Die Scheinwerfer des Mercedes erfassten die halb zerfallene Steinmauer des Friedhofs und ein Eisenkreuz und dahinter die Kapelle auf dem Hügel am Ende des morastigen Feldwegs. Die Mauern der Kapelle wirkten frisch gewei-ßelt, die Fenster waren durch dunkelrote Läden gesichert. Kein Lichtschein fiel aus dem Inneren, niemand zeigte sich in der Pforte oder hinter den Fensterläden. Die Schieferschindeln des Dachs schimmerten matt, als hätte es hier vor Kurzem noch geregnet. Auch das rostige Kreuz glänzte nass. Weißdorn wucherte über die grob behauenen Steine der Mauer, und zwei irisierende Punkte im Geäst einer Mooreiche entpuppten sich als die Augen eines grau gefiederten Käuzchens.
»Warten Sie hier«, sagte Ella zu dem Fahrer, der jetzt unruhig auf seiner Sitzdecke aus farbigen Holzperlen hin und her rutschte. »Ich bin gleich wieder da.«
Der Fahrer schaltete die Innenbeleuchtung ein. »Bitte, Sie erst bezahlen«, sagte er, der Blick seiner tiefbraunen Augen im Rückspiegel kaum weniger auf der Hut als der des Käuzchens. »Vierundfünfzig Euro, bitte.«
Ella zog drei Zwanzig-Euro-Scheine aus dem Kuvert und reichte sie nach vorn. »Der Rest ist für Sie. Würden Sie jetzt bitte warten, egal, wie lange es dauert?«
Sie hielt das Kuvert so, dass er den Inhalt sehen konnte, das einzige Lockmittel, über das sie verfügte. »Gut, aber machen Sie schnell, bitte.« Ella steckte Kuvert und Handy ein und stieß den Schlag auf. Der Geruch von nassem Gras und feuchter Erde drang in den Wagen; die Nachtluft war herbstlich kalt. Vorsichtig stieg sie aus und ging im Licht der Scheinwerfer den Feldweg hinauf bis zu dem kleinen Friedhof und weiter zur Kapelle.
Nirgendwo eine Spur von einem Wagen.
Als der Taxifahrer den Motor ausschaltete, hörte sie plötzlich die Musik. Sie blieb stehen und lauschte. Orgelklänge drangen aus der Kapelle, dieselbe Fuge von Bach wie vorhin am Telefon. Ella ging weiter zur Tür und drückte die Klinke. Die Tür ließ sich nicht öffnen. Ella suchte eine Klingel, fand jedoch keine. Sie klopfte. Nichts geschah.
Mit raschen Schritten ging sie an der Mauer der Kapelle entlang zum Fenster des kleinen Sakristeianbaus. Die Läden waren zugezogen und von innen verriegelt. Sie versuchte, durch eine Ritze zu spähen, sah aber nur einen kleinen Teil des Raumes dahinter im Widerschein des Feuers, das im offenen Ofen prasselte: das Kreuz an der Wand, einen Schrank mit einem altmodischen Plattenspieler, eine Ecke des Tisches, ein Glas Wein und eine rote Schulter, vorgebeugt, vielleicht über einem Buch.
»Professor Forell!«, rief Ella.
Die Schulter bewegte sich nicht, blieb reglos. Die Orgelfuge schwoll zu immer schnellerer Virtuosität an. Ella klopfte gegen den Fensterladen, ohne dass Forell von seiner Lektüre aufschaute. Sie ging weiter zum nächsten Fenster, suchte auch dort nach einem Spalt. Sie fand ein Astloch, durch das sie aber nur die Tür zur Kapelle sehen konnte. »Professor Forell!«, rief sie wieder, lauter diesmal. Die rote Schulter bewegte sich noch immer nicht.
Ella schob die Finger unter die Läden, versuchte sie aufzuziehen. Der Riegel gab nicht nach; die Scharniere hielten. Es hatte keinen Sinn, noch einmal zu rufen. Die Musik überlagerte jedes andere Geräusch. Ella war sicher, dass die Schulter, die sie sah, Forell gehörte. Er saß am Tisch, über einem Buch oder einer Zeitung, einer historischen Abhandlung. Er war allein und hörte Bach; niemand bedrohte ihn.
