Kapitel 12
H ALT STILL, LIV.“ ALICE STAND vor mir und frisierte mein Haar mit ihrem Lockenstab. „Wenn du dich weiter so bewegst, verbrenne ich dich.“
„Wag es ja nicht, mich zu verbrennen“, warnte ich sie. „Mir ist langweilig.“
„Ich bin fast fertig“, seufzte sie. „Hab einfach Geduld.“
„Ich sitze hier schon seit zwanzig Minuten“, seufzte ich. „Was für eine Frisur zauberst du denn da?“
„Eine verführerische, sinnliche“, grinste sie. „Alle Männer im Club werden sich um dich reißen.“
„Alle außer einem, wie du hoffst.“ Ich lachte. „Wenn ich sie alle bekomme, wer bleibt dann für dich übrig?“
„Ich werde schon jemanden finden.“ Sie kicherte und strich sich ihre langen braunen Haare mit den blonden Strähnen zurück.
„Oh Mann“, lachte ich. „Und du bist sicher, dass mein Make-up nicht zu nuttig aussieht?“
„Kann man überhaupt zu nuttig aussehen?“, fragte sie und starrte mir ins Gesicht.
„Ja“, nickte ich. „Ich möchte nicht, dass jemand denkt, dass er mir zwanzig Dollar für einen Blowjob hinter der Mülltonne anbieten kann.“
„Wie wäre es mit einem Hunderter?“ Sie wackelte mit den Augenbrauen und wir lachten beide.
„Das wird ein Spaß heute Abend.“
„Wir haben uns etwas Spaß verdient.“ Sie trat zurück und sah mich ein paar Sekunden lang an, dann grinste sie. „Du siehst wunderschön aus.“
„Findest du?“ Ich sprang auf und lief zum Spiegel hinüber und betrachtete mein Spiegelbild. Meine langen, braunen Haare hingen in lockeren Wellen um mein Gesicht und über meinen Rücken. Meine braunen Augen funkelten vor Aufregung und mein Smokey-Eye-Make-up ließ mich wie eine erotische Sexbombe aussehen. „Findest du, dass der Lippenstift zu rot ist?“, fragte ich, während ich schmollend in den Spiegel blickte.
„Auf keinen Fall. Rot ist scharf.“
„Das finde ich auch.“
„Und er passt perfekt zu deinem roten Kleid. Du kannst es jetzt anziehen.“
„Okay.“ Ich eilte zum Bett und nahm mein frisch gebügeltes Kleid in die Hand, zog mich schnell aus und streifte es über. Ich musste tief Luft holen, um es über meine Taille und über meine Hüften zu bekommen. „Dieses Kleid ist viel kürzer, als ich es in Erinnerung hatte.“ Ich schaute auf meinen entblößten Oberschenkel hinunter und schluckte. „Ich bin mir da nicht so sicher, Alice. Ich bin kein Hungerhaken, weißt du. Mädchen wie ich, mit Kurven, sollten keine hautenge Klamotten tragen.“
„Wer sagt das?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du siehst heiß, sexy, schön, umwerfend und perfekt aus.“ Sie zeigte mit dem Finger auf mich. „Scheiß auf diese dürren Schlampen. Jeder Mann will eine Frau mit Kurven.“
„Da bin ich mir nicht so sicher“, lachte ich.
„Na ja, wenn er einen Hungerhaken will, dann ist er nichts für uns.“ Sie grinste und zog sich ihr kurzes, schwarzes Kleid an.
„Stimmt.“
„Jeder Typ, der einen Hungerhaken will, wird von mir enttäuscht sein“, kicherte ich. „Ich werde nie ein dürres Ding sein, dafür sind meine Brüste viel zu groß.“
„Männer lieben große Brüste.“
„Nun, meine haben mir noch nicht viel genützt.“
„Das werden sie heute Abend.“ Sie starrte auf meine teils entblößten Brüste. „Vaboom vaboom.“
„Danke, Alice.“ Ich schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, ich bin soweit.“ Sie zog ihre Stöckelschuhe an und sah mich dann an. „Was ist mit dir?“
„Ja, ich denke, ich bin soweit.“ Ich nickte, holte eine Handtasche aus dem Schrank und schlüpfte dann mit den Füßen in meine schwarzen Stilettos. „Ich hoffe, ich werde in denen nicht hinfallen. Meine Füße bringen mich jetzt schon um“, stöhnte ich.
„Du schaffst das schon. Halt dich einfach an meinem Arm fest.“
„Ich brauche etwas zu trinken“, kicherte ich, als wir aus meinem Schlafzimmer gingen.
„Ich auch“, stimmte sie zu. „Ich will mich heute Abend betrinken.“
„Slizzard Baby.“ Wir verschränkten die Arme und machten uns auf den Weg zur Haustür.
„Liv.“ Aidens Stimme schallte durch das Haus, als ich die Haustür öffnete.
„Ja.“ Ich blieb stehen und verdrehte die Augen.
„Komm bitte ins Wohnzimmer.“
„Warum?“
„Wir würden dich gerne sehen, bevor du gehst.“
„Uff.“ Ich sah Alice an und wir verzogen beide das Gesicht. „Er ist so verdammt anstrengend. Er sollte endlich heiraten und Kinder kriegen. Ups.“ Ich verzog das Gesicht und sah Alice an.
