Kapitel 5

Geschenke des Himmels

N un haben wir über Gedanken, unsere Überzeugungen, über Emotionen und Handlungen gesprochen, doch welches dieser Mosaiksteinchen kommt zuerst? Wo beginnt der Zyklus? Was inspiriert unsere Gedanken, die sich dann in Dinge verwandeln, die unsere Emotionen hervorrufen, auf deren Basis wir Urteile fällen, Überzeugungen formulieren und schließlich unsere nachfolgenden Gedanken, Emotionen und Handlungen hervorbringen? Welches ist das erste Glied in der Kette?

Im dritten Kapitel, »Emotionen«, habe ich behauptet, dass am Anfang ein von Gott (oder der göttlichen Intelligenz) empfundener gewaltiger Wunsch stehen muss, damit Raum und Zeit Wirklichkeit werden konnten. Die Antwort lautet also: An erster Stelle steht der Wunsch; er geht allem voraus, und wir sind aus ihm entstanden. Und hier sind wir nun, Teil dieses göttlichen Wunsches, und sollen mit unserem Schöpfertum und unserem Sehnen unseren Traum auf eine neue Ebene führen. Und wir sind dazu fähig, weil wir mit einem freien Willen und der Macht über unsere Gedanken ausgerüstet wurden.

Der Traum: Er lebt und es geht ihm gut

Manche unserer Träume sind angeboren, andere hingegen erschaffen wir im Verlauf unserer Lebensreise selbst. Die angeborenen Träume, die wie ein Implantat in unserer Seele sitzen und ebenso sehr ein Teil von uns sind wie unsere Persönlichkeit, haben ihren Ursprung außerhalb unseres Bewusstseins. Viele sind der Meinung, dass wir spirituelle Wesen sind, die sich als Menschen verkörpert haben, und dass wir aus der Unendlichkeit unseres spirituellen Selbst in Form von Träumen und Sehnsüchten ebenso wie durch instinktive Eingebungen und Impulse Führung erfahren – unser Gefühl hilft uns, den Weg zu finden.

Das Gefühl, dieses Geschenk des Himmels , ist mehr himmlischen Ursprungs als zum Beispiel unsere Gedanken, Emotionen und unsere Handlungen. Denn diese sind häufig ein Nebenprodukt unserer Erfahrungen. Sie entwickeln sich aus unseren Reaktionen auf Ereignisse und Umstände, die wir selbst erschaffen. Unser Gefühl hingegen – und hier meine ich Intuitionen und Impulse, die aus unseren Sehnsüchten erwachsen, und nicht Emotionen – gelangt zu uns wie ein Geschenk des Himmels. Es ist deshalb ein Geschenk, weil es seinen Ursprung außerhalb unseres normalen Bewusstseins hat, nicht außerhalb von uns selbst, sondern in unserem tiefsten Inneren, das unabhängig von der physischen Welt existiert, in der wir leben.

Selbstverständlich gibt es, da Raum und Entfernungen reine Illusion sind, nicht wirklich eine Trennung zwischen unserem spirituellen und unserem physischen Selbst. Doch da wir uns so sehr auf die »Wirklichkeit der Dinge« konzentrieren, haben wir die Ausbildung und Verfeinerung unserer spirituellen Fähigkeiten sehr vernachlässigt. Sobald wir jedoch anfangen, unsere spirituelle Sicht zu schulen, kommen wir unserem höheren Selbst in all seinen Facetten näher und damit auch der magischen Quelle in uns, die unser Bewusstsein hervorbringt.

Unmittelbares Wissen

Das sprichwörtliche »Bauchgefühl«, unsere Impulse und Intuitionen sind Formen unmittelbaren Wissens wie auch die »spontane Erleuchtung«. Sie alle haben ihren Ursprung in unserem höheren Selbst. Unsere Eingebungen sagen uns die Wahrheit über unsere Wirklichkeit und die Dramen, die wir gerade ins Leben rufen. Sie gleichen dem Blick durch unser ganz privates Fenster auf unseren »göttlichen Geist«, und dieser Blick wird uns oft gerade dann gewährt, wenn wir es am wenigsten erwarten. Indem wir uns jedoch darin üben, diese Fenster zu öffnen, können wir uns die dahinter verborgene Weisheit zunutze machen.

Da wir nun einmal spirituelle Wesen sind, denen keine Grenzen auferlegt wurden, und da Raum tatsächlich nichts als Illusion ist, befinden wir uns wirklich überall gleichzeitig. Unser Bewusstsein erstreckt sich bis in die am weitesten entfernte Ecke des Raumes und schließt jedes Atom und Molekül auf unserem Planeten Erde ein.

In diesem Augenblick, in dem du dieses Buch liest, bist du im wahrsten Sinne des Wortes mit Menschen verbunden, die ihr Leben in China, Italien und Saudi-Arabien führen – mit jedem, überall, immer . Manche Autoren und Tierverhaltensforscher haben die Spitze des Eisbergs berührt, als sie ein Phänomen beschrieben, das inzwischen unter dem Namen »Prinzip des hundertsten Affen« bekannt ist und noch immer heiß debattiert wird. Ihnen zufolge verbreitet sich erlerntes Verhalten unmittelbar von einer Affengruppe zu allen übrigen Mitgliedern dieser Gattung, sobald eine kritische Anzahl überschritten wird. Verallgemeinernd bedeutet dies, dass es zu einer paranormalen Verbreitung einer Idee oder Fertigkeit innerhalb einer Bevölkerung kommt, wenn ein bestimmter Teil dieser Bevölkerung von dieser Idee erfahren oder die Fertigkeit erworben hat. Dieses Phänomen ist nicht nur auf die Gegenwart beschränkt, sondern erstreckt sich in alle Ewigkeit, in die Vergangenheit und Zukunft. Wir alle sind eins, und wir alle sind direkt an alles Wissen und alle Fakten in allen Zeiten und an allen Orten, in Vergangenheit und Zukunft angeschlossen. Und dieses Wissen verschafft uns den Zugang zu unendlicher Weisheit – es sei denn, wir denken oder glauben, es verhalte sich anders. Wenn wir zum Beispiel überzeugt sind, »nur« Menschen zu sein, die nicht mehr wissen können, als ihnen beigebracht wurde oder was sie am eigenen Leib erfahren haben, dann bringen wir diese Quelle der Einsichten zum Versiegen.

