14
Santiago
Ihr Geschmack lag auf meiner Zunge und löste in mir das Bedürfnis aus, in die Welt hinauszuschreien, dass Catalina mir gehörte. Ein dunkler, primitiver Teil von mir wollte sie markieren, damit jeder wusste, dass sie nicht mehr zu haben war. Aber der Tag war noch jung, und ich wollte dieses warme Bett, in dem ich zusammen mit Catalina lag, nicht verlassen. Denn es gab noch so viele spannende Dinge, die ich mit ihr anstellen wollte.
Ganz langsam fuhr ich mit den Fingerspitzen an ihrem unverletzten Rippenbogen nach oben und legte die Hand um ihre Brust, wobei ich mit dem Daumen ihren Nippel streichelte. Dabei genoss ich das leise Seufzen, das über ihre Lippen kam. Ich legte den Mund an ihren Hals, leckte über die salzige Haut und fühlte ihren Pulsschlag unter meiner Zungenspitze. Kurz fragte ich mich, ob ich wohl jemals genug von ihrem Geschmack bekommen würde. Allerdings zweifelte ich daran. Dafür hatte ich viel zu lange von diesem Moment geträumt. Viel zu viele wache Nächte erlebt, in denen ich mich danach gesehnt hatte, neben ihr im Bett zu liegen. Und jetzt würde ich es mir nicht nehmen lassen, jede einzelne Sekunde vollständig auszukosten.
Ich biss ihr sanft in den Hals und ließ dann für einen kurzen Moment von ihr ab, um an ihr vorbei die Nachttischschublade zu öffnen. Verwirrt sah Catalina mich an.
»Was hast du vor?«
Ihre Unerfahrenheit ließ mich grinsen. »Kondom.«
Sie runzelte die Stirn. »Wofür?«
Ich lachte. »Muss ich dir das wirklich erklären?«
Eine absolut bezaubernde Röte zeichnete ihre Wangen. »Nein. Aber ich verhüte schon seit Jahren.« Sie hob eine Schulter an. »Dreimonatsspritze.«
Jetzt war es an mir, verwirrt dreinzublicken. »Wie bitte?«
»Tja, du weißt halt doch nicht alles über mich«, erwiderte sie grinsend.
Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, dass es genau so war. Wie hatte mir so ein wichtiges Detail entgehen können?
»Hast du etwa Geheimnisse vor mir, mi vida
Sie legte die Hände in meinen Nacken und streichelte mich sanft. »Nur ein paar kleine.«
Ich beugte mich zu ihr nach unten und biss ihr kurz, aber hart in die Unterlippe. »Das werden wir ändern.«
»Versuch es, Daddy.«
Ich widerstand dem Drang, sie einfach herumzuwerfen und ihr den Hintern zu versohlen, weil ich befürchtete, dass die ruckartige Bewegung ihr aufgrund ihrer Rippenverletzung Schmerzen zufügen würde. Aber vergessen würde ich diese Antwort nicht. So viel war mal sicher.
Ich knabberte an ihrem Ohrläppchen. »Also brauchen wir kein Kondom?«, fragte ich.
Catalina legte eine Hand an meine Wange. »Ich möchte nichts zwischen uns.«
Wenn ich nicht schon gelegen hätte, hätten mich diese Worte mit Sicherheit in die Knie gezwungen.
»Mi vida «, flüsterte ich gegen ihre Lippen und brachte mich in Position.
Mein Schwanz war steinhart, und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment verrückt werden müsste, wenn ich nicht bald in ihr war. Schluss mit dem amüsanten Vorgeplänkel. Jetzt wollte ich mehr.
Ich eroberte ihre Lippen mit einem Kuss, der deutlich machen sollte, dass das Vorspiel jetzt vorüber war. Und so wie sich ihr Körper mir instinktiv entgegenwölbte und ihr zaghaftes Stöhnen in meinen Mund floss, war ich mir sicher, dass die Botschaft angekommen war. Ich vertiefte den Kuss, schob ihr meine Zunge in den Mund und spielte mit ihrer. Ich wollte sie ein wenig von dem Moment ablenken, in dem ich in sie eindrang. Denn auch wenn meine Kleine anscheinend doch ein paar Geheimnisse vor mir hatte, wusste ich, dass sie noch Jungfrau war. Darauf hatte ich sehr genau geachtet. Weil keines dieser Arschlöcher, die Interesse an ihr gezeigt hatten, jemals auch nur annähernd gut genug für sie gewesen war.
