Melly arbeitete an einem Konzert, als die Köchin an die Tür des Musikzimmers klopfte. Jemand wolle sie unbedingt sprechen.
»Mein Vater will nicht, dass man mich beim Proben stört«, protestierte Melly, den Blick auf die Partitur gerichtet.
»Mister Barnett kann in seinem Haus sagen, was er will, aber in meiner Küche mache ich, was ich für richtig halte.«
Dolores stand in der geöffneten Tür, und ihre Haltung ließ erkennen, dass sie nicht umsonst gekommen war.
»Dann stellen Sie das Gespräch durch«, bat Melly.
»Wer spricht denn von Telefon? Kommen Sie einfach mit.«
Die Köchin lief durch den linken Flügel des Hauses, um nicht an Harolds Büro vorbeigehen zu müssen, und Melly folgte ihr.
»Da«, sagte Dolores und deutete auf die Tür zum Anrichteraum.
Dort hockte Simon auf der Fensterbank.
»Was machst du denn hier?«
»Du beantwortest meine Anrufe nicht, also bin ich hergekommen.«
»Niemand hat mir gesagt, dass du versucht hast, mich zu erreichen.«
»Hörst du denn deine Mailbox nie ab?«
»Welche Mailbox?«
»Herrgott noch mal, Melly, in welcher Zeit lebst du? Sie ist überall abrufbar, du musst sie nur abfragen.«
»Wie?«
»Das erkläre ich dir später. Ich bin nicht gekommen, um dir beizubringen, wie die Voicemail auf deinem Handy funktioniert.«
»Warum bist du dann da?«
»Ich nehme dich übers Wochenende mit nach Barnstable, ich bin bei Freunden eingeladen und will nicht alleine fahren. Du weißt ja nur zu gut, dass ich nicht der Märchenprinz für eine Frau bin, aber ich entführe dich trotzdem – und du folgst mir, freiwillig oder gezwungenermaßen.«
»Na ja, wenn ich einverstanden wäre, wäre es eigentlich keine Entführung.«
»Dann sei nicht einverstanden«, meinte Simon und zog sie mit.
»Warte, ich muss noch ein paar Sachen einpacken.«
»Nein, wir könnten deinem Vater begegnen, und wenn ich mir die Mühe gemacht habe, hinter der Küche zu parken, dann genau, um das zu vermeiden. Er würde tausend Gründe finden, damit du in diesem Haus eingesperrt bleibst.«
Melly blieb keine Zeit, länger zu überlegen. Simon zog sie unter dem verschwörerischen Blick der Köchin, die ihrem Chef nur zu gerne eins auswischte, nach draußen. Sie hatte Melly aufwachsen sehen, und das, was in den letzten Wochen geschah, gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie hatte sich sogar bei Walt beklagt, die Kleine würde ja förmlich von ihrem Vater eingekerkert. Und Walt, der ihre Meinung teilte, hatte zwei Tage zuvor, nachdem er Mrs. Barnett zum Zug nach New York gebracht hatte, die Idee gehabt, auf dem Rückweg einen kleinen Umweg über die Symphony Hall zu machen.
Simon nahm den Highway MA 3S. Barnstable war anderthalb Stunden entfernt. Der Wind wehte Melly das Haar ins Gesicht, und Simon lieh ihr einen Schal, damit sie es zusammenbinden konnte.
Der Himmel war klar, ein paar leichte Federwolken ausgenommen, die unterwegs auftauchten – eine von ihnen hatte die Form eines Huts oder einer Boa, die einen Elefanten verschlungen hatte.
Das hölzerne sehr zurückhaltende, doch mit viel Charme eingerichtete Pfahlhaus war weithin sichtbar. Durch ein großes Fenster, das einen spektakulären Blick auf die Bucht von Cape Cod bot, fiel das helle Licht in das lang gestreckte Wohnzimmer.
Pia und ihr Mann empfingen sie mit offenen Armen. Melly mochte die junge Frau auf Anhieb. Sie wirkte offen, und ihr Gesicht wurde von einem Lächeln erhellt.