Unsere Verbindung mit dem Unendlichen macht uns zu übersinnlichen Wesen, auch wenn einige Menschen den Zugang leichter finden als andere. Dein Zugang zur unendlichen Weisheit beginnt mit deiner Erkenntnis, dass sie dir bereits zur Verfügung steht. Fast immer glauben wir uns so verhalten zu müssen, als wüssten wir nichts (und die Gesellschaft und unsere Überzeugungen bestärken uns darin). Nur, wenn wir unser Wissen »beweisen« können oder wir es uns auf intellektuellem Weg angeeignet haben, in der Regel von einer Quelle außerhalb von uns selbst, ist es glaubwürdig. Doch der Beweis für das Gegenteil sind deine eigenen zahlreichen Erfahrungen mit unmittelbarem Wissen. In den Augenblicken, in denen du deine eigenen, ganz persönlichen Offenbarungen erlebst, verwandelst du dich übergangslos vom Fragenden zum Wissenden.

Wir alle bedienen uns im Lauf unseres Lebens unserer Verbindung zum göttlichen Geist. Du kannst dir deine Erfahrung mit dieser Verbindung bewusstmachen, indem du dich fragst, woher deine Gedanken, Erinnerungen oder Ideen eigentlich kommen.

Hier eine kleine Übung.

Während du diese Worte liest, hole tief Luft, halte den Atem an und lass dann die Luft wieder ausströmen.

Sobald du dich ruhig und entspannt fühlst, kehre in Gedanken zurück zu einem Ereignis in deiner Kindheit, das stattfand, bevor du ungefähr zehn Jahre alt warst.

Hat es geklappt? Nun, wo hat diese Erinnerung ihren Ursprung? Bestimmt glaubst du nicht, dass sie im physischen Sinne irgendwo in deinem Gehirn eingelagert ist. Diese Erinnerung ist von deiner spirituellen Essenz aufbewahrt worden. Und indem du sie in der Gewissheit, dass du es kannst , herbeirufen wolltest , hast du sie in den gegenwärtigen Augenblick geholt.

Jetzt erinnere dich an etwas, das gestern irgendwann im Verlauf des Tages stattgefunden hat.

Fertig? Nun hast du wieder etwas an die Oberfläche geholt. Woher ist es gekommen? Vor wenigen Augenblicken war es noch nicht da. Und ist dir schon einmal aufgefallen, dass dir, wenn du über ein zurückliegendes Ereignis nachdenkst, nach und nach mehr und mehr Einzelheiten dazu einfallen und in dein Bewusstsein geschwemmt werden?

Noch eine Übung.

Erinnere dich jetzt an die Bauweise und die Werkzeuge, die beim Bau der Pyramide von Gizeh verwendet wurden.

Was ist geschehen? Gerade eben noch hast du dich deiner direkten Leitung bedient, aber nun versagt sie. Man hat uns beigebracht, dass wir die Antwort nicht kennen können , weil wir nicht dabei waren, als die Pyramiden in den Himmel wuchsen. Und doch können wir intuitiv wissen, dass unser Gedächtnis nicht irgendwo körperlich in unserem Gehirn sitzt, und wir können wissen, dass »wir alle eins sind«. Aber wenn wir alle eins sind, durch alle Zeiten und Räume, befände sich dann nicht ein Teil von uns in Ägypten beim Bau der Pyramiden? Meiner Meinung nach ist diese Aussage wahr. Wir haben nur noch nicht gelernt, uns des »Muskels«, der uns solche Einblicke verschafft, zu bedienen und ihn zu trainieren. Unser Zweifel hält uns davon ab, die bewusste Intention zu erzeugen, die die Voraussetzung für intuitives Wissen ist. Und doch geschieht bei sogenannten »Astralprojektionen« und bei bestimmten Formen der »Hellsichtigkeit« nichts anderes.

Xenoglossie ist die Fähigkeit, eine fremde Sprache zu sprechen, ohne sie je gelernt zu haben. Das Phänomen tritt typischerweise unter Hypnose auf. Doch weil solche Geschichten sich nicht mit den gegenwärtigen Überzeugungen unserer Kultur decken, machen sie nie Schlagzeilen. Lieber vermutet man, dass die hypnotisierte Person irgendwann früher einmal mit dieser Sprache konfrontiert gewesen sein muss, und dabei belässt man es. Es spielt keine Rolle, dass immer wieder von solchen Sachverhalten berichtet wird, genauso übrigens wie von Erinnerungen an frühere Leben, außersinnlichen Wahrnehmungen und von anderen paranormalen Erscheinungen. Die weitere Erforschung solcher Phänomene kommt nicht in Frage, weil die Überzeugungen unserer Gesellschaft es uns nicht gestatten, die Möglichkeit eines spontanen Wissenserwerbs auch nur in Betracht zu ziehen. Hemmende Überzeugungen weisen alle Beweise für Umstände und Ereignisse von der Hand, die sich nicht mit ihnen decken, also wird die Sache fallengelassen. Doch in Wahrheit ist alles Wissen und alle Weisheit jedem von uns jederzeit und unmittelbar zugänglich, vorausgesetzt wir verabschieden uns von denjenigen unserer Überzeugungen, die uns am Zugriff darauf hindern.

