Schieben wir es auf die Angst: Am Anfang der ersten Aufnahmen hatte Mado noch keine Angst. Die kam später, am Ende, gegen Abend, als Ella die letzten Minuten der DVDs ansah. Die ersten Aufnahmen waren entstanden, bevor die Gerüstbauer das Haus gegenüber mit der blauen Plastikplane verkleidet hatten: Mado beim Lesen, Mado beim Telefonieren, Mado bei der Arbeit an ihrem Laptop, in Jeans, in BH und Höschen, nur im Slip.
Der Voyeur hatte ausgezeichnete Kameras eingesetzt, sie lieferten gestochen scharfe Bilder und erfassten sogar die Titel der Bücher, aus denen Mado immer wieder Stellen abschrieb, die sie vorher angestrichen hatte.
Auch die Mikrofone waren ausgezeichnet: Wenn die Fenster offen standen, konnte man hören, was die junge Frau am Telefon sagte, welche Musik sie zum Arbeiten auflegte oder wie sie beim Füttern mit den Fischen sprach. Die allgegenwärtige Geräuschkulisse – der Wind, Vogelgezwitscher, ferner Autoverkehr, Küchenlärm, das leise Blubbern und Fauchen der Sauerstoffleitung im Aquarium – trat sofort in den Hintergrund, sobald sie etwas sagte.
Am Morgen hatte Dany ein iBook mit einem DVD-Abspiel-und Bearbeitungsprogramm gekauft, damit sie sich die Bänder ansehen konnten, mit denen sie aus der Wohnung des Voyeurs geflohen waren. »Wahrscheinlich wissen sie inzwischen auch schon, wer du bist«, hatte Ella gesagt, als er mit einer Kreditkarte bezahlte.
»Das glaube ich nicht«, hatte er gesagt.
»Sie haben uns zusammen aus dem Hilton kommen sehen. Sie brauchen bloß an der Rezeption nachzufragen.«
»Dann erfahren sie irgendeinen Namen, aber der lautet nicht Daniel Schneider.«
»Und dein Pass? Die Kreditkarte?«
»Ich habe mehrere. Es gibt Länder, in die ich unter meinem richtigen Namen nicht einreisen darf. Ich arbeite oft undercover. «
Sie hatte ihn angesehen und gedacht, dass er ein ungewöhnlicher Mann war, ein Gedanke, der ihr noch ein paarmal im Lauf des Tages kam, du hast es mit einem ungewöhnlichen Mann zu tun. Sie merkte, dass er sie ansah, wenn er glaubte, sie achte nicht darauf, und wenn sie seinen Blick erwiderte, lächelte er manchmal, und manchmal blieb er ernst. Ein- oder zweimal meinte sie, einen Anflug von Begehren in seinen Augen zu entdecken. Aber er unternahm keinen Versuch, sie in den Arm zu nehmen oder zu küssen oder so zu berühren wie in der vergangenen Nacht, denn es war ja Tag.
Der Voyeur hatte nur Frauen gefilmt und auch nur dann, wenn sie in ihren Wohnungen rings um den Hinterhof halb oder ganz nackt herumliefen. Ella und Dany sahen sich die Überwachungsbänder abwechselnd an, denn er hatte bloß ein Paar Kopfhörer gekauft. Die anderen Frauen interessierten sie nicht, lediglich Mado.
