Glossar

Bundes-Klimaschutzgesetz
Mit dem Gesetz wurden 2019 zum ersten Mal die Klimaschutzziele Deutschlands festgelegt. Es sieht eine Minderung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 und eine Klimaneutralität bis 2050 vor. Für die einzelnen Sektoren Energie, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft gibt das Gesetz jeweils maximale Emissionsmengen vor.
CO2-Äquivalente
Die bedeutendsten Treibhausgase in Deutschland sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Ozon (O3) und Wasserdampf (H2O). Damit nicht jedes Treibhausgas einzeln betrachtet werden muss, wird die Wirkung der verschiedenen Gase umgerechnet in die Wirkung, die CO2 auf das Klima hat, und als CO2-Äquivalente angegeben.
CO2-Düngeeffekt
Durch eine erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre beschleunigt sich theoretisch auch das Pflanzenwachstum. Dieser Effekt darf allerdings nicht überschätzt werden, da er immer auch mit negativen Folgen des veränderten Klimas einhergeht, sodass kein netto-positiver Effekt erzielt wird.
CO2-Senken
Technologische Mechanismen oder natürliche Prozesse, die dazu beitragen können, CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entziehen und zu speichern.
Emissionen
Die von einer Quelle (Emittent) ausgehende Freisetzung von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen in die Atmosphäre. Emissionen sind zum einen natürlichen Ursprungs (zum Beispiel durch vulkanische Aktivitäten, Waldbrände, Sümpfe, Permafrostböden) und werden zum anderen durch den Menschen verursacht (zum Beispiel Feinstaub, CO2 unter anderem aus dem Verkehr und der Energieerzeugung oder Methan aus der Tierhaltung). Emissionen in der Erdatmosphäre, die die Energiebilanz der Erde beeinflussen und damit den sogenannten Treibhauseffekt bewirken, werden als Treibhausgase bezeichnet.
Energieträger
Stoffe oder Körper, in denen Energie mechanisch, thermisch, chemisch oder physikalisch gespeichert ist und die für die Energiegewinnung oder den Energietransport nutzbar gemacht werden können.
Klimaneutralität
Wird erreicht, wenn nur noch so viele Treibhausgase emittiert werden, wie durch die Natur oder andere CO2-Senken aufgenommen werden können, und das Klima in Summe nicht mehr von menschlichen Aktivitäten beeinflusst wird.
Kohlendioxid-Speicherungsgesetz
Das Gesetz dient der Gewährleistung – zunächst bedeutet das die Erforschung, Erprobung und Demonstration – einer dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid in unterirdischen Gesteinsschichten.
Kyoto-Protokoll
Das 2005 in Kraft getretene und 2020 ausgelaufene Abkommen der Vereinten Nationen stellte weltweit den ersten völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zur Eindämmung des Klimawandels dar. Es schreibt vor, dass die Industriestaaten rund fünf Prozent weniger Treibhausgase emittieren sollen als noch im Jahr 1990.
Pariser Abkommen
Während der Weltklimakonferenz in Paris einigten sich am 12. Dezember 2015 195 Vertragsparteien – darunter auch Deutschland und die Europäische Union – darauf, ihren Treibhausgasausstoß zu verringern. Bei der ersten weltweiten Vereinbarung dieser Art wurden folgende Hauptziele vereinbart: die langfristige Beschränkung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, möglichst auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen globalen Durchschnittstemperatur; die Senkung der Emissionen sowie die Anpassung an den Klimawandel; die Lenkung der Finanzmittel im Einklang mit Klimaschutzzielen sowie die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels.
Photosynthese
Bei dem chemischen Prozess nehmen Pflanzen Licht, Wasser und CO2 auf, um die Stoffe weiterzuverarbeiten und umzuwandeln. Dabei setzen sie neben Glucose (Zucker) auch den Sauerstoff frei, den wir Menschen und die Tiere zum Atmen benötigen.
Reboundeffekt
Das auch als Bumerangeffekt bezeichnete Phänomen, wenn bei der Durchführung einer Effizienzmaßnahme die theoretisch erwarteten Einsparpotenziale nicht erreicht werden. Der Reboundeffekt wird in der Regel als prozentuale Abweichung des tatsächlichen vom erwarteten Einspareffekt angegeben. Je größer die Differenz zwischen der zuvor erwarteten und der tatsächlichen Einsparung ausfällt, umso größer ist der Reboundeffekt.
Rezyklat
Auch als recyceltes Plastik bezeichneter, wiederverwerteter Kunststoff, der von Privathaushalten oder Gewerbetreibenden mindestens einmal entsorgt wurde und anschließend als Sekundärrohstoff für die Herstellung neuer Produkte genutzt wird.
Weltklimarat – Intergovernmental Panel on Climate Change
1988 gegründet, trägt die Einrichtung der Vereinten Nationen in Fachkreisen regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewertet ihn aus wissenschaftlicher Sicht. Der Weltklimarat erarbeitet Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Klimapolitik, indem er unterschiedliche Handlungsoptionen aufzeigt, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder Handlungsempfehlungen zu geben.