6 Office für mich

6.1 Meine innere Einstellung

Wir haben bis jetzt schon viel über die Anforderungen an den Office-Mitarbeiter von heute gesprochen. Wir haben uns all dem nötigen Wissen, vielen hilfreichen Tipps und Überlegungen über Zukunftstrends gewidmet. Doch dieser Ratgeber wäre nicht komplett, würden wir einen wichtigen Teil außer Acht lassen: Die innere Einstellung jedes Einzelnen, die Energie, die jeder aus sich schöpfen kann, und die erst ermöglicht, die Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.

Denn die besten Tipps und alles Wissen nützen nur so viel, wie ich auch bereit bin, sie in meinen Arbeitsalltag zu integrieren. Ich muss alle meine inneren Hürden überwinden und darf nicht auf ein „Wunder“ von außen hoffen. Ich trage die Verantwortung für mein Leben selbst!

Die Kraft unserer Gedanken ist groß. Wir müssen hier nicht erst berühmte Erfinder und Entdecker zitieren, um aufzuzeigen, was diese Kraft vermag. Nur wer sich große Taten zutraut, schafft die Voraussetzungen zum persönlichen Erfolg. Visionen und daraus abgeleitete Ziele entstehen zunächst im Kopf.

Doch auch der Umkehrschluss ist berechtigt:

Wer sich selbst nichts zutraut, dem bleibt der Weg zum Erfolg versperrt, der steht sich selbst in eben diesem Weg.

Auch Negatives, das wir gedanklich vorwegnehmen, tritt häufig ein. Paul Watzlawik hat das in seinem unvergleichlichen Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ sehr drastisch beschrieben. Die Kraft unserer Gedanken kann in alle Richtungen viel bewirken. Es ist daher nicht unerheblich, was in unseren Köpfen vorgeht.

Doch diese Gedanken müssen auch wirklich aus unserem Inneren kommen. Fremde, „kopierte“ Gedanken bewirken wenig. Genau da irren so manche „Motivationsbestseller“. Gedanken, mögen sie auch noch so faszinierend klingen, werden mein Leben nicht verändern, wenn ich sie nicht wirklich nachvollziehen kann bzw. sie nicht meiner inneren Einstellung entsprechen. Daher sind alle Erfolgsrezepte nach dem Motto: „Man nehme... und sei glücklich!“ mit Vorsicht zu genießen. Wie wäre es sonst möglich, dass noch immer zahlreiche frustrierte Mitmenschen unsere Bürogebäude bevölkern, wo doch fast jeder von ihnen schon das eine oder andere Werk gelesen hat und somit doch schon längst wissen müsste, wie man reich, schön und erfolgreich wird? Warum macht der Gedanke an den Montagmorgen noch immer so vielen Angst, warum ist es nur so schwer, dem Chef endlich seine Meinung zu sagen, ein höheres Gehalt zu fordern, die Karriereleiter hinaufzuklettern und somit alle Ziele zu erreichen?

Der Vergleich der eigenen beruflichen Situation mit dem Trugbild aus Literatur und Medien bewirkt auf diese Art und Weise immer mehr Frust, die Negativspirale dreht sich heftig: Warum bin gerade ich so ein Versager, stehe beruflich – und damit sehr oft auch privat – auf der negativen Seite, wo doch etwa „Superwoman“ oder „Superman“ spielerisch den Olymp von Glück und Erfolg erklimmen?

Hier liegt die große Gefahr: Die Kraft der Gedanken kann so wie jede andere Energiequelle auch zur Bedrohung werden. Nicht nur unser eigener Perfektionsanspruch setzt uns gehörig unter Druck, auch der so genannte Zeitgeist. Was wir unter Erfolg zu verstehen haben, wird uns an allen Ecken und Enden ausführlich erklärt. Nicht mehr alleine die Erwartungen unserer Eltern oder unseres persönlichen Umfeldes gilt es zu erfüllen, nein, eine ganze Horde von Erfolgsautoren, Lebensberatern, Coaches, Werbern, Journalisten und solchen, die „es schon geschafft haben“, wollen es uns vorzeigen. Doch muss ich wirklich dem Weg eines erfolgreichen amerikanischen Automobil-Konzern-Chefs folgen? Was hat das Leben eines millionenschweren Fast-Food-Ketten-Gründers mit meinem gemeinsam?

