Nachwort

A lso gut, ich geb’s zu, das war unfair. Wir wussten schon die ganze Zeit, dass du dich verlaufen hast. Tatsächlich wissen wir eine Menge mehr über dich, als du denkst …

Hör zu, alter Freund (älter, als du ahnst): Du warst von uns der Mutigste – so mutig, dass du uns hinter dir im Staub zurückgelassen hast. Sieh mal, keiner von uns hat Raum und Zeit bisher ausprobiert, weil wir erst einmal sehen wollten, was aus dir wird!

Wir machen gerne Witze darüber, wie lange du schon fort bist, aber so lange ist es dann auch wieder nicht. Bevor du aufgebrochen bist, haben wir vereinbart, deine Rettungsleine, deine Engel zu sein – falls du jemals um Hilfe rufen solltest. Wir haben unsere Rolle gespielt und waren jedes Mal da, wenn du nur so etwas wie »Aua!« gerufen hast (allerdings haben wir die Kostüme mit den weißen Flügeln, die wir für deine Abschiedsparty anziehen mussten, zur Altkleiderspende gegeben). Also, was wir eigentlich sagen wollen: Du hast deine Sache so verdammt gut gemacht, dass wir alle darauf brennen, endlich auch an die Reihe zu kommen. Natürlich haben wir Angst, dass du wütend wirst, wenn wir einfach so unseren Posten verlassen.

Wir haben die Sache unter uns diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass du uns – bei den Fortschritten, die du machst – ohnehin nicht mehr wirklich brauchst. Außerdem können wir von hier aus eigentlich kaum mehr für dich tun, als von der Zuschauertribüne herunterzulärmen. Außerdem: Du wolltest es ja auch gar nicht anders, erinnerst du dich?

Hinzu kommt, dass wir (und das wussten wir bei deinem Aufbruch noch gar nicht) immer mit dir in Verbindung und für dich erreichbar bleiben. Wir stehen dir beim geringsten Anlass zur Verfügung.

Jedenfalls haben wir unsere Entscheidung schon vor einer Weile getroffen, noch bevor du in deinem gegenwärtigen Leben gesteckt hast. Und wir haben jeder für sich unseren Weg hinein in genau die gleiche ZEIT und in den gleichen RAUM geplant, wo auch du dich gerade aufhältst. Vielleicht ist ja einer von uns ausgerechnet dieser unerträglich laute Nachbar von dir … Ha, ha, ha! Ach ja, und falls du dich wunderst, wir waren es auch, die dafür gesorgt haben, dass du dieses Buch mit Hilfe der »Gleichzeitigkeit« findest, von der schon die Rede war (wir haben uns eigens zu diesem Zweck in die Zukunft geschlichen). Inzwischen glaubst du doch nicht mehr an Zufälle, oder?

Und damit du dich nicht allzu verlassen fühlst, haben wir den nachfolgenden Auszug aus den Memoiren eines der Glorreichen beigefügt, um deinem Ringen um Verständnis den richtigen Impuls zu geben.

Adios Amigo, und bis wir uns wiedersehen, vergiss nicht:

Das Leben ist kein Versteckspiel, und es geht auch nicht darum, die Dinge neu zu lernen, die du vergessen hast; es geht nicht einmal darum, sich an sie zu erinnern. Es geht darum zu SEINDU SELBST ZU SEIN ! Du wurdest geboren, um das unendliche Wesen des Göttlichen zu erweitern.

Lebe nur, um der zu sein, der du jetzt bist. Die Schöpfung setzt ihre ganze Hoffnung darauf, dass du die Rolle, die du dir selbst ausgedacht hast, auch ausfüllst. Eine Ewigkeit wird vergehen, bevor es diese Chance ein zweites Mal gibt.

Du bist der Traum von Legionen, die dir vorangegangen sind und die Fackel des Zeit-Raum-Bewusstseins weitergereicht haben, damit du mit deiner bloßen Existenz Alles-was-ist unermesslich bereichern kannst. Durch einfaches SEIN im Hier und Jetzt, wo alle Träume wahr werden und wo jegliche Wahrheit wohnt, erfüllst du diesen Traum.

Dein Herz wurde im Morgengrauen der Schöpfung in einem Tanz zu Ehren der Geburt der Ewigkeit geformt; du kannst nichts falsch machen. Es gibt weder »sollte« oder »sollte nicht« noch »richtig« oder »falsch«. Im Leben geht es nicht darum, glücklich oder unglücklich zu sein, gut oder schlecht. Es geht nicht einmal darum, deine Träume wahr zu machen; das ist ohnehin unvermeidlich.

Es gibt nur das SEIN . Ewiges SEIN . Dein seltenes und kostbares Licht hat und wird für immer die Welten erleuchten, die du geschaffen hast – die Welten, die jetzt auf dein SEIN warten.