Mein Gewissen suchte sich genau diesen Moment aus, um einzuwerfen, dass auch ich nicht gut genug für sie war, aber ich begrub diesen Gedanken, indem ich Catalina noch intensiver küsste und gleichzeitig vorsichtig in sie eindrang.
Und ich wollte verdammt sein, wenn sich das nicht wie das reine Paradies anfühlte.
Ich konnte spüren, wie sich ihr Körper aufgrund der ungewohnten Empfindungen anspannte und ihre Muskeln verkrampften, je tiefer ich in sie eindrang. Und auch wenn ich ihr niemals wehtun wollte, so musste ich das doch genau in diesem Moment tun. Allerdings nur für einen kleinen Augenblick. Und danach würde ich dafür sorgen, dass sie sich besser als jemals zuvor fühlen würde.
Also ignorierte ich die Zeichen ihres Körpers und drang mit einer ruckartigen Bewegung tief in sie ein. Catalina riss sich von meinen Lippen los, um zu schreien, als ihr Jungfernhäutchen zerriss.
»Sch.« Ich verteilte Küsse auf ihrem Hals, ihrem Kiefer und ihren Wangen. »Alles gut. Es ist vorbei.«
Sie nahm einen tiefen, zittrigen Atemzug, nachdem sie das Gesicht an meinem Hals vergraben hatte. Ich versuchte, Ruhe zu bewahren, gab ihrem Körper Zeit, um sich an mich zu gewöhnen. Und als ich schon dachte, dass ich es keine Sekunde länger aushalten könnte stillzuhalten, spürte ich, wie die Entspannung Catalinas Muskeln wieder lockerte.
Ein sanftes Lächeln erschien auf ihren bezaubernden Lippen. »Ich hoffe doch, dass es noch nicht vorbei ist … Daddy.«
Ich stöhnte. Verdammt. Diese Frau würde mich noch umbringen.
Ich stützte mich auf einen Unterarm, bevor ich mit der freien Hand an Catalinas Körper entlangfuhr und ihren Hintern umfasste. Damit brachte ich sie dazu, dass sich ihre Hüfte mir entgegenbog und sich der Winkel veränderte, sodass ich noch tiefer in sie eindringen konnte.
»Fuck«, knurrte ich.
Catalina hob den Kopf und küsste meinen Hals, bevor sie sanft an meiner Haut knabberte. Meine Konzentration schwand. Alles, was ich hörte, fühlte, sah, roch und schmeckte, war Catalina. Ihr leises Seufzen und Stöhnen war Musik in meinen Ohren. Ihre Haut war weich wie Seide unter meinen Handflächen. In dem Blick ihrer dunklen Augen konnte ich mich verlieren. Ihr süßer Duft vermischte sich mit dem Geruch nach Sex, der im Raum lag. Und der blumige Geschmack ihrer Pussy lag mir noch immer auf der Zunge.
Blindlings griff ich nach einem Kissen und schob es ihr unter den Po. Ich sah ihr tief in die Augen, als ich damit begann, mich mit sanften Stößen in ihr zu vergraben. Catalinas Pupillen weiteten sich. Sie biss sich auf die Unterlippe, als ich mich wieder zurückzog, bevor ich in einer geschmeidigen Bewegung wieder tief in sie eindrang.
Ich versuchte wirklich, mich zusammenzureißen und es langsam angehen zu lassen, aber das wurde mit jedem Moment, der verging, schwieriger. Erregung drohte mich zu übermannen, und ein feiner Schweißfilm bedeckte meinen Körper. Ihre Pussy umklammerte meinen Schwanz auf perfekte Art und Weise. Eine sanfte Röte überzog ihr Dekolleté. Ihre Lippen waren geschwollen von meinen Küssen. Und ihr dunkles Haar lag wie ein Fächer um ihren Kopf auf meinem Kissen.
Catalina war die eine Frau, der ich niemals würde widerstehen können. Besonders nicht, da ich jetzt wusste, wie es sich tatsächlich anfühlte, und nicht mehr länger nur darüber fantasieren musste. Sie war die eine Frau, die mich in die Knie zwingen konnte.