Original statt Kopie

Suchen Sie sich Ihren eigenen Weg zum Erfolg. Bewerten Sie alle gut gemeinten Vorschläge. Es geht einzig und allein um Ihr Leben, um Ihr Glück. Misstrauen Sie allen zeitgeistigen Idealen. Hinterfragen Sie diese „Erfolgsgeheimnisse“ – die simplen wie die komplizierten!

Tipp

Jeder Tipp ist nur dann gut, wenn er auch wirklich zu Ihnen passt.

Jeder Berater, Coach und Trainer sollte für Widerspruch und kritische Wortmeldungen dankbar sein. Sie zeigen, dass sich hier jemand bewusst mit dem Gehörten auseinander setzt und es nicht einfach kritiklos hinnimmt.

Wir wollen hier jedoch nicht das Lesen von einschlägiger Literatur, das Auseinandersetzen mit geistigen Ergüssen anderer verdammen – ganz im Gegenteil. Es ist wichtig, sich mit den Ideen anderer auseinander zu setzen. Nur so komme ich oft meinen eigenen inneren Werten und Überzeugungen auf die Spur. Es ist gar nicht so einfach, diese ureigenen Gedanken und Ziele aufzuspüren, meist ist es sogar unbequemer, als einfach fremde Ideale zu übernehmen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund für die zahlreichen „fremdbestimmten“ Menschen in unserem Umfeld. Die Freiheit der eigenen Entscheidung ist oft schmerzvoll und in unserem Zeitalter der Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung nicht einfacher als vor hundert Jahren. Je mehr Wege vor mir liegen, desto schwerer ist es, den richtigen zu erkennen, und desto größer ist die Gefahr, den falschen zu wählen.

Scheuen Sie also diesen Prozess der Selbstfindung nicht. Er ist die wichtigste Voraussetzung für beruflichen und privaten Erfolg. Ich muss zunächst genau definieren, was für mich Erfolg bedeutet. Die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz ist dabei zentral. Nur, wer sich dieser vielleicht größten Herausforderung seines Lebens stellt, ist auch fähig, Verantwortung für sein Schicksal zu übernehmen. Nur der, der seine Lebensziele in Harmonie mit den eigenen Ansprüchen formuliert, hat die Chance, diese Ziele zu erreichen.

Diese Suche nach den eigenen Zielen ist nicht an einem Wochenende erledigt. Sie kann nicht bei einem „Selbstfindungsseminar“ gebucht werden. Sie erfordert einen mühsamen Prozess, bei dem man sich mit der eigenen Person auseinander setzt. Nur, wenn ich erkenne, was mir wirklich wichtig ist, kann ich meine innere Einstellung positiv beeinflussen.

Meine inneren Blockaden

Wichtig ist zu erkennen, was meiner positiven Einstellung, meinem optimistischen Lebensbild im Wege steht. Was hindert mich aber, einfach an mich und meinen Erfolg zu glauben?

Identifizieren Sie daher in einem weiteren Schritt Ihre ganz persönlichen inneren „Glaubensgrundsätze“. Welche Motive bestimmen Ihr Denken, Fühlen und damit Handeln?

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Selbstcheck: Prüfen Sie Ihre inneren Blockaden

1. „Ich muss immer perfekt sein.“
trifft zu/gelegentlich/trifft nicht zu
Ich darf mir keinen Fehler erlauben. Bevor ich etwas aus der Hand gebe, kontrolliere ich es lieber noch ein- mal. Mein perfektes Bild nach außen ist wichtig, wie es innen aussieht, geht niemanden etwas an.

2. „Ich muss immer stark sein.“
trifft zu/gelegentlich/trifft nicht zu

Die eigenen Schwächen haben im Berufsleben nichtsverloren. Wer sich verletzlich zeigt, wird auch verletzt.Ich zeige meine negativen Emotionen nie, ich lächle, bleibe immer „cool“ und unantastbar.

3. „Nur ja nicht anecken!“
trifft zu/gelegentlich/trifft nicht zu
Harmonie ist mir sehr wichtig, Konflikten weiche ich lieber aus. Viele Dinge klären sich ja ohnehin von selbst, die muss man erst gar nicht ansprechen.

