Kapitel 7
Ein wenig enttäuscht war Juli schon, als sein bester Freund ihm am Mittwochmittag am Telefon erzählte, dass er sich nicht mit Nils verabredet hatte. Jan hatte das Thema gewechselt, bevor Juli ihn nach dem Grund fragen konnte, aber das würde er nun nachholen. Er hatte sich mehr oder weniger selbst zum Abendessen eingeladen. Jetzt saß er bei seinem Freund in der Küche, während der kochte. Forschend beobachtete er Jan, der gerade nochmal die Steaks in der Pfanne wendete. »Warum hast du dich nicht mit Nils verabredet? Ist doch ein toller Typ.«
Jan drehte ihm den Kopf zu und runzelte die Stirn. »Mal abgesehen davon, dass er wohl kein Interesse hat? Falls du es vergessen haben solltest: Mike ist erst seit einem Jahr tot, ich hab absolut keinen Bedarf an einer neuen Beziehung, und One-Night-Stands kommen für mich nicht mehr in Frage.«
Innerlich seufzte Juli, aber er würde dazu jetzt nichts sagen. Er hatte gehofft, dass Jan endlich wieder anfing, richtig zu leben. Aber was einen neuen Mann in seinem Leben betraf, dazu war er dann offenbar doch noch nicht bereit. Was nicht ist, kann ja noch werden
, ging es Juli durch den Kopf, während er aufstand, um Teller und Salatschalen aus dem Schrank zu holen.
»Was ist denn nun mit Samstag? Kommst du zum DVD-Abend?«, wollte er wissen, während er das Geschirr auf den Tresen stellte und dann auch Besteck holte. Juli hatte seinem Freund mittags am Telefon offen gesagt, dass Nils auch dabei sein würde. Jan hatte nur gemeint, dass er es sich überlegen wollte. Den DVD-Abend am nächsten Samstag hatten Andy und Chris vorgeschlagen, damit sie Lars besser kennenlernen konnten. Da Nils der beste Freund von Lars war, hatten sie ihn ebenfalls eingeladen.
»Weiß noch nicht. Ich überlege es mir, okay? Aber jetzt erzähl mir mal lieber von deinem neuen Freund. Das scheint was Ernstes zu sein.«
Mit einem Lächeln nickte Juli. »Ja, das ist es. Ich hab mich total in ihn verliebt.«
Das brachte ihm einen überraschten Blick von seinem besten Freund ein. »Verliebt wie verknallt oder verliebt wie richtig verliebt?«
Juli seufzte. »Richtig verliebt. Er ist … keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Es hat mich voll erwischt. Die letzten vier Nächte waren wir entweder bei ihm oder bei mir. Wir haben eigentlich jede freie Minute miteinander verbracht. Er ist noch nicht einmal einen Tag weg, aber er fehlt mir. Ich wünschte, es wäre schon Freitag und er wieder von dieser blöden Geschäftsreise zurück. Ich hab mich noch nie einem Mann so nah gefühlt. Mit ihm ist irgendwie alles anders.«
Jan stellte die Salatschüssel auf den Tresen, und legte einen Untersetzer für die Pfanne mit den Bratkartoffeln daneben.
»Also nicht nur Sex?«, fragte er, als er die Pfanne zum Tresen brachte und sich dann neben Juli setzte.
»Nein, das ist viel mehr als Sex.« Juli nahm sich eines der Steaks, die Jan auf die Bratkartoffeln gelegt hatte. »Genau genommen hatten wir den noch nicht«, fügte er leise hinzu.
»Willst du mich verarschen? Du hast doch eben erzählt, dass ihr die letzten Nächte miteinander verbracht habt.« Jans ungläubiger Gesichtsausdruck brachte Juli zum Grinsen.
