Einfach leben. Ohne Macht
D
eine nassen Haare sind das Einzige, was an unsere gemeinsame Dusche und an das, was ich mit dir dort gemacht habe, erinnert. Während ich dich müde, aber aufmerksam betrachte, scheinst du all die Energie, die ich verbraucht habe, in dich aufgesogen zu haben. Mit beiden Händen hältst du ein Stück Pizza an deine Lippen und zur Abwechslung isst du nicht nur, sondern erzählst. Einfach so redest du drauflos, ohne dass ich dir Fragen stellen muss.
Deine Augen strahlen mich an und du bemerkst noch nicht einmal, wie anstrengend es ist, dir zu folgen, weil deine Worte
so unkontrolliert aus dir heraussprudeln. Es ist so ungewöhnlich für dich, mir deine Träume, dein Vorhaben und deine Bedürfnisse mitzuteilen, dass ich dich mit offenem Mund noch verwirrter anstarre, als ich es sonst tue.
Zudem fällt es mir schwer, zu glauben, was du da erzählst.
Dennoch scheint es zu stimmen. Deine Augen zeigen mir, wie ernst dir das ist.
Dass es nicht nur ein Traum ist, was du dir für die Zukunft wünschst, sondern dass du es jetzt umsetzen möchtest und am liebsten sofort.
Ich kann es nicht fassen und meine Kinnlade fällt fast auf die Matratze, auf der wir sitzen.
Du, Kit, willst, wie du es selbst nennst, deine kriminelle Karriere an den Nagel hängen.
Du! Kit! Die du weitaus mehr als eine einfache Kleinkriminelle bist. Die kleine, süße und wirklich freche rechte Hand des Detroiter Machthabers will sich an das Gesetz halten.
Die Koksqueen mit dem Hang zu Messern, Knarren und körperlicher Gewalt will aus dem Geschäft zurücktreten.
Die sarkastische, unverschämte Frau, die nur mit meinem Hemd bekleidet vor mir auf dem Bett kniet und noch nicht einmal für den schwarzen Stoff auf ihrer Haut, der mir gehört, um Erlaubnis gebeten hat, will eine gute Bürgerin werden und sich ein neues Leben aufbauen.
Für sich. Für den kleinen Jungen. Für uns.
Träume ich gerade? Waren die letzten Orgasmen zu viel für mich? Macht mich meine Besessenheit von dir so wahnsinnig, dass ich das nicht gerade gehört habe, sondern nur in einem Albtraum festsitze?
»Was sagt du dazu?«, fragst du mich gerade wirklich nach meiner Meinung.
Was soll ich darauf antworten?
Ja, ich finde es gut, dass du dich nicht länger in Gefahr
bringst und eine Werkstatt eröffnen möchtest, weil es zu dir passt und Autos deine wahre Leidenschaft sind – und nicht eine Schreckensherrschaft über eine Horde Affen?!
Nein, davon halte ich nichts, weil du und dein knackiger Hintern, schon seit du denken kannst, kriminell sind und du das nicht ändern kannst und ich das auch nicht will. Weil du stattdessen meine rechte Hand werden solltest oder vielmehr meine bösartige und gnadenlose Vollstreckerin?!
Schwierig.
Noch immer siehst du mich erwartungsvoll an, als wäre dir meine Meinung wichtig. Was ich dir durchaus hoch anrechne. Du kaust und lässt mich nicht aus den Augen.
Langsam und gemächlich nicke ich. Denn ich habe nicht die leiseste Ahnung, was ich sagen soll.
Immer wieder überraschst du mich. Flashst mich. Und haust mich komplett aus der Bahn.
Gerade als du den Kopf schief legst und unzufrieden mit meiner stummen Antwort scheinst, klopft es an der Zimmertür, und ich nutze die Gelegenheit dir vorerst zu entkommen, indem ich viel zu hastig aufstehe. Natürlich reagierst du mit einem Augenrollen. Nur weiß ich diesmal nicht, ob es mir oder dem andauernden Klopfen gilt.