Der Beweis für das Gegenteil sind deine eigenen zahlreichen Erfahrungen mit unmittelbarem Wissen. In den Augenblicken, in denen du deine eigenen, ganz persönlichen Offenbarungen erlebst, verwandelst du dich übergangslos vom Fragenden zum Wissenden.

Mein Ziel, all dies hier zu erörtern, ist es nicht, dich in einen Zustand zu katapultieren, in dem du jetzt sofort alles weißt oder in fremden Zungen sprichst. Ich will dir vielmehr helfen, dich auf deine Geschenke des Himmels einzustimmen, damit du dein Leben verbesserst, Veränderung herbeiführst und deine Träume lebst – zum Glück glaubt unsere spirituell zurückgebliebene Gesellschaft wenigstens schon an die Realisierbarkeit dieses letzten Punktes.

Kreativität: unser Bindeglied zum göttlichen Geist

Kreatives Denken hat seinen Ursprung in der Fähigkeit eines Menschen, das Vertrauen allein auf den rationalen Verstand auszuschalten und stattdessen direkt auf die göttliche Intelligenz zuzugreifen. Tatsächlich sind wir alle im höchsten Maß kreativ, doch aufgrund der uns einschränkenden Überzeugungen verwehren wir unserer Kreativität oft genug den freien Fluss.

Kreativ zu sein ähnelt einem Geburtsprozess. Plötzlich wird etwas erschaffen, was es nie zuvor gegeben hat und was hinfort und für alle Zeit der Verwendung durch alle offensteht.

Als meine Mutter, mein Bruder Andy und ich ein paar Jahre im T-Shirt-Geschäft waren, erklärten uns unsere Vertreter und die Grossisten, dass wir unbedingt etwas mit Delphinen im Angebot haben müssten. Wir erfüllten ihnen den Wunsch, doch unser Design fiel durch. Wir machten einen neuen Versuch. Diesmal hatte Andy seine Sache großartig gemacht, doch der Text, den wir den Delphinen dazustellten, geriet uns zu salbungsvoll. Da wir jedoch den Termin einhalten mussten und darüber hinaus noch andere Verpflichtungen hatten, entschieden wir, die Sache mit dem schwachen Text in Druck zu geben. Doch als ich am Abend das Büro verlassen wollte, war mir mit einem Schlag klar, dass auch dieses T-Shirt floppen würde, wenn der Text so bliebe. Da kein anderer da war, um den Text zu schreiben, beschloss ich, es zu versuchen. Ich kann es mir bis heute nicht erklären, aber ich war mir sicher, dass ich etwas Besseres zuwege bringen würde.

Nach einer Stunde hatte ich das Problem gelöst und trotz meines vorauseilenden Selbstvertrauens war ich über das ausgezeichnete Ergebnis geradezu erschüttert. Ich hatte alles hinbekommen: eine knappe Botschaft mit überzeugenden Reimen und gutem Rhythmus. Ich war mir sicher gewesen, dass es mir gelingen würde, doch welchen Inhalt der Spruch haben oder wie ich ihn zustande bringen würde, davon hatte ich keine Ahnung. Meine Konzentration, Intention und Erwartung, die sichtbar wurden, indem ich zur Tat schritt, den Stift aufs Papier setzte und einfach loslegte, förderten aus dem Pool göttlicher Intelligenz den »Gedanken« zutage, der bis heute unser beliebtestes T-Shirt ziert. Innerhalb weniger Jahre verkauften wir nahezu hunderttausend T-Shirts damit und noch dazu Kaffeebecher, Grußkarten und alles Mögliche andere in jeden Winkel der Welt. Die Magie konnte wirken, als ich mich auf das Endergebnis einließ und mich von der Fähigkeit meines Gehirns verabschiedete, die Sätze entsprechend knackig formulieren zu müssen. Ich war mir meiner Intention sicher, glaubte an ihre Umsetzung und wurde aktiv, indem ich den Stift in die Hand nahm. Irgendeine Magie ließ mich beiseitetreten, damit die Details sich um sich selbst kümmern konnten, während ich lediglich bei meiner Vision davon blieb, was ich zu erreichen hoffte.

Kreativität ist ein weiterer schlagender Beweis dafür, dass wir keineswegs auf unsere physische Existenz beschränkt sind, sondern sogar Einsichten, Antworten und Lösungen aus dem nichtphysischen Reich beziehen können, um damit unser Abenteuer in Raum und Zeit zu optimieren.

Mediale Durchsagen und automatisches Schreiben: Ausdruck des höheren Selbst

Ein weiteres Beispiel für unsere angeborene Verbindung zu unserem höheren Selbst sind gechannelte Texte. Falls du nicht weißt, was das ist: Es gibt Menschen, die in Trance gehen und sich als sogenannte Channel oder Medien für einen anderen Teil ihres Seins oder sogar für eine andere Persönlichkeit zur Verfügung stellen können. Bekannte Beispiele sind Jane Roberts, auf die das Seth -Material zurückgeht, J. Z. Knight, der Ramtha channelte, und Esther Hicks, durch die Abraham spricht. Bei all diesen Beispielen sind die Durchsagen von solch hervorragender Qualität, dass sie praktisch unverändert zwischen zwei Buchdeckeln veröffentlicht werden konnten.