»Ja, das haben wir, aber wir haben nicht miteinander geschlafen.«
Jan starrte ihn immer noch völlig verblüfft an. »Ist das dein Ernst?«
Juli nahm sich Bratkartoffeln und nickte. »Ja, ist es.«
»Wow. Ihr wart vier Nächte zusammen und ihr habt nicht – Kaum zu glauben. Das ist ja ganz was Neues bei dir.«
»Ja, das ist es. Mit Lars ist es halt anders als bisher.« Juli holte tief Luft. »Wir haben am Montag einen Test machen lassen.«
»Na, das ist bei dir aber nichts Neues. Du lässt dich doch schon seit Jahren regelmäßig testen.«
»Ja. Aber den Test haben wir machen lassen, um ganz sicher sein. Wir wollen kein Risiko eingehen, wenn wir miteinander schlafen. Denn das wollen wir ohne Gummis.«
Es war wirklich komisch, wie Jans Hand mitten in der Luft verharrte. Die Bratkartoffeln fielen von der Gabel, während er Juli anstarrte, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. »Ihr wollt was?«
»Wir wollen ohne Gummis miteinander schlafen.«
Jan ließ langsam die Hand sinken. »Du schläfst nie bare mit einem Kerl. Erinnere dich mal an den Aufstand, den du gemacht hast, als du mitbekommen hast, dass Mike und ich keine Pariser mehr benutzen.«
»Inzwischen kann ich das sehr gut verstehen.«
»Ich fasse es einfach nicht. Juli, du hast doch immer gesagt, du würdest nie …« Jetzt war es Jan, der tief Luft holte. Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Außer du findest deinen ganz persönlichen Mike.«
Zu Mikes Lebzeiten war das irgendwann zu einem Running Gag geworden. Es hatte etliche Gelegenheiten gegeben, bei denen Juli das gesagt hatte: »Das wird mir nicht passieren, außer ich finde meinen ganz persönlichen Mike.« Damit meinte Juli jemanden, den er ebenso sehr liebte, wie Jan seinen Mann liebte. Er hatte nie damit gerechnet, dass das je passieren würde.
Seit Mikes Erkrankung war dieser Scherz natürlich tabu gewesen, und Juli war klar, dass es seinem Freund wehtun musste, nun daran erinnert zu werden. Das tat ihm leid, und er setzte gerade zu einer Entschuldigung an, als Jan die Hand auf seinen Arm legte und lächelte. Es war nur ein kleines Lächeln, aber es war eines.
»Das ist toll. Ich freue mich sehr für dich. Sieht so aus, als hättest du deinen Mike endlich gefunden.«
»Ja, das habe ich. Nur heißt meiner Lars.«
***
Nicht zu fassen. Lars vermisste Juli höllisch, dabei kannten sie sich doch erst knapp eine Woche. Er hatte keine Ahnung, wie es überhaupt möglich war, dass jemand in dieser kurzen Zeit eine so wichtige Rolle im Leben eines anderen spielte. Das änderte aber nichts daran, dass Juli genau das tat, und umgekehrt war es wohl genauso.
Am Mittwochmorgen hatten sie sich mit vielen Küssen unwillig voneinander verabschiedet. Lars hatte einen seit langem geplanten Geschäftstermin in München, den konnte er nicht absagen. Am liebsten hätte er Nils gebeten, den Termin zu übernehmen, aber sein Freund war mit dem Vorgang zu wenig vertraut. Mal abgesehen davon, dass er Nils einen Grund hätte nennen müssen. Okay, das hätte er unter anderen Umständen wahrscheinlich sogar gemacht, obwohl Nils sich ohnehin schon köstlich über ihn amüsiert hatte.
Als Lars seinem Freund am Dienstagmorgen erzählt hatte, dass Juli und er noch nicht miteinander geschlafen hatten, war Nils' erste Reaktion Ungläubigkeit gewesen. Na ja, verdenken konnte er es seinem Freund nicht. Immerhin war mit Juli alles anders, so kannte Nils ihn noch nicht. Wenigstens mochte er Juli. Lars hatte schon das Gegenteil befürchtet, so wie Nils den armen Kerl am Tresen im Casablanca
mit Blicken erdolcht hatte.