Als ich die Tür öffne, steht Trick davor, mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht häufig zu sehen bekomme. Seine Augen blitzen wütend und zwischen seinen Brauen ist eine tiefe Furche. Nicht nur sein Kiefer ist komplett angespannt, sondern seine ganzen Muskeln sind vor Anspannung verhärtet und pressen sich wie Stahl gegen seine Haut und das Shirt. Er verzichtet auf eine übliche Begrüßung. Stattdessen brummt er nur, während er seine Lippen zu einem einzelnen Strich zusammengepresst hält.
Was ist passiert? Vor noch nicht einmal drei Stunden sind wir hier in der Villa angekommen, wollten zu Greg in das Café fahren, in dem uns dein Ex angegriffen hatte, um mit ihm
gemeinsam herauszufinden, wie das passieren konnte. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die ich zuvor ergriffen hatte.
»Was ist passiert?«, frage ich, während ich auf ihn zugehe, sodass er zurückweicht und ich die Tür hinter mir anlehnen kann.
»Wo fange ich an?«, flüstert er gepresst. Daraufhin hebe ich nur eine Braue und verschränke die Arme vor der Brust. Und er beginnt seinen Bericht: »Greg war schon im Café, als ich ankam. Er hatte da schon herausgefunden, dass der Italiener bereits vor euch da gewesen war. Er hatte gewusst, dass ihr dorthin wolltet!«
»Wie das?«
»Frag doch deine Schöne!«
»Brauche ich nicht, denn sie hat nichts davon geahnt und ich habe das Café zuvor überprüft. Es gibt nur einen Eingang.«
»Dann solltest du mit Greg reden, denn das Ganze ist zu merkwürdig. Außerdem ist er dir nicht entkommen. Er hatte sich durch eine Luke hinterm Tresen im Keller versteckt und gegangen, als ihr schon weg wart.«
Was? Wie konnte das passieren? Ich war sonst nie so unaufmerksam.
Du bist daran schuld, Jenny! Du und wie du mit dem Stinker vor ihm gestanden hattest, das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Deswegen ist mir das nicht aufgefallen und deswegen war ich nicht schnell genug.
»Woher konnte er wissen, in welches Lokal wir gehen würden und vor uns da sein?«
»Ich sag doch, dass du mit Greg reden sollst«, presst er hervor. »Er meint, du hättest im Internet über sämtliche Cafés recherchiert und vermutet, dass du vielleicht unvorsichtig geworden bist. Dass er dich gehackt hat.«
Eine Möglichkeit von vielen, aber eher unwahrscheinlich. Trotzdem muss ich mich, was das betrifft, absichern. Denn auch, wenn du es nicht weißt, Jenny, wenn er es wirklich
geschafft hatte, auf meine elektronischen Daten zuzugreifen, haben wir ein größeres Problem, als du es dir vorstellen kannst.
Ich mache mir keine Sorgen um meine Bücher, Transfers oder meine Geschäfte. Dafür habe ich Steffi und die anderen Frauen. Aber er hätte dann Informationen über dich, meine Schöne. Und viel zu eindeutiges Material, von dessen Existenz du keine Ahnung hast. Daher muss ich dem auf den Grund gehen und herausfinden, ob genau dieser Fall eingetroffen ist.
»Adam braucht deinen Laptop.«
»Nein!«, gebe ich laut zu verstehen, weil dieser sonst zu viel von dir zu sehen bekommt, was ich durchaus zu verhindern weiß. »Ruf Yumi an, sie soll den nächsten Flieger nehmen und alles überprüfen.«
Jenny, Yumi ist meine IT-Spezialistin und wenn es ein Leck gibt, dann ist sie nicht nur diejenige, die es richten muss, sondern auch die, die Schuld daran hat.
Zur Bestätigung nickt Trick und ich hinterfrage seine eindeutige Wut: »Was ist sonst noch passiert?«
»Wir wurden schon wieder von diesen Trotteln angegriffen!« Bei diesen Worten ballen sich seine Hände wie von selbst zu Fäusten. Mich wundert es nicht. So schnell wirst du deine Leute nicht abziehen. Dabei haben sie noch nicht einmal vor, uns zu töten. Sie wollen uns nur verjagen.
