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«Wenn wir noch was im Ferienheim im Thüringer Wald kriegen können, sollten wir das machen», sagte Birgit. «Und wenn es geht, hab ich mir gedacht, sollten wir uns vielleicht auch endlich mal um einen Bungalow bewerben. An der Hohenwarte hab ich gedacht. Oder? Was denkst du?» Sie deckte den Tisch, an dem Otto schon saß. Die Kinder waren lärmend in ihrem Zimmer zu hören. «Wieso schafft es Rudi eigentlich immer, da oben was zu kriegen? Der ist doch nur …» Sie sah Otto an, der sich eine frisch aufgeschnittene Wurstscheibe von dem Teller nahm, den Birgit gerade auf den Tisch stellte.
«Lass das doch», sagte sie und zog einen Mundwinkel hoch. «Wir sagen den Kindern immer, dass wir zusammen anfangen.»
«Ich hör ja auch schon auf.» Otto leckte sich die fettigen Finger demonstrativ ab. «Rudi kriegt in der HO
-Gaststätte eben
immer seine Sachen, nicht nur das Bier. Wir haben ja auch was davon. Und er ist … Er hat eben sehr gute Kontakte.»
«Mögen tu ich ihn ja nicht, den Rudi. Er guckt immer so komisch.»
«Wie meinst du das?»
«Na, du weißt schon. Wie Männer eben manchmal gucken.» Birgit war in der Küche und schnitt Brotscheiben auf der Maschine ab.
Otto hatte die Hand schon über dem Wurstteller, zog sie aber zurück, als Birgit wieder hereinkam.
«Als ob andere Frauen keine Brüste hätten. Was muss er dann immer auf meine starren?»
Otto guckte Birgit in die Augen, dann auf ihre Brüste, dann wieder in ihre Augen.
«Du nimmst mich nicht ernst.»
«Doch. Ich nehme dich natürlich ernst. Ich starre ja auch gern auf … Ich meine, ich gucke mir die ja auch gern an.»
«Das ist was anderes. Du bist mein Mann.»
«Schon.»
«Hol die Kinder.»
«Mach ich. Ich mag ihn eigentlich auch nicht.»
«Rudi?»
«Hmhm. Aber es ist manchmal einfach nützlich, sich mit solchen Leuten gutzustellen.»
Birgit stand mit beiden Händen auf den Tisch gestützt. «Wegen dem Bier?»
«Ja», Otto dachte nach, war aber gerade nicht in der Lage, zwei und zwei zusammenzuzählen, zu müde, zu hungrig. Bei Rudi hatte er so ein Gefühl. Wen der alles kannte, und was der alles kriegte. «Auch deshalb.»
Birgits Gesicht war eine Frage.
«Ich weiß es nicht. Irgendwas sagt mir einfach, dass es gut
ist, den auf seiner Seite zu haben. Ich kann das auch nicht besser sagen. Verstehst du, was ich meine?»
«Ich versuche es. Holst du endlich die Kinder?»