Für Moorenthusiasten:
Oandu-Ikla-Trail

Land: Estland | Länge: 375 km
Schwierigkeit: * | Budget: € | Jahreszeit: ganzjährig
Natur: ** | Kultur: * | Special Interest: Moorlandschaft mit Trekkingplätzen

 

Die schwüle Luft legt sich sofort wie ein Klebefilm auf meine Haut, als ich den klimatisierten Bus verlasse. Gerade ist wohl ein heftiger Gewitterschauer niedergegangen, auf der unbefestigten Straße steigt im Sonnenlicht Dunst aus den Pfützen auf. Solche Hitze und Luftfeuchtigkeit hätte ich eher in den Subtropen erwartet als hier an der baltischen Ostseeküste. Beschwingt schultere ich meinen Rucksack, denn bei der Anreise nach Estland hat alles wie am Schnürchen geklappt. Mein Flug ist pünktlich in Tallinn gelandet, im Einkaufszentrum neben dem Flughafen habe ich schnell eine Gaskartusche gefunden und anschließend auf Anhieb den richtigen Bus erwischt. Jetzt noch ein kurzer Fußmarsch, dann habe ich es innerhalb eines Tages zum Startpunkt meiner Wanderung geschafft.

Doch kaum bin ich auf einem schmalen Wanderpfad in den dichten Wald eingedrungen, vernehme ich ein enervierendes Brummen. Heerscharen dicker schwarzer Bremsen umschwirren mein Gesicht, meine Arme und Beine. Sofort gerate ich aus meinem Laufrhythmus, weil ich ständig blutgierige Insekten mit Händen und Trekkingstöcken abwehren muss. Dennoch beißen die Viecher erbarmungslos zu: Schon nach einer halben Stunde prangen schmerzhaft juckende Quaddeln an meinen Waden.

Genervt greife ich zur chemischen Keule und sprühe mich großflächig mit Insektenschutzmittel ein – nur um festzustellen, dass es gegen Bremsen nicht im Geringsten wirkt. Trotz der schweißtreibenden Temperaturen ziehe ich ein langärmeliges Hemd an, durch dessen dünnen Stoff die tierischen Jagdbomber aber einfach hindurchstechen. Das einzig halbwegs wirksame Mittel ist Joggen, denn die meisten Viecher kommen so schnell nicht hinterher.

Schweißüberströmt renne ich also mit voll bepacktem Rucksack den Weg entlang, obwohl die Etappe eigentlich wunderschön ist. Schmale sandige Pfade führen mich zwischen alten Kiefern hindurch, unter deren Schatten üppige Farne, saftige Moose und dekorative Flechten gedeihen. Das mitten im Wald gelegene Naturzentrum Oandu mit einer Ausstellung zur Geschichte der Forstwirtschaft ist in einem pittoresken alten Holzhaus untergebracht, aber leider bereits geschlossen. Immerhin kann ich erfrischend kaltes Wasser aus dem Ziehbrunnen schöpfen.

Während andere Besucher hier völlig entspannt auf Picknickbänken sitzen, werde ich weiterhin gnadenlos von den Bremsen attackiert. Der Grund dafür wird mir erst abends bei der Internetrecherche im insektensicheren Zelt klar. Bremsen werden von drei Faktoren angelockt: Körperwärme, Bewegung und vor allem Schweißgeruch. Heiß verschwitzte, dreckige Wanderer sind daher viel anziehender als herumsitzende, saubere Touristen. Nur wie zum Teufel soll ich es anstellen, angesichts dieser hochsommerlichen Temperaturen nicht ins Schwitzen zu kommen?

Der Oandu-Ikla-Trail, der sich auf 370 Kilometern durch ganz Estland erstreckt, wurde von der RMK angelegt, der staatlichen Forstbehörde des Landes. In jeweils einem Kilometer Abstand weisen grüne Schilder die Richtung und die Kilometerzahl zu den beiden Endpunkten Oandu im Nordosten und Ikla im Südwesten an der lettischen Grenze. Zusätzlich hat die RMK auch noch vierzig offizielle Zeltplätze an idyllischen Orten entlang der Strecke eingerichtet. Tische und Bänke, eine Feuerstelle und eine Trockentoilette sind die Grundausstattung, manchmal gibt es zusätzlich Brennholz, Schutzhütten oder sogar einen Wasseranschluss. Die genaue Lage und Ausrüstung findet man in einer kostenlosen App.

