Sie liefen Goldi hinterher, überquerten den Bach und kamen zur großen Wiese, auf der eine riesige, abgestorbene Eiche stand. Als die Katze sich dem Baum näherte, erwachte dieser wieder zum Leben. Frische grüne Blätter wuchsen an seinen Zweigen und duftende Blüten kamen zum Vorschein. Lili und Jessi hatten dieses Wunder schon zweimal erlebt, dennoch betrachteten sie die Eiche wieder voller Erstaunen.

Goldi blieb direkt vor dem großen Baum stehen und berührte mit ihrer Pfote jene Stelle am Stamm, an der einige Wörter eingeritzt waren.

Die Mädchen wussten, dass sie die Worte gleichzeitig und laut aussprechen mussten.

Lili und Jessi hielten sich an den Händen und sagten wie aus einem Mund: „Wald der Freundschaft!“

Wie aus dem Nichts erschien plötzlich eine kleine Tür im Baumstamm. Sie reichte ihnen bis knapp an die Schulter. Jessi griff nach dem blattförmigen Türknauf und öffnete sie. Schimmerndes goldenes Licht strömte aus dem Baum heraus.

Die Katze schlüpfte durch die Tür. Lili und Jessi folgten ihr mit geduckten Köpfen in den goldenen Schein. Die beiden Freundinnen begann es, am ganzen Körper zu kribbeln. Sie wussten, dass sie nun wieder ein kleines Stückchen schrumpften.

Als das Licht verblasste, standen sie auf einer sonnenbeschienenen Waldlichtung, die von hohen Bäumen und Blumen umgeben war.

„Die Tupfenwiese!“, rief Lili.