Als ich nichts erwidere, ergänzt Trick: »Dieses Mal ist keiner zu Schaden gekommen. Zumindest ist keiner tot. Aber es nervt und Colt …« Er sieht mich eindringlich an, was ich noch weniger von ihm kenne. »Vegas solltest du vorziehen.« Womit er nicht unrecht hat. Du musst endlich lernen, wo dein Platz ist, und was das für uns alle bedeutet.
»Morgen«, gebe ich lapidar zurück und er nickt erneut. Doch das reicht ihm noch nicht und er muss ausgerechnet jetzt und bei mir seinen Frust loswerden.
»Wird auch Zeit, dass sie mal Regeln kennenlernt und
danach handelt! Sie kann nicht einfach tun, wonach ihr ist und das ohne Konsequenzen!«, brüllt er, wobei ich ihm auch zustimme.
Neben mir geht die Tür auf und du stehst mit einem diabolischen Lächeln an den Rahmen gelehnt da.
»Ich hoffe, das meinst du nicht ernst. Denn ich halte mich an Regeln. Nur eben an meine!«
Da stehst du. Anmutig. Herausfordernd. Sexy. Für jeden Kampf bist du gewappnet und mit einem Lächeln auf den Lippen, das ganz Detroit vor Angst erstarren lässt.
Nein, du warst nie eine Beute. Du bist einfach die Frau, die sich alles nimmt, was sie will, als wäre die Welt ein teuflischer Spielplatz.
Trick atmet geräuschvoll ein und will gerade damit anfangen, dich anzubrüllen und zurechtzuweisen, da hebst du unbeeindruckt die Hand.
Bevor er auch nur ein Wort sagen kann, wird dein Lächeln noch gefährlicher, was bis zu deinen Augen reicht. Wie verrückt und krank Trick auch ist, er erstarrt, hypnotisiert von deinem Blick. Ohne dich von ihm abzuwenden, stößt du dich ab, streckst deinen Arm seitlich aus und fischst dein Handy von der Kommode, um anschließend das Wort an ihn zu richten, während du auf dem Display herumtippst.
»Weißt du, Trick, wenn ich spielen will, frage ich dich nicht um Erlaubnis. Wenn du dir in die Hosen machst, kannst du gerne nach Hause laufen und es deinen Stofftieren erzählen.«
Erneut atmet er tief durch. Doch gerade, als er den Mund öffnet, hebst du einen Finger in die Luft, verdrehst du Augen und hältst dir mit der anderen Hand das Handy ans Ohr.
Das Jenny, ist wirklich amüsant. Nicht für Trick. Aber sicherlich für mich. Allerdings zeige ich dir das nicht.
»Es ist vorbei, zieh die Jungs ab«, beginnst du. Kurz darauf wird dein Ton schärfer:
»Das ist nicht dein Problem und das war ein Befehl!« Und
nach einer weiteren kurzen Pause: »Komm auf den Punkt!«
Ich kann leider nicht verstehen, was man dir mitteilt. Aber dein Blick verändert sich auf eine Weise, die mich neugierig werden lässt. Innerhalb von Sekunden fällt deine harte Schale von dir ab. Und dem Ausdruck deiner Augen nach zu urteilen, zerbricht sie in tausend Einzelteile. Dein Blick wandert langsam, wie in Zeitlupe, zu mir und mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Ich möchte wissen, was man dir erzählt, was dafür sorgt, dass du mich so ansiehst.
Deine Lippen öffnen sich leicht und ein fast tonloses ›Was?‹ entgleitet ihnen.
Mir gefällt nicht, was ich sehe, und ich stupse dich an, aber du reagierst nicht. Du siehst mich einfach starr mit weit aufgerissen großen Augen an. Ich erkenne darin Schock, Verachtung und Trauer.
Als ich sehe, wie du mit deiner freien Hand eine Faust bildest und sie seitlich an deinen Körper presst. Deine Finger so angespannt, dass die Haut an deinen Knöcheln weiß wird, nicke ich Trick zu und mache ihm so klar, dass er verschwinden soll. Du bekommst das mit, schüttelst kaum merklich den Kopf und hältst Trick auf, indem du einen Schritt nach vorne machst, ihm somit den Weg versperrst und die Hand auf seine Brust legst. Genau das gefällt mir noch weniger. Trick folgt deiner Anweisung, aber holt sich bei mir mit einem fragenden Blick die Bestätigung, dass es ok ist, zu bleiben. Neugierig, was das zu bedeuten hat, zucke ich die Schultern und beobachte dich weiter, wie du zurücktrittst und nach Fassung ringst.
