49. KAPITEL
Lincoln
Ich schwöre bei Gott, egal was ich zu dieser Frau sage, ich bin dazu bestimmt, es zu vermasseln.
»Nein. Verdammt, nein.« Ich lege die Arme um sie und ziehe sie an meine Brust, während ihre Tränen mein T-Shirt durchnässen. »Das habe ich selbst getan.«
»Dann …« Sie schnieft, und ich umarme sie fester.
»Was ich damit meine, ist, dass etwas nicht unbedingt perfekt sein muss, nur weil es von außen so aussieht. Und das, was einem wie die absolute Katastrophe erscheint, ist manchmal besser, als man es sich je vorstellen könnte.« Ich beuge mich zurück, worauf sie den Blick hebt und mich ansieht. Ihre blauen Augen schimmern feucht, und wie immer macht es mich fertig, sie weinen zu sehen.
»Wir haben uns schon immer inmitten vom Chaos behauptet. Trotz aller Widrigkeiten. Das ist unsere besondere Fähigkeit. Du musst mir nur noch eine
Chance geben, dann bekommen wir das hin. Ich schwöre dir, dass wir das hinbekommen werden.«
»Wieso denkst du, dass es in irgendwas anderem enden würde als einem flammenden Inferno, vor dem wir beide in unterschiedliche Richtungen flüchten, während die Welt um uns herum verbrennt?«
Ich umfasse ihr Kinn und schaue ihr in die Augen. »Weil ich dieses Mal nicht aufgeben werde. Weil wir nicht verlieren können, wenn wir uns gemeinsam gegen die Welt stellen.«
Als meine Lippen ihre berühren, verschwindet alles um uns herum, und die Whitney, an die ich mich erinnere, erwacht in meinen Armen zum Leben.
Ich taste nach der Türklinke und bin dankbar, dass ich sie mit meinem Daumenabdruck öffnen kann. Sofort ziehe ich sie ins Haus, schließe die Tür und presse sie dagegen.
Whitney drückt gegen meine Schultern, sagt jedoch gleichzeitig nah an meinen Lippen: »Wir sollten das nicht tun. Das ist eine furchtbare Idee. Ich bin verflucht. Das schwöre ich.«
»Halt den Mund, Blue. Du wirst mich schon nicht verfluchen. Stattdessen solltest du mich lieber küssen.«
Ich hebe sie hoch und trage sie zu meinem Bett. Zu dem Bett, in dem noch nie zuvor eine andere Frau war. Zu dem Bett, in dem immer nur diese
Frau sein sollte.
Ich habe jahrelang auf eine weitere Gelegenheit gewartet. Ich werde es nicht vermasseln.
Dieses Mal nicht.