A.4 Eine typische Linux-Installation durchführen
Im Folgenden beschreiben wir eine typische Linux-Installation. Je nach Distribution und Version derselben unterscheiden sich Reihenfolge und Details etwas. openSUSE, Ubuntu und Fedora sind allerdings sehr ähnlich bei ihrer Installation, Distributionen wie Slackware oder Gentoo sind hingegen etwas weniger benutzerfreundlich installierbar.
Starten Sie Ihren Rechner bzw. die virtuelle Maschine mit dem Installationsmedium Ihrer Wahl. Das Hochfahren des Installationssystems wird eventuell ein wenig dauern. Nach dem Start können Sie entweder nach Belieben mit dem gestarteten System spielen und seine Funktionen ausprobieren oder die Installation starten.
Zunächst wählen Sie als Menüsprache beim Start Deutsch (German). Falls es mehrere Installationsoptionen gibt, nehmen Sie am besten die normale Installation bzw. Default-Installation. Manche Distributionen ermöglichen Ihnen das Herunterladen von Updates und Drittsoftware während der Installation – diese Optionen sind sehr zu empfehlen. Unter Ubuntu heißen sie bspw. Während Ubuntu installiert wird, Aktualisierungen herunterladen und Installation von Drittanbieter-Software für Grafik- und WLAN-Geräte, Flash, MP3 und andere Medien.
A.4.1 Partitionierung der Festplatte
Das Partitionierungsprogramm teilt Ihnen mit, ob bereits ein Betriebssystem auf Ihrem Rechner installiert ist. Ist dies der Fall, müssen Sie, wie oben besprochen, die Entscheidung treffen, ob Sie an einer Stelle der Festplatte (oder auf einer zweiten Festplatte) Ihr zukünftiges Linux-System installieren möchten oder nicht. Alternativ können Sie auch, um Platz für Linux zu schaffen, das bestehende System mit all seinen Daten löschen, was sich allerdings nicht rückgängig machen lässt. Wir gehen im Folgenden von einer Installation ohne vorhandenes Betriebssystem aus.
Computereinsteigerinnen und -einsteigern empfehlen wir, die gesamte Platte für die Installation zu verwenden (unter Ubuntu heißt dieser Menüpunkt bspw. Festplatte löschen und Ubuntu installieren). Das Setup-Programm wird für Sie automatisch Dateisystemtypen auswählen und Ihre Partitionen formatieren, es stellt keine komplizierten Fragen. Der Nachteil dieser Methode ist die geringe Einflussmöglichkeit auf Partitionsgrößen (etwa auf die Größe der Auslagerungspartition) und dass alle bisher vorhandenen Daten auf der Festplatte gelöscht werden. Um die Sicherheit Ihres Linux-Systems zu steigern, empfiehlt es sich, die Verschlüsselung der Installation zu aktivieren.
A.4.2 Zeitzone festlegen
Während der Installation der Pakete können Sie die Zeitzone auswählen, in der sich Ihr Computer standardmäßig befindet. Im Normalfall wird Berlin ausgewählt sein (andernfalls klicken Sie in der Karte auf Deutschland).
A.4.3 Anlegen eines Benutzers
Der folgende Schritt hat in der Regel das Anlegen eines Benutzers zum Ziel. Der Name Ihres Rechners ist für den Anfang nicht so sehr von Bedeutung, und daher können Sie ruhig den vom Setup vorgeschlagenen Rechnernamen verwenden. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, kein automatisches Login zu verwenden.
Merken Sie sich auf jeden Fall den gewählten Benutzernamen und das gewählte Passwort. Ohne diese können Sie nach der Installation nur über technische Tricks wieder Zugriff auf Ihr System erlangen!
A.4.4 Systeminstallation
Das Setup-Programm installiert das Basissystem in aller Regel mit grafischer Oberfläche und eine Arbeitsumgebung mit Officeumgebung, E-Mail-Programm, Webbrowser und Co. und zeigt – besonders für Einsteigerinnen und Einsteiger – wichtige und interessante Informationen über Ihr zukünftiges Linux-System an. Sollten Sie über eine aktive Internetverbindung verfügen, wird Ihr Linux-System noch mit aktuellen Paketdaten und erweiterter Sprachunterstützung versorgt, was bei einer langsamen Internetverbindung eine Weile dauern kann.
A.4.5 Fertigstellung
Nach der Installation müssen Sie Ihren Computer neu starten. Entfernen Sie vor dem Systemstart das Installationsmedium (auch aus der Konfiguration der virtuellen Maschine), um die Installation nicht erneut zu starten.
Ihr Computer startet nun. Nach der Installation sollte Ihr Linux-System automatisch beim Hochfahren des Rechners starten. Falls Sie mehrere Betriebssysteme installiert haben, müssen Sie das Linux-System noch in dem Bootmanager auswählen, der nach der BIOS-Initialisierung angezeigt wird. Loggen Sie sich mit dem bei der Installation vergebenen Benutzernamen und dem entsprechenden Passwort ein, und haben Sie viel Freude mit Ihrem neuen Linux-Rechner. Herzlichen Glückwunsch!