Ab sofort verbinde ich die Punkte, wie ich es will.
Es erschien mir passend für einen Künstler wie Sam.
Schließlich ist Harpers Geschenk dran. Sie ist so aufgeregt, dass sie über das riesige Paket stolpert, als sie versucht, es aus dem Flur ins Wohnzimmer zu schieben. Und als Sam den Schlafsack und das Zelt auspackt, ist er für einen Moment sprachlos.
«Wow, Harper», stößt er hervor und lächelt gequält. «Das ist echt toll, großartig. Ich weiß gar nicht … das ist toll, echt ganz toll.»
Harper sieht aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen, und sie tut mir leid. Ich versuche ihren Blick einzufangen und ihr aufmunternd zuzunicken.
«Mit dem Zelt verfolgst du einen Plan, oder? Wann soll ich das benutzen?», fragt Sam.
Harper schiebt ihre Unterlippe vor. «Wir fahren dieses Wochenende in die White Mountains.»
Sam sieht aus, als wolle man ihn zwingen, in einem Stripclub aufzutreten, und Asher klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. «Du musst da nicht alleine durch, Kumpel. Noah und ich kommen mit.»
Noah und ich.
Gerade habe ich noch gedacht, dass dieser Abend gar nicht so schlimm ist, auch wenn Asher mich ignoriert. Aber mit diesem Satz hat er mich quasi ausgeladen. Er geht einfach darüber hinweg, dass Harper auch mich gebeten hat mitzukommen, und das lässt mein Blut hochkochen.
«Ja», sage ich laut und gehe auf die beiden zu. Ich spüre die Blicke der anderen in meinem Rücken und schlucke. «Ich bin auch dabei, das wird bestimmt toll.»
Asher zuckt zusammen, als hätte man ihm Eiswasser über die
Schultern gekippt. Seine Kiefermuskeln mahlen, aber ich habe nicht vor, ihm die Gelegenheit zu geben, mich vor den anderen bloßzustellen. «Was hast du Sam denn mitgebracht?», frage ich. «Wir sind alle gespannt, was das großartigste Geburtstagsgeschenk vom besten Freund aller Zeiten ist.»
Harper kichert, und Noah kriegt sich gar nicht mehr ein vor Lachen, als er Ashers starres Gesicht sieht. Schließlich zuckt Asher mit den Schultern und nimmt ein kleines Päckchen von der Kommode.
«Du musst mir nicht um den Hals fallen», sagt er. «Ein einfaches Danke genügt.»
Sams Finger reißen ungeduldig das Papier herunter, und ich verrenke mir fast den Hals, um zu erkennen, was es ist. Aber ehe ich etwas sehen kann, gibt Sam einen erstickten Laut von sich und zieht seinen Freund an sich. «Mann, das ist …» Seine Stimme erstirbt, und er fährt sich gerührt über die Augen. «Du weißt es noch …?»
«Bin ich dein bester Freund, oder nicht?»
Sam hält Ashers Kopf fest und drückt ihm einen fetten Kuss auf die Wange, was zu lautem Gejohle führt.
Harper dreht sich zu mir um und steckt sich einen Finger in den Hals. Ich muss so lachen, dass mir der Schluck Cola, den ich mir gerade genehmigt habe, fast wieder hochkommt und ich mich schnell wegdrehe, damit es niemand mitbekommt.
«Das ist das beste Geschenk aller Zeiten. Mann, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.»
«Wie wäre es mit toll, echt toll
», murrt Harper leise, die neben mir aufgetaucht ist. Sofort fange ich wieder an zu kichern.
«Ich fass es nicht», raunt sie mir zu. «Es ist ein Kinderbuch!
Ashers bestes Geschenk aller Zeiten ist ein verdammtes Kinderbuch!» Sie sieht wirklich sauer aus. «Winnie the Pooh!», stößt sie hervor.