Kreativität ist ein weiterer schlagender Beweis dafür, dass wir keineswegs auf unsere physische Existenz beschränkt sind, sondern sogar Einsichten, Antworten und Lösungen aus dem nichtphysischen Reich beziehen können.

Andere werden durch automatisches Schreiben zum Kanal. Gespräche mit Gott von Neale Donald Walsch und Die Möwe Jonathan von Richard Bach sind zeitgenössische Beispiele. Die Autoren behaupten, dass ihr Stift praktisch von selbst zu schreiben angefangen habe oder dass ihr Buch das Produkt des Diktats eines nicht abreißenden Stroms von Worten gewesen sei, der wohlgeordnet durch ihren Kopf rauschte. Auch hier ist irgendeine textliche Bearbeitung überflüssig; der erste Entwurf deckt sich mit dem endgültigen Manuskript. Ob nun gesprochen oder geschrieben, beides sind Beispiele für gechannelte Texte und unsere Verbindung mit dem Unendlichen. Meiner Meinung nach kann es keinen Zweifel geben, dass jeder Mensch dieser Art Kommunikation fähig ist.

Ja, ich glaube sogar, dass wir alle ununterbrochen und jeden Tag unseres Lebens damit zu tun haben – nicht unbedingt mit anderen Persönlichkeiten, doch auf jeden Fall mit übergeordneten Bereichen unserer selbst – unseren Eingebungen und Intuitionen. Ich möchte zwar nicht behaupten, dass ich irgendwelche Erfahrungen gemacht habe, die auch nur annähernd dem gleichen, was diese Leute an Durchsagen bekommen haben. Aber ich kann mich nur über den Prozess der Kreativität wundern, ob es nun um Geschriebenes, Gedachtes oder Errechnetes geht, denn immer frage ich mich: »Woher kommt das alles bloß? Wo hat mein Bewusstseinsstrom seinen Ursprung?« Zwar sind wir alle physische Geschöpfe, doch unsere Gedanken können unmöglich ein Produkt unseres Gehirns sein (wenn überhaupt, dann werden sie von ihm verarbeitet). Unser physischer Körper übersetzt unsere spirituelle Energie für eine physische Welt, die nur aufgrund unserer göttlichen Anbindung an das Unendliche besteht.

Nun möchte ich aber doch zur Vorsicht mahnen, wenn es um gechanneltes Material geht. Nur weil diese Art Information ihren Ursprung jenseits von Raum und Zeit hat (was übrigens auf jegliche Information zutrifft), heißt das nicht, dass sie immer präzise oder auch hilfreich ist. Ich habe gechannelte Texte gelesen, die ich als äußerst primitiv, entwürdigend und negativ empfand. Ein jeder muss also selbst für sich erkennen, was stimmig ist. Am besten gelingt dies, wenn wir unserem Bauchgefühl folgen. Falls dir irgendwelche Information – ob gechannelt oder nicht, meine eigenen Worte hier eingeschlossen – komisch vorkommt, dann vergiss sie ganz schnell. Du musst dein eigener Moderator und Filter für all die Informationen da draußen sein, ganz egal, aus welcher Quelle sie stammen.

Auch wenn nicht alles gechannelte Material zwangsläufig nützlich ist, so beweist sein Vorhandensein doch, dass es jenseits von Raum und Zeit noch mehr gibt. Außerdem zeigt es, dass nicht alles Wissen auf Ereignisse in Raum und Zeit zurückgeführt werden kann, wie man uns fälschlicherweise beibringt. Wir müssen uns nicht ausschließlich auf unseren logischen Verstand verlassen, um aus den Aufgaben und Herausforderungen schlau zu werden, mit denen wir es zu tun haben. Indem wir Intuition und Bauchgefühl, Kreativität und Instinkt mit einbeziehen, gelingt es uns besser, den Erfordernissen des Lebens zu begegnen.

Lass deinen brennenden Wunsch die Welt entflammen

Wir sind nicht nur hier, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen und um zu überleben; der ursprüngliche große Wunsch, der Raum und Zeit hervorgebracht hat, sah nicht vor, dass wir lediglich mit plus minus null abschließen sollten. Wir sind hier, um Freude zu haben und glücklich zu sein, um uns zu entfalten und zu wachsen. Das ist aber nur möglich, wenn wir den einzigartigen Interessen und Herzenswünschen nachgehen, die jeder Mensch individuell für sich besitzt. Unsere Wünsche sind Geschenke, und als solche müssen wir sie auch wertschätzen. Sie sind das, was unserem Dasein Leben einhaucht; was uns inspiriert und uns unser tatsächliches Potenzial erahnen lässt. Auch unsere Wunschträume sind Geschenke, und sie sind weit bemerkenswerter, als wir glauben. Sie sind für uns maßgeschneidert, basieren gleichermaßen auf dem, was wir uns wünschen und wonach unsere Seele sich sehnt, ziehen alles in Betracht, damit wir wachsen können – unsere Bildung, unsere Neigungen, unsere Begabungen, unsere Aussichten und unsere Stärken. Und noch besser als das versprochene Ziel ist die Reise durch die Meere und Landschaften des Lebens, die uns inspirieren, denn sie eröffnen zahllose Möglichkeiten für den Austausch mit anderen, unglaubliche »Fügungen« und wunderbare »Zufälle«. Aber du weißt ja, es gibt weder Fügungen noch Zufälle; unsere Gedanken haben sie erschaffen und jonglieren mit den Mitspielern und Umständen unseres Lebens, damit wir tatsächlich auch das erhalten, was wir erdacht haben.