Simon stellte ihnen Melly vor, ohne weiter auf die Art ihrer Beziehung einzugehen.
»Sag nur nicht, du hast mich mitgenommen, damit ich dir als Alibi diene«, flüsterte Melly, als die Hausherrin sie in den ersten Stock führte.
Simon war einer Antwort enthoben, als sie ihnen ein Zimmer mit großem Bett und Meeresblick zuwies.
»Ihr werdet sehen«, erklärte sie, »man schläft hier sehr gut, vor allem im Moment, wo wir nachts Flut haben. Es gibt nichts Beruhigenderes als die Brandung. Ruht euch aus oder geht am Strand spazieren, wenn euch der Sinn danach steht. Abends um sechs treffen wir uns zum Aperitif auf der Terrasse. Aber wir essen im Haus, denn es wird kühl, sobald die Dunkelheit hereinbricht.«
Pia zog sich zurück, und Melly ließ ihren Blick zwischen Simon und dem Bett hin- und herwandern.
»Ich kann gut am Boden schlafen, und ich schnarche auch nicht.«
»Wie viele Gäste sind am Wochenende hier?«
»Nur du, ich und unsere Gastgeber.«
»Also, Simon, wenn es doch deine Freunde sind, warum sagst du ihnen dann nicht die Wahrheit?«
»Weil Pias Mann eine Plaudertasche ist und seine Eltern sehr eng mit meinen befreundet sind.«
»Ich verstehe. Und was soll ich heute Abend anziehen?«
»Eure Köchin war so nett, eine Tasche für dich zu packen, sie liegt im Kofferraum. Lass uns den Strand aus der Nähe ansehen, und auf dem Rückweg holen wir sie.«
Der Strand erstreckte sich wie eine Mondsichel, die man ans Ufer gelegt hatte, bis zur nördlichen Spitze der Bucht.
Sobald sie den Sand betraten, zog Melly die Schuhe aus, raffte ihren Rock und lief auf die Wellen zu.
Simon ließ sich am Fuß einer Düne nieder und beobachtete sie. Sie lief einer Möwe nach, lachte genauso laut wie diese und schien sich an der lauen Nachmittagsluft zu berauschen. Sobald sie sich näherte, erhob sich der Schwimmvogel mit einem schrillen Kreischen, zog einen Kreis durch die Luft und landete jedes Mal nur wenige Meter von seinem Ausgangspunkt entfernt. Dann fing das Spielchen wieder von vorn an, und Simon hatte den Eindruck, dass es nicht nur Melly amüsierte.
Schließlich kam sie außer Atem wieder zu ihm. Gemeinsam betrachteten sie den Lauf der Sonne, die sich langsam nach Westen neigte.
»Weißt du, Simon«, sagte sie und lehnte den Kopf an seine Schulter, »die kleinen Momente des Lebens sind ganz und gar nicht klein.«
Zurück in ihrem Zimmer begutachtete Melly den Inhalt ihrer Reisetasche. Sie fand einen langen, lässigen Rock, eine Baumwollbluse, Jeans, Unterwäsche, Ballerinas, ein Nachthemd und einen Waschbeutel. Sie durfte nicht vergessen, sich bei Dolores zu bedanken, die an alles gedacht hatte, außer an ihre Medikamente. Aber wie hätte sie auch daran denken können, nachdem Harold und Betsy niemandem gesagt hatten, dass ihre Tochter welche
nahm.
Pias Essen war köstlich. Beim Dessert wandte sie sich an ihre Gäste und bombardierte sie mit Fragen: wo und wie sie sich kennengelernt hatten, zu ihrem Beruf, ihrer Familie, ihrer Kindheit … Wenn Simon nicht an ihrer Stelle antwortete, versuchte er, das Thema zu wechseln.
Melly bot an, Pia beim Abräumen zu helfen. Als sie die Teller in die Küche brachte, machte Pia ihr ein Zeichen, ihr zu folgen. Sie traten durch die Hintertür der Küche auf den Holzbalkon, der rund um das Haus führte.
