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Irgendwo …
N
iemand.
Niemand ist unschuldig!
»Jetzt sind es drei«, sage ich, als ich in den Spiegel schaue.
»Ja, drei, Damian«, antwortet mein Spiegelbild. Dabei huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Auch mein Spiegelbild ist Damian, deshalb lächelt er so selbstsicher. Er und ich sind eins, und seit ich Damian bin, ist nichts mehr, wie es war. Es ist wie eine zweite Geburt. Nein, nicht wie, es ist eine. Ich bin ein neuer Mensch. Wer ich früher war, ist unwichtig, denn jetzt bin ich Damian.
Damian bedeutet: der Mächtige. Und das bin ich. Mit jedem weiteren toten Politiker werde ich noch mächtiger.
Das bedeutet mir sehr viel.
Zu wissen, dass Klaus Lau tot ist, hat enorme Glücksgefühle in mir ausgelöst. Lange habe ich auf diesen Tag hingearbeitet. Es ist nicht leicht, jemandem das Leben zu nehmen.
»Aber sie haben es verdient, alle drei. Sie waren korrupt und arrogant, sie hielten sich für bessere Menschen, aber alle waren sie schuldig.«
Ich atme tief ein und aus.
»Die Welt will mein Manifest! Bald wird man verstehen, warum sie sterben mussten.« Meine Gedanken schweifen in eine andere Zeit, aber schnell hole ich sie in die Gegenwart zurück, es gibt noch viel zu tun. »Noch müssen sie sich aber gedulden, noch ist mein Werk nicht vollbracht.«
Ich schaue in den Spiegel und sage mit ernster Miene: »Vier.«