Dabei hatte das eine ganz andere Ursache. Nils war in Jan verliebt, und zu dem Zeitpunkt war er noch davon ausgegangen, dass Juli und Jan ein Paar waren. Er war sauer gewesen, weil er dachte, Juli würde mit Lars flirten, obwohl sein Kerl irgendwo im Lokal auf ihn wartete. Das war irgendwie total verrückt, aber auch richtig süß. Lars hoffte immer noch, dass das mit Jan und Nils etwas werden würde. Sie hatten beide ein neues Glück verdient.
Aber jetzt würde Lars erst einmal sein eigenes Glück genießen. Er hatte zwar jeden Abend lange mit Juli telefoniert, aber das war kein Ersatz dafür, ihn live bei sich haben. Die letzten Kilometer auf der Autobahn waren ihm endlos vorgekommen. Er war froh, dass sie mit ihren Meetings im Zeitplan geblieben waren und er sogar zwei Stunden eher dran war als erwartet. Das passte gut, dann musste er sich nicht abhetzen, um noch rechtzeitig in der Arztpraxis zu sein.
Er war total hibbelig. Er würde jetzt dieses Testergebnis abholen und dann konnten er und Juli in dieser Nacht hoffentlich – Nein, jetzt besser nicht daran denken, er sollte sich lieber auf die Straße konzentrieren. Schließlich wollte er heil ankommen. Während er die kurvige Landstraße durch das Waldgebiet entlangfuhr, drosselte er das Tempo noch mehr. Es war eine gefährliche Strecke, er war hier schon immer vorsichtig gefahren. Aber das hatte Alex auch getan, geholfen hatte es ihm nichts.
Jedesmal, wenn Lars an der Stelle vorbeikam, an der damals der tödliche Unfall passiert war, bremste er noch weiter ab. Auch Juli fuhr diese Strecke jeden Tag. Lars nahm sich vor, seinen Freund darum zu bitten, hier besonders vorsichtig zu sein. Gerade jetzt, in diesem Moment, wünschte er sich, Juli fest in den Arm nehmen zu können. Einfach um zu wissen, dass es ihm gut ging. Aber die Umarmung würde noch eine Weile warten müssen.
Eine halbe Stunde später verabschiedete er sich mit einem strahlenden Lächeln und dem Testergebnis in seiner Tasche von dem Arzt. Der modernen Medizin war es zu verdanken, dass es inzwischen nur noch wenige Tage dauerte, bis man das Ergebnis bekam. Die vier Tage waren ihm ohnehin viel zu lang vorgekommen. Direkt vor der Arztpraxis kramte er sein Handy heraus und rief Juli an. »Hi, hast du dein Testergebnis schon?«
»Ja, ich hab es heute abgeholt. Ich bin negativ. Wo steckst du denn? Bist du noch unterwegs?«
Lars fiel ein Stein vom Herzen. Juli war gesund, und diese Gewissheit war eine riesige Erleichterung. »Ich stehe vor der Praxis. Auch negativ.«
Juli stieß einen Seufzer aus. »Das ist toll. Ich bin so froh.«
»Das bin ich auch. – Wann machst du Feierabend?«
»Ich hab früher Schluss gemacht. Kommst du gleich her?«
»Schon unterwegs.«
***
Die zehn Minuten, die es dauerte, bis Lars bei ihm war, kamen Juli endlos vor. In den letzten Tagen hatte er ihn so vermisst, und er freute sich unglaublich darauf, ihn endlich wieder in den Arm nehmen zu können. Die Telefonate waren kein Ersatz für Lars' Nähe gewesen.
Ungeduldig wartete Juli am Fenster, bis das Auto endlich um die Ecke bog. Um diese Tageszeit gab es zum Glück ausreichend Parkplätze vor dem Haus. Während Lars mit schnellen Schritten auf die Haustür zuging, eilte Juli bereits in den Flur und drückte auf den Türöffner, noch bevor sein Freund klingeln konnte. Dann stand er in der offenen Wohnungstür, während hastige Schritte auf der Treppe zu hören waren.