„Ist schon gut.“ Sie lächelte mich schief an. „Ich bin mir sicher, dass er ein guter Vater sein würde.“
„Wir sollten uns der Armee stellen und dann gehen“, sagte ich mit einem gequälten Seufzer und wir gingen in Richtung Wohnzimmer. „Guten Abend zusammen,“ sagte ich, als wir das Zimmer betraten. Alle Augen fielen auf Alice und mich und ich musste über die verschiedenen Ausdrücke auf ihren Gesichtern fast lachen. Aiden sah fassungslos aus, Henry sah beeindruckt aus, Gabby sah sauer aus, Chett sah gelangweilt aus, Scott sah aufgeregt aus und Xander, nun Xander sah nachdenklich aus. Ich konnte spüren, wie seine Augen meinen ganzen Körper begutachteten und ich musste mich zwingen, ihn nicht wieder anzusehen.
„Also, wo wollt ihr zwei denn hin?“ Aiden stand auf und ging zu uns rüber.
„In eine Bar.“
„Welche Bar?“, fragte er und diesmal war sein Blick ein wenig wütend. Ich fragte mich, ob er jemals über den Drang, alles wissen zu müssen, hinwegkommen würde.
„Ich schätze, wir gehen ins Beach Lagoon“, sagte ich schließlich.
„Okay, unten an der Fifth Street?“, fragte er erneut.
„Ja Sir“, nickte ich und salutierte dann vor ihm.
„Lustig.“
„Wenn Mama und Papa es nicht für nötig halten, aufzubleiben und mich zu fragen, was geht es dich dann an?“
Aiden starrte mich ein paar Sekunden lang an und wandte sich dann Alice zu. „Du siehst heute Abend sehr hübsch aus.“
„Danke.“ Sie errötete, als sie ihm antwortete.
„Wird dir in diesem Kleid auch warm genug sein?“ Er starrte ihre langen, nackten Beine und nackten Schultern an und sie nickte.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Alkohol mich warm halten wird.“
„Wer ist denn DD?“ Er sah stirnrunzelnd zu mir zurück.
„Wir werden mit dem Uber hin und wieder zurück fahren.“ Ich versuchte, nicht die Augen zu verdrehen. „Wir sind nicht leichtsinnig, weißt du. Wir haben es mit etwas Grips geschafft, bis zweiundzwanzig zu überleben.“
„Ich wollte nur sichergehen, dass ihr keine Mitfahrgelegenheit dorthin und zurück wollt.“
„Ich kann dich fahren, wenn du willst“, meldete sich Xander zu Wort und stand auf.
„Oh, das musst du nicht tun.“ Gabby klang genervt und sah mich böse an. So viel zu ihrer „Es tut mir leid“-Masche. Ich hatte gewusst, dass sie nicht lange in der Lage sein würde, so zu tun, als wäre sie nett.
„Ich will nicht, dass ihr Mädels ausgenutzt werdet.“ Xander stellte sich neben Aiden und sah mir in die Augen. Dieses Mal konnte ich seinem Blick nicht ausweichen. Seine Iris sah wütend aus, während er mich musterte. Ich war mir nicht sicher, was er für ein Problem hatte, aber ich konnte es nicht verhindern, dass ich erschauderte, als ich neben ihm stand. Ich konnte spüren, wie die Spannung zwischen uns hin und her strömte und ich trat einen Schritt zurück.
„Ich denke, wir kommen schon klar.“ Ich leckte mir nervös über die Lippen.
„Ja, wir schaffen das schon“, wiederholte Alice und ich konnte sehen, dass sie und Aiden sich gegenseitig kurze Blicke zuwarfen.
„Vertrau mir Xander, Alice und Liv werden schon keine Schwierigkeiten haben.“ Gabby sprang auf und ging zu uns hinüber. „Sie sind doch beide Profis darin, wie Schlampen auszusehen und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.“
„Gabby“, ermahnte Aiden sie.
„Was?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ist doch wahr.“ Sie sah zu Alice und mir und dann zu Xander und Aiden. „Ich meine, komm schon. Du gehst doch nicht mit so hohen Absätzen und so kurzen Kleidern aus und rechnest nicht damit, dass irgendein Perverser versucht, seine Hand zwischen deine Beine oder in dein Oberteil zu stecken.“
„Gabby, halt die Klappe“, rief Scott. „Was ist dein Problem?“
„Vielleicht liegt es an der Schwangerschaft?“, sagte Henry und schenkte mir ein kleines Lächeln.
„Ja, aber sie war doch nicht die ganze Zeit schwanger“, murmelte ich. „Das entschuldigt noch lange nicht ihre ständige Gehässigkeit.“
„Liv.“ Aiden warf mir einen Blick zu und ich drehte mich zu Alice um.
„Fertig?“
„Ja“, nickte sie eifrig. „Los geht's.“
„Wartet mal kurz.“ Aiden ergriff ihr Handgelenk. „Kann ich dich bitte kurz sprechen?“
„Äh okay.“ Sie sah zu mir herüber, verzog das Gesicht und folgte ihm in den hinteren Teil des Raumes.
„Ich muss auch noch mit Liv sprechen“, sagte Xander zu Gabby und er packte mich unsanft am Oberarm und zog mich mit sich aus dem Zimmer.
„Was fällt dir ein?“
„Wohin gehst du in diesem Aufzug?“
„In einen Club.“
„Das ist völlig unangemessen.“ Er schüttelte den Kopf, während er mich anschaute.