»Rauchst du?«, fragte Pia.
»Nein.«
»Ich schon«, sagte sie und reckte sich auf die Zehenspitzen, um eine Zigarettenschachtel hervorzuholen, die unter einer Wandlampe verborgen war. »Rauchen ist tödlich, und noch mehr, wenn man alleine ist. Also, spielt ihr schon lange zusammen, Simon und du?«
»Eine ganze Weile«, antwortete Melly ausweichend.
Das Schweigen hielt an, bis Pia den letzten Zug ausgestoßen hatte.
»Man kann das kleine Sofa in eurem Zimmer ausklappen«, sagte sie dann. »Dort wird Simon besser schlafen als auf dem Fußboden.«
Sie zwinkerte ihr zu, warf die Kippe in hohem Bogen weg und kehrte in die Küche zurück.
Melly ging als Erste schlafen. Simon folgte ihr kurz darauf. Das Sofa war nicht ausgeklappt, und Melly klopfte auf das Kopfkissen neben ihr.
»Du kannst hier schlafen – vorausgesetzt, du bist nicht nackt.«
»Wirklich? Stört dich das nicht?«
»Ehrlich gesagt, möchte ich mich gerne daran erinnern, wie es ist, wenn man neben einem Mann einschläft.«
»Ist deine Erinnerung so vage?«, fragte er und streckte sich neben ihr aus.
»In letzter Zeit immer mehr.«
Sie schalteten das Licht aus, und als es dunkel war, vertraute Melly Simon alles an, was seit ihrem Hubschrauberabsturz geschehen war. Die chirurgischen Eingriffe, die Transplantationen, das Koma, der Aufenthalt im Zentrum Longview, ihr Erwachen …
Simon war fasziniert von dem, was sie ihm über Neurolink erzählte. Er erinnere sich, einen Artikel zu diesem Thema überflogen zu haben, habe aber angenommen, die Gedächtnisrekonstruktion sei noch im experimentellen Stadium. Melly versicherte ihm das Gegenteil, bereits über hundert Patienten waren schon vor ihr so »wiederhergestellt« worden, und die Warteliste derer, die ihr Gedächtnis speichern lassen wollten, wurde immer länger.
Simon vertraute ihr an, ein Ex habe bei einem Essen behauptet, einer seiner Freunde habe sich nach einem Motorradunfall einem solchen Eingriff unterzogen. Er hatte es nicht wirklich geglaubt, sondern gedacht, sein Ex würde angeben, um die Anwesenden zu beeindrucken.
»Und, wie war dein Ex?«, fragte Melly und gähnte.
»Schön und untreu.«
Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlugen, entdeckten sie durch das Fenster einen ebenso klaren Himmel wie am Vortag.
Melly betrachtete plötzlich mit seltsamer Miene die Kleidungsstücke, die Simon auf einen Stuhl gelegt hatte.
»Gefällt dir meine Hose nicht?«, fragte Simon.
Melly antwortete nicht. Für einen kurzen Moment hätte sie schwören können, auf Simons T-Shirt den Aufdruck einer an einem Baum hängenden Hexe zu sehen. Eine kurze Vision, die dann wieder verschwand.
Nach einem üppigen Frühstück erklärte Pia, sie könnten jetzt bis zum Abend machen, was sie wollten. Sollten sie mittags Hunger haben, so gäbe es in Barnstable hübsche Lokale, wo sie essen könnten. Wie auch immer, sie würde ihnen raten, das Dorf zu besichtigen, in dem es auch viele kleine Kunstgalerien gab.
Sie fuhren mit dem Cabrio hin, liefen dann durch die Gassen und besuchten die Kunstgalerien, die allerdings für ihren Geschmack einiges zu wünschen übrig ließen.
Ihr Spaziergang führte sie weiter zum Hafen, und Simon schlug Melly vor, ans Ende der Mole zu gehen, wo ein Eisverkäufer mit seinem Wagen stand, der auch Muffins anbot, die ihnen jetzt hochwillkommen waren.