Sie hämmerte mit der Faust gegen die Fensterläden. »Professor Forell!«, rief sie in die dröhnende Orgel vom Plattenspieler hinein, wütend, dass sie die Fahrt umsonst gemacht hatte.
Die rote Schulter blieb reglos.
Ella spürte, wie etwa Eisiges von ihr Besitz ergriff, tiefer in sie eindrang als die Nachtkälte. Ein Windstoß fuhr in die Zweige der Mooreiche über ihr. Das Laub raschelte, und im nächsten Moment endete das Orgelstück.
Sie ging wieder zur Vordertür und drückte noch einmal die Eisenklinke. Sie warf sich gegen die Füllung, die plötzlich nachgab. Sie trat über die Schwelle in den dunklen Gang dahinter. Ein Geruch nach Asche und brennendem Feuerholz empfing sie. Am anderen Ende des kurzen Gangs fiel schwacher Lichtschein durch den Spalt der angelehnten Sakristeitür. Jetzt, wo die Orgel nicht mehr spielte, konnte Ella das leise Prasseln im Ofen hören.
»Professor Forell?«, rief sie. »Ella Bach – ich bin da!«
Sie ging weiter, öffnete die Tür zur Sakristei. Er saß auf der Eckbank am Küchentisch. Sein Kopf war noch weiter nach vorn gesunken, auf einen der Arme, den, der ausgestreckt auf dem Tisch lag. Er trug jetzt ein rotes Hemd mit weißen Streifen, ungleichmäßig breit; die Fliege war verrutscht. Er schien zu schlafen. Die Weinflasche, die sie von draußen nicht gesehen hatte, war fast leer. Das einzige Licht im Raum kam von dem flackernden Feuer, sodass Ella sein Gesicht nicht genau erkennen konnte, nur die seltsame Neigung des Kopfes.
Sie blieb auf der Schwelle stehen. »Professor?«
Eins der eigenartig gekrümmten Beine unter dem Tisch veränderte seine Stellung. Forell hob den Kopf. Schwerfällig, mühsam stemmte er sich hoch, bis er fast aufrecht stand. Sein Schatten schien sich von ihm zu entfernen. »Ich«, keuchte er, »ich … muss … Sie müssen … Doktor … Doktor Bach …«
Er lebt, er ist nicht tot. Er ist nur betrunken.
Sie sah, dass die Bank dort, wo er gesessen hatte, ebenfalls rot war, aber sie ignorierte es. Leicht schwankend, stand er neben dem Tisch. Er stützte sich mit einer Hand ab und starrte sie an, oder genauer, er versuchte es, denn irgendwie schien sein Blick keinen Halt zu finden, er glitt immer wieder ab und irrte ins Nichts. Seine Lippen verzerrten sich, als wollten sie lächeln, ohne sich wirklich daran erinnern zu können, wie man ein Lächeln zustande brachte. Endlich fanden seine Augen ihr Gesicht. Ein Blutschwall brach aus seinem Mund, floss über das Kinn und troff auf seine Hemdbrust, wo ein weiterer weißer Streifen verschwand.
Er stirbt ja doch; er verblutet.
Forell verblutete an den kleinen, schwarz versengten Löchern im Hemd, die sie erst für Knöpfe gehalten hatte. Schleppend trat er einen Schritt auf sie zu. »Doktor … helfen … helfen Sie …«, flüsterte er. »Ich … ich habe … habe gewartet …« Er streckte eine Hand nach ihr aus, ließ sie aber gleich wieder sinken. Er tat noch einen Schritt, dann gaben seine Beine nach, und er stürzte, bevor Ella ihn auffangen konnte.
Knackend barst ein Brikett in den Flammen. Funken sprühten auf die Steinkacheln des Sakristeibodens.
Von draußen drang ungeduldiges Hupen in die Sakristei.
Gott sei Dank, das Taxi ist noch da.