Võsu telkimisala, der nächste Zeltplatz, liegt in der Nähe des beliebten Badeortes Võsu. Im 18. Jahrhundert kam die Oberschicht des Russischen Reiches aus Sankt Petersburg und Moskau hierher in die Sommerfrische, heute ziehen die historischen Holzhäuser vor allem estnische Touristen an. Die Schutzhütte und die gut ausgestatteten Grillplätze habe ich am nächsten Vormittag trotzdem für mich allein. Sehr gut, denn so kann ich mich meiner dreckigen Kleidung entledigen und allen Schweiß im angrenzenden Flüsschen abwaschen. Meine Hoffnungen werden allerdings schnell enttäuscht: Auch nach dem erfrischenden Bad fallen die Bremsen wieder über mich her.

Idiotischerweise habe ich wegen der sommerlichen Temperaturen nur eine Shorts und eine Dreiviertelhose eingepackt. Meine Waden sind den Attacken daher schutzlos ausgesetzt und von den vielen Stichen bereits dick angeschwollen. Mit den winzigen Sicherheitsnadeln aus meinem ultraleichten Nähset befestige ich meinen blauen Buff an dem einen Hosenbein und mein lila Kopftuch am anderen. Durch diese bunte Hosenverlängerung sind meine Unterschenkel wenigstens ein bisschen geschützt. Dafür sehe ich aus wie ein ausrangierter Rockstar aus den Siebzigern.

»Qualm vertreibt die Insekten«, behaupten zwei estnische Wanderer am nächsten Abend. Während ich nach einem Sprung in den nahe gelegenen See sofort in mein bremsensicheres Zelt flüchte, entfachen die beiden bei dreißig Grad ein Lagerfeuer. Während ihres rauchgeschwängerten Abendessens werden sie dennoch gnadenlos zerstochen.

Die Hälfte Estlands ist bewaldet, davon stehen dreißig Prozent unter Naturschutz; weitere zwanzig Prozent der Landesfläche sind Sumpf- und Moorgebiete. Die ersten beiden Tage führen mich durch den 750 Quadratkilometer großen Laheema-Nationalpark, an dessen südlichem Ende mich das Hochmoor Viru-raba erwartet. Etwas ängstlich betrete ich den 3,5 Kilometer langen Holzsteg, der die Besucher sicher durch das sumpfige Gelände führt. Werden die Bremsen oder auch Stechmücken mich in dieser feuchten Umgebung besonders aggressiv bekriegen?

Genau das Gegenteil tritt ein: Kein einziges Insekt fliegt hier durch die Luft! Völlig ungestört kann ich die Landschaft genießen, die mich durch ihre Einzigartigkeit in eine andere Welt zu entführen scheint. Außer dem leisen Säuseln des Windes und dem Flügelschlag der wenigen Vögel ist es absolut still. Nur vereinzelt säumen ein paar verkrüppelte Kiefern meinen Weg. Dafür komme ich an unzähligen Mooraugen vorbei, Tümpeln und Seen, in deren schwarzbraunem Wasser sich kleine Inselchen spiegeln. Auf dem hölzernen Aussichtsturm in der Mitte kann ich mich gar nicht sattsehen an diesem gigantischen Wasserteppich, der vom sich windenden Plankenweg durchzogen wird wie von einer dicken Schlagader.

Der Trail führt mich glücklicherweise durch mehrere ausgedehnte Moorgebiete, die für mich nicht nur wegen der fehlenden Insekten sofort zu den Highlights dieser Wanderung werden. Auf den Panoramatürmen teile ich mir die Aussicht oft mit kamerabehängten Fotografen, die die karge Schönheit dieser seltenen Biotope ablichten. Doch im Kakerdaja-raba entdecke ich Moorfans ganz anderer Art: Mitten auf dem gleichnamigen See verrenkt sich ein Dutzend Frauen in Badeanzügen auf Paddleboards. Was ich zunächst für einen Anfängerkurs im Stand-up-Paddling halte, entpuppt sich bei längerer Beobachtung als SUP- Yogagruppe.