»Das war gestern Abend sehr mutig von dir«, sagte Simon.
Ein junger Mann spielte Oldies auf seiner Gitarre. Als Melly an ihm vorbeiging, sang er: »And here’s to you. Mrs. Robinson …«
»Ich habe gerne etwas Theater gespielt«, meinte sie, nachdem sie kurz abwesend gewirkt hatte. »Es war ein lustiger Abend, und ich mag Pia gerne.«
»Ich spreche von unserem Gespräch später im Zimmer. Es rührt mich sehr, dass du dich mir anvertraut hast. Es hat sicher Mut erfordert, ins kalte Wasser zu springen und mir alles zu erzählen.«
Melly fühlte sich merkwürdig. Plötzlich wandte sie sich zu Simon um und sah ihm in die Augen.
»Küss mich, ich weiß, dass du keine Frauen magst, aber küss mich bitte trotzdem«, murmelte sie.
Also küsste Simon sie. Es war ein behutsamer Kuss. Plötzlich erschien ein Gesicht vor ihrem inneren Auge, zu flüchtig, als dass sie es hätte erkennen können, doch sie erinnerte sich an andere Lippen, an den Geruch eines anderen Mannes, an seine Haut.
Und wichtiger noch, Melly erinnerte sich, dass sie geliebt hatte, sie war sich mit einem Mal ganz sicher.
Nach dem Kuss musterte Simon sie, er war doch ein wenig erstaunt.
»Ich … ich bin verwirrt, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist«, stammelte sie.
»Erstaunlich«, meinte Simon, »aber nicht schlecht, ganz und gar nicht schlecht. Du bist die erste Frau meines Lebens …«
Furchtbar verlegen legte Melly die Hand auf Simons Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen, doch dieser schob sie vorsichtig beiseite.
»… und die letzte«, fügte er hinzu und lachte.
Dann gingen sie am Ende der Mole einen Kaffee trinken.
Als sie abends nach dem Essen wieder in ihr Zimmer kamen, hatte Melly endlich Gelegenheit, Simon zu befragen.
»Hatte ich deines Wissens je eine ernsthafte Beziehung?«
»Nein.«
»Habe ich nie besonders viel von irgendjemandem gesprochen?«
»Nicht dass ich wüsste, aber du warst, was dein Privatleben angeht, immer sehr zurückhaltend. Und zwar so sehr, dass die Musiker bezweifelten, dass du überhaupt eines hast. Das Klavier war der einzige Partner, mit dem man dich in Verbindung brachte.«
»So schlimm? Hat mich während unserer Tourneen nie ein Mann besucht?«
»Auch nicht. Es sei denn, auch er wäre bemerkenswert diskret gewesen. – Was habe ich gesagt?«
»Nichts, ich hatte nur ein seltsames Gefühl, als du ›bemerkenswert‹ ausgesprochen hast.«
»Vielleicht ist das ein gutes Zeichen – ein magisches Wort, das deine Erinnerung wieder aufleben lässt.«
Belustigt wiederholte Simon mehrmals das Wort »bemerkenswert«, ohne dass irgendetwas Bemerkenswertes passiert wäre.
In dieser Nacht träumte Melly wieder.
Sie befand sich in einem kleinen Hotelzimmer am Meer. Die Laken waren zerwühlt, auf einem Stuhl neben dem Fenster, an dem sie stand, lag eine Jeans. Die frische Morgenluft schlug ihr ins Gesicht, ihre Füße waren voller Sand, und eine Welle rollte auf sie zu, ohne dass sie den geringsten Widerstand leistete. Viele merkwürdige Bilder, wie sie nur in Träumen vorkommen. Aber das Seltsamste war, dass sie sich in dem Spiegel, der über dem Bett hing, nicht erkannte.
Sie wachte schweißgebadet auf. Das Morgenlicht durchbrach gerade erst die Dunkelheit, doch sie fand keinen Schlaf mehr.