„Unangemessen für was?“
„Es sendet die falschen Signale.“ Er starrte auf meine prallen Brüste hinunter.
„Von welchen Signalen sprichst du?“
„Dem 'Ich will gefickt werden'-Signal“, murmelte er, machte einen Schritt auf mich zu und drückte mich zurück gegen die Wand.
„Wer sagt denn, dass ich dieses Signal nicht aussenden will?“, sagte ich keuchend, als er meine Hände packte und sie neben meinem Kopf zurück gegen die Wand drückte.
„Ist es das, was du willst?“ Er beugte sich vor und küsste sanft meinen Hals.
„Xander.“ Ich schluckte, als er sich an meinem Hals hinunter zu meinem Schlüsselbein und dem oberen Teil meiner Brüste küsste. „Hör auf, es könnte jemand aus dem Zimmer kommen und uns sehen.“
„Was kümmert dich das?“
„Xander, hör auf“, stöhnte ich, während seine Hand seitlich an meinem Körper hinunterfuhr und an meinen Oberschenkeln Halt machte.
„Womit?“ Er drückte seinen harten Körper gegen meinen Bauch und bewegte sich hin und her. „Soll ich dir nicht zeigen, was du mit mir in diesem sexy, fast nicht vorhandenen Kleid anstellst?“
„Willst du mir sonst noch etwas sagen?“ Ich drehte meinen Kopf von ihm weg, als er sich nach vorne lehnte, um meine Lippen zu küssen.
„Warum versuchst du, mich zu betören?“
„Wovon redest du?“
„Nichts.“ Er seufzte und trat einen Schritt zurück. „Warum musstest du ausgerechnet Gabbys Schwester sein?“
„Warum musstest ausgerechnet du ihr Verlobter sein?“
„Du verstehst das nicht.“ Er runzelte die Stirn. „Es geht hier nicht nur um mich. Es geht darum, jemanden zu beschützen, den ich liebe.“
„Ich habe nicht verstanden, wovon du sprichst.“
„Es spielt keine Rolle.“ Er zuckte mit den Schultern. „So ist es nun mal.“
„Kann ich dich etwas fragen?“
„Klar“, nickte er und ich sah, wie sein Blick auf meine Brüste fiel.
„Heiratest du sie, damit du dein Erbe bekommst?“, sagte ich leise. „Hat das etwas damit zu tun?“
„Was interessiert dich das?“, fragte er mich wütend und das machte mich noch verrückter. Ich konnte nicht glauben, dass er die Frechheit besaß, mich zu fragen, warum es mich interessierte, während er immer noch versuchte, mir an die Wäsche zu gehen. Begriff er denn nicht, wie beschissen die Situation war? Für was für ein Mädchen hielt er mich, wenn er dachte, dass das in Ordnung wäre? Was an dieser Situation war denn in irgendeiner Weise okay?
„Es ist mir egal, Xander“, fauchte ich. „Lass mich einfach verdammt nochmal in Ruhe, okay. Du bist derjenige, der immer hinter mir her ist. Ich bin nicht diejenige, die hinter dir her ist. Ich habe genug von deinem Blödsinn, okay? Es ist nicht richtig, dass du ständig versuchst, mir an die Wäsche zu gehen und mich dann in Frage stellst, wenn ich versuche herauszufinden, was zwischen dir und Gabby vor sich geht.“
„Letztes Wochenende hat es dich nicht interessiert, wer ich bin und was ich mache.“
„Das war letztes Wochenende.“ Ich verschränkte die Arme. „Jetzt haben wir dieses Wochenende. Und dieses Wochenende bin ich nicht an dir und deinem Blödsinn interessiert.“
„Mir und meinem Blödsinn?“ Seine Lippen zuckten, als ob er lachen wollte und das machte mich noch wütender. Wie konnte er es wagen zu denken, dass die Situation lustig war! Wie konnte er es wagen, sich so überlegen und selbstgefällig zu geben, während ich innerlich vor Wut kochte. Es juckte mich in den Fingern, ihm eine Ohrfeige zu geben. Er würde nicht so eingebildet dreinschauen, wenn er einen Abdruck meiner Handfläche auf seiner Wange hätte.
„Lass mich in Ruhe, Xander. Ich habe die Nase voll von dir.“ Ich stieß ihm gegen die Brust. „Ich werde in meinem nuttigen Kleid ausgehen und tun, was ich will. Vielleicht lerne ich einen noch besseren Mann kennen und dann kann ich mit ihm vögeln und vergessen, dass ich dich jemals getroffen habe.“
„Das würde ich nicht empfehlen.“ Seine Lippen schürzten sich und er packte meine Handgelenke. „Das ist doch keine Lösung für all das hier.“
„Das ist doch nicht dein Problem, oder?“ Ich grinste ihn breit an. „Ich kann machen, was ich will.“
„Liv“, sagte er langsam meinen Namen und sein Gesichtsausdruck war sehr intensiv, als er mich anstarrte.
