37. KAPITEL
Lincoln
Ich trete aus dem Schuppen, und Jackie Gable kommt von der hinteren Veranda des Hauses aus auf mich zugestapft. Ihr Gesicht wirkt hart, als sie mich am Gartentor aufhält.
»Ich weiß, was Sie denken. Sie denken, dass Sie eine Chance bei meiner Nichte haben, wenn Sie dafür sorgen, dass ich meinen Job zurückbekomme. Ihr Plan wird allerdings nicht aufgehen, denn ich habe gekündigt.« Sie spricht leise, doch die Herausforderung in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.
Diese sturen Gable-Frauen.
Sie könnten tatsächlich mein Untergang sein.
»Warum zum Teufel sollten Sie kündigen? Whitney hat gesagt, Sie bräuchten diesen Job.«
»Glauben Sie, dass ich nach dem, was Ihre Mutter gesagt hat, noch irgendwas mit Ihrer Familie zu tun haben will?«
»Das ist ganz schön teurer Stolz.«
Sie verschränkt die Arme vor der Brust und hebt das Kinn. »Verdammt richtig, und ich bin bereit, dafür einzustehen.«
»So wie meine Schwester für Sie eingestanden ist, als sie Sie eingestellt hat? Obwohl meine Mutter verlangt hat, dass Sie sofort gefeuert werden? Ich erinnere mich daran, dass Sie damals in der Klemme steckten.«
Jackie presst die Lippen zusammen. »Meine damalige oder jetzige Situation geht Sie verdammt noch mal nichts an.«
»Sie geht mich etwas an, wenn das bedeutet, dass Sie meine Schwester einfach hängen lassen, nachdem sie für Sie ein Risiko eingegangen ist. Ich dachte, Sie hätten mehr Respekt vor ihr.«
Etwas huscht über Jackies Gesicht und verrät mir, dass ich einen Treffer gelandet habe.
»Ihre Schwester ist die einzige anständige Person in Ihrer Familie. Sie versteht, was ich tun musste. Und nun verschwinden Sie aus meinem Garten und kommen Sie nie wieder. Wir brauchen nicht noch mehr von dem Ärger, den Sie uns bescheren. Wir haben bereits genug eigene Probleme.«
Mein Instinkt drängt mich, das hier in Ordnung zu bringen, indem ich mit Geld um mich werfe. Ich muss Jackie Gable irgendwie davon überzeugen, mich nicht für etwas zu hassen, das ich gar nicht getan oder gesagt habe. Oder vielleicht hasst sie mich dafür, dass ich Whitney nicht vor meiner Mutter beschützt habe. Ich bin mir sicher, dass es eine Fülle von Gründen gibt, aus denen ich wählen könnte, doch stattdessen drehe ich mich um und gehe davon.
Manchmal kann man nur den Rückzug antreten, sich neu formieren und eine neue Strategie ausarbeiten, bevor man Dinge sagt, die man nicht zurücknehmen kann.