November bis März montags bis samstags nach Punta Arenas (15 Min.), in der Nebensaison seltener. Für den Weg zum Flughafen 6 km nördlich der Stadt bietet DAP einen Zubringerdienst mit Abholung vor der Haustür (1800 Chil$). Die Fahrt mit dem Taxi kostet 3500 Chil$.

Das Fährunternehmen Transbordadora Austral Broom (580089; www.tabsa.cl) betreibt die Passagier- und Autofähre Crux Australis von und nach Punta Arenas (pro Pers./Fahrzeug 5500/34 900 Chil$, 2½–4 Std.). Das Schiff legt für gewöhnlich um 9 Uhr ab, manchmal aber auch erst am Nachmittag; der aktuell gültige Fahrplan ist im Internet zu finden. Der Bus zur Anlegestelle 5 km außerhalb des Ortes (500 Chil$) startet eine Stunde vor Abfahrt der Fähre am Kiosk an der Uferpromenade.

Die Schotterstraße nach Osten, die entlang der Bahía Inútil zur argentinischen Grenze bei San Sebastián führt, ist in gutem Zustand. Die Fahrt kann bis zu 4 Std. dauern. Wer von San Sebastián (wo es Benzin und ein Motel gibt) mit dem Auto nordwärts fahren will, sollte den direkten Weg über die stark befahrene, ziemlich ramponierte Lkw-Piste meiden und stattdessen bis zu der vom Erdölkonzern ENAP erbauten Siedlung Cerro Sombrero auf die Nebenstrecke über Onaisín ausweichen. Von Cerro Sombrero geht es dann auf der Hauptstraße weiter zur Fährverbindung über die Magellanstraße zwischen Puerto Espora und Punta Delgada.

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