»Unsere Vorfahren behaupteten, dass jedes Bad im ›lebendigen Wasser‹ eines Moorsees das Leben um ein Jahr verlängert«, erzählt mir eine estnische Wanderin. Der Ursprung dieses Mythos liegt wohl darin, dass die vielen organischen Verbindungen im Moorwasser für eine zarte, straffe Haut sorgen. Und nachdem ich im Mukri-raba gebadet habe, glaube ich das gerne! Der RMK hat hier aus Holzplanken eine wundervolle Badestelle mit Einstiegsleiter und Ruhebank geschaffen. Als ich nackt zwischen weißen Seerosen durch das weiche Wasser gleite, fühle ich mich tatsächlich wie in einem Jungbrunnen, und für meine von Bremsenstichen und Sonnenbrand malträtierte Haut ist das Bad eine Wohltat.

Auch außerhalb der Moore führt der Trail an zahlreichen Seen vorbei, sodass ich fast jeden Tag bequem eine Runde schwimmen kann. An den autozugänglichen Rastplätzen mit Grillgelegenheit und Sandstrand bin ich jetzt zur Ferienzeit natürlich nicht allein, obwohl die Bremsen das Badevergnügen aller ganz erheblich trüben. »So eine Invasion habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen«, beklagt sich die Bibliothekarin der Kleinstadt Ardu, als ich in ihrer Bücherei meine Wasservorräte auffülle. »Ich kann nicht mal mehr mit meinen Kindern schwimmen gehen!«

Während mein Handy in ihrem Büro auflädt, folgen mir die Bremsen sogar in den klimatisierten Supermarkt. Dort erwerbe ich neben Proviant auch die erste erfolgreiche Waffe im Kampf gegen die tierischen Jagdbomber: Frischhaltefolie, die ich mir unter den belustigten Blicken der Bibliothekarin um meine Waden wickle. Weder Bremsen noch Schweiß können die dünne Plastikschicht überwinden, sodass ich einerseits zwar vor Stichen geschützt bin, mich aber andererseits untenrum wie in einer Sauna fühle. Bei weiterhin hochsommerlichen Temperaturen kann ich diese Lösung daher bloß temporär anwenden.

Für meinen Ruhetag mache ich einen kurzen Abstecher per Bahn in die alte Hansestadt Viljandi, zu Deutsch Fellin, mit gerade mal 18 000 Einwohnern bereits die sechstgrößte Stadt Estlands. Die ehemalige Ordensburg des deutschen Schwertbrüderordens war früher sogar mal die größte des gesamten Baltikums, heute sind leider nur wenige Mauerreste erhalten. Dafür leuchten mir in den kopfsteingepflasterten Gassen des Stadtzentrums farbenfrohe Holzhäuser entgegen.

»Was sind denn typisch estnische Gerichte?«, frage ich die Dame in der Touristeninformation, weil ich den Stadtbesuch auch für ein Restaurantessen nutzen möchte. Doch erstaunlicherweise kann sie mir kein Nationalgericht nennen. »Ich glaube, wir Esten verzehren besonders viele Kartoffeln …«, ist das Einzige, was ihr zu dem Thema einfällt. Im schicksten Lokal der Stadt werden mir immerhin noch Fischfrikadellen empfohlen, allerdings in der Tat mit Kartoffeln als Beilage. Die estnische Küche ist eben einfach, aber lecker.

Weil ich im Internet gelesen habe, dass Streifenmuster und helle Farben Bremsen abschrecken sollen, durchstöbere ich im Anschluss Geschäfte und Secondhandläden nach einem entsprechenden Kleidungsstück. In einem Modediscounter werde ich fündig, und die Zebrahose ist mit 4,99 Euro zudem sagenhaft günstig. Angesichts des bizarren Streifenmusters auf einem billigen Viskosestoff mit Gummizug wundert es mich allerdings nicht, dass es sich um ein Auslaufmodell handelt. Bekleidet mit einem neonrosa Top und dieser safariinspirierten Billighose sehe ich nun aus wie eine modische Geschmacksverirrung, dafür erweist sich die Kombination zu meiner eigenen Überraschung als äußerst effektiv. Nach meiner Rückkehr auf den Trail umschwirren die Bremsen mich zwar weiterhin, können auf dem flirrenden Muster jedoch nicht mehr landen und damit nicht stechen. Vielleicht lachen sich die Viecher aber auch nur über mein neues Outfit tot …

