Neun
Von: schroeder73 @t-online.de
An: albert_meta@gmx.de
Betreff: Re: Alles gut bei Dir?
Allerbester Albert,
ich danke dir für deine lieben Zeilen. Entschuldige, dass ich dir nur kurz antworten kann, aber ich hatte dir ja erzählt, dass ich bei der Arbeit eine Menge um die Ohren habe.
Du sagtest neulich, dass jeder Mensch irgendwann für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden muss, um die Welt im Gleichgewicht zu halten. Du hast recht, und ich glaube, dies ist wohl der Grund, weswegen ich Polizist geworden bin. Momentan tappen wir noch immer völlig im Dunkeln, es ist furchtbar frustrierend, nicht zu wissen, in welche Richtung man sich bei den Ermittlungen bewegen soll und …
Herrje, jetzt jammere ich dir auch noch die Ohren voll!
Ich drücke dir sämtliche Daumen für das Konzert in Mannheim. Ich bin sicher, die Menschen werden dir zu Füßen liegen, Albert! Du hast keine Ahnung, wie gerne ich dabei wäre! Aber ich werde heute Abend deine CD einlegen, mir den Paganini anhören und bei jeder Note an dich denken. Und es ist ja auch tröstlich, dass du demnächst hier in der Konzerthalle spielst. Darauf freue ich mich sehr, mein Lieber. Könntest du mir vielleicht noch zwei Karten besorgen? Ich würde meinen »Kollegen« (wie du ihn lustigerweise bezeichnet hast) gern mitnehmen. Er ist tatsächlich ein wenig »eigen«. Man könnte ihn für einen knurrigen Zausel halten, aber er ist ein warmherziger, sensibler Kerl (obwohl man’s ihm nicht ansieht – kein Wunder, es ist ihm ja selbst nicht bewusst).
So. Ich muss jetzt Schluss machen, die Arbeit ruft …
Du weißt, was mir unsere Freundschaft bedeutet. Und du weißt auch, dass du immer willkommen bist.
Immer, Albert.
Auf bald!
S.