Einmal hatte die junge Französin eine alte Landkarte vor sich liegen, man konnte sogar die braun eingezeichneten Berge erkennen, das Grün der Ebenen, einen blauen Fluss und rote Landesgrenzen. Der Rhein, dachte Ella. In Erdkunde war sie immer gut gewesen, Elsass-Lothringen, die Grenzen von 1918. Mado fuhr mit der Spitze eines Kugelschreibers von Colmar nach Metz, dann über den Rhein und weiter in Richtung Pirmasens. Kurz darauf griff Mado zum Handy, wählte eine Nummer und sagte: »Professeur Barrault? C’est moi, Mado Schneider. Ecoutez, Monsieur – je suis maintenant à Berlin et je crois que j’ai trouvé la trace des frères allemands, les Steinberg – « Ella nahm die Kopfhörer ab. »Dany sie ruft jemanden in Frankreich an!«
Dany setzte die Kopfhörer auf, betrachtete den Bildschirm und lauschte. Seine Miene nahm einen gespannten Ausdruck an. Mado sprach sehr lange, und ihre Bewegungen waren schnell, mit der freien Hand schien sie die Luft zu zerhacken, und als sie das Telefonat beendet hatte, fragte Ella: »Was hat sie gesagt?«
Dany zuckte mit den Schultern. »Nichts von Bedeutung, Alltagskram …« Er wirkte einen Moment unschlüssig, fast verwirrt und sah sie nicht an. »Hier.« Er gab ihr die Kopfhörer zurück. »Wir sollten noch einmal versuchen, den Anwalt zu erreichen.«
»Gleich, ein paar Minuten noch«, sagte Ella. »Es muss doch auf diesen Dingern etwas geben, das uns weiterhilft!«
Er nickte, aber so, als hätte er nur mit einem Ohr zugehört. Er setzte sich aufs Bett, holte sein Handy heraus und begann, eine SMS zu tippen. Sie widerstand der Versuchung, ihn zu fragen, wem er schrieb; stattdessen wandte sie sich wieder dem Überwachungsfilm zu.
Das Summen von Mados Telefon schreckte sie auf. Danys Schwester meldete sich und lauschte, dann leuchtete ihr Gesicht auf. »Sunny!«, rief sie. Sie sprang auf und ging zum Fenster. »Wo bist du? Du klingst so nah. Ich wollte dich auch schon anrufen. Ich habe spannende Neuigkeiten – ich habe etwas entdeckt! Genauer, der Professor hat es entdeckt. Forell! Ich hab dir doch erzählt, dass er mir hilft, herauszufinden, was aus den Brüdern geworden ist. Sag mal, hast du mir denn nie zugehört? Ein Journal! Jetzt muss ich nur noch seine Echtheit überprüfen … Woher? Eine Verwandte der Steinbergs hat es gefunden, in einer Truhe auf dem Dachboden. Wenn das stimmt, was da drinsteht, dann habe ich auch den historischen Beweis für die Unschuld der Brüder und das Verbrechen der – « Sie unterbrach sich. »Nein, warum sollte jemand das fälschen? Außerdem weiß ich ja auch so schon, wer es war, ich konnte es bloß nicht belegen. Deswegen bin ich ja letzte Woche noch mal in Paris gewesen und habe mit ihm gesprochen. Ein außergewöhnlicher Mann, beeindruckend, ganz anders als ich ihn mir vorgestellt hatte. Nein, nicht nur, weil er so reich ist, sei doch nicht so profan! Er war sehr betroffen und hat sofort zugegeben, dass seine Familie – «
Jetzt zuckte Mado mit den Schultern; glänzende Sonnenflecken huschten über ihre schweißfeuchte Haut.
»Einer der beiden Deutschen hat für meine Urgroßeltern als Hauslehrer gearbeitet, und als man sie fand, waren er und sein Bruder verschwunden«, sagte Mado. »Deswegen dachten dann alle, die hätten sie getötet. So ein Verdacht war schnell in die Welt gesetzt, und jeder wollte sie nur zu gern für schuldig halten – der Erste Weltkrieg war ja noch nicht so lange vorbei, und Deutschland und Frankreich waren Erbfeinde, wenn sie auch im Elsass immer noch friedlich – …Moment mal, Sunny, für mich ist das sehr spannend. Letzten Endes sind die Brüder nur deswegen abgehauen, weil Matthias die Leichen und den offenen Tresor im Haus entdeckt hat, und als er den Nachbarn mit dem Gold sah, wusste er, dass man ihm die Schuld in die Schuhe schieben würde. Aber da waren meine Urgroßeltern schon tot – « Sie lauschte. »Genau, vor allem Goldmünzen – «
Mado schnitt eine Grimasse. »Es geht mir doch nicht um Schadenersatz! Du, was ganz anderes – was machst du in den Semesterferien? Ich dachte, wir könnten – « Sie lauschte wieder. »Nein, es ist besser, ich erzähle dir nicht mehr darüber. Ja, ruf mich an, wenn du weißt, ob du nach Berlin kommst. Ich dich auch … Ciao, bella!« Sie schickte zwei kleine Küsse durch das Telefon zu Sonja Freyermuth, dann unterbrach sie die Verbindung.