Deine Träume schöpfen auf dem Weg zu ihrer Erfüllung aus dem Unendlichen. Nur wenn du ihre Verwirklichung mit Leib und Seele anstrebst, kannst du der Welt alles geben, was in dir steckt, und deinen ureigensten Sehnsüchten gerecht werden. Hätte denn Thomas Edison sich den Unterdrückten so widmen können, wie Mutter Teresa es tat? Hätte Albert Einstein die Errettung der Menschheit predigen können, so wie Martin Luther King? Hätte Abraham Lincoln Autos bauen können wie Henry Ford? Diese Persönlichkeiten sind dir nur deshalb ein Begriff, weil sie ihren Leidenschaften, ihren angeborenen Neigungen und ihrer inneren Stimme gefolgt sind. Obwohl wir es manchmal für selbstsüchtig halten, wenn jemand unbedingt seine Träume verwirklichen will, profitiert doch die Mehrheit immer und manchmal über Generationen hinweg von den – wie Richard Bach sie nennt – »auf göttliche Weise egoistischen Seelen«, die darauf bestehen, nach ihrer eigenen Fasson glücklich zu werden.

Unsere Träume und Sehnsüchte sind ebenso einzigartig wie unsere Fingerabdrücke. Nicht ohne Grund sind unsere Träume so verschieden: So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass jeder von uns die Abenteuer und Lektionen findet, die ihn am meisten bereichern. Nicht jeder will Arzt werden oder schön sein oder – glaub es oder nicht – ein leichtes, angenehmes Leben führen. Es gibt keine zwei Menschen, die sich genau dasselbe wünschen. Nicht anders verhält es sich, wenn wir unseren Urlaub buchen: Die einen wollen sich am liebsten entspannen und so wenig wie möglich tun, während andere sich in unterschiedlichem Maß nach Risiko und Herausforderung sehnen.

Der ursprüngliche große Wunsch, der Raum und Zeit hervorgebracht hat, sah nicht vor, dass wir lediglich mit plus minus null abschließen sollten.

Wenn wir unsere Träume als leichtfertig oder selbstsüchtig aufgeben oder wenn wir sie durch die idealisierten, vorherrschenden Träume des Mainstream ersetzen – die nicht wirklich die unseren, aber dafür praktischer, leichter zu verwirklichen und erprobter sind –, dann hemmen wir unser Wachstum und unser Glück.

Leider kommt diese Verwechslung andauernd vor, wenn man uns nämlich »zu unserem eigenen Besten« in die vermeintlich »richtige« Richtung zu lenken versucht. Zwar handeln Gesellschaft oder Familie meist mit bester Absicht, doch niemand kann dich jemals so gut kennen wie du dich selbst. Niemand kann wissen, was dich erfüllt oder was dich antreibt; kein anderer kann deine Instinkte und Impulse wahrnehmen; und niemand als du selbst kann wissen, welche Potenziale und Talente in dir schlummern.

Zurück auf den richtigen Weg

Falls du dich gerade mitten im Leben auf einem Pfad befindest, den dir andere und deine dich einschränkenden Überzeugungen aufgeschwatzt haben, und falls du meinst, so weit vom Weg abgekommen zu sein, dass du keine Ahnung hast, wer du bist und über welche Potenziale du verfügst, dann stellst du dir vermutlich eine der häufigsten Fragen aller Zeiten: »Was soll ich eigentlich mit meinem Leben anfangen?« An diesem Punkt im Leben angelangt zu sein ist kein Vergnügen. Ich weiß es, auch ich war einmal dort. Zum Glück ist es viel leichter, diesen Punkt hinter sich zu lassen, als es den Anschein hat.

Nachfolgend ein paar Gedanken, die dich zurück auf den richtigen Weg bringen sollten:

1. Sei du selbst. Das wird dir zwar nicht gefallen, aber es gibt nicht die eine Antwort auf deine Frage, was du mit deinem Leben anfangen sollst. Natürlich hört sich das abgedroschen an, wenn man sagt, dass jeder seine ganz und gar eigene Rolle spielen muss – eine besondere Nische füllen muss, die kein anderer jemals füllen könnte. Aber diese Rolle oder Nische ist tatsächlich genau so, wie sie ist, weil du bist, wie du bist .

Sei einfach der Mensch, der du bist, unabhängig davon, welchen Beruf du ergreifst. Aus spiritueller Sicht ist dein Bewusstsein – deine Existenz – einzigartig, und allein darum geht es. Es ist wirklich völlig gleichgültig, welchen Beruf du ausübst, solange du dabei du selbst bist. Und indem du dir selbst treu bist, wirst du durch deine natürlichen Neigungen und Impulse automatisch darauf stoßen, womit du die Welt am meisten bereichern kannst.

2. Kümmere dich um das, was gerade ansteht. Wenn du dich fragst, was du mit deinem Leben anfangen sollst, dann mach dir zuerst klar, dass der Punkt, an dem du dich befindest, etwas zu bedeuten hat und dass es einen Grund dafür gibt, warum du gerade dort bist. Das heißt nicht, dass dieser Grund tiefgreifend sein muss, und auch nicht, dass du dort bleiben musst, wo du bist – wo immer es ist. Es heißt, dass dieser Punkt dein Ausgangspunkt ist. Und es heißt, dass du genau da bist, wo du sein sollst. Blick also nicht zurück und bezweifle nachträglich irgendwelche Entscheidungen, die du in der Vergangenheit getroffen hast.

Nimm deine gegenwärtige Situation als die an, die sie ist, und gib dein Bestes, solange du dort bist. Kämpf nicht dagegen an, denn sonst wirst du dich so eng mit deinen negativen Gedanken und Gefühlen verbinden, dass du gar nicht mehr von der Stelle kommst! Akzeptiere stattdessen deine Situation, vertrau dich dem Fluss des Lebens an, zolle dir selbst Anerkennung und begreife, welchen Wert sie hat. Dann wirst du dich über alles Unangenehme, mit dem du jetzt vielleicht zu tun hast, hinwegsetzen.