Ella beugte sich über Forell. »Nicht reden«, sagte sie. Sie griff nach seinem Hals, fühlte seinen Puls, suchte nach weiteren Wunden. Seine Lider flatterten, schlossen sich. »Nicht einschlafen«, sagte sie. »Bleiben Sie wach!« Sie versetzte ihm einen leichten Schlag ins Gesicht, und er öffnete die Augen wieder, starrte sie empört an. »So ist es gut, bleiben Sie wütend!« Sie schaute sich um. »Wer war das? Wer hat das getan?«
Er sagte etwas, das sie nicht verstand. Sie entdeckte ein Küchentuch an einem Haken neben der Spüle, aber das nützte ihr nichts; es waren zu viele schwarze Löcher, zu viele Kugeln. Er hatte schon zu viel Blut verloren. Wieder ertönte das Hupen, lang gezogen, gereizt jetzt.
»Helfen – helfen Sie – «, flüsterte Forell.
»Sie müssen schnell in ein Krankenhaus, wo ist Ihr Telefon?«
»Nicht – nicht mir – Lazare – «
»Was ist mit Lazare?«
»Helfen. Zu Rémy … Saint Michel …«
»Rémy Michel? Wer ist das?«
»Lazare … Kloster … Michel … Rémy …«
»Ich verstehe Sie nicht«, sagte Ella leise. »Sie dürfen nicht reden. Sie haben zu viel Blut verloren. Ich rufe einen Krankenwagen, der Sie – «
»Zu spät – sterbe – sterbe schon. Der memory – memory stick – das Journal – nicht gefunden – «
»Wer?«
»Der Mann.« Er sah sie an, und jetzt wirkten seine Augen auf einmal klar und stolz. »Hat nichts gefunden – gut versteckt – in der Kapelle – in dem Buch – wie der Brief – Poe – «
Draußen röhrte ein Motor auf. Einen Moment lang dachte Ella schon, der Taxifahrer hätte nun doch die Geduld verloren, aber dann fiel Licht durch ein kleines Fenster auf der anderen Seite der Kapelle, und auch der Motorenlärm kam von dieser Seite, die sie nicht gesehen hatte. Sie sprang auf, lief zu dem kleinen Fenster und spähte durch den Schlitz im Vorhang. Sie sah gerade noch die Rückstrahler eines Wagens, die Räder drehten auf dem nassen Gras durch, ein Wagen, der schlingernd davonraste, ein grauer Audi.
Als sie sich wieder umdrehte, lag der Professor reglos auf dem Rücken, die Augen weit und starr. Sie bückte sich und tastete nach seinem Puls. Sie fühlte nichts als ihren Finger auf seiner Haut. Sie erhob sich wieder und sah automatisch auf die Uhr, als müsste sie Stunde und Minute seines Todes für seine Patientenakte festhalten, Ende der Vitalfunktionen, 00:24. Todesursache: Erkenntnisschock nach jahrelanger fehlerhafter Einschätzug der Realität (Patient fühlte sich noch in Sicherheit, als er bereits dem Tode geweiht war), beschleunigt durch panische Bewusstseinseintrübung und heftige Angstzustände.
Wieder drückte der Taxifahrer auf die Hupe, einmal und noch einmal.
Ella suchte den Lichtschalter neben der Tür zur Kapelle, dann öffnete sie die nur angelehnte Tür. Ein durchdringender Geruch nach verschüttetem Rotwein empfing sie. In dem Gewölbe dahinter erinnerten neben einem schlichten Altartisch nur noch ein Beichtstuhl aus Ebenholz, die Buntglasfenster und eine geschnitzte Statue des heiligen Georg, der mit einem Drachen kämpfte, an den ehemaligen Zweck des Raums. Den Altar hatte Forell zum Schreibtisch umfunktioniert, komplett mit Telefon, Computer und Designerlampe. Der Beichtstuhl beherbergte einen Fernsehapparat. Anstelle der Bänke gab es eine Schicht kostbarer Teppiche, darauf eine wuchtige, mit weißem Leder bezogene Couchgarnitur und einen der Länge nach halbierten, dunkel gebeizten Baumstamm als Tisch, um den ein Dutzend Stühle stand.