4. „Ohne Fleiß kein Preis.“
trifft zu/gelegentlich/trifft nicht zu

Ich muss mich immer hundertprozentig anstrengen undbemühen. Mein Einsatz, mein Pflichtbewusstsein undmeine uneingeschränkte Loyalität werden geschätzt. Zuerst kommt die Arbeit, dann die Familie, die Freunde und wenn dann noch Zeit übrig ist, komme ich...

5. „Ich muss alles sofort und rasch erledigen.“
trifft zu/gelegentlich/trifft nicht zu

Tempo und Dynamik gehören heute zum Leben. Nurder, der schneller ist als der Rest, ist erfolgreich. Ich mache manchmal gar keine Pausen und Urlaub ist selten drin. Ich muss immer erreichbar sein und für jedes Gespräch Zeit finden.

6. „Heutzutage muss man froh sein, überhaupt einen Job zu haben.“
trifft zu/gelegentlich/trifft nicht zu

Die (Existenz)Angst bestimmt zunehmend unser Berufs-leben. Die Stimmung ist im Keller, überall wird gekündigt. Da riskiere ich doch nichts, was meinen Job gefährden könnte. Unangenehmes muss ich einfach hinnehmen, Forderungen zu stellen, traue ich mich in dieser Situation nicht.

Wenn persönliche Antreiber zu stark werden, führen sie nicht selten zu Überforderung und somit zu Druck. Lernen Sie rechtzeitig zu erkennen, welche inneren Ansprüche Sie zu sehr unter Druck setzen. Hinterfragen Sie Ihre „inneren Glaubensgrundsätze“ – und werfen Sie Dinge über Bord, die Sie einengen und bremsen.

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Checkliste zur positiven inneren Einstellung

  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken.
  • Nehmen Sie Lob und Anerkennung von außen bewusst und dankbar an.
  • Loben Sie sich auch öfter selbst!
  • Lernen Sie, sich etwas weniger kritisch zu sehen.
  • Verabschieden Sie sich von übertriebenem Perfektionismus.
  • Lernen Sie, sich gegen unberechtigte Ansprüche zu wehren.
  • Machen Sie sich Ihrer Ängste bewusst und verdrängen Sie sie nicht.
  • Entspannen Sie in der Freizeit.
  • Lernen Sie, die eigene Situation aus der Vogelperspektive zu betrachten.
  • Feiern Sie die eigenen Erfolge bewusst.
  • Folgen Sie nicht jedem neuen Trend, werden Sie kritisch gegen Einflüsse von außen.
  • Nehmen Sie Ihr Unternehmensumfeld bewusst und kritisch wahr.
  • Lassen Sie sich nicht von den Schwarzsehern in Ihrer Umgebung anstecken.
  • Werden Sie aktiv, nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand.
  • Sagen Sie auch einmal „Nein“.
  • Führen Sie positive Selbstgespräche.

Die Erfahrung aus Seminaren oder Einzelcoachings hat gezeigt, dass besonders die letzten beiden Punkte auf dieser Liste Probleme bereiten. Wir wollen Ihnen daher diese beiden Taktiken genauer vorstellen.

Tipp

Tipps zum „Nein“-Sagen (siehe auch 4.1)

Schießen Sie aber mit Ihren Bemühungen nicht über das Ziel hinaus. Selbstsüchtige Egoisten, denen Hilfsbereitschaft ein Fremdwort ist, bevölkern schon zur Genüge unsere Arbeitswelten. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn Sie weiter gerne anderen helfen und dabei auch noch Spaß haben. Es geht hier um Fälle, wo Sie Ihre eigenen Bedürfnisse immer wieder zurückstellen. Erkennen Sie den Unterschied. Setzen Sie rechtzeitig Grenzen. Dann sind diese Grenzen für Ihre Mitmenschen nachvollziehbar und werden akzeptiert. Wer zu spät die Notbremse zieht, der tut dies meist emotional und heftig und wird dadurch von den anderen leicht belächelt.

Positive Selbstgespräche

Hören Sie einmal genau hin: Wie sprechen Sie mit sich selbst?

Untersuchungen haben es gezeigt: Bis zu 80 % unserer Selbstgespräche sind negativ formuliert.

