Als junger Mann schüchtern und gehemmt, lernte Dostojewskij erst mit über dreißig Jahren seine erste Ehefrau kennen: Maria Issajewa. »Ungeachtet dessen, dass wir miteinander recht unglücklich waren«, erinnerte sich der Schriftsteller nach ihrem Tod, »konnten wir doch nicht aufhören, einander zu lieben.« Noch zu ihren Lebzeiten begann er eine leidenschaftliche Affäre mit Apollinaria Suslowa, die zum Vorbild seiner »infernalischen« Frauenfiguren wurde. Doch die wohl wichtigste Frau in Dostojewskijs Leben war seine zweite Ehefrau, Anna, die als junge Stenographin die Bekanntschaft des damals bereits berühmten Schriftstellers machte und bald zu einer unersetzlichen Mitarbeiterin, seiner Verlegerin und späteren Biographin wurde.
Mit anderen außergewöhnlichen und starken Frauen hatte Dostojewskij enge freundschaftliche Beziehungen, u. a. mit der Frauenrechtlerin Anna Filossofowa und mit Sofja Andrejewna Tolstaja, der Hausherrin eines der führenden Salons in Sankt Petersburg.
Auf der Grundlage von Erinnerungen, Briefen, Tagebüchern und neuen Forschungen beleuchtet diese Biographie erstmals, wie die Frauen Dostojewskijs Leben, seine Ansichten über die Rolle der Frau in der Gesellschaft sowie die weiblichen Figuren in seinen Werken beeinflusst haben.

Ursula Keller hat Slavistik und Germanistik studiert; zahlreiche Forschungsaufenthalte in Russland. Sie lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin.

Natalja Sharandak wurde in Kiew geboren; Studium der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste in Leningrad. Sie lebt als freie Autorin seit 1992 in Berlin.

Im Insel Verlag sind außerdem erschienen:
Sofja Tolstaja. Ein Leben an der Seite Tolstojs (it 3645)
Iwan Turgenjew und Pauline Viardot. Eine außergewöhnliche Liebe (2018)
Madame Blavatsky. Eine Biographie (2013)