„Ja, Xander?“, sagte ich vorsichtig. Ich werde nicht lügen. Unsere Unterhaltung erregte mich. Ich genoss die Tatsache, dass ich ihn mit dem Gerede über andere Männer ärgern konnte. Es gefiel mir, dass er eifersüchtig war. Das einzige Problem war, dass er mir nicht das gab, was ich wirklich wollte. Er machte nicht mit Gabby Schluss und sagte mir nicht, dass er es vergeigt hatte. Er zog mich nicht in seine Arme und sagte mir, dass er mich wollte und nur mich. Er sagte mir nicht, dass Gabby und das Vermögen seiner Familie ihm nichts bedeuteten. Er zeigte mir nur, dass er scharf auf mich war. Und naja, das wusste ich schon. Ich wollte mehr als das von ihm. Ich wollte, dass er mich mit mehr als nur mit Lust ansah. Ich wollte in seine Augen schauen und so etwas wie Liebe sehen. Ich weiß, dass das eine sehr unrealistische Erwartung war. Er kannte mich kaum und ich kannte ihn kaum, aber genau das wollte ich. Das wollte ich sehen. Ich wollte echte Gefühle sehen. Echte, reale und herzzerreißende Gefühle, die nichts mit Lust zu tun hatten.
„Einen schönen Abend noch“, sagte er schließlich und wandte sich ab. „Tu nichts, was ich nicht auch tun würde“, sagte er und ging dann zurück ins Wohnzimmer. Ich stand da und fühlte mich wie gerädert und zurückgewiesen. Ich konnte immer noch seine Lippen an meinem Hals spüren. Ich spürte immer noch, wie seine Berührung mich gebrandmarkt hatte und ich hasste mich dafür.
„Bist du soweit?“ Alice kam mit leuchtenden Augen aus dem Wohnzimmer und ich nickte.
„Was hat Aiden gesagt?“, flüsterte ich ihr zu, während ich die Uber-App auf meinem Handy öffnete.
„Nichts Gutes“, seufzte sie. „Er hat mich nur gebeten, dafür zu sorgen, dass du nicht in zu viele Schwierigkeiten gerätst.“
„Was?“ Meine Stimme wurde lauter. „Ich schwöre, dass er die größte Nervensäge ist. Ich weiß, dass du ihn magst, aber uff, Aiden ist so nervig.“
„Ich finde es süß, dass er so fürsorglich ist.“ Alice sah wehmütig aus.
„Vertrau mir, Alice. Du wirst es nicht so süß finden, wenn du mit ihm zusammen bist.“ Ich schüttelte den Kopf. „Er ist verdammt nervig.“
„PROST.“ ALICE kicherte, als wir einen weiteren Tequila-Shot zu uns nahmen und dann unsere Gläser mit Wodka und Cola in die Luft hoben. „Here’s to the men we’ve loved, the men we’ve lost, the men we’ve screwed and the men we’ve booed, here’s to the men to come and the men to make us come.“
„Alice.“ Ich lachte laut auf. „Du bist so unartig.“
„Ich bin noch nicht fertig.“ Sie zwinkerte mir zu und ihre Stimme hob sich über den Klang der Musik. „Here’s to the men to come and the men to make us come. Here’s to the men that last all night, and the men who make our days bright, here’s to the man we’ll ultimately marry, but his cock be bigger than a ferry.“
„Größer als eine Fähre?“, sagte ich und stürzte meinen Drink gemeinsam mit ihr hinunter. „Wie kann ein Schwanz größer sein als eine Fähre?“
„Ich weiß nicht, was sich noch auf marry reimt?“
„Wie wäre es mit, hmm, lass mich nachdenken?“ Ich hielt inne und tanzte zu der Musik im Club, während mein Verstand sich drehte, während sich der Alkohol in meinem Blutkreislauf niederschlug. „Wie wäre es mit Dairy?“
„Dairy?“, kicherte Alice. „Wie kann der Schwanz eines Mannes größer sein als Dairy?“
„Du weißt, was ich meine, sein Schwanz kann größer sein als eine Milchkuh.“ Dann lachte ich schallend. Ich spürte, wie jemand hinter mir anfing, mit mir zu tanzen und ich drehte meinen Kopf, um zu sehen, ob er gut aussah. Es handelte sich um einen älteren Mann, mit einem Kurzhaarschnitt und schlimmen Aknenarben und ich war kurz davor, ihn wegzustoßen, doch dann entschied ich mich, ihn einfach mit mir tanzen zu lassen. Was schadete das schon.
„Größer als eine Milchkuh, ha ha.“ Alice begann lauthals zu lachen. „Das ist lustig.“
„Worüber lacht deine Freundin?“, flüsterte der Mann hinter mir in mein Ohr und ich spürte wie sich seine Hand um meine Taille legte.
„Über dich.“ Ich stieß ihn mit dem Ellenbogen an und wich von ihm weg. „Lass uns auf die Tanzfläche gehen“, sagte ich zu Alice und griff nach ihrer Hand.
„Ich will noch was trinken.“ Sie bekam einen Schluckauf und ich schüttelte den Kopf.
„Noch nicht, wir sollten morgen nicht verkatert sein. Lass uns tanzen und dann was zu trinken holen.“
„Gut.“ Sie nickte und wir machten uns auf den Weg zur Tanzfläche. Ich schaute zurück zur Bar und sah, wie der ältere Mann mit dem Kurzhaarschnitt mit jemandem in den hinteren Teil der Bar ging und er sah nicht gerade glücklich aus. Mein Herz klopfte, weil ich mich fragte, was da los war, aber ich versuchte es zu ignorieren, als einer meiner Lieblingssongs von Jay-Z zu spielen begann.
„Ich finde, Jay-Z und Justin Timberlake sollten bei jedem Song zusammenarbeiten“, rief Alice, während wir unsere Hüften im Takt zur Musik bewegten. Oder so sehr im Takt, wie wir konnten.