„Ist ja wieder einmal typisch, das kann ja nur mir passieren!“

Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor? Viele der Inhalte solcher Selbstvorwürfe und Selbstzweifel stammen bereits aus der Kindheit. Wer immer wieder Negatives über sich selbst sagt, glaubt sich selbst auch irgendwann. Denn wir können ja nicht anders, als uns zuzuhören. Gehen Sie daher bewusst mit den Formulierungen um, die Sie zu sich sagen! Formulieren Sie lieber positiv oder zumindest neutral.

Negatives Selbstgespräch

Positives/neutrales Selbstgespräch

„Das wird sicher wieder schief gehen“

„Ich probiere es erst einmal“

„Das schaffe ich nie, das ist viel zu viel“

„Ich beginne einmal mit dem ersten Schritt“

„Diese Aufgabe ist mir sicher zu schwer“

„Bei dieser Aufgabe werde ich viel lernen“

„Ist ja wieder typisch, dass ich so nervös werde – gleich laufe ich rot an wie eine Tomate“

„Erst atme ich tief durch, dann geht’s los“

„Die Angst macht mich wieder unfähig zu reagieren“

„Klar habe ich Angst, aber die Energie nütze ich gleich“

„Das ist ja wieder einmal gründlich schief gelaufen“

„Teil 1 war besser, als ich gedacht habe – und Teil 2 wird das nächste Mal auch viel besser klappen“

„Klar hört mir hier keiner zu, weil keiner meine Meinung achtet“

„Ich bekomme auf anderen Gebieten sehr wohl Anerkennung“

„Da bin ich einfach machtlos“

„Ich suche nach Lösungen und mache mir einen Plan“

„Mein Chef ist einfach rhetorisch besser, da habe ich sowieso keine Chance“

„Mein Chef ist auch nur ein Mensch, – ich werde meine Chance nützen“

„Das passiert immer nur mir“

„Ich habe aus der Situation gelernt, das passiert mir nicht mehr“

„Ich ziehe das Unglück magisch an“

„Was ist an der jetzigen Situation gut für

mich?“

„Egal, was ich tue, es ist alles sinnlos“

„Es gibt immer einen Weg, ich muss ihn nur finden“

Haben Sie das Prinzip erkannt? Es geht einfach darum, den Blick weg vom Negativen und hin zum Positiven zu wenden. Es geht nicht um Vergangenes, um Dinge, die nicht mehr zu ändern sind, sondern um die Zukunft, um mein aktives Tun, mein ständiges Lernen aus Fehlern und Missgeschicken.

Umgang mit der eigenen Angst

Je schwieriger unser wirtschaftliches Umfeld wird, umso mehr bestimmt die Angst das menschliche Handeln. Einsparungen und damit verbundene Entlassungen bestimmen das Wirtschaftsgeschehen. Pessimismus und Angst machen sich breit.

Angst macht unsicher, lähmt und blockiert. Aus Angst, bei einer Aufgabe zu versagen, versuchen wir es oft erst gar nicht. Sie verhindert unsere Neugierde, unsere Kreativität. Angst untergräbt unser Selbstwertgefühl. Angst führt zu einem überhöhten Sicherheitsdenken, das uns unnütz Zeit, Energie und Geld kostet.

Angst erzeugt aber auch Misstrauen und Vorurteile. So werden wir isoliert, einsam und schließlich sogar krank.

Tipp

Was tun gegen Angst?

Stopp

Was tun gegen Frust?

Auch Frustration lähmt das Handeln. Frustration entsteht durch Ärger, Zorn, Unzufriedenheit, eigene und fremde Unzulänglichkeit.

6.2 Persönliche Chancen erkennen und nützen

Lernen als Antwort auf die ständige Veränderung Ihres Berufsalltags

Wenn es um persönliche Chancen geht, wird in Zukunft das Thema „lebenslanges Lernen“ im Zentrum stehen. Nur wer immer wieder neue Kenntnisse erwirbt, kann seine Chancen nutzen. Tatsache ist, dass fachliche Fähigkeiten etwas in den Hintergrund rücken und kommunikative Fähigkeiten an Bedeutung zunehmen. Neben der Teamfähigkeit ist die Merkfähigkeit heute ein Muss.