Schließlich würdest du nicht die Fragen stellen und die Antworten erhalten, die du jetzt stellst und erhältst, wenn du dich nicht genau dort befändest, wo du jetzt bist.

3. Folge deiner Freude. Ob du dich nun verirrt hast oder nicht, folge immer deiner Freude . Das heißt nicht, dass das Leben eine Party ohne Ende sein soll. Freude kann aus einer zur vollen Zufriedenheit erledigten Arbeit erwachsen oder daraus, dass man seine Sache als Eltern oder Partner gut macht, oder daraus, dass man seinen Garten in Schuss bringt. Wenn du die richtige Perspektive hast, dann kann fast alles Spaß machen.

Du weißt, was dich mit Frieden und innerer Zufriedenheit erfüllt. Bestimmt erinnerst du dich daran, was dir als Kind Spaß gemacht hat. In dieser Hinsicht hast du dich vermutlich nicht sehr verändert. Denk zurück an diese Zeit. Ich selbst war am glücklichsten, wenn ich draußen sein, durch den Wald stromern, im Boot über das Wasser paddeln oder irgendetwas bauen konnte – all das begeistert mich noch immer. Durchleuchte dein Leben, und mach dich von neuem vertraut mit all dem, was dir damals Spaß gemacht hat. Freude soll deine oberste Priorität sein.

4. Fang an. Auch dann, wenn du dir nicht sicher bist, was du mit dem Rest deines Lebens anfangen sollst, mach heute deine ersten Schritte, egal in welche Richtung, Hauptsache, es hat etwas mit dir zu tun. Tu etwas. Irgendetwas ist besser als nichts. Beweg dich. Fang an, aktiv zu werden. Sei der zündende Funke. Tu einfach das, was du tun kannst. Verknüpfe deinen Arbeitsalltag und dein Wochenende mit neuen Gedanken und Schritten und beweg dich vorwärts, egal wie. Hab Geduld mit dir und erwarte nicht, über Nacht zur Erleuchtung zu finden. Sie wird kommen und sie wird dir den Weg weisen; das ist unvermeidlich. Und du kannst diesen Prozess beschleunigen, indem du dich unablässig mit dem beschäftigst, was gerade jetzt vor dir liegt.

Die schwierigste Frage

Nun, da wir so viel über unsere Träume und Wünsche gesprochen haben, sind dir bestimmt schon ein paar deiner eigenen oder wenigstens welche von anderen Leuten eingefallen, die fragwürdig sind. Was ist mit denen? Sind sie Geschenke des Himmels? Soll man sie zur Erfüllung bringen?

Zunächst einmal sei gesagt: Damit irgendetwas als fragwürdig bezeichnet werden kann, muss irgendjemand eine entsprechende Bewertung vorgenommen haben. Denke also daran, was dem einen »schlecht« erscheint, kann für den anderen sehr wohl etwas »Gutes« sein. Zum Beispiel begegnen die meisten Menschen überall auf der Welt dem Thema Geld mit äußerst gemischten Gefühlen. Für manche ist es die Wurzel alles Bösen; für andere ist es ein Ausdruck von Freiheit, Leistung und Sicherheit.

»Und was ist«, möchtest du vielleicht fragen, »wenn ein Wunsch sich negativ auf andere Menschen auswirkt?« Nun, ob andere nun negativ beeinträchtigt werden oder nicht, ist ebenfalls nur eine Frage der persönlichen Einschätzung – auch dann, wenn sie tatsächlich in Mitleidenschaft gezogen werden wie etwa, weil ihre Partnerschaft durch eine dritte Person beendet wurde. Bedeutet diese Tatsache wirklich, dass negativ Einfluss genommen wurde? Was ist mit dem Lernen, Wachsen und der Entwicklung, die immer dann stattfindet, wenn wir emotionalen Schmerz erfahren? Wenn eine Beziehung zu Ende geht, dann können die Beteiligten sich nur dann verletzt fühlen, wenn sie selbst sich so entscheiden und es zulassen, dass sie sich verletzt fühlen. Bedenke auch, dass keinem von uns etwas zustößt, es sei denn, er ist dafür bereit. Zufälle gibt es nicht, und das sogenannte Unglück ist nichts anderes als der Trittstein zu einer höheren Aussichtsplattform. Was geschieht, kann nur geschehen, weil dich deine brandneuen Gedanken in ein unbekanntes Terrain geführt haben.

Herausforderungen kommen, wenn du bereit bist, zu wachsen und zu lernen. Man kann sie als ideale Lektionen betrachten, die dich auf dem Weg zur Manifestation deiner Gedanken und Träume voranbringen. Und wenn das auf dich zutrifft, dann gilt es auch für andere.

In großen Zusammenhängen denken

Vielleicht sind deine Fragen zu »fragwürdigen« Gedanken und Wünschen noch nicht gänzlich beantwortet, doch bevor wir uns mit diesem Thema weiter beschäftigen, wollen wir zunächst ein bisschen in »großen Zusammenhängen« denken. Du sagst dir vielleicht: »Oje, es scheint, als hätte ich zu viel Macht; ich bin fähig, jemandem das Herz zu brechen oder aber ihn mit meiner Liebe zu erdrücken.« So gesehen könnte man tatsächlich meinen, dass du eine Menge Macht über das Leben anderer hast, und da stellt sich dir die Frage, wie sie denn noch ihre eigene Wirklichkeit erschaffen können, wenn du so frei darin bist, wie du dich ihnen gegenüber verhältst. Wenn man die Sache andersherum betrachtet, könntest du hingegen glauben, dass deine Mitmenschen – in Anbetracht der Tatsache, dass auch sie tun und lassen dürfen, was sie wollen – großen Einfluss auf dich nehmen können. Wie also wirkt sich all dies auf dein Recht aus, die Gestaltung deiner Wirklichkeit selbst in die Hand zu nehmen?

