Ein halbes Jahr danach.
Er ging in sein Zimmer und sah aus dem Fenster. Die Therapiesitzung hatte sich in die Länge gezogen. Der junge Psychologe tat ihm fast leid. Die gemeinsamen Stunden waren Zeitverschwendung für sie beide und langweilten ihn. Die Gitter vor den Fensterscheiben nahm er nicht wahr. Draußen war es schon dunkel, doch er hörte den Regen und roch die feuchte Luft. Er seufzte. Wenn das Wetter umschlug, schmerzte die Narbe am Bein, wo sie ihm die Kugel herausgeholt hatten. Es störte ihn nicht. Er hatte so viel Schlimmeres erlebt. Er legte sich auf den Rücken in das schmale Bett und starrte an die Zimmerdecke. Seine Mission war erfüllt und er spürte eine tiefe innere Ruhe und Zufriedenheit. Sie würden ihn nicht mehr quälen, dafür hatte er gesorgt. Er dachte an seine Mutter.
„Siehst du, alles ist gut. Aus deinem Jungen ist ein starker, mächtiger Mann geworden.“
Seine Prinzessin sah von der Fensterbank aus zu ihm herunter. Auch dieses Mal war sie ihm als Einziges geblieben. Nach einigen Minuten löschte er das Licht und drehte sich auf die Seite.
Er hatte keine Albträume mehr.