„Ich dachte, du wolltest, dass Jay-Z und Taylor Swift zusammen ein Lied aufnehmen.“
„Nun, sie können alle ein Lied zusammen aufnehmen. Das wäre doch cool.“
„Ja, das wäre es.“ Ich nickte zustimmend und schloss dann meine Augen und tanzte zur Musik. Ich ging gerne in Nachtclubs, sie gaben mir immer das Gefühl, so richtig lebendig zu sein. Auf einer überfüllten Tanzfläche zu sein und mit der Menge zu verschiedenen Songs zu tanzen, war so ein gemeinschaftliches Hochgefühl. Ich hob meine Hände in die Luft und sang das Lied mit, während ich mich bewegte. Alice nahm daraufhin meine Hände und wir hüpften zusammen herum und sangen laut.
„Oh mein Gott, ich liebe dieses Lied“, schrie Alice, als ein alter Backstreet Boys Song zu spielen begann.
„Ich auch“, schrie ich ebenfalls und wir kicherten, da wir beide so betrunken waren, dass wir richtig viel Spaß hatten. Ich fing an, mit den Hüften zu kreisen und mich auf den Boden sinken zu lassen und ich konnte spüren, wie mich ein paar Typen anstarrten. Das ermutigte mich, meinen Körper noch mehr zu bewegen und Bewegungen nachzumachen, an die ich mich aus Britney Spears Musikvideos erinnerte. Ich begann sogar Xander und seine Überheblichkeit zu vergessen. Ich grinste, als ein heißer blonder Typ auf mich zukam.
„Hey“, sagte er und fing an neben mir zu tanzen.
„Hey“, erwiderte ich.
„Was?“, rief er und rückte näher an mich heran.
„Ich sagte hey.“, rief ich zurück und blickte in seine tiefblauen Augen.
„Oh“, lachte er. „Willst du tanzen?“
„Klar“, nickte ich und er grinste und stellte sich hinter mich. Alice grinste mich an und ich zwinkerte ihr zu, als ich seine Hände an meiner Taille spürte, die sich leicht hinter mir bewegten. Ich tanzte weiter zur Musik und beobachtete, wie ein umwerfender Typ, mit dem Körper eines Bodybuilders, Alice schnappte und sie zu sich zog. Ich kicherte, als sie anfing mit ihm zu tanzen und schloss wieder meine Augen, um mich in der Musik zu verlieren. Es dauerte jedoch nur ein paar Minuten, bis ich anfing, mich unwohl zu fühlen. Ich öffnete meine Augen und schaute mich vorsichtig in dem überfüllten Club um. Die Härchen an meinem Hinterkopf sträubten sich und ich hatte das Gefühl, dass mich jemand anstarrte. Ich ignorierte das Gefühl und tanzte weiter, aber ich war nicht mehr so ausgelassen wie zuvor.
„Willst du abhauen?“, rief der Mann hinter mir in mein Ohr und ich spürte, wie seine Hände meinen Bauch hinauf zu meinen Brüsten wanderten. Als sie meine Brüste erreichten, griff ich nach seinen Händen und schüttelte den Kopf. „Sei keine Spielverderberin“, rief er und ich spürte, wie er hinter mir herumwirbelte.
„Bin ich nicht“, rief ich ihm genervt zu.
„Lass uns abhauen.“ Seine rechte Hand wanderte zu meiner Hüfte und ich wollte seine Hand gerade wieder wegschieben, als ich spürte, wie er plötzlich von mir weggezogen wurde.
„Was?“ Ich drehte mich stirnrunzelnd um und sah Xander, der den Kerl mit einem festen Griff zurückhielt. „Xander! Was machst du denn hier?“, murmelte ich und war gleichzeitig wütend und aufgeregt.
„Belästigt dich dieser Typ?“ Er drückte den Arm des Mannes fest und ich schüttelte schnell den Kopf. „Verschwinde.“ Er schubste den Kerl weg. „Und belästige dieses Mädchen nicht noch einmal, hast du mich verstanden?“
„Ich habe sie nicht belästigt.“ Der Typ sah wütend aus. „Sie wollte es.“
„Hau ab.“ Xander schubste ihn erneut und ich hatte Angst, dass es gleich zu einem Kampf kommen würde.
„Was machst du denn hier?“, rief ich.
„Was?“ Xander rückte näher an mich heran. „Ich kann dich nicht hören.“
„Was machst du hier?“, rief ich erneut und diesmal in sein Ohr, als er neben mir stand.
„Aiden und ich wollten sichergehen, dass bei dir und Alice alles in Ordnung ist.“
„Was?“ Ich runzelte die Stirn und war jetzt noch wütender. „Wir sind keine Kinder.“
„Nun, ihr benehmt euch wie Kinder.“ Xanders Körper streifte jetzt meinen und ich erschauderte. „Wir wollten sichergehen, dass diese beiden Kleider euch beide nicht in Schwierigkeiten bringen und es sieht so aus, als wären wir gerade noch rechtzeitig gekommen.“
„Wie auch immer“, sagte ich und sah mich um. „Wo ist Aiden?“
„Weg, um sicher zu gehen, dass Alice mit dem Cousin von Hulk Hogan klar kommt.“ Er zwinkerte mir zu und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
„Du bist bescheuert.“
„Bedankt man sich so bei seinem Retter?“
„Meinem was?“, spottete ich und leckte mir über die plötzlich trockenen Lippen.