Mit unserem Gehirn ist es wie mit unseren Muskeln: Es leistet umso mehr, je mehr wir es trainieren. Ähnlich wie Joggen kann Gehirntraining fast zur Sucht, zur absoluten Notwendigkeit werden, ohne die wir uns nicht mehr wohl fühlen. Doch das Beste an der Sache mit dem lebenslangen Lernen kommt erst noch: Im Unterschied zu unserer körperlichen Leistungsfähigkeit nimmt unsere geistige Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter zu!

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(Quelle: NPI instituut voor Organisatieonwekkling, Zeist, Holland, 2004)

Unsere Lebensphasen:

Unser Leben ist grundsätzlich in drei Lebensphasen von jeweils etwa 21 Jahren eingeteilt. Die Entwicklung unseres Körpers stagniert nach der ersten Phase. Ab einem Alter von etwa 42 Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Leistungsfähigkeit gepaart mit Anfälligkeiten für Krankheiten und Verletzungen zu verzeichnen. Unser Geist hingegen entwickelt sich kontinuierlich weiter.

Daher stellen Sie sich immer wieder die folgenden Fragen:

Lernen bzw. seinen Geist zu fordern, heißt auch, sich selbst Lernziele zu setzen, zu lernen und Lernergebnisse in die Arbeitssituation zu integrieren.

Tipp

Definieren Sie daher in einer ruhigen Minute mögliche Lernziele bzw. Lernfelder, die Sie bearbeiten werden. Die Bewältigung der Lernfelder und/oder das Erreichen von eigenen Lernzielen soll Ihnen künftig bei der Bewältigung Ihrer Aufgabe helfen.

Selbstbild – Wunschbild – Fremdbild

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Selbstcheck: Mein Selbstbild (0/1/2/3/4)

sachlich, nüchtern

selbstbewusst

tatkräftig, aktiv

temperamentvoll

anpassungsfähig

selbstbeherrscht

zuverlässig

aufgeschlossen

schlagfertig

kreativ

intelligent

ehrgeizig

egozentrisch

geltungsbedürftig

impulsiv

kontaktfreudig

tolerant und kompromissbereit

einfühlend, kann gut zuhören

ausgeglichen

optimistisch

freundlich

sympathisch

ungeduldig

hilfsbereit

objektiv, gerecht

kann andere beeinflussen

unsicher dominant, beherrschend

aggressiv

0 – trifft nicht zu / 1 – trifft sehr wenig zu
2 – trifft teilweise zu / 3 – trifft meist zu
4 – trifft immer zu

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Selbstcheck: Mein Wunschbild (0/1/2/3/4)

sachlich, nüchtern

selbstbewusst

tatkräftig, aktiv

temperamentvoll

anpassungsfähig

selbstbeherrscht

zuverlässig

aufgeschlossen

schlagfertig

kreativ

intelligent

ehrgeizig

egozentrisch

geltungsbedürftig

impulsiv

kontaktfreudig

tolerant und kompromissbereit

einfühlend, kann gut zuhören

ausgeglichen

optimistisch

freundlich

sympathisch

ungeduldig

hilfsbereit

objektiv, gerecht

kann andere beeinflussen

unsicher dominant, beherrschend

aggressiv

0 – trifft nicht zu / 1 – trifft sehr wenig zu
2 – trifft teilweise zu / 3 – trifft meist zu
4 – trifft immer zu

Suchen Sie nun einen möglichst ehrlichen Analysepartner und lassen Sie ihn den folgenden Fremdcheck-Bogen ausfüllen:

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Fremdcheck: Mein Fremdbild (0/1/2/3/4)

sachlich, nüchtern

selbstbewusst

tatkräftig, aktiv

temperamentvoll

anpassungsfähig

selbstbeherrscht

zuverlässig

aufgeschlossen

schlagfertig

kreativ

intelligent

ehrgeizig

egozentrisch

geltungsbedürftig

impulsiv

kontaktfreudig

tolerant und kompromissbereit

einfühlend, kann gut zuhören

ausgeglichen

optimistisch

freundlich

sympathisch

ungeduldig

hilfsbereit

objektiv, gerecht

kann andere beeinflussen

unsicher dominant, beherrschend

aggressiv

0 – trifft nicht zu / 1 – trifft sehr wenig zu
2 – trifft teilweise zu / 3 – trifft meist zu
4 – trifft immer zu

Analysieren Sie nun in einer ruhigen Minute die einzelnen Bewertungen. Wo gibt es Abweichungen? Wo stimmen alle drei Bewertungen überein?