»Du fühlst dich so verdammt gut an«, flüsterte ich ihr ins Ohr und biss ihr sanft ins Ohrläppchen. »So heiß. So weich. So«, ich leckte über die Stelle, wo ihr Puls wie wild schlug, »nass.«
Ihr kehliges Stöhnen erfüllte die Luft um uns herum. Ich trieb mich immer härter in ihren warmen, willigen Körper. Plötzlich hob Catalina die Beine, schlang sie um meine Hüften, wodurch ich noch tiefer in sie eindringen konnte, und ihre Hände legten sich um meinen Hals. Sie drehte meinen Kopf, bis ich ihr in die Augen sehen konnte.
»Darf ich einen Wunsch äußern?«
Ich hielt inne und gab ihr einen sanften, beinahe keuschen Kuss auf den Mund. »Natürlich, mi vida
»Fick mich härter, Daddy.«
Für wenige Sekunden starrte ich sie einfach nur an. Aber dann fiel jegliche Zurückhaltung von mir ab. Mit meinem nächsten Stoß vergrub ich mich tief in ihr und genoss das leicht verzweifelte Stöhnen aus Catalinas Kehle. Meine Bewegungen wurden härter und ruppiger. Catalinas Hände wanderten rastlos über jeden Zentimeter meines Körpers, den sie erreichen konnte. Ich hatte das Gesicht an ihrem Hals vergraben und leckte und biss in die empfindliche Haut.
Ich legte eine Hand auf ihre Brust und kniff in ihren Nippel, genoss den erstickten Schrei, den ihr das entlockte. Immer schneller und härter stieß ich in sie. Der Raum war erfüllt von unserem Duft und den Geräuschen von Sex.
Catalinas Bewegungen wurden hektischer, ihr Becken wölbte sich mir entgegen. Die Laute, die sie von sich gab, wurden lauter, drängender. Und dann spürte ich, wie sich ihre Muskeln um meinen Schwanz verkrampften. Für einen kurzen Moment wurde sie ganz still, bevor ein tiefes, befriedigtes Stöhnen über ihre Lippen floss und sich ihre Pussy wellenartig um mich herum anspannte und wieder entspannte. Und das war der Moment, in dem auch ich die Kontrolle verlor. Ich drang noch ein paar Mal tief in sie ein, bevor die Erlösung mich überrollte und ich mein Sperma tief in sie hineinpumpte.
Während die Nachbeben mich noch erschütterten, ließ ich den Kopf auf ihre Schulter sinken und konzentrierte mich einfach auf den Moment, lauschte Catalinas ruhiger werdenden Atemzügen. Und konnte absolut nichts gegen das Lächeln tun, das sich zeitgleich mit dem Glücksgefühl in meinem Körper auf meinen Lippen ausbreitete.
Ich war mir sicher, dass sich noch nie im Leben etwas so gut angefühlt hatte. Catalina war einfach perfekt. Wir waren perfekt. Das hier war perfekt.
Catalina
Ich lag eingehüllt in den warmen Kokon von Santiagos Armen und war mir sicher, dass ich mich noch nie in meinem Leben so gut gefühlt hatte. Mein Körper summte förmlich noch von den unglaublichen Gefühlen, die er in mir ausgelöst hatte. So fühlte sich also Sex an … Wow . Wobei ich sicher war, dass es weniger an dem Sex lag und vielmehr an Santiago.
Lächelnd drehte ich mich um und sah Santiago ins Gesicht. Ich legte die Hand an seine Wange, strich mit den Fingerspitzen über die Bartstoppeln, die kurz zuvor noch über die Innenseiten meiner Oberschenkel gekratzt hatten. So oft hatte ich mir gewünscht, genau das zu tun. Mit Santiago in einem Bett zu liegen und ihn einfach so berühren zu können. Und jetzt, wo es endlich so weit war, war ich einfach nur … glücklich. Entspannt. Ich fühlte mich in Sicherheit.
Mein Blick wanderte zu der Tätowierung an seinem Hals, zu der Krone, die er niemals verbergen konnte. Mit dem Zeigefinger zeichnete ich die Konturen der Zacken nach und glitt von dort zu dem aggressiv brüllenden schwarzen Panther, der auf seiner Brust thronte.
Ich legte meine Hand flach auf seine Haut, fühlte seinen stetigen, beruhigenden Herzschlag unter meiner Handfläche.
»Woran denkst du?«
Ich blickte auf, begegnete Santiagos Blick. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hauchte einen Kuss auf meine Stirn.