„Deinem Retter.“ Er grinste und trat einen Schritt vor, sodass seine Lippen auf meinen landeten. „Bekomme ich zum Dank einen Kuss?“
„Nein, bekommst du nicht.“ Ich schluckte schwer, wich aber nicht zurück. Ich spürte, wie seine Zungenspitze über meine Lippen leckte und mein ganzer Körper zitterte wegen seiner Berührung.
„Bitte“, sagte er und sein Blick forderte mich auf, den Kuss zu erwidern, während er die Spitze seiner Zunge leicht in meinen offenen Mund schob.
„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf und meine Lippen schlossen sich für ein paar Sekunden um seine Zunge und saugten daran.
„Da seid ihr ja.“ Aiden und Alice kamen auf uns zu und ich wich schnell vor Xander zurück. „Es wird Zeit für uns zu gehen.“
„Was?“ Sowohl Alice als auch ich sahen ihn schockiert an.
„Es ist Zeit zu gehen.“ Aiden sah wütend aus, wütender als ich ihn jemals zuvor gesehen hatte. Ich sah in Alices Gesicht und sie sah stinksauer aus. Ich starrte sie eine Sekunde lang an und fragte mich, ob ihre Beziehung vorbei war, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Das würde Aiden recht geschehen. Er benahm sich wie ein richtiger Idiot. Ich war an seine herrische Art gewöhnt, aber ich wusste, dass Alice gerade zum ersten Mal wirklich einen Eindruck von ihm bekam und es wahrscheinlich nicht zu schätzen wusste.
„Aiden, wir werden nicht gehen“, schrie ich ihn an und machte ihn zum Ziel meiner Wut. „Ihr zwei hättet nicht herkommen sollen.“
„Wir wollten sichergehen, dass es euch beiden gut geht.“ Er sah zu Alice hinüber und runzelte die Stirn, während sie einen Typen anlächelte, der neben ihr tanzte. „Zwei allein stehende Frauen müssen heutzutage vorsichtig sein.“
„Wir können auf uns selbst aufpassen“, seufzte ich und sah dann Xander an. „Wo ist Gabby?“
„Sie ist bei Henry.“ Seine Augen bohrten sich in meine. „Wünschst du dir, dass sie stattdessen hier wäre?“
„Nein, und du?“
„Nein“, sagte er schlicht und mein Herz klopfte gefährlich schnell, als ich in seine Augen blickte. Was hatte dieser Mann an sich, dass er mit einem Blick mein Herz und meine Seele durchbohren konnte und mich mit nur einer Berührung vor Verlangen und Lust brennen ließ.
„Bitte geh“, sagte ich leise. „Heute Abend geht es um Alice und mich. Ich möchte keine Probleme mit dem Kopf, Xander.“ Ich rieb mir die Stirn, da mein Kopf anfing zu schmerzen. „Ich will nicht, dass du einfach so aufkreuzt. Das ist mir gegenüber nicht fair.“
„Nur ein Tanz“, sagte er und sein Blick wich nicht von mir.
„Was?“
„Ein Tanz und ich werde gehen und Aiden mitnehmen.“
„Warum willst du einen Tanz?“
„Wer würde nicht einen Tanz mit einer sexy Sirene wie dir wollen?“ Er zwinkerte mir zu.
„Ich bin keine Sirene.“ Ich schüttelte den Kopf und errötete.
„Wenn du tanzt, kann ich nicht anders, als dich anzusehen. Ich schätze, das macht dich zu einer Sirene.“ Er zog mich zu sich heran. „Tanz mit mir, Liv.“
„Was ist mit Aiden und Alice?“ Ich nickte in Richtung der beiden neben uns und er zuckte mit den Schultern.
„Was soll mit ihnen sein?“
„Gut, ein Tanz“, seufzte ich. „Aber stell nichts Dummes an.“
„Was für dumme Sachen könnte ich denn anstellen?“ Er schaute mich unschuldig an und ich lachte.
„Versuch nicht, deine Hände unter meinen Rock zu schieben“, flüsterte ich ihm ins Ohr und er lachte und zog mich näher an sich heran.