Jenny, das musst du mir erklären. Was ist hier los? Was erfährst du gerade, dass du so komisch bist?
Schließlich hast du es geschafft, deine harte Schale zusammenzusammeln.
»Ich kümmere mich selbst darum.«
Anscheinend hat man dir darauf auch geantwortet, woraufhin du erwiderst: »Gut. Zieh die Leute ab. Den Rest
übernehme ich.« Ohne eine Antwort abzuwarten, legst du unvermittelt auf.
»Kommen wir zu dir«, wendest du dich ohne Umschweife an Trick und tippst ihm lächelnd mit dem Zeigefinger auf die Brust. Er runzelt die Stirn und bevor er etwas sagen kann, legst du los:
»Du bist doch nicht dumm.« Du lässt ihm keine Chance zu antworten. »Also, mir fehlen ein paar Leute. Was hältst du davon, für mich zu arbeiten? Ich zahle mit Sicherheit besser als Colt und meine Aufträge sind auch nicht so krank.«
Mit offenem Mund starre ich erst dich und dann Trick an, der genauso schockiert ist wie ich.
»Jenny!«, ist das Einzige, was ich herauskriege. Was in Gottes Namen geht in dir vor, dass du mich nicht nur übergehst, sondern auch einen meiner Männer abzuwerben versuchst, und das auch noch, während ich danebenstehe?!
»Was?« Trick ist genauso über deine Unverschämtheit verwirrt wie ich. Erneut eine Überraschung! Und ganz ehrlich, ich verstehe, warum du sie nicht magst. So langsam hasse ich sie, genauso wie dein jetziges Verhalten. Du kennst einfach keine Grenzen.
»Also?«, fragst du. »Ach, weißt du, denkt einfach darüber nach.«
Trick sieht erst zu mir und dann wieder zu dir. »Du machst mir ein Angebot, für dich zu arbeiten, und das vor Colt?«
Ich schlucke hart und überlege mir, wie ich dich bestrafen soll, oder ob es nicht besser wäre, dir direkt eine Ohrfeige zu geben. Da zuckst du desinteressiert die Schultern.
»Weißt du, wenn er für dich entscheiden soll, ist das auch kein Problem für mich. Ich handele schon einen guten Deal aus«, sagst du anzüglich und zwinkerst ihm zu.
Baff stehe ich da und kann nicht glauben, was du da gerade von dir gegeben hast. Du bist nicht taff, mutig und stark. Du bist komplett irre. Anscheinend sind deine Worte verzögert
bei Trick angekommen, der dich erst nur anstarrt, aber schließlich laut loslacht.
»Sag mir bitte nicht, dass du versuchen willst, mit Hilfe von Sex zu verhandeln, Süße?«
Dein Blick wird wieder kalt. »Lass das mit dem ›Süße‹!«, verlangst du energisch. »Sehe ich aus wie 'ne Lakritzstange?«
»Versuch bei Colt, was du willst«, antwortet Trick amüsiert, ohne deine vorigen Worte zu beachten.
Ich sehe mich gezwungen, deinen Oberarm fest zu umschließen und dich zu mir herumzudrehen, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen, was du mit einem wirklich süßen Lächeln quittierst. Darauf gehe ich aber sicherlich nicht ein.
»Was geht in deinem Kopf vor?«, knurre ich zwischen zusammengebissenen Zähnen, weil du mich mal wieder so wütend machst. Von meiner anfänglichen Müdigkeit von vorhin ist nichts mehr zu spüren und das Blut kocht in meinen Adern. Meine Finger zucken ebenso wie der Puls an meinem Hals. Schreien danach, dein Blut zu vergießen und einen Blick in deine schmerzerfüllten Augen zu werfen, während du unter all dem leidest, was ich dir antun werde.