Nun, auch wenn wir alle gleichermaßen über einen freien Willen verfügen, dann ist doch das Morgen nicht das vermeintliche ganz und gar leere Blatt Papier. Basierend auf meinen Überzeugungen und meiner Weltsicht gibt es für mich nur eine Handvoll Richtlinien im Umgang mit anderen Menschen. Obwohl mir mein Verhalten vollkommen freisteht, kommt es für mich beispielsweise auf keinen Fall in Frage, einen anderen Menschen ins Gesicht zu schlagen. Außerdem liegt mir nichts daran, besonders gemein oder kaltherzig zu sein. Ebenso wenig würde ich unverfroren lügen oder andere in die Irre führen.

Es stimmt zwar, dass meinem Handeln keinerlei Beschränkungen auferlegt sind, dennoch ist es bis zu einem bestimmten Grad vorhersagbar – beschränkt auf eine relativ schmale Bandbreite von Wahrscheinlichkeiten, die auf meinen gegenwärtigen Überzeugungen beruht. Jeder ist in spiritueller Hinsicht zugleich überall, und weil unser Bewusstsein jeden einzelnen Menschen auf dem Planeten erreicht, wissen wir genau , welcher Art die Menschen in unserem Leben sind und welches Handlungsspektrum sie aufweisen. Falls sich dieses Spektrum auf eine Weise verändern sollte, die unseren Gedanken, Bedürfnissen und Wünschen widerspricht, dann sorgen die »Zufälle« in unserem Leben dafür, dass die Mitspieler ausgetauscht werden. Basierend auf den Gedanken, Überzeugungen und Erwartungen aller Beteiligten, treten Menschen in unser Leben und verlassen es wieder oder stehen für alle Zeiten mit uns in Verbindung. Es mag uns plötzlich und zufällig erscheinen , aber das ist es nicht.

Wer heute Bestandteil deines Lebens ist, ist es nicht zufällig. Ebenso wenig bist du per Zufall in ihrem Leben präsent. Wir alle lernen einander mit vorheriger Zustimmung näher kennen und mit dem vollständigen Wissen über die möglichen zu spielenden Rollen und ihr wahrscheinliches Ergebnis.

Um also nun zu der Frage zurückzukehren, ob unsere zweifelhaften Wüsche ebenfalls Geschenke sind, ja, das sind sie. Wünsche und Sehnsüchte sind einfach Wünsche und Sehnsüchte; sie sind weder gut noch schlecht. Aber manchmal sind sie das Ergebnis unserer Überzeugungen, die uns sagen, dass die Dinge, die wir uns wünschen, uns einen bestimmten Lohn einbringen. Doch wir alle kennen Menschen, die Dingen hinterherjagen, von denen wir wissen, dass sie sie nicht glücklich machen können; doch bis sie auf dem gleichen Wissenstand sind und ihre Überzeugungen sich verändern, werden sie die Jagd fortsetzen. Und was könnte zum Lernen besser sein, als eine Sache oder ein Ereignis zu manifestieren und so aus erster Hand zu erfahren, dass es nicht das Glück im Schlepptau hat? Zwar macht diese Lektion bestimmt keinen Spaß, aber zuletzt wird sie dir neue Einsichten bescheren, die dir deine alten Überzeugungen bisher verwehrt haben.

Träume, die aus Überzeugungen erwachsen

Am anderen Ende des Spektrums sind diejenigen unserer Träume und Wünsche, die keine Geschenke des Himmels sind, sondern ihren Ursprung in unseren Überzeugungen haben. Wie unterscheiden sich diese beiden voneinander? Eigentlich sehr wenig. Beide entstammen einer göttlichen Quelle – nämlich uns selbst im Hier und Jetzt – und auch die unseren Überzeugungen entsprungenen Träume und Wünsche treiben uns vorwärts und inspirieren uns, zu lernen, zu wachsen und glücklich zu sein.

Die beiden auseinanderzuhalten ist ein bisschen so, als würde man den Unterschied zwischen glücklichen und unangenehmen Emotionen begreifen und dabei die glücklichen als die natürlicheren betrachten, während man die unangenehmen normalerweise auf hemmende Überzeugungen und Wahrnehmungen zurückführt.

Was unsere eigenen Träume und Wünsche betrifft, so reicht es aus, einfach draufzuschauen, was sie versprechen, um so zu erkennen, ob sie durch einengende Überzeugungen belastet sind. Falls ihr Versprechen Glück, Freude und Erfüllung lautet, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass sie unter dem Einfluss hemmender Überzeugungen zustande gekommen sind. Lassen sie jedoch auf Anerkennung, Status, Rechtfertigung oder etwas Ähnliches hoffen, möglicherweise als Mittel , um Glück, Freude und Erfüllung zu erlangen, dann müssen an irgendeiner Stelle einengende Überzeugungen ins Spiel gekommen sein. Diese Art Wünsche setzt voraus, dass etwas fehlt – etwas, das nach universellem Recht jedem von uns zusteht.