„Das kann ich nicht versprechen.“ Seine Arme legten sich um meine Taille und wir begannen zusammen zu tanzen. Es fühlte sich schön und angenehm warm und ach so gefährlich an, als seine Hände sich an meinem Rücken und Hintern auf und ab bewegten und schließlich an meinem unteren Rücken ruhten. Wir tanzten schweigend und unsere Körper bewegten sich in Einklang miteinander, als ob wir eine Million Mal zu einer Million verschiedener Lieder getanzt hätten. Sein Körper an meinem fühlte sich wie zu Hause an und ich erlaubte mir, mich in seinen Armen zu entspannen, schlang meine Arme um seinen Hals und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Wir bewegten uns langsam wie auf einem Ball; unser Tanz war völlig fehl am Platz in dem vollgepackten Club, aber das war uns beiden egal. Wir waren von Menschen umgeben, aber in diesem Moment gab es nur uns. Ich war überrascht, dass er nicht wieder versuchte, mich sexuell zu berühren. Seine Hände blieben, wo sie waren und seine Lippen wagten sich nicht an meine heran. Ich konnte spüren, wie sein Herz in seiner Brust schlug, gleichmäßig und fest, was mich daran erinnerte, dass er nur ein Mensch war; genau wie ich. Ich wich leicht zurück und schaute in sein Gesicht, um zu ergründen, woran er gerade dachte. Er warf mir einen eindringlichen Blick zu und lächelte nicht. Wir sahen uns einfach nur an, während wir uns bewegten, als ob wir versuchen würden, uns jedes einzelne Detail des Gesichts des anderen zu merken. Ich fühlte mich, als wäre er mein Ehemann, der in den Krieg zog und dies war der letzte Tanz, den wir vor seiner Abreise hatten. Wir starrten uns an und genossen den Anblick des Anderen. Es fühlte sich an, als wäre es das erste Mal, dass wir uns wirklich sahen. Es war das erste Mal, dass wir in der Gegenwart des anderen waren, ohne zu ficken oder zu streiten. Dieser Moment gehörte uns. Für die Personen, die wir unter anderen Umständen hätten sein können. Unter anderen Umständen hätte sich dieser Moment magisch anfühlen können, aber stattdessen war er getrübt. Er wurde durch die Tatsache getrübt, dass wir nicht nur zwei Fremde waren, die sich gerade kennenlernten. Wir waren bereits miteinander verbunden, auf eine Art und Weise, die wir niemals ausradieren oder vergessen können. Wir waren das schmutzige, kleine Geheimnis des anderen und während ich ihn weiter anstarrte, fühlte ich wie eine Welle von tiefrotem Scham in mir aufstieg. Warum tanzte ich mit diesem Mann, den ich niemals haben konnte? Wie oft wollte ich mir das noch antun?
„Der Tanz ist vorbei.“ Ich ging einen Schritt zurück und schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. „Du solltest jetzt gehen.“
„Was ist, wenn ich nicht will, dass er vorbei ist?“, sagte er und schenkte mir das umwerfendste Lächeln, das ich je in seinem Gesicht gesehen hatte.
„Dann würde ich sagen, dass es mir leid tut.“ Ich zuckte mit den Schultern und eilte zu Alice hinüber, noch bevor er mich aufhalten konnte. Ich drängte mich durch die Menschenmassen und packte ihren Arm. „Lass uns etwas trinken gehen.“
„Ich habe mich schon gefragt, wo du hin verschwunden bist“, sagte sie und seufzte. Ich sah, dass Aiden mit einem missbilligenden Gesichtsausdruck dastand und ich wusste, dass ihr Gespräch nicht gut gelaufen war.
„Was ist mit Aiden passiert?“, fragte ich, als wir an der Bar ankamen, wo es ruhiger war.
„Er hat mir gesagt, dass er von mir enttäuscht ist. Und dass ich nicht vernünftig gewesen wäre, weil ich mit einem Mann getanzt habe, der aussah, als könnte er dreihundert Pfund stemmen.“ Sie verzog das Gesicht.
„Was?“
„Er sagte, dass ich keine Chance gehabt hätte, den Kerl abzuwehren, wenn er versucht hätte, sich an mich ranzumachen und ich versucht hätte, nein zu sagen.“
„Machst du Witze?“, stöhnte ich und verdrehte die Augen. „Ich schwöre, Aiden ist so ein Idiot.“ „Ich verstehe nur nicht, warum er so unfreundlich zu mir sein muss.“ Alice schnitt eine Grimasse. „Als würde er glauben, dass ich zehn Jahre alt bin.“
„Es liegt nicht nur an dir, Alice. Glaub mir.“ Ich schüttelte den Kopf. „Was willst du trinken? Das geht auf mich.“
„Lass uns noch eine Runde Wodka und Cola bestellen und du kannst die Shots aussuchen.“
„Lass uns ein paar Blowjobs ordern.“ Ich lachte und gab dem Barkeeper ein Zeichen. „Meine Freundin und ich möchten zwei Wodka mit Cola und zwei Blowjob-Shots bitte.“
„Kommt sofort“, grinste er. „Ich hätte auch nichts gegen einen Blowjob.“
„Da bin ich mir sicher“, flirtete ich mit ihm und er blieb stehen und beugte sich vor.
„Wie wäre es, wenn ich euch die Shots umsonst gebe.“
„Das klingt doch gut.“ Ich grinste und leckte mir über die Lippen.
„Du musst dich nur auf die Bar stellen und ein bisschen tanzen, während du sie runterschüttest.“
„Ich denke, das schaffe ich.“ Ich nickte zustimmend. „Und mein Freundin schafft das bestimmt auch.“
„Okay toll“, lachte er. „Komm rüber und ich hebe euch beide hoch.“
„Okay“, nickte ich. „Komm Alice, wir bekommen Freigetränke, wenn wir oben auf der Bar tanzen.“
„Bist du sicher?“, fragte sie mich skeptisch und ich nickte.
„Ich bin mir sicher.“ Ich nahm ihre Hand. „Lass uns mal Xander und Aiden zeigen, was sie verpassen.“
Wir gingen schnell zur Seite der Bar und der heiße Barkeeper half uns auf die Theke. Ich schaute auf die Menschenmassen hinab und für eine Sekunde dachte ich darüber nach, wieder runter zu gehen. Ich war mir nicht so sicher, ob das eine gute Idee war, aber dann nahm Alice meine Hände und begann zu tanzen, also machte ich mit ihr mit.