Dir scheint aber mein inneres Verlangen nach deinem Schmerz nicht aufzufallen oder dir ist es schlichtweg egal. Denn unbeirrt lächelst du weiter und wagst es auch noch, sanft die Hand an meine Wange zu legen. Obwohl ich meinen Mund mit brutaler Kraft zusammenpresse, gleitet dein Daumen zärtlich über meine Lippen. Völlig entspannt, als würde gerade nicht der Tod auf dich warten, schlägst du deine Wimpern auf und siehst mich mit einem Verlangen an, dass direkt durch meinen Körper fährt. Deine Iriden toben vor Gier. Nach mir.
Wann ist das jetzt wieder passiert?
Kein Wort kommt über deine Lippen, aber ich sehe, was du sagst. Jedes einzelne, verruchte Wort. Dinge, die du jetzt tun willst, die du nur mit mir machen möchtest und die dich laut
meinen Namen stöhnen lassen.
Wie machst du das?
Dein Verhalten, deine Ausstrahlung und Mimik sind wie eine Achterbahn. Sie verändern sich im Bruchteil von Sekunden. Schnelle Höhen und Tiefen, dass einem schwindelig wird. Es setzt mich unter Druck, dich nicht richtig einschätzen zu können. Deine Launen sind mehr als eine Folge von jahrelangem Drogenmissbrauch. Du kannst sie ein- und ausschalten. Kannst über sie bestimmen und sie mit einem Fingerschnippen herumreißen. Und das Gleiche gilt für mich.
Ist das alles ein krankes Spiel von dir? Oder bist du nur so irre, weil du doch mehr Macht über deine Empfindungen hast, als ich ahnte?
Nein, es ist kein Spiel. Denn deine Unterlippe, zwischen deinen Zähnen gefangen, erwartet meine.
Angespannt stehe ich da, bekomme, angefixt von deiner Lust, nur halb mit, wie Trick sich verzieht und du dich sanft aus meinem Griff befreist, ohne den Augenkontakt zu mir abbrechen zu lassen. Ungewollt lasse ich zu, wie du mich ins Zimmer drückst und mit dem Fuß die Tür schließt. Nur mit einem Finger auf meiner Brust und deinem Körper, den diese verheißungsvolle Aura umgibt, mehr von mir zu wollen, bewegst du mich dazu, mich rückwärts zu bewegen. Obwohl ich dir nicht die Kontrolle überlassen möchte, bin ich von deinem Stimmungswechsel zu perplex, um eingreifen zu können.
Als ich mit den Waden an die Bettkante stoße, bildet sich ein verführerisches Schmunzeln auf deinen Lippen, was direkt meinen Schwanz erweckt. Doch bei näherer Betrachtung deiner Augen erkenne ich dort nicht nur Begehren, sondern auch einen Hauch Wut. Zu gerne möchte ich wissen, was einer deiner Männer eben gesagt hat, dass dich für wenige Augenblicke so aus der Fassung gebracht und dafür gesorgt hat, dass du nun etwas einforderst, was mich heute an meine
körperlichen Grenzen bringen wird.
Willst du meinen Körper, um Fragen auszuweichen? Versuchst du erneut, etwas vor mir zu verstecken? Oder hast du bereits einen neuen Plan, um mir zu entkommen?
Ich sollte dich jetzt daran hindern. Deine Hände, die du nun auf meine Schultern legst, um mich behutsam aufs Bett zu drücken, nehmen und dich ausfragen. Nur kann ich es nicht. Zu sehr hast du mich eingelullt mit dieser Lust. Also komme ich deinem stummen Befehl nach, setze mich und du ragst über mir. Noch immer ziert dieses erwartungsvolle Lächeln deine Lippen, während du dich bedächtig an mir vorbei beugst, um den Pizzakarton zu schließen und ihn auf dem Boden abzustellen. Dabei bleibst du nah bei mir, ohne mich auch nur zu berühren, und meine Finger kribbeln, so sehr reizt es mich, das zu ändern. Aber ich lasse dich gewähren, als du dich zwischen meine Beine stellst und langsam die Knöpfe des Hemdes öffnest, das du anschließend vom Körper streifst. Nackt und wunderschön, wie du nun einmal bist, beugst du dich zu meinem Gesicht hinunter. Anstatt mich aber deine Lippen auf meinen spüren zu lassen, wandern deine Hände zu meiner Brust und drücken mich aufs Bett.