Wenn du beispielsweise davon träumst, das Herz eines bestimmten Menschen zu gewinnen, damit du selbst glücklich sein kannst, dann bist du irgendwo auf der Strecke zu der hemmenden Überzeugung gelangt, dass dein Glück von der Zustimmung oder der Gesellschaft dieses Menschen abhängt, und das ist einfach falsch. Ob es dir nun gelingt, das Herz dieses Menschen für dich zu gewinnen oder nicht, du hast deine Lektion noch nicht gelernt. Dein innerer Friede und dein Glück können nicht anhaltend sein, und irgendwo tief in deinem Inneren leuchtet dir das sogar ein. Wäre es in diesem Fall nicht sogar besser, dass es dir misslingt, diese Person für dich einzunehmen, damit du dich umso stärker genötigt fühlst, das zu lernen, was du lernen musst? Kannst du anhand dieses Beispiels erkennen, dass wir, selbst wenn wir großen emotionalen Schmerz aushalten müssen, dies letztendlich zu unserem eigenen Wohl tun? Und das gilt für jeglichen derartigen Schmerz. Statt ihn zu verfluchen, solltest du ihn lieber nutzen, um deine Überzeugungen und Wahrnehmungen besser zu verstehen.

Indem du deine von Überzeugungen herrührenden Wünsche durchleuchtest und durchschaust, wie sie dich motivieren, kannst du nach und nach begreifen, warum du das, was sie versprechen, scheinbar nicht hast. Falls es das Gefühl von Freiheit ist, das du dir durch einen neuen Besitz oder durch Reichtum erhoffst, könnte es dann vielleicht sein, dass du dich im Allgemeinen eher Zwängen unterworfen und irgendwie in der Falle fühlst? Oder: Aus welchem Grund solltest du dich nach Anerkennung und Bewunderung sehnen, es sei denn, beides fehlt in deinem gegenwärtigen Leben? Stell dir diese Frage. Denn als das unsterbliche spirituelle Wesen, das du bist, bist du frei – und es ist sehr wahrscheinlich, dass du auch in der frühen Phase deines Lebens von niemandem sonst Bewunderung und Anerkennung gebraucht hast als aus dir selbst heraus. Was also ist heute anders? Wie, wann, wo und warum hast du aufgehört, dich als vollkommen richtig, liebenswert und vollständig zu empfinden?

Suchst du nach einer neuen Arbeit, weil du dir Respekt erwerben willst? Sehnst du dich nach einer romantischen Beziehung, damit du Liebe empfinden kannst? Wünschst du dir Reichtum, damit du dich mächtig fühlst oder um Verantwortung zu vermeiden? Als Erstes musst du verstehen, was du auf der emotionalen Ebene willst, dann musst du dich fragen, warum. Sollte die Antwort irgendwie anders lauten als »weil ich wachsen und Freude haben will«, dann hast du vermutlich eine Lektion zu lernen, und die beginnt damit, dass du begreifst, warum du meinst, dass dir etwas »fehlt«. Wie kommt es, dass du glaubst, dass irgendetwas in deinem Leben fehlt – dass du unvollständig bist? Stell Fragen, denn wie du jetzt erkennst, haben sich deine Überzeugungen manifestiert und Wünsche sind zutage getreten, um das empfundene Ungleichgewicht wieder ins Lot zu bringen. Das ist in Ordnung, doch wenn du deinen Wunsch nicht durchschaust, dann wird es lange dauern, bis er sich realisiert. Und außerdem, wenn dein Traum dann schließlich wahr wird, könnte es sein, dass er dir genau das nicht gibt, was du dir eigentlich erhofft hattest.

Wann immer dein Sehnen sich auf etwas richtet, das du eigentlich schon haben oder sein solltest, wie etwa Anerkennung, Gesundheit oder Liebe, dann versuche zu verstehen, wieso dir genau das plötzlich fehlt und welche deiner Gedanken und Überzeugungen dich bisher daran gehindert haben, die Erfahrung zu machen, so, wie du bist, vollständig zu sein.

Alle Antworten, die du suchst, liegen in dir selbst. Frage dich täglich, wenn dich gerade nichts ablenkt, welche Richtung du einschlagen sollst, und such die Antwort in deinen Emotionen und Gefühlen. Fühle mit deinem Herzen und deinem Geist; der »richtige Weg« wird sich immer gut und zugleich sinnvoll anfühlen. Deine Mission im Leben, dein Sinn und Zweck ist es einfach und ausschließlich, du selbst zu sein . Das geht nur, wenn du dir zuhörst – deinen Sehnsüchten und Träumen und deinen Gefühlen. Worauf sonst solltest du schließlich hören? Was sonst könnte dir etwas über dich mitteilen, als deine Gefühle?

Du bist nicht deine Gedanken. Du bist nicht deine Überzeugungen. Du bist nicht einmal deine Emotionen, auch wenn du durch alle drei viel lernen kannst. Deine Wünsche und Gefühle bringen dich dir aber immer am nächsten. Sie sind kraftvoll, sie sind einzigartig – allein und ausschließlich die deinen –, und du musst ihnen Achtung entgegenbringen. Sie weisen dir die Richtung und zeigen dir, wie erfüllt und glücklich du wirklich sein kannst. Sie führen dich auf eine Reise durch Licht und Dunkel, durch Höhen und Tiefen.

Folge deinen Träumen; du hast sie nicht umsonst und deshalb den besten Grund, sie zu verwirklichen.

Deine Gefühle kommen zu dir durch ein Fenster, das sich zur göttlichen Intelligenz öffnet. Halte dieses Fenster offen, übe dich darin, durch dieses Fenster hinauszuschauen, und öffne dich deinem Herzen und solchen Gedanken, die du vielleicht noch nie zuvor gedacht hast. Lerne jetzt, den kostbaren Blick aus diesem Fenster zu schätzen. Und folge deinen Träumen; du hast sie nicht umsonst und deshalb den besten Grund, sie zu verwirklichen.