Die Ledercouch war aufgeschlitzt worden, die Füllung herausgerissen. Große Bücherregale verbargen die Steinwände. Die Bücher lagen zerfetzt auf dem Boden. Moderne Gemälde, die wohl an den Steinwänden gehangen hatten, waren heruntergenommen und zerschnitten worden. Ein Weinregal in der Ecke hinter dem Altar lag umgestürzt auf dem Steinboden, alle Flaschen schienen systematisch zerschmettert worden zu sein.
In den Nischen standen abstrakte Stahlskulpturen, um die herum eine raffinierte Punkstrahleranlage an mehreren, verschieden hoch angebrachten Leisten unter der Gewölbedecke helle Lichträume schuf. Die Statue des heiligen Georg stand etwas abgesetzt von den anderen auf einem Basaltsteinpodest, erstarrt im Kampf mit dem Drachen, aber so lebendig, als wäre die Pose nur ein Atemholen: Jede Sekunde konnte der Kampf weitergehen, der Drache wieder Feuer speien, sein schuppiger Schwanz noch wilder um sich schlagen, die Lanze tiefer in seinen weit aufgerissenen Rachen dringen.
»Hallo?« Von Weitem drang die Stimme des Taxifahrers an Ellas Ohr, aber sie achtete nicht darauf. Wo ist das Versteck, überlegte sie; wo würden sie nicht suchen? Sie trat einen Schritt zurück, um Sankt Michael und den Drachen genauer zu betrachten – das stolze und gleichzeitig liebliche Gesicht des Erzengels, seine gesträubten Flügel, die muskulösen Beine und Arme. Den stürmischen Faltenwurf seiner Toga. Der Fuß, unter dem sich der Lindwurm wand. Die Krallen des Drachen, seine entsetzten Augen und die Lanze, die tief in seinen Rachen stieß.
Hinter dem Podest öffnete sich ein dunkler Zwischenraum von einem halben Meter. Ella blickte in den Zwischenraum. Der Verputz der Wand wies keinerlei Loch oder Riss auf, und nichts klebte an der Rückseite des Podests oder lag auf dem Boden.
»Hallo?« Jetzt hörte sie die Stimme, die hinter ihr erklang, lauter, näher. Durch die Tür zur Sakristei sah sie auf einmal den Taxifahrer, der reglos im flackernden Schein des Feuers stand, eine Hand vor den Mund gepresst. Seine Augen waren weit aufgerissen, während ihm ein Stöhnen entfuhr. Langsam hob er den Blick von der Leiche des Professors, entdeckte Ella, bemerkte das Blut an ihrer Kleidung.
»Sie«, sagte er, »Sie – « Er starrte sie entsetzt an und schüttelte dabei langsam den Kopf. Dann machte er kehrt, verschwand hastig in dem Gang, der nach draußen führte.
Ella breitete hilflos die Hände aus, hoffte, dass er verstand; dass er ihre Unschuld erkannte, weil er sich an den davonrasenden Wagen erinnerte. »Das war ich nicht«, sagte sie. »Er war schon – ich habe ihn nicht umgebracht! Der Mörder saß in dem Audi!« Sie lief hinter hinter ihm her. »Warten Sie – halt!« Aber schon in der Sakristei hörte sie, wie die Tür des Mercedes zugezogen wurde, bevor der Motor ansprang. Die Scheinwerfer des Taxis entfernten sich schwankend den Feldweg hinunter. Das winselnde Geräusch des rückwärts fahrenden Wagens wurde schnell leiser.