Eine wichtige Voraussetzung, um die eigenen Chancen zu erkennen, ist eine realistische Sicht der eigenen Persönlichkeit. Doch das ist eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Wir befinden uns in einem steten Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Entscheidend sind dabei die drei Fragen:

Die Antworten auf die ersten beiden Fragen können wir mit einem gewissen Maß an Ehrlichkeit beantworten. Doch wie sehen uns die anderen wirklich? Sehen Sie uns so, wie wir uns auf dem Schnappschuss vom letzten Betriebsausflug wahrnehmen? „Hoffentlich nicht!“, werden die meisten antworten. Denn das Phänomen ist alt bekannt: Auf Fotos sehen alle anderen normal aus, nur man selbst ist einfach furchtbar getroffen, man ist eben nicht fotogen! Dasselbe erleben wir bei unseren Trainings, wenn es um Video-Übungen geht. Einige Teilnehmer sind zunächst schockiert, wie „hilflos“ sie da in ihren Augen wirken. Und erst die Stimme! Die klingt ja auch ganz anders, als man selbst meint.

Dieses Phänomen verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Wir raten immer wieder, sich zunächst mit dem eigenen Bild am Video, mit der eigenen Stimme vertraut zu machen und sich mit diesem Bild auszusöhnen. Nur, wer sich auch realistisch sieht, kann echt wirken. Wer sein Wunschbild zu weit von der Realität entfernt, der wird Mühe haben, echte Ausstrahlung zu entwickeln.

Das Geheimnis einer tollen Ausstrahlung liegt nämlich genau dort, wo sich Fremdbild und Selbstbild decken. Wer sich selbst so sieht, wie er wirklich auf andere wirkt und mit diesem Bild auch noch zufrieden ist, der strahlt genau diese innere Überzeugung und Selbstsicherheit aus.

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Diese Grafik zeigt einen unsicheren Mensch, bei dem die drei Kreise fast keine Deckung haben: Er sieht sich nicht so, wie er gerne sein möchte, und wird von seiner Umwelt nochmals anders wahrgenommen.

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Hier wird ein selbstsicherer Mensch skizziert, bei dem alle drei Bilder eine große Deckung aufweisen: In diesem inneren Bereich, wo sich alle drei Kreise decken, ist seine Ausstrahlung am größten.

6.3 Meine persönliche Work-Life-Balance

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Selbstcheck: Meine Work-Life-Balance

Arbeiten Sie in der Woche mehr als 40 Stunden? ja/nein

Denken Sie abends im Bett oft an Unerledigtes vom Tag? ja/nein

Denken Sie beim Aufwachen sofort an Dinge, die Sie zu erledigen haben? ja/nein

Haben Sie oft das Gefühl, die Zeit wird zu kurz? ja/nein

Fühlen Sie sich im Büro manchmal überfordert? ja/nein

Gibt es in Ihrem beruflichen Umfeld Menschen, an die Sie sich wenden können, wenn Sie Hilfe benötigen, und auf die Sie sich auch verlassen können? ja/nein

Möchten Sie manchmal morgens einfach im Bett bleiben? ja/nein

Haben Sie oft das Gefühl, dass die Dinge nur dann gut laufen, wenn Sie sich persönlich darum kümmern? ja/nein

Haben Sie am Tag mindestens ein bis zwei Stunden ganz für sich selbst? ja/nein

Möchten Sie manchmal am Wochenende einfach alle Termine absagen? ja/nein

Können Sie gut entspannen? ja/nein

Welche der folgenden Symptome haben Sie in letzter Zeit vermehrt bei sich festgestellt?

  • Unaufmerksamkeit, Vergesslichkeit oder Konzentrationsschwäche
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Schwierigkeiten, Entscheidungen zu fällen
  • Scheinbar grundlose Aggressivität
  • Reduziertes Interesse an Sexualität
  • Angstgefühle
  • Körperliche Beschwerden ohne ersichtliche Ursache
  • Geringer oder übermäßiger Appetit
  • Schlafstörungen

Auswertung: Wenn mehr als vier Punkte zutreffen, sollten Sie sich die Tipps zum Erreichen einer Work-Life-Balance genauer ansehen.

Was bedeutet Work-Life-Balance?

