8.14    Das Auge isst mit: der Schreibstil

Im Laufe der Zeit werden Ihre Shellskripte etwas größer und komplexer ausfallen. Aus viel Code schlau zu werden, ist nicht schwer, aus unübersichtlichem Code schlau zu werden, umso mehr. Daher empfiehlt es sich, wie in jeder Programmiersprache auch in den Shellskripten bestimmte Formen einzuhalten. Dies wird Ihnen selbst und natürlich all denen, an die Sie Ihren Code weitergeben möchten, das Lesen erleichtern.

Dazu gehört zum Beispiel, dass nicht alle Kommandos aneinandergereiht, sondern in Zeilen separiert werden. Doch was noch viel wichtiger ist: Die Anweisungsblöcke bedingter Anweisungen und Schleifen sollten jeweils übereinanderstehen.

Betrachten Sie einmal folgendes Beispiel:

for NAME in  /Haustiere/*
do mail -s "$NAME" < text;
if [ "$NAME" == "Felix" ]
then
       echo "Felix gefunden."; fi
       done

Listing 8.58     Unübersichtlicher Code

Die Erfahrung lehrt, dass ein Großteil der Anwenderinnen und Anwender tatsächlich solche Skriptcodes schreibt. Eine bessere Lösung wäre doch, die Kommandos zu separieren und die Schleifen hierarchisch anzuordnen:

for NAME in  /Haustiere/*
do
      # Dieser Bereich ist der for-Schleife
      # untergeordnet.
      mail -s "$NAME" < text;
      if [ "$NAME" == "Felix" ]
      then
           # Der if-Anweisung untergeordnet
           echo "Felix gefunden."
      fi
done

Listing 8.59     Übersichtlicher Code

Kommentare gehören zum guten Programmierstil und ermöglichen Ihnen und allen anderen Menschen, die Ihren Code lesen möchten, einen leichteren Zugang zu diesem.