„Hier sind eure Shots, Mädels.“ Er reichte uns die Gläser. „Nein, ich will sehen, wie ihr sie trinkt, als ob es wirklich Blowjobs wären.“
„Also gut.“ Wir lachten beide und schnappten uns die Gläser. Ich schloss meine Augen und saugte an dem Glas und leerte das Glas schnell, dann begann ich hin und her zu wippen. Ich konnte hören, wie uns ein paar Jungs zu pfiffen und uns anfeuerten und ich bewegte meine Hüften etwas stärker, damit ich ihnen eine Show bieten konnte. Bevor ich wusste, was mit mir geschah, spürte ich ein Paar starke Arme um mich, die mich von der Theke zogen. Ich öffnete meine Augen und blickte in Xanders wütendes Gesicht.
„Du bist fest entschlossen, mich heute Nacht fertig zu machen, nicht wahr?“, knurrte er und setzte mich auf dem Boden ab.
„Ich habe dich nicht darum gebeten, das zu tun.“
„Du sahst aus, als würdest du gleich umfallen, Liv. Was hast du dir dabei gedacht?“
„Was redest du da? Wir haben gerade zwei kostenlose Shots bekommen um-“
„Auf der Bar zu tanzen wie eine Nutte“, unterbrach er mich und ich sah, wie er den Kopf schüttelte. Ich drehte mich um und bemerkte, dass Aiden Alice von der Bar geholt hatte und ihr einen ähnlichen Vortrag zu halten schien.
„Ich bin keine Nutte.“
„Komm mit mir.“ Er hob mich wieder hoch und trug mich durch die Menschenmassen aus dem Club raus. „Was machst du da Liv?“
„Was meinst du damit, was ich mache?“
„Warum quälst du mich?“, stieß er hervor, dann beugte er sich nach vorne und küsste mich schroff, wobei seine Lippen die meinen berührten und seine Finger durch meine Haare fuhren und meinen Kopf zu ihm führten.
„Tue ich nicht“, murmelte ich und erwiderte seinen Kuss. Er schmeckte und roch wie ein Sonntagnachmittag, an dem man einfach nur faulen Sex hat. Ich fuhr mit meinen Händen durch sein Haar und hielt mich an ihm fest, während er die ganze Luft aus mir heraussaugte.
„Ich will dich so sehr“, stöhnte er und seine Hände wanderten zu meinem Arsch und er packte meine Arschbacken. „Ich will dich ficken, genau hier, genau jetzt, vor allen Leuten“, murmelte er, während er an meiner Unterlippe saugte. „Ich will, dass alle wissen, dass du mir gehörst und dass ich der Einzige bin, dessen Hände und Schwanz heute Abend unter diesen kurzen Rock kommen werden.“
„Xander“, stöhnte ich und war von seinem tiefen Knurren angetörnt. Meine Hände glitten zur Vorderseite seiner Hose und drückten seinen bereits harten Schwanz. Ich wollte gerade den Reißverschluss seiner Hose öffnen, als etwas in mir einen Ruck machte und ich einen Schritt zurücktrat und ihn von mir stieß. „Nein, hör auf“, keuchte ich und wischte mir hastig über die Lippen. „Wir können das nicht tun.“
„Was?“, stöhnte er und seine Augen verdunkelten sich vor Verlangen.
„Du kannst nicht ständig heiß und kalt mit mir spielen und ich kann dich nicht länger damit durchkommen lassen. Ich weiß nicht, was los ist, aber Tatsache ist, dass ich nicht dein Spielzeug bin. Ich werde dich nicht ficken, wann immer du es willst. Wir hatten letzte Woche Sex und du hast es so sehr bereut, dass du meiner Schwester einen Antrag gemacht hast. Nun, weißt du was Xander, geh und fick sie. Ich habe die Nase voll. Ich bin darüber hinweg. Lass mich einfach in Ruhe, okay.“
Mein Ausbruch schien ihn zu schockieren. Es war, als hätte er endlich verstanden, dass ich mit dieser ganzen Sauerei nicht einverstanden war. Es war, als ob sein Schwanz gerade herausgefunden hätte, dass er nicht einfach in mir herumtollen konnte, wann immer er wollte. Ich würde nicht diese Art von Mädchen sein. Nicht mit ihm. Er wollte gerade etwas sagen, als Aiden und Alice aus der Bar kamen.
„Da bist du ja.“ Alice lief zu mir rüber und sah wütend aus.
„Alles in Ordnung?“, fragte ich sie leise.
„Dein Bruder ist ein Arschloch. Punktum“, murmelte sie und sah weg.
„Ihr solltet jetzt gehen“, sagte ich laut und funkelte die beiden an. „Und wenn ich jetzt sage, dann meine ich, dass wenn ihr nicht in dreißig Sekunden oder weniger von dieser Straße verschwunden seid, ich so laut schreien werde, dass die Polizei angerannt kommen und euch beide verhaften wird.“
„Liv.“ Aiden begann etwas zu sagen und hielt sich dann zurück. „Es tut mir leid“, seufzte er und ich schüttelte nur den Kopf.
„Es ist einfach zu spät und zu wenig.“ Ich holte tief Luft und sah Xander an, während ich sprach. „Du kannst mich nicht mehr so behandeln. Das lasse ich mir nicht gefallen. Geh einfach nach Hause und lass uns in Ruhe.“ Ich drehte mich um, packte Alice Arm und wir gingen zurück in den Club, obwohl wir beide wussten, dass unser lustiger Mädelsabend bereits ruiniert war, aber keiner von uns wollte es zugeben und nach Hause gehen.