Kurz bin ich verwirrt. Aber noch immer lass ich es zu, dass du die Kontrolle an dich reißt. Vielleicht, weil es mir zu sehr gefällt, wenn du so bestimmend bist.
Dennoch, als du dich rittlings auf mich setzt und dich vorbeugst, frage ich dich: »Was hast du gerade erfahren?«
»Wir reden nicht übers Geschäft«, sagst du dunkel und deine Augen werden zu Schlitzen, als hätte ich dein Misstrauen erweckt. Dabei erweckst du meins.
Du beugst dich soweit vor, dass deine Wange die meine streift, und hauchst mir ins Ohr: »Ich gehöre dir. Aber dich geht meine Arbeit nichts an.«
Du kannst noch so sehr deine Worte gurgeln und meine Besessenheit nach dir locken, denn du gehst zu weit. Bevor ich
dir widersprechen kann, beißt du in mein Ohrläppchen, während deine Hand meinen harten Schwanz aus meiner Hose befreit. Noch während du meine pulsierende Erektion in den Händen hältst und mir damit den Atem raubst, richtest du dich auf und dein Blick ist nun gefährlich.
Stirnrunzelnd stelle ich fest, dass ich mal wieder nicht weiß, was in deinem Kopf vorgeht, aber irgendetwas läuft falsch. Gewaltig falsch.
Doch bevor ich darauf eingehen kann, richtest du dich weiter auf und drückst meine Spitze an deinen Eingang. Alle Gedanken an dein seltsames Verhalten verschwinden, als du dich langsam auf meine Erektion hinabsenkst und ich in dich eindringe.
Obwohl du heute schon mehrfach Sex hattest, geweitet wurdest und eigentlich wund sein müsstest, bist du eng.
Gefährlich eng.
Dein ganzer Körper ist angespannt.
Zischend fluche ich, als du dich viel zu langsam zu bewegen beginnst. Von da an verlange ich die Kontrolle zurück. Mit meinen Fingern an deiner Hüfte zwinge ich dich, das Tempo zu beschleunigen und drücke dir mein Becken entgegen, um mich tiefer in dich zu versenken. Du lässt das jedoch nicht zu, umschließt meine Handgelenke und drückst sie neben mich auf die Matratze.
»Nein, Dean!«, befiehlst du mir und mein Name auf deinen Lippen, in Verbindung mit diesem herrischen Ton, lässt mich fast abspritzen. Ohne mich freizugeben, legst du den Kopf in den Nacken und lässt stöhnend dein Becken kreisen, was mich schier wahnsinnig macht. Du willst mich foltern und deine Macht über mich verdeutlichen. Egal, wie sehr ich dagegen ankämpfe und dir diese Möglichkeit zu verwehren versuche.
Da verharre ich und kann nichts anderes tun, als dich zu spüren, deinen Anblick zu genießen und alles in mich aufzunehmen, was ich nur an dir mag.
Allmählich steigerst du das Tempo und bringst dich selbst zum Höhepunkt, ohne auf mich einzugehen. Und, fuck, ich stehe viel zu sehr darauf, wie fordernd du bist.
Wieder einmal lasse ich zu, dass du mir die Macht entreißt. Trotzdem ignoriere ich deine Finger an meinen Händen und möchte dich berühren, während deine heiße, feuchte Pussy meinen Schwanz umschließt. Ich will einfach deine schweißbedeckte Haut spüren und in dein Fleisch greifen. Jeden Versuch zum Trotz hältst du mich immer wieder auf.
Du lässt nichts zu und als ich es leid bin, dich packen möchte, verharrst du mitten in der Bewegung und schlägst mir unverhofft mit der Faust so stark auf die Brust, dass mir die Luft in den Lungen stehen bleibt.
Schockiert über deine Abwehr starre ich dich finster an. Jenny, keine Ahnung, was das soll. Aber ich werde wütend. Du kannst an meinen Blick sehen, dass ich dich am liebsten aufs Bett werfen möchte, um dich zu ficken.
Dich so gern in jede Öffnung ficken würde, ohne Gnade und schmerzhaft für dich, bis du mir sagst, was hier los ist.