»Hast du es eilig?«, fragte Juli verschmitzt, als Lars die letzten Stufen nahm. Im nächsten Moment hielten sie sich fest in den Armen und küssten sich.
Juli zog seinen Freund mit sich in die Wohnung, ohne den Kuss zu unterbrechen und gab der Tür einen Schubs. Als Lars schließlich den Kuss beendete, waren sie beide hart.
»Ich hab dich so vermisst«, flüsterte Lars an seinem Mund.
»Ich dich auch.« Juli nahm seine Hand und zog ihn in Richtung Schlafzimmer.
Lars holte tief Luft. »Warte, bitte.«
Plötzlich war Juli ziemlich verunsichert und das versetzte seiner Erregung einen Dämpfer. Lars wollte nicht? Das verunsicherte ihn nicht nur, das tat auch weh. »Sorry, ich dachte … Scheiße! Seit Tagen erzählst du mir am Telefon, du willst mit mir schlafen. Bare! Jetzt haben wir die Gelegenheit und du ...«
Weiter kam er nicht, weil Lars ihn mit einem zärtlichen Kuss unterbrach. Es war ein kurzer Kuss, der Juli nicht im geringsten beruhigte. Er wusste, dass er sich gerade nicht besonders erwachsen benahm, aber er kam nicht dagegen an.
Lars allerdings schon. Der schnappte sich einfach seine Hand und drückte sie auf seine harte Erektion. »Fühlt sich das so an, als ob ich nicht wollte? Juli, ich will dich! Du hast keine Ahnung, wie sehr. Aber ich will mit dir keinen überstürzten Quickie.« Lars ließ seine Hand los und zog ihn fest in die Arme. »Das hier ist etwas ganz Besonderes für mich. Verstehst du das nicht?«
Juli seufzte erleichtert. »Tut mir leid, ich … Du hast ja recht, aber du bringst mich völlig durcheinander.«
»Du mich auch. Ich will mit dir ins Bett, Juli, heute noch. Ich kann seit Tagen an nichts anderes denken, aber das mit dir ist so viel mehr als nur Sex. Ich möchte dich eine Weile einfach nur im Arm halten, wenigstens für ein paar Minuten. Und dann muss ich duschen, ich hab den ganzen Tag im Auto gesessen.« Lars lächelte. »Es war total ätzend, die letzten Tage ohne dich unter der Dusche zu stehen. Also leiste mir nachher bitte Gesellschaft.«
Juli hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Er sollte wirklich mal sein Gehirn einschalten. »Ja, sehr gerne. Tut mir echt leid, dass ich so ausgeflippt bin. Hast du heute Mittag was gegessen? Und Durst hast du sicher auch.«
»Schon gut. Es ist schön, dass du mich genauso sehr willst wie ich dich. Aber ich könnte wirklich ein Glas Wasser oder einen Kaffee brauchen, und wenn ich mir ein belegtes Brot machen kann, sage ich auch dazu nicht nein. Ich hab nichts gegessen, das hätte mir zu lange gedauert. Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause. Zu dir.«
Ein warmes Gefühl zog bei diesen Worten durch Julis Körpers. »Dann werde ich dich jetzt erst einmal ein wenig verwöhnen. Ich hab noch Reis mit Geschnetzeltem von gestern, das mache ich dir warm, und in der Zwischenzeit koche ich Kaffee und wir schmusen ein wenig miteinander.« Juli lächelte. »Nur schmusen vorerst, alles andere heben wir uns für später auf.« Er trat einen Schritt zurück und zum ersten Mal nahm er Lars richtig in Augenschein. Leise pfiff er durch die Zähne. »Du siehst total scharf aus in diesem Anzug!«
Lars grinste. »Danke. Wenn er dir so gut an mir gefällt, sollte ich ihn vielleicht anbehalten.«
»Untersteh dich. So toll kann kein Anzug der Welt sein, dass ich deshalb darauf verzichten würde, dich nackt im Arm zu halten.« Juli lachte leise, gab seinem Freund einen kurzen Kuss und ging dann in die Küche.
