HOPE

 

In der Ferne hörte man eine Sirene.

Die Stirn an die Fensterscheibe gedrückt, holte Josh tief Luft. Sein Blick verlor sich in Richtung der Backsteinfassaden des Viertels, in das Hope und er ein Jahr zuvor gezogen waren.

Ein Flimmern blauer und roter Lichter tauchte am Ende der menschenleeren Straße auf, kam näher und erleuchtete das gesamte Zimmer, als das Fahrzeug vor der Tür des Gebäudes anhielt.

Nun zählte jede Sekunde.

»Josh, ich muss es jetzt tun …«, beschwor ihn Luke.

Es ging über seine Kräfte, sich umzudrehen und das Gesicht der Frau zu betrachten, die er liebte.

»Josh«, murmelte Hope, als die Nadel in ihre Vene eindrang, »schau nicht hin, das ist nicht nötig. Unser Schweigen hat uns immer gereicht.«

Josh trat ans Bett, beugte sich über Hope und küsste sie. Sie öffnete ihre blassen Lippen.

»Es war ein Privileg, dich zu kennen, mein Josh«, sagte sie lächelnd und schloss die Augen.


Es klopfte an der Tür. Luke stand auf und ließ das Team eintreten: zwei Sanitäter und ein Arzt, der sofort an Hopes Bett trat, um ihr den Puls zu fühlen. Er zog ein Wirrwarr aus Kabeln und Elektroden aus seiner Tasche und befestigte diese an Brust, Handgelenken und Fußknöcheln.

Der Arzt beobachtete den Kurvenverlauf auf dem Papierstreifen und machte den beiden Sanitätern ein Zeichen. Sie näherten sich mit der Trage und hoben Hope aus dem Bett, um sie auf der Trage auf eine Eismatte zu legen.

»Wir müssen uns beeilen«, sagte der Arzt.

Josh sah ihnen hinterher, wie sie Hope mitnahmen, und wäre ihnen am liebsten gefolgt, doch Luke hielt ihn am Arm zurück und zog ihn ans Fenster.

»Glaubst du wirklich, das kann funktionieren?«, fragte er mit einem Seufzer.

»Was die Zukunft betrifft, kann ich dir nichts sagen«, erwiderte Luke. »Doch heute Abend haben wir das Unmögliche möglich gemacht.«

Josh schaute nach unten auf die Straße. Die Sanitäter schoben die Trage in den Krankenwagen, auch der Arzt kletterte hinein und schloss die Türen.

»Wenn dieser Doktor etwas bemerkt hätte … Ich weiß nicht, wie ich dir jemals danken soll.«

»Die Zauberlehrlinge seid ihr beide, meine Rolle wird nicht so wichtig gewesen sein. Und das wenige, was ich getan habe, war allein für sie.«

»Was du getan hast, war wichtig.«

»Ihrer Theorie nach … und allein die Zukunft wird es uns sagen, wenn wir dann noch da sind.«