Am frühen Nachmittag brachte Simon sie nach Hause. Er wollte unbedingt den sonntäglichen Rückreiseverkehr vermeiden; und noch am selben Abend brach er zu einer Tournee auf.
Er machte sich Vorwürfe, dass er es Melly erzählt hatte, doch sie beruhigte ihn. Sie vermisse die Konzerte nicht und im Übrigen auch nichts anderes. Das war zumindest ein Vorteil der Amnesie.
Als Simon vor dem Anwesen der Barnetts anhielt, versprach er, ihr regelmäßig Nachrichten zu schreiben, da sie offensichtlich ihre Voicemail nicht zu bedienen wusste.
»Aber ich hoffe, du hast verstanden, dass E-Mails nicht vom Briefträger gebracht werden«, fügte er hinzu.
»Und dir ist hoffentlich klar, dass du dir mit dieser Bemerkung eine Ohrfeige einhandeln könntest, die ich dir liebend gerne verpassen würde?«
Melly beugte sich zu ihm hinüber, als wolle sie ihn auf den Mund küssen, wandte sich jedoch in letzter Sekunde der Wange zu.
»Jetzt hattest du Angst, was?«
»Nein, mit dir könnte es mir sogar gefallen.«
»Ich glaube dir keine Sekunde, aber ich mag es, wenn du galant bist. Danke für dieses Wochenende, es war wirklich schön, allerdings habe ich jetzt genauso viel Lust, nach Hause zu gehen, wie mich mit einer Klaviersaite zu erdrosseln.«
»Weißt du, in deinem Alter könntest du eigentlich auch mal daran denken, das elterliche Nest zu verlassen.«
»Daran denke ich seit gestern ununterbrochen. Ich hätte nie die Wohnung aufgeben dürfen, die ich gemietet hatte, als wir diese Tournee begonnen haben. Aber ein ganzes Jahr auf Achse … Außerdem wollte ich mich anscheinend in der Toskana niederlassen. Das habe ich in einem Interview gelesen, das ich einem italienischen Journalisten gegeben habe.«
»Wäre es ein deutscher gewesen, hättest du bestimmt gesagt, du wolltest in Berlin leben. Ich bin jetzt mehrere Wochen unterwegs, solltest du also in diesem riesigen Anwesen ersticken, steht dir meine Sechzig-Quadratmeter-Wohnung zur Verfügung. Ich gebe dem Hausmeister Bescheid, du brauchst ihn nur nach dem Zweitschlüssel zu fragen. Fühl dich dort ganz wie zu Hause.«
Melly bedankte sich bei Simon, und bei der Vorstellung, dass er so lang weg sein würde, wurde ihr schwer ums Herz.
Als sich der Wagen entfernte, stieg sie die Treppe hinauf und betrat das Haus.
Betsy erwartete sie in der Eingangshalle und schloss sie in die Arme.
»Na, wer hatte recht?«, flüsterte sie ihr enthusiastisch zu.
Melly seufzte. »Du natürlich …«
Dann ging sie in die Küche, um Dolores zu umarmen, erinnerte sich aber, dass ja Sonntag war.
Betsy, die ungeduldig auf einen Bericht von diesem Wochenende wartete, war ihr gefolgt.
»Willst du einen Tee? In dem Cabrio war es sicher nicht eben warm.«
Sie schlug vor, ihn zuzubereiten. Melly setzte sich an den Tisch und beobachtete sie. Ein geeigneter Augenblick für Vertraulichkeiten.
»Ich glaube, meine Erinnerung kommt langsam zurück«, sagte sie, »ich habe flüchtig einige Dinge gesehen. Ich konnte sie nicht wirklich zuordnen, es war eher wie ein Flash. Es ist das erste Mal, dass mir das passiert ist.«
Betsy stellte die Teekanne ab und umarmte sie zärtlich. »Das freut mich so sehr für dich. Ich kann diesem Arzt gar nicht dankbar genug sein. Denk vor allem daran, deine Medikamente zu nehmen.«