Unter Work-Life-Balance wird ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit verstanden, das für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Mitarbeiters entscheidend ist. Grundsätzlich geht es dabei um folgende Bereiche, die in Harmonie aufeinander abgestimmt werden müssen:

Wer es schafft, diese Bereiche in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander zu halten, führt ein erfülltes Leben, ein Leben in Balance.

Wie genau dieses Balance-Verhältnis aussieht, hängt weitgehend von der persönlichen Lebensweise und den individuellen Interessen bzw. Prioritäten ab. Nicht jeder empfindet beruflichen Druck gleich schlimm. Nicht jeder hat ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Fitness. Es geht darum, herauszufinden, was einem gut tut, welches Verhältnis von Arbeit und Freizeit für einen persönlich stimmt.

Viele denken immer noch an das eindimensionalen Schema Lebenserfolg = Berufserfolg. Wer im Beruf zurücksteckt, gilt automatisch als Versager. Doch eigentlich ist der Berufserfolg nur das Dach über einem aus Lebenszielen und Lebenssinn gebauten Haus. Wer dieses Fundament vernachlässigt, dem stürzt automatisch das Dach über dem Kopf zusammen. Nur mit einer klaren Work-Life-Balance lässt sich sowohl Lebens- als auch Berufserfolg erreichen.

Work-Life-Balance ist trotzdem nicht mehr nur Privatsache: Eine jüngst vom Deutschen Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie hat nachgewiesen, dass die Produktivität pro Erwerbstunde durch Work-Life-Balance-Konzepte um 1,6 % gesteigert werden kann. Die Autoren dieser Studie definieren Work-Life-Balance als eine „neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt.“ Wie können nun solche Konzepte aussehen? Einige Beispiele:

Einige Unternehmen haben auch schon reagiert: So bieten zum Beispiel große Pharmafirmen ihren Mitarbeitern neben flexiblen Arbeitszeitmodellen und Weiterbildungsmaßnahmen zu Themen wie Stressmanagement und individuelle Arbeitsplatzgestaltung, Kinderbetreuung, Feriencamps für Kinder in den Schulferien sowie Fitnesscenter, Freizeitkurse und „Einkaufen am Arbeitsplatz“ über Online-Portale an. Familientage, an denen die ganze Familie mit ins Unternehmen kommt, sollen das Gleichgewicht zwischen Familie und Beruf zu harmonisieren helfen.

Persönliche Balance-Strategien

Warten Sie jedoch nicht, bis Ihr Arbeitgeber Ihre persönliche Work-Life-Balance zur Chefsache erklärt. Gehen Sie eigeninitiativ vor – es geht um Ihr Leben!

Balance Strategie Nr. 1: „Dem Feind auf der Spur“

Finden Sie Ihre ganz persönlichen Stressfaktoren heraus:
Nur, wer seine Feinde kennt, kann sie auch besiegen! Die Ausrede, Sie hätten einfach keine Zeit zum Entspannen, für Privates, gilt ab heute nicht mehr!

Balance Strategie Nr. 2: „Ein neues Drehbuch“

Schreiben Sie ab heute Ihr Lebensdrehbuch neu:

  • Was ist für mich wirklich wichtig?
  • Wie setze ich meine Prioritäten?
  • Muss ich wirklich überall dabei sein?
  • Was passiert, wenn ich mein „Lebensdrehbuch“ umschreibe?
  • Wie steht es um meinen „inneren Dialog“?
  • Welche Rollen spiele ich? (Mitarbeiter, Beichtvater, Partner, Tochter/Sohn, Vereinsmitglied, Hundebesitzer etc.)

Schreiben Sie spontan alle Ihre „Lebensrollen“ auf.
……………
……………
……………

Welche Rollenbilder passen nicht mehr zu Ihnen? Welche können Sie aus Ihrem Drehbuch streichen oder reduzieren?

Balance Strategie Nr. 3: „Nein statt immer Ja“

(siehe auch S. 330)

  • Überlegen Sie jeden Abend, wann Sie heute einfach „Ja“ gesagt haben, obwohl Sie genau gewusst haben, dass das für Sie zusätzlichen Stress bedeutet.
  • Visualisieren Sie: Was passiert bei einem „Nein“?
  • Planen Sie Ihr „Nein“: Ihre neu überdachten Prioritäten und Rollen helfen dabei.
  • Gehen Sie in kleinen Schritten vor.
  • Praktizieren Sie Offenheit statt Ausreden – auch gegen sich selbst!

