Ich weiß, wie impulsiv du bist
W
as denkst du dir dabei, weiterhin meinen Zorn heraufzubeschwören? Du kannst doch nicht wirklich glauben, dass ich mich jemals aufhalten lasse. Und von dir schon mal gar nicht.
Deine Stimmung ändert sich stündlich oder ist es das Koksen, was dich so macht? Erst gehst du auf Abstand, was nie funktionieren wird, weil ich es nicht zulassen werde. Und dann verletzt du mich? Du hast keine Ahnung, wie schwer es ist, mich selbst zu kontrollieren und meine Wut nicht über dir einbrechen zu lassen.
Mir ist egal, ob du so bist, weil ich nun alles weiß und du dich für angreifbar hältst. Mir ist auch egal, wenn du nicht vergessen kannst, dass ich dich verletzt habe.
Denn eines, meine Schöne, wirst du irgendwann begreifen: dass ich bestimmen werde, wann ich mit dir fertig bin. Nicht du.
Du weißt nicht, dass meine Leute bereits in Detroit sind und die ganze Zeit schon daran arbeiten, dass das hier ein Ende haben wird. Dass wir bereits mitten in meinem Plan sind und ich bald am Ziel ankomme. Du verstehst einfach nicht, mit wem du es hier zu tun hast.
Und leider hast du noch immer nicht begriffen, dass ich dich zwischen meinen Fingern halte und zudrücken kann, wie es mir beliebt, und ich entscheide, ob dir die Luft zusteht, die du zum Atmen brauchst.
Denn nur ich beherrsche dein Leben und deine Zukunft. Also solltest du dich besser fügen, als dich zu wehren, bevor ich mich dazu entschließe, dich in meiner Hand zu zerquetschen.
Niemand wird dich vor mir beschützen können. Und glaub mir, Jenny, wenn ich nicht so besessen von dir wäre, würdest du schon längst Qualen erleiden und dir den Tod herbeisehnen.
Aber ich verspreche dir, dass ich dich mit meinem inneren Schatten erdrücke, jegliches Leben aus dir heraussaugen und nur deine verkommene Hülle übriglassen werde, wenn du mir weiterhin im Weg stehst.
Du wirst nicht mehr versuchen, gegen mich anzukämpfen, weil du es sonst bereuen wirst. Ich werde dir noch eine letzte Chance geben, bevor ich dir alles nehmen werde.
Du kannst mich nicht länger dazu bringen, die Obsession nach dir über meine Pläne zu stellen, und ich werde auch nicht mehr zulassen, dass diese Jenny-Manie mich noch mehr zerstört.
Du kannst mich nicht aufhalten, aber ich dich.
Der einzige Grund, warum Trick dir nicht von der Seite weichen wird, ist, dass du selbst in meiner Abwesenheit nur das tust, was ich möchte. Du wirst dich nicht selbst in Gefahr bringen, weil du deine Rachegelüste nicht kontrollieren kannst. Du bist unfähig, deine Gier nach Blut, Macht und Schmerz zu lenken. Was mir zwar hilft, aber zugleich schadet. Du bist impulsiv und das Risiko ist zu groß, dass du uns dein Desinteresse nur vorspielst und selbst schon einen Plan schmiedest und mich damit sabotierst. Jenny, ich rechne sogar mit deinem verräterischen Temperament.
Als du mit Trick davonfährst und ich mich nach oben wenden möchte, hält Riley mich zurück und bevor er spricht, sieht er über die Schulter, ob C und Malcolm außer Hörweite sind.
»Wir müssen etwas besprechen.«
Ich runzle die Stirn und er fährt nervös fort: »Ich konnte ein Gespräch zwischen Kit und ihrem Zuchtbullen belauschen, aber leider nicht ausreichend.«
»Ihrem Zuchtbullen?«.
»Ich glaube, er heißt Otis«, denkt er laut nach und ich erinnere mich an deinen Mitarbeiter, weswegen ich meine Hand kreisen lasse, damit er weiter spricht.
»Sie hat etwas vor. Es hat mit Panama zu tun und wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie mehr Geheimnisse, als dir lieb ist.«
Das macht mich misstrauisch.
»D, ich würde dich gerne informieren, aber mir ist es lieber, wenn ich erst mit handfesten Information zu dir komme. Aber du musst herausfinden, wo Stiletto in Panama war. Sie muss dort eine Zeit lang aus angeblichen Geschäftsgründen gewesen sein. Anscheinend bei einem Costa. Es ist aber zehn Jahre her.« Er macht eine kurze Pause und fährt sich mit einer Hand durchs Haar. »Vor zehn Jahren. Du verstehst?«
Nein. Oder vielleicht. Das Einzige, was ich in dem Zusammenhang erklären könnte, wäre die Möglichkeit, dass du dir nach der Folter eine Auszeit in Panama genommen hast. Oder es hat etwas mit dem Geld zu tun, was mich genauso interessiert. Aber diese Informationen sind zu vage, um damit etwas anfangen zu können.
»Geh dem nach und melde dich sofort, wenn du mehr weißt.«
Mir bleibt nicht viel übrig, denn Riley hat dich belauscht und nicht ich. Und ich bin mir sicher, dass er mir mehr vorenthält, als gut für ihn ist. Aber genauso weiß er, dass Fehlinformationen prekär werden können.
Er nickt und zieht sich zurück.
Was ist das mit dir und den Geheimnissen, Jenny? Warum druckst du um deine Geschichte so herum, anstatt alles zu offenbaren?
Du wirst mir wohl nichts ersparen oder vereinfachen.