Ella war plötzlich aufgeregt. Sie drückte die Stopptaste, nahm die Kopfhörer ab und stand auf. Sie trat ebenfalls ans Fenster. Durch den schmalen Spalt zwischen den zugezogenen Vorhängen schaute sie auf die Kastanie und die Kuppel der Moschee hinaus, aber es war, als sähe sie immer noch Mado zu, wie sie von etwas erzählte, das sie vielleicht das Leben gekostet hatte. »Sie hat etwas entdeckt«, sagte sie.
»Pardon?«, fragte Dany, ohne vom Display seines Handys aufzublicken.
»Weiß man, wer eure Urgroßeltern damals umgebracht hat?«
»Ja, zwei Deutsche«, antwortete er, noch immer ohne aufzublicken. »Brüder aus dem Nachbarort. Sie wurden nie gefunden. «
»Mado scheint einen Beweis dafür entdeckt zu haben, dass sie unschuldig waren«, sagte Ella. »Sie war ganz aufgeregt deswegen. Es könnte doch sein – vielleicht ist sie deswegen getötet worden …«
Jetzt schaute Dany sie an. »Hast du nicht selbst gesagt, dass diese Geschichte viel zu lange her ist?«, fragte er mit überraschender Gelassenheit. »Das alles ist doch längst verjährt.«
»Ja, aber deine Schwester war offenbar in Paris und hat da mit jemandem gesprochen, und dabei ging es wohl um eure Urgroßeltern und um die Täter, und es kann doch sein, dass sie irgendwelche schlafenden Hunde geweckt hat – «
Jetzt stand er auf, ging zu dem Tisch mit dem Laptop und setzte die Kopfhörer auf. Auf dem Bildschirm war noch immer Mado zu sehen, erstarrt am Fenster stehend, mit einem Lächeln um den Mund aber einer besorgt zusammengezogenen Stirn. Er fuhr die Aufnahme zurück und spielte sie von der Stelle ab, an der das Handy klingelte. »Ich glaube, sie hat sich da in etwas verrannt. An der Schuld der beiden Brüder gab es nie irgendwelche Zweifel …« Er setzte die Kopfhörer ab, markierte die Stelle auf der Disc und konsultierte seine Armbanduhr. »Vielleicht hat Sunnys Vater ja jetzt Zeit.«
Sie gingen hinunter zur Telefonzelle und versuchten Randolph Freyermuth – Seniorpartner von Freyermuth, Herzog & Conradi, Patentanwälte – anzurufen, aber er war auch diesmal in einer Besprechung. Ella hatte ihn im Lauf des Tages wiederholt zu erreichen versucht, ohne zu sagen, wer sie war oder was sie wollte, und jedes Mal war er in einer Besprechung mit einem Mandanten gewesen.
Sie kauften eine Pizza mit Anchovis und eine mit Käse und Spinat. Danach gingen sie zurück in ihr Zimmer, wo Dany eine halbe Pizza aß, während Ella weiter die Überwachungsbänder ansah, ehe sie ihm die Kopfhörer überließ. Nach ein paar Minuten sagte er plötzlich: »Sieh dir das mal an.«
Es waren die Bilder des Augenblicks, in dem die Angst in Mados Leben trat.