***
Lars folgte seinem Geliebten in die Küche. Während Juli das Essen in die Mikrowelle stellte, machte er Kaffee und dachte dabei über den Beinahestreit nach. Er konnte Juli verstehen. Im umgekehrten Fall hätte er vielleicht auch gedacht, Juli würde ihn abblitzen lassen.
»Ich hätte dir am Telefon schon sagen sollen, dass ich es heute langsam angehen will, dann hätte es dieses Missverständnis gar nicht gegeben. Es tut mir leid, Juli. Aber jetzt ist hoffentlich alles wieder gut, oder?«
Juli drehte sich zu ihm um. »Ja, alles wieder gut.«
Lars zog ihn an sich und küsste ihn. Sie schmusten, bis das Signal der Mikrowelle ertönte. Der Kaffee war auch durchgelaufen. Wenig später saßen sie zusammen am Tisch, beide eine Tasse Kaffee vor sich, und Lars aß den Reis und das Geschnetzelte mit Begeisterung. »Du kannst echt gut kochen. Du isst gerne Reis, oder?«
»Aha, es ist dir nicht entgangen, dass es das Gleiche ist wie neulich, als ich zum ersten Mal für uns zwei gekocht habe.«
Lars grinste. »Ja, das habe ich bemerkt, aber ich glaube, das könnte ich eine ganze Woche lang essen, so gut schmeckt es.«
»Es geht schnell, aber vor allem hat es mich an unser erstes gemeinsames Essen erinnert. Ich hab mich gestern Abend ohne dich ziemlich allein gefühlt, bis du endlich angerufen hast.«
Es gefiel Lars, dass sein Freund nicht mit seinen Gefühlen hinter dem Berg hielt. Das würde er auch nicht, deshalb beugte er sich vor und küsste Juli. »Ich mich auch. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr du mir gefehlt hast.«
»Doch, ich glaube schon, denn du hast mir auch gefehlt. Aber du kannst es mir ja gerne zeigen. Ich möchte dich endlich in mir spüren, also lass uns duschen gehen.«
Damit wäre die Rollenverteilung für ihr erstes Mal dann wohl geklärt. Lars nickte und stand auf. »Beim zweiten Mal will ich dich dann in mir.«
»Kannst du später gerne haben«, erwiderte Juli lächelnd und stand ebenfalls auf. Sie waren beide gerne sowohl aktiv als auch passiv, und das gefiel Lars genauso gut wie Juli, darüber hatten sie schon geredet.
Lars freute sich auf beides, Hauptsache, es war Juli. Hand in Hand gingen sie ins Bad. Genüsslich zogen sie sich gegenseitig aus und küssten sich dabei immer wieder. Unter der warmen Dusche seiften sie einander ein und ließen dabei keine Stelle am Körper des anderen aus. Sie ließen sich Zeit, bis sie aufs Äußerste erregt waren. Nachdem sie sich hastig abgetrocknet hatten, ließ Lars sich gerne von Juli ins Schlafzimmer ziehen.
Eng umschlungen lagen sie auf dem Bett und küssten sich immer wieder, während ihre Hände erregend über den Körper des anderen strichen. Lars löste sich von Juli und schaute auf ihn herunter. Dann streckte er sich und nahm die Tube Gleitcreme vom Nachttisch.
»Du machst mich wahnsinnig an. Ich werde dir zeigen, wie sehr.«
Juli lächelte nur und zog ihn zu einem weiteren Kuss zu sich. Lars beendete den Kuss und öffnete die Tube. Er drückte sich einen Klecks der Creme auf die Finger und wärmte sie kurz vor, während er Juli wieder küsste und dann mit dem Mund eine heiße Spur über den schlanken Körper zog. Mit einem heiseren Stöhnen bog Juli sich ihm entgegen, als er kurz über die pralle Eichel leckte.