Hingegen der Vorstellung in mir lässt du meine Hände los und schließt die deine Finger um meine Kehle, was mich sprachlos macht. Du beugst dich vor, bewegst wieder deine Hüften und knurrst bedrohlich: »Du gehörst mir, Dean!«
Fuck! Ja! Du hast gewonnen!
Die Reibung an meinem Schwanz wird stärker, deine Bewegungen schneller, wütender und bestimmender. Du lässt mich nicht aus den Augen und stöhnst, während du dich selbst und mich antreibst.
»Du tust, was ich dir sage!« Deine Finger drücken meine Kehle fester zu.
Ich lasse es zu. Genieße dieses ungewohnte, aber erstaunlich gute Gefühl, mich von dir beherrschen zu lassen, und dass ich dir gehöre.
Fuck, das tue ich wirklich.
Niemals würde ich etwas anderes behaupten. Halb stöhnend, halb fluchend, fickst du mich und das so unfassbar gut, dass ich mein Becken anhebe, tiefer in dich eindringe und du dich kurz darauf an meinem Schwanz zusammenziehst, dass ich fast das Gefühl bekomme, zerquetscht zu werden. Jeder einzelne deiner Muskeln ist angespannt und gerade, als ich loslassen will, mich von deiner Reibung und dem Gefühl deiner zupackenden Pussy davontragen lassen möchte, stehst du auf.
FUCK!
»Jenny!«, brülle ich sogleich mit dem Ständer meines Lebens und zusammengezogenen Eiern. Du ziehst mein Hemd wieder an und drehst mir den Rücken zu.
»Komm sofort hierher!«, befehle ich lautstark, als wärst du ein Hund. Aber das interessiert mich nicht. Du bringst das gefälligst zu Ende!
»Ach, D«, hauchst du gespielt mitfühlend über deine Schulter. »Ich bin doch fertig.«
»Ich aber nicht!«
»Na, du hast doch eine Hand.«
Der Abschuss!
Diesmal hast du mich getroffen! Ein einziges Mal hast du mich wirklich erwischt und das richtig. Zu oft habe ich das mit dir gemacht. Und dieses eine Mal hast du wirklich gewonnen! Diesen Sieg kann ich dir jedoch nicht einfach überlassen. Dafür hast du meinen Stolz zu sehr angegriffen.
Also springe ich auf. An meinem Blick erkennst du, was ich vorhabe, und schmunzelnd versuchst du, aus dem Zimmer zu entkommen. Doch wie so oft begreifst du nicht, dass es zwecklos ist.
Bevor du die Tür aufreißen kannst, drücke ich sie schon mit einer Hand zu, packe deinen Nacken und drücke dich ohne Vorwarnung und viel zu grob auf die Knie. So sehr du auch versuchst, dich zu wehren, du hast keine Chance gegen mich.
Du willst mich anschreien, aber bevor auch nur ein Wort deine Lippen verlässt, drücke ich meinen Schwanz in deinen Mund.
»Wag es nicht, mich zu beißen!« Ich kenne dich, Jenny, und du blitzt mich wütend an.
Dass ich mir erneut etwas von dir nehme, was du nicht freiwillig geben möchtest, ist mir schlichtweg egal. Hemmungslos stoße ich in deinen Mund, raube dir die Luft zum Atmen und balle die Faust in deinem Haar.
»Wenn du brav bist«, erkläre ich atemlos und lege den Kopf in den Nacken, »dauert es nicht lang.«
Du begreifst es und gibst endlich auf.
Deine Lippen schließen sich fest um meinen Schwanz und du gurgelst. Diese Vibration zieht sich wie ein Wirbelsturm durch meinen Körper und schon spritze ich in deiner Kehle ab.
Nach kurzem Zögern gebe ich dich frei und ich sehe den Hass in deinen Augen, als ich von dir zurücktrete. Selbst schuld, Jenny.
Ich bin nicht irgendjemand, mit dem du deine Spielchen treiben kannst. Denn ich bin wie du. Ich nehme mir, was mir gehört, und das so oft und solange, wie ich es will. Nur bin ich im Gegensatz zu dir wesentlich stärker.