Datum und Uhrzeit unten links in der Ecke des Monitors verrieten, dass die Aufzeichnung vom frühen Donnerstagnachmittag vergangener Woche stammte, nur einen Tag vor dem Überfall. Das Gebäude war jetzt mit den Plastikplanen verkleidet, aber ein Teil der Plane hing bereits herunter und schlug im schwachen Wind hin und her, genau vor dem großen Fenster.
Danys Schwester wirkte anders als vorher, nervöser, besorgt. Sie ging unruhig auf und ab, mit gesenktem Kopf, beide Hände in die Gesäßtaschen ihrer Jeans geschoben. Manchmal blieb sie abrupt stehen und schien auf einen weit entfernten Punkt zu starren. Dann schüttelte sie jäh den Kopf, warf ihn in den Nacken wie ein scheuendes Pferd.
Ella beugte sich über Danys Schulter.
Er sagte: »Sie ist eben erst ins Zimmer gekommen, hat ein Buch auf den Schreibtisch gelegt, und dann hat das Telefon geklingelt, aber sie ist nicht drangegangen. Sie hat es nur angestarrt, als wäre es ein Skorpion oder so was. Es hat ein paarmal geklingelt, und danach ist sie dann so gewesen.«
Mado hörte auf, hin und her zu gehen und setzte sich an den Schreibtisch. Einen Moment lang saß sie reglos vor ihrem Laptop, schien sich zu konzentrieren.
»Kann ich mal die Kopfhörer haben?«, bat Ella.
Dany reichte ihr die Kopfhörer, und sie setzte sie auf und rutschte neben ihn auf die Bettkante. Auf dem Monitor öffnete Mado jetzt eine Schublade und nahm ein gefüttertes Kuvert heraus, groß genug, um ein Taschenbuch oder eine DVD hineinzustecken. Danach beschriftete sie den Umschlag mit einem Filzstift in großen energischen Buchstaben. Ella drückte die Pausetaste, um die Adresse lesen zu können: Dr. Randolph Freyermuth, Kurfürstendamm, Berlin, keine Hausnummer, keine Postleitzahl.
Mado klappte den Deckel ihres Laptops auf und schob eine Disc in den Schlitz an der Seite. Sie schloss die Augen, schien sich zu konzentrieren. Ihre Lippen hatten alle Farbe verloren. Endlich gab sie sich einen Ruck und sagte: »Mein Name ist Madeleine Schneider. Wenn Sie dies hören oder sehen, bin ich wahrscheinlich tot. Jemand ist mir den ganzen Tag gefolgt. Ich glaube, er hat auch das Haus beobachtet. Ich habe Angst. Vor einer Stunde hat Raymond angerufen. Er hat gesagt, dass ich in Gefahr bin. Ich soll auf der Hut sein, falls jemand von einer Anwaltskanzlei namens Rochefort, Gladstone & Wentworth bei mir auftaucht, unter welchem Vorwand auch immer. Raymond sagte, die würden vor nichts zurückschrecken. Ich solle untertauchen, bis er an die Öffentlichkeit gegangen ist. Er hat gesagt, dass es ihm leidtut, furchtbar leid. Und dann habe ich unten den Mann gesehen, und jetzt habe ich Angst. Ich weiß nicht, wer die sind und was sie vorhaben, nur dass es sie gibt und dass Raymond bis vor Kurzem – bis zu dem Treffen mit mir – einer von ihnen war, das hat er mir heute gestanden. Und dass etwas in der Weinflasche war, die ich Professor Forell mitgebracht habe, eine Aufnahme, die alles enthüllt …«
Sie schluckte, und Ella glaubte zu erkennen, dass Mado kurz davorstand, zusammenzubrechen. »Ich wollte doch nur wissen, wer sie umgebracht hat – meine Urgroßeltern –, und jetzt … jetzt stecke ich auf einmal mitten … mitten in etwas, das ich nicht verstehe – «
»O Gott«, flüsterte Ella
»Was ist? Was sagt sie?«, fragte Dany.