Sie ging zu Forells Telefon auf dem Altartisch und wählte Danys Nummer. Sofort erhielt sie die Verbindung, die aber nur zu seiner Mailbox führte. »Dany, ich bin’s«, sagte sie, selbst erstaunt über ihren ruhigen Tonfall, »Forell ist tot, jemand hat ihn erschossen. Ich bin hier draußen auf dem Land in seinem Haus, weil er dich nicht erreicht hat, und ich erreiche dich auch nicht, und allmählich finde ich das wirklich beunruhigend! Ich brauche dich! Wo bist du?! Der Mörder hat etwas gesucht, aber nicht gefunden, und jetzt suche ich es. Also, wenn du das hier hörst, ruf mich bitte unter seiner Nummer an, damit ich dir sagen kann, wo du mich holen kannst.«
Sie legte auf. Lief hin und her. Suchte. Was hatte Forell gesagt? Irgendwas von dem Buch und Poe?
Aber hier waren Hunderte von Büchern, vielleicht Tausende, zerfetzt, zerfleddert, ein Meer von Büchern auf dem Steinboden, den Teppichen. Warum hatten sie es nicht gefunden? Oder war es zwar hier, in der Kapelle, aber nicht bei den Büchern, die sie sehen konnte? Wie der Brief, hatte er auch gesagt. Wie passte ein Brief da hinein? Sie überlegte so angestrengt, dass sich ein summender Schmerz in ihrem Kopf ausbreitete.
Wieder das Telefon auf Forells Schreibtisch, der Hörer an dem gesunden, dem linken Ohr. Ella wählte, wartete, betete. Annika meldete sich nach dem dritten Klingeln. »Was gibt’s?«
»Er ist auch tot«, sagte Ella.
»Leichen pflastern ihren Weg«, kommentierte Annika. »Wo bist du gerade?«
»Draußen«, antwortete Ella, »bei Forell zu Hause. Er hat noch gelebt, als ich kam, aber es war schon zu spät. Mindestens fünf Kugeln in Schultern, Brust und Bauch.«
»Haben sie ihn auch gefoltert wie die anderen?«, fragte Annika.
»Nein. Wie’s aussieht, war es nur einer. Er ist abgehauen. Ich glaube, der Umstand, dass ich mit einem Taxi gekommen bin, hat mir das Leben gerettet. Annika, du musst mir helfen, in dem Chaos hier etwas zu finden. Mit den Hinweisen, die Forell mir noch geben konnte, bevor er starb, komme ich nicht klar.«
»Was hat er gesagt?«
»Nur einzelne zusammenhanglose Worte: Er hätte es versteckt, in der Kapelle, in dem Buch, irgendwas mit einem Brief – ach ja, wie der Brief – und dann noch: Poe.«
»Was für eine Kapelle?«
»Ich bin in einer Kapelle, die Forell zu seiner Wohnung umgebaut hat.«
»Gibt es da Bücher?«
»Jede Menge. Aber die hat sich schon jemand vorgenommen, als wir noch mit ihm auf der Spree zusammen waren.«
»Logik«, sagte Annika. »Der Brief. Denk an den Brief.«
»Welchen Brief?«
»Den in der Geschichte von Edgar Allan Poe: Der Brief war da versteckt, wo man ihn am wenigstens vermutete, nämlich ganz offen zugänglich unter einem Stapel anderer Briefe auf dem Schreibtisch. Das, was du suchst, steckt in einem der Bücher, in denen keiner mehr suchen würde, weil sie ganz offensichtlich schon mal durchsucht wurden. Genau deswegen hat Forell es dort versteckt – hinterher. Aber bevor der kam, der ihn erschossen hat.«
»Weißt du, was das bedeutet? Hier liegen Hunderte von Büchern herum, und der Taxifahrer – «
»Was ist mit dem Taxifahrer?«
»Er hat die Leiche gesehen und sich in Panik aus dem Staub gemacht, weil er mich für die Mörderin hält – «
»Das heißt, er hat sofort über Funk die Polizei verständigt und du hast nicht mehr viel Zeit, bevor du von da verschwinden musst. Gut, eins nach dem anderen. Erst suchst du das Buch, von dem Forell gesprochen hat.«
»Aber welches ist es?«
»Natürlich eins von Edgar Allan Poe, was sonst? Er hat dich wohl für belesener gehalten, als du bist. Und jetzt beschreib mir mal den Weg, ich komme dich holen.«