»An nichts wirklich. Ich genieße nur den Moment.«
Santiago lachte leise und schloss mich noch enger in seine Umarmung, bevor er sich mit mir auf den Rücken drehte, sodass ich auf ihm zum Liegen kam. Grinsend vergrub ich das Gesicht an seinem Hals und küsste ihn dort.
»Mi vida «, der Klang seiner Stimme war ernst. »Sieh mich an.«
Ich stützte mich mit den Unterarmen auf seinen Brustmuskeln ab und sah ihn an. »Ja?«
Seine Hände strichen in sanft streichelnden Bewegungen über meinen Rücken. Der Ausdruck in seinen Augen war warm und einladend.
»Ich liebe dich.«
Mein Herzschlag stoppte. Meine Atmung setzte aus. Ich starrte Santiago mit weit aufgerissenen Augen an. »Was?«
Er grinste, wickelte meine Haare um seine Hand und zog meinen Kopf daran sanft nach hinten, entblößte meine Kehle. »Du hast mich schon verstanden.«
Santiago küsste meinen Hals.
»Und jetzt sag etwas dazu.«
Ich leckte mir die Lippen. »Und was soll ich dazu sagen, Daddy?«
»Das weißt du genau«, knurrte er und bog meinen Kopf noch weiter nach hinten. Seine Zähne kratzten über meine Haut, bevor er mich wieder losließ und mit dem Streicheln weitermachte.
Mit einem Lächeln beugte ich mich nach vorne und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. »Ich liebe dich auch, Santiago.«
Die simple Wahrheit dieser Aussage erfüllte mich. So war es schon immer, und so würde es auch immer sein. Und nichts würde jemals etwas daran ändern können.
Santiago rollte uns erneut herum und eroberte meinen Mund in einem Kuss, den ich bis in die Zehenspitzen fühlte. Ein glückliches Lachen blubberte in mir nach oben, und ich drehte den Kopf zur Seite, als ich mich nicht mehr beherrschen konnte. Verwirrt sah Santiago mich an, bis ich mich wieder beruhigt hatte.
»Was war das?«
»Ich bin einfach nur glücklich.«
Santiago lächelte. »Und was möchtest du jetzt machen?«
Wie auf Kommando knurrte mein Magen, und jetzt war es an Santiago zu lachen. »Okay, schon verstanden.«
Aber als er das Bett verlassen wollte, griff ich nach seinem Handgelenk und hielt ihn auf. »Wenn du mir jetzt noch ein einziges Mal Haferflocken und Obst bringst, werde ich dich erschießen müssen.«
Er grinste. »Und was willst du stattdessen?«
»Pizza. Im Bett.«
Santiago beugte sich über mich und küsste meine Stirn. »Kommt sofort.«
Als wir viel später noch immer zusammen im Bett lagen, die leeren Pizzakartons neben dem Bett auf dem Fußboden, war ich mir sicher, dass heute der perfekte Tag war.
Ich lag wieder in Santiagos Armen, mein Rücken an seine Brust gekuschelt, während wir beide aus dem Fenster sahen. Oder wenigstens ich tat es. Denn Santiago schien eher damit beschäftigt zu sein, meinen Hals zu küssen. Und meine Schulter. Meinen Nacken. Und jeden anderen Zentimeter Haut, den er erreichen konnte. Als er eine besonders empfindliche Stelle fand, drehte ich mich kichernd um und schlang die Arme um ihn.
Aber anstatt Freude und Glück in seinem Gesicht zu sehen, war sein Blick eher ausdruckslos. Die gleiche unbewegte Maske, die ich schon so oft gesehen hatte und von der ich gehofft hatte, dass er sie nicht mehr zwischen uns stellen würde.
»Was ist los?«, fragte ich besorgt.
Er blickte mich direkt an, aber es war, als würde er mich überhaupt nicht sehen. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Es ist alles in Ordnung.«
»Santiago.« Ich legte eine Hand an seine Wange. »Lüg mich nicht an. Nicht schon wieder.«
»Ich lüge dich niemals an«, erwiderte er stirnrunzelnd.