Ella antwortete nicht. Sie fühlte, dass sie dem Geheimnis jetzt ganz nah war. Dem Rätsel von Mados Entführung. Dem Grund, aus dem Max sterben musste. Es kam ihr vor, als verdunkelte sich das Hotelzimmer rings um den Monitor des iBooks. Er wurde zu dem Fenster, durch das sie Mado beobachtete. Sie war in dem von bläulichem Zwielicht erfüllten Penthouse bei ihr, spürte ihre Angst wie etwas, das ihr die Luft aus der Lunge saugte.
»… Raymond hat gesagt, Forell darf die Aufnahme noch nicht öffentlich machen, aber ich finde, er kann nicht länger warten. Er muss sie sofort benutzen, bevor es zu spät ist …«
Da geschah es, völlig unerwartet, das Bild erlosch. Auf dem hellblauen Bildschirm des iBooks war nur noch das schwarze Viereck des DVD-Abspielprogramms zu sehen. »Was ist das denn?«, fragte Ella überrascht.
»Die DVD ist zu Ende«, sagte Dany.
Ella drückte die Starttaste. Die Aufzeichnung begann von vorn. Sie drückte Eject. Das iBook warf die kleine silberne Scheibe aus. »Wo sind die anderen? Wir haben doch noch mehr!«
»Wir haben alle durchgesehen, bis auf eine«, sagte Dany. »Und die ist auf später datiert.« Er nahm eine Disc, die auf dem Nachttisch lag, und schob sie in den Seitenschlitz des iBooks. Nach ein paar Sekunden Surren und leisem Rattern gab es ein Bild auf dem Monitor, aber jetzt war es wieder grünstichig, und die Wohnung lag im Dunkeln.
Die Scherben des zersplitterten Aquariums glommen matt auf dem mit schwarzem Blut überfluteten Ebenholzboden, auf dem reglos die winzigen Leiber der verendeten Fische lagen. Alles war wie in der Nacht, in der Ella das Penthouse zum ersten Mal betreten hatte, nur Mado war nicht mehr da.
Sie müssen mir helfen, bitte! Es handelt sich um –
Es handelt sich um was oder wen, Mado!? Warum konntest du den Namen nicht noch sagen, bevor die verdammte DVD zu Ende war? Was hast du mit dieser Aufnahme weiter gemacht? Hast du sie Freyermuth geschickt?
»Da ist jemand in der Wohnung«, sagte Dany. Er hatte die Kopfhörer wieder aufgesetzt. »Ich kann Stimmen hören.«
Das Fenster stand halb offen, und einen Moment lang sah es noch so aus, als wäre alles wie vorher, bis ein heller Fleck durch den Raum geisterte, der Lichtstrahl einer Taschenlampe. Eine schattenhafte Gestalt erschien am Bildrand, verharrte, ließ den Lichtkegel hin und her huschen, ging langsam weiter. »Was sagen sie?«, fragte Ella.
Dany lauschte konzentriert. »Die reden alle durcheinander. Was für eine Sauerei, müssen wir das wirklich alles wegmachen?, fragt der eine. Sollen wir nicht erst mal die Spuren sichern? Das sind Polizisten! Der andere sagt: Wir müssen sie so oder so verschwinden lassen.«
Ella sah eine zweite Gestalt, die neben der ersten auftauchte, und dann eine dritte. Alle trugen helle, grünliche Overalls. Die drei Männer setzten Plastikhauben auf, zogen Handschuhe an und begannen, mit Eimern, Aufnehmern, Staubsaugern, Handbesen und Pinseln systematisch alle Spuren des Überfalls zu beseitigen, das Blut, das Wasser, die Scherben, die Fische, alles. Nach ein paar Minuten ging der Anführer zu dem noch immer halb offen stehenden Fenster und schloss es. Einige Sekunden lang konnte Ella sein Gesicht deutlich erkennen, und obwohl alles körnig und nicht ganz scharf war, bemerkte sie die gebrochene Nase, das Netz von Narben um das linke Auge und die verschieden hohen Wangen, die dem Gesicht seine asymmetrische Form gaben.