Im erstaunlich dünn besiedelten Estland muss ich den Proviant-, Wasser- und Stromnachschub gut planen. Direkt am Weg befinden sich nur wenige kleine Supermärkte, und leider hat das stark mineralhaltige Fluss- oder Seewasser an den RMK- Rastplätzen oft die Geschmacksrichtung »faule Eier« oder »rostiges Eisen« – von der dunklen Farbe ganz zu schweigen. Auch meine Handynutzung muss ich streng reglementieren, da in Estland Kirchen als Ladestationen entfallen. Nicht einmal dreißig Prozent der Bevölkerung bekennt sich zu einer christlichen Religion, sodass ich entlang der 370 Kilometer langen Strecke bloß zwei Gotteshäuser entdecke – und die sind geschlossen.

Das Informationszentrum im Sooma-Nationalpark ist daher für mich ein höchst willkommener Pausenplatz. Während ich die kleine Ausstellung zur Flora und Fauna des riesigen Moorgebietes besuche, lädt meine Powerbank an der Steckdose. Erfreut erfahre ich außerdem, dass das Grundwasser mit speziellen Filtern zu passabler Trinkqualität aufbereitet wird. Die Rangerin erklärt mir, warum ich mit dem Timing meiner Tour so ein Pech habe. »Die ungewöhnliche Bremsenplage ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: In diesem Jahr hat es viel geregnet, und es war über Wochen sehr heiß. Wenn die Temperaturen sinken, werden die Bremsen verschwinden.«

»Dann hätte ich wohl eher im Frühjahr oder im Herbst kommen sollen?«, hake ich nach.

»Oder im Winter, wenn die Sümpfe gefroren sind. Dann sind tolle Schneeschuh- und Langlaufskitouren möglich. Aber Vorsicht: An den Weihnachts- und Silvesterfeiertagen sind die Rastplätze randvoll, weil wir Esten auch im Schnee gerne grillen«, ergänzt sie lachend und rät: »Am besten eignet sich der goldene Herbst zum Wandern. Im März und April hingegen, unserer sogenannten fünften Jahreszeit, wirst du hier bestenfalls mit dem Boot durchkommen.«

Im Ausstellungsraum kann ich einen dieser traditionellen haabjas bewundern, ein kunstvoll geschnitzter Einbaum, dessen Herstellung und Nutzung 2021 sogar zum immateriellen UNESCO- Weltkulturerbe erklärt wurde. Noch im 20. Jahrhundert transportierten die Bauern ihre Waren mit solchen ausgehöhlten Baumstämmen, wenn die großen Flüsse im Sooma-Gebiet während der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen über die Ufer traten und die Gegend kilometerweit überschwemmten.

»Dann kann das Wasser täglich um bis zu einem Meter steigen«, erzählt die Rangerin und belegt dieses Naturphänomen mit eindrücklichen Fotos der letzten Springfluten. »Daher wird der Oandu-Ikla-Trail in Sooma auch auf Schotterpisten geführt, Holzstege würden die Überschwemmungen nicht überstehen.«

In der Tat laufe ich die nächsten Kilometer auf einer unbefestigten Straße glücklicherweise ohne viel Autoverkehr immer nur geradeaus, vorbei an Birkenwäldern und riesigen Auenwiesen, die früher als Weide genutzt wurden. Das Gras wächst dort besonders üppig, weil der Boden durch die immer wiederkehrenden Überschwemmungen mit Nährstoffen angereichert wird.