»Lass das besser, sonst komme ich, noch bevor wir überhaupt richtig angefangen haben«, stieß Juli rau hervor.
Lars beherzigte die Warnung. Auch wenn er Juli zu gerne einen heißen Blowjob verpasst hätte, er wollte in ihm sein, wenn sie beide kamen. Sanft biss er ihn in die Innenseite des Oberschenkels und entlockte Juli damit ein weiteres Stöhnen. Es wurde tiefer, als Lars mit dem angefeuchteten Finger sanfte Kreise um den rosigen Eingang zog. Als er mit der Fingerspitze eindrang, verkrampfte sich Juli ganz kurz, entspannte sich aber sofort wieder. Vorsichtig drang Lars tiefer ein und ließ den Finger kurz suchend wandern. Er fand die kleine Erhebung schnell und als er sanft darüber strich, stöhnte Juli heiser auf. Jedesmal wieder, wenn Lars bei seinen gleitenden Bewegungen den Lustpunkt traf.
»Hör auf damit, ich komme gleich«, stieß Juli schließlich hervor. Sanft küsste Lars den angespannten Oberschenkel. »OK.«
Er änderte den Winkel und dehnte Juli gleich darauf mit zwei Fingern, dann mit drei. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er daran dachte, dass er die warme, samtige Enge bald pur an seinem Schwanz spüren würde.
»Ich will dich endlich in mir«, forderte Juli heiser.
Lars nickte nur, dann rutschte er nach oben, um Juli zu küssen. Einen Moment lang rieben sich ihre harten Schwänze aneinander und Juli schlang die Beine um seine Hüften. »Mach endlich, bitte.«
Was für ein Wahnsinnsgefühl, schoss es Lars durch den Kopf, als er sich langsam in seinen Geliebten schob. Juli entspannte sich immer mehr, und als Lars ganz tief in ihm war, verschränkte er ihre Hände miteinander und küsste Juli. Der stöhnte laut in seinen Mund, als Lars sich zurückzog und wieder ganz tief hineinglitt. Julis Körper zuckte ihm entgegen, als seine Stöße schneller und fester wurden.
Lars änderte den Winkel etwas und lächelte zufrieden in den Kuss, als er Julis Lustpunkt traf. Ihre Bewegungen wurden schneller, und bald konnte Lars sich kaum noch beherrschen. Er hatte sich gefragt, ob es einen großen Unterschied machte, ohne Kondom mit einem Mann zu schlafen. Das tat es. Oder lag es einfach an Juli?
Egal, das hier war besser als alles, was er je erlebt hatte. Er spürte das Zucken in Julis Körper und stieß noch tiefer zu. Sein Mund erstickte das laute Stöhnen, das Juli von sich gab, als er kam. Seine Muskeln zogen sich ganz eng um Lars zusammen, brachten ihn an seine Grenzen. Er stieß hart und fest zu, während sich Julis Körper noch enger um ihn schloss, und folgte seinem Geliebten auf den Höhepunkt.
Nur langsam kam Lars wieder auf den Boden zurück. Juli hatte die Arme und Beine immer noch um ihn geschlungen.
»Bin ich dir nicht zu schwer?«, murmelte Lars an Julis Ohr.
»Nein, gar nicht. Bleib so, ich will dich noch nicht loslassen.« Träge küssten sie sich, und Lars spürte, dass ihm die Augen zufielen.
»Das war unglaublich«, flüsterte er. »Du
bist unglaublich. Am liebsten würde ich jetzt so einschlafen, in dir.«
Er spürte Julis Lächeln an seinem Mund. »Dann tu es doch einfach. Ich habe absolut nichts dagegen. Es fühlt sich gut an, dich so nah bei mir zu haben.«
Eng aneinander geschmiegt lagen sie da, küssten sich ab und zu und schliefen irgendwann ein.