Ich rollte mit den Augen. »Nein. Aber die komplette Wahrheit sagst du mir auch nicht.«
Santiago seufzte. »Es ist doch nur zu deiner Sicherheit, Catalina.«
»Genau. Und das hat in jüngster Vergangenheit ja auch so wunderbar funktioniert, oder?«
Ein Schatten legte sich über Santiagos Gesicht, und beinahe tat es mir leid, dass ich das Thema angesprochen hatte. Aber ich war es immer noch leid, dass ich nicht wusste, was wirklich vor sich ging.
»Rede mit mir, Santiago.«
Er seufzte und drehte sich auf den Rücken. Aber ich ließ nicht zu, dass er sich mir entzog. Weder körperlich noch emotional. Ich kuschelte mich einfach an seine Seite und legte den Kopf auf seine Brust. Als er damit begann, mit meinen Haaren zu spielen, beruhigte ich mich wieder ein wenig.
»Es gibt ein Problem.«
Ich gab nur ein summendes Geräusch von mir, damit er wusste, dass ich ihm zuhörte.
»Erinnerst du dich an die Nacht, in der ich dich aus dem Club geholt habe?«
»Natürlich.«
»Die Tage und Nächte davor habe ich auf den Straßen in und außerhalb von Mexiko verbracht. Dein Vater und ich hatten geflüsterte Gerüchte gehört, dass die Garcías etwas gegen uns planen.«
Ich runzelte die Stirn. »Daniel García?«
»Genau.«
Ich hatte diesen Namen schon häufiger in unserem Haus gehört. Der größte Feind und Konkurrent meines Vaters.
»Wir wollten vorbereitet sein. Und dafür mussten wir wissen, was die gegen uns planten. Also habe ich mich ein wenig … umgehört.« Und ich hatte eine ungefähre Vorstellung davon, was Santiago unter ›umhören‹ verstand.
»Na ja, irgendwann hatte ich endlich die Bestätigung. Daniel García will deinen Vater stürzen. Er will Mexiko unter seine Kontrolle bringen.« Er streichelte meinen Nacken. »Er will sich seines größten Konkurrenten entledigen.«
Ruckartig richtete ich mich auf und zuckte sofort danach wieder zusammen, weil meine Rippe schmerzhaft protestierte. »Was?« Meine Gedanken überschlugen sich. »Ich muss sofort zu meinem Vater!«
Ich wollte das Bett verlassen, aber alles, was ich schaffte, war, dass ich statt neben Santiago jetzt auf ihm lag und er mich mit einer starken Umarmung gefangen hielt.
»Wir gehen nirgendwohin.«
»Santiago!« Ich stemmte mich gegen seine Brust und versuchte, mich aufzusetzen. Aber da hätte ich auch versuchen können, einen Berg zu bewegen. »Wenn mein Vater in Gefahr ist, muss ich bei ihm sein. Er braucht mich!«
»Mi vida …« Er gab mir einen flüchtigen Kuss. »Dein Vater ist in Sicherheit. Raúl ist bei ihm, und das Haus ist eine Festung. Es wäre reiner Selbstmord, wenn man versuchen würde, dort einzudringen.«
»Aber –«
»Catalina.« Sein Ton wurde hart und zwang mich zur Konzentration. »Die einzige Schwachstelle, die dein Vater hat, bist du.« Die Worte sickerten langsam in meinen Verstand. »Deswegen bist du entführt worden. Wenn du jetzt in das Haus zurückkehrst, wirst du deinem Vater nicht helfen können. Du machst ihn nur angreifbar.« Ich hörte auf, mich gegen ihn zu wehren. Die Wahrheit hinter seinen Worten schmerzte, aber ich konnte sie nicht leugnen.
»Ich … weiß«, seufzte ich.
»Gib dir noch ein wenig Ruhe.« Er legte die Hand in meinen Nacken und begann mit einer sanften Massage. »Wenn es dir besser geht und du nicht mehr so geschwächt bist, gehen wir zu deinem Vater. Und dann besprechen wir, wie wir vorgehen werden.«
Ich sah ihm direkt in die Augen. Noch immer war mein Herz schwer vor Sorge, aber ich wusste, dass Santiago recht hatte. Er hatte mit diesen Dingen deutlich mehr Erfahrung als ich. Ich musste ihm vertrauen. Und ich wusste, dass er mich niemals enttäuschen würde. Auf Santiago konnte ich mich immer verlassen.
»Versprochen?«
Er legte seine Stirn an meine, und wir schlossen beide die Augen.
»Versprochen, mi vida