Die Schotterpiste führt mich in das verlassene Dorf Tipu, wo ich an einem artesischen Brunnen Wasser schöpfen kann. Eine Informationstafel erklärt, dass hier vor hundert Jahren noch 240 Menschen von Viehzucht und Milchwirtschaft lebten. Bis zu fünfzig Schüler besuchten die alte Schule, in der inzwischen eine Außenstelle der Universität untergebracht ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg enteigneten die Sowjets die Bauern, um sie entweder zu deportieren oder zur Arbeit in den Kolchosen zu zwingen. Die einstmals blühenden Dörfer des Sooma-Gebietes starben aus, in dem 370 Quadratkilometer großen Nationalpark leben heute weniger als hundert Menschen. Von der traditionellen Nutzung zeugen bloß ein paar alte Heuschober, die zu besonders luxuriösen RMK- Schutzhütten umfunktioniert wurden. Ich bedaure sehr, dass ich zur falschen Tageszeit vorbeikomme und mir später mühsam einen Zeltplatz im Wald suchen muss.

Wildzelten ist in Estland zwar erlaubt, aber außerhalb der offiziellen RMK- Rastplätze gar nicht so einfach. Die breiten Entwässerungsgräben, mit denen die Sümpfe für den Anbau des scheinbar endlosen Birken- und Fichtenwaldes trockengelegt wurden, bilden rechts und links der Wege schwer überwindbare Hindernisse. Selbst wenn man es trockenen Fußes über den Kanal hinübergeschafft hat, findet sich im Wald nur morastiger Boden oder ein struppiger Teppich aus Blaubeersträuchern. Gezwungenermaßen schlage ich mein Nachtlager daher meist auf alten Forstwegen auf.

Auf den letzten zwanzig Kilometern des Trails verändert sich die Landschaft erneut komplett: Nun geht es unter windgedrungenen Küstenkiefern oder am flachen Sandstrand an der Ostseeküste entlang. Die drei riesigen RMK- Campingplätze sind in den Sommerferien randvoll mit baltischen Wohnmobiltouristen, obwohl man in dem seichten Wasser kaum schwimmen kann und verrottender Seetang für ein intensives maritimes Geruchserlebnis sorgt.

Beide Faktoren machen diesen Küstenabschnitt allerdings zu einem beliebten Rastplatz für Zugvögel. Um ihre Migrationsbewegungen zu studieren, werden an der Vogelstation von Kabli jeden Herbst bis zu 20 000 Exemplare mit einem 17 Meter breiten Netz gefangen und beringt. Der hohe Beobachtungsturm bietet auch außerhalb der Saison fantastische Ausblicke über die Küste. Hier lasse ich mir noch einmal so richtig den Wind um die Nase wehen, bevor ich in Ikla an der lettischen Grenze das Ende des ersten estnischen Fernwanderweges erreiche.

Gerade mal zwei Wochen habe ich für die gesamte Strecke gebraucht. Weniger als die Hälfte der Zeit habe ich mein Zebra-Outfit getragen, doch der billige Stoff ist schon an einigen Stellen durchgescheuert. Als ich nach Deutschland zurückkehre, ist das Modell im Onlineshop auf 3,99 Euro runtergesetzt worden. Ich bestelle sofort eine Ersatzhose, denn man weiß ja nie, wann die nächste Bremsenplage droht.

Für wen:

  • Lassen Sie sich von der extrem seltenen Insektenplage nicht abschrecken: Der Oandu-Ikla-Trail ist der perfekte erste Thruhike! Er führt Sie durch ein ganzes Land, auch wenn Estland nur etwa so groß ist wie Niedersachsen. Durch die hervorragend ausgestatteten RMK- Rastplätze und die durchgängige Markierung stoßen Sie weder auf Probleme bei der Zeltplatzsuche noch bei der Navigation.
  • Hartgesottene Winterwanderer finden ein technisch einfaches Gelände, das selbst bei viel Schnee zumindest mit Schneeschuhen gut begehbar ist, dazu Schutzhütten einschließlich Feuerstelle und Brennholz. Vorteil: Bremsen gibt es zu dieser Jahreszeit ganz bestimmt nicht mehr.
  • Moore bedecken etwa drei Prozent der Landfläche weltweit, in Estland jedoch ein Fünftel des Staatsgebietes! Und während sich in Deutschland gerade noch etwa fünf Prozent der Moorgebiete in einem naturnahen Zustand befinden, sind es in Estland mehr als sechzig Prozent. Diese einzigartigen Biotope wurden für Moorliebhaber mit Holzstegen, Badestellen und Aussichtstürmen umweltschonend erschlossen.