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Stunden: 68
TAPE MAXIME
Aufnahme 1
Äh, hallo, ich bin Maxime. Es ist noch früh, und ich sehe echt schrecklich aus ... Meine Augen sind geschwollen und meine Haare eine Katastrophe. Und ich stinke. Oh Gott, ich hasse das alles hier. Ich hasse mich selbst.
Sami sagt, es kommt bestimmt schnell Hilfe. Und morgen oder übermorgen ist das hier vorbei. Ich glaube nicht daran ... Nach allem, was Lizzy passiert ist, habe ich so eine Angst, das war so krass ... Ich fürchte, wir werden alle hier sterben.
Es ist fast so, als wären dieses seltsame Haus und dieser SCHEISSNEBEL in uns gekrochen und hätten uns alle verändert.
Ich ... Ich wusste immer ziemlich gut, wer ich bin. Maxime, das Mädchen, mit dem alle befreundet sein wollten, das immer kapierte, wie alles lief und was man tun oder sagen musste, um dazuzugehören. Aber hier bin ich niemand mehr. Hier kann ich nur weinen und dummes Zeug reden.
Ich merke schon, dass ich Anne mit meinem Gejammer verrückt mache, wodurch ich mich wiederum über sie ärgere, versteht ihr? Aber ich hasse es, dass sie einfach ruhig bleibt und sich in eine Art Alina Starkov verwandelt hat.
Ich will ihr erzählen, dass ich eine Wahnsinnsangt habe. Dass sie meine beste Freundin ist, dass ich ohne sie die Scheidung meiner Eltern nie überlebt hätte ... Dass ich ihr mehr vertraue als mir selbst. Und ... Und dass ich sie jetzt noch mehr brauche denn je. Aber stattdessen tue ich so, als würde es sie gar nicht geben, und schnauze sie nur noch an ...
Und wisst ihr, was das Allerschlimmste ist? Dass ich mich deswegen nicht einmal schuldig fühle. Ich will nur noch nach Hause. Weg aus dieser Hölle.
Ich muss noch etwas gestehen. Nicht böse werden, bitte, denn es ist doch sowieso fast aus mit Mick. Aber ich habe letzte Woche einen anderen geküsst ... Nach dem Hockeyfest, zu dem Anne nicht gehen wollte. Ich wollte es ihr erzählen, wirklich, aber ich habe mich nicht getraut, ich hatte so eine Angst vor ihrer Reaktion. Sie würde es nicht verstehen, ich meine, was weiß sie schon davon? Sie hat es ja noch nie gemacht.
Das war gemein, sorry ...
Ich ... ich habe gerade nichts mehr zu erzählen.
Tschüs.