Balance Strategie Nr. 4: „Selbstmanagement“

  • Überarbeiten Sie das eigene Zeitmanagement.
  • Delegieren Sie – auch privat!
  • Organisieren Sie Ihre Arbeit intensiver: Leerläufe und unnötige Dinge gehören eliminiert.
  • Verbessern Sie Teamarbeit bzw. Teamkommunikation ganz bewusst.
  • Achten Sie auf ein effizientes Informationsmanagement (E-Mail, SMS,...).

Balance Strategie Nr. 5: „Reduce to the maximum“

  • Reduzieren Sie Aktivitäten – auch privat.
  • Reduzieren Sie Ihre Ansprüche auf das Wesentliche.
  • Entrümpeln Sie Ihr Leben von Ballast.
  • Hinterfragen Sie „Zeitsparer“ kritisch.
  • Tun Sie immer nur EINE Sache, die dafür aber ganz!

Balance Strategie Nr. 6: „Auch Gähnen ist Sport“

  • Sport kanalisiert die aufgestauten Energien.
  • Sport soll Stress abbauen, nicht erzeugen!
  • Achten Sie bei Ihren Freizeitaktivitäten auf Individualität statt auf Trend.
  • Entspannen Sie beim Sport.
  • Lernen Sie richtig atmen.
  • Achten Sie auf ausreichende Frischluftzufuhr.

Balance Strategie Nr. 7: „Gemeinsam statt einsam“

  • Reden Sie sich Ärger, Druck und Frust von der Seele.
  • Vernachlässigen Sie soziale Kontakte gerade in Stressphasen nicht.
  • Gehen Sie auf andere zu.
  • Genießen Sie gemeinsam.
  • Im Team hat negativer Stress keine Chance!

Balance Strategie Nr. 8: „Der richtige Treibstoff“

  • Essen Sie bewusst, genießen Sie, auch das einfache Butterbrot.
  • Essen Sie viel Obst und Gemüse.
  • Haferflocken sind gesund (Vitamin V1).
  • Bananen liefern Kurzzeitenergie (Vitamin B6 und Magnesium).
  • Zwischendurch sollten Sie lieber Nüsse und Kerne kauen (Magnesium) statt Schokolade – das entspannt die Kiefer!
  • Trinken Sie genügend.
  • Trinken Sie Alkohol nur in Maßen – und wenn, dann genießen Sie bewusst!

Balance Strategie Nr. 9: „Urlaub im Kopf“

  • Fünf Minuten Nichtstun kann wie ein kurzer Urlaub wirken!
  • Machen Sie Pausen und nützen Sie sie sinnvoll.
  • Suchen Sie sich das richtige Umfeld zum Entspannen.
  • Buchen Sie die passende „Reise im Kopf“ in das Urlaubsland Ihrer Träume.

Stellen Sie sich Ihren ganz persönlichen „BALANCE-Fahrplan“ zusammen. Lassen Sie sich durch kleine Misserfolge nicht aus der Ruhe bringen, haben Sie Geduld mit sich selbst. Gelassenheit sollte Ihr oberstes Gebot sein!

Benötigen Sie noch etwas „Nachhilfe“, um den geeigneten Ausgleich zu finden? Hier noch einige Anregungen:

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Checkliste: „Zeit für mich“

  • Faulenzen
  • Malen
  • Ins Kino gehen
  • Fotografieren/Filmen
  • Ausstellungen/Museen besuchen
  • Ins Theater/Konzert gehen
  • Musik hören
  • Lesen
  • Anderen Menschen helfen
  • Basteln
  • Einkaufsbummel machen
  • Sport
  • Spazieren/Wandern
  • Freunde treffen
  • Gäste/Familie einladen
  • Familienchronik schreiben
  • Denksportaufgaben lösen
  • Essen gehen
  • Nur für sich kochen
  • Gartenarbeit machen
  • Zu einem Chor gehen
  • Gesellschaftsspiele spielen
  • Eine Sportveranstaltung besuchen
  • Reisen
  • Sonstige Hobbys
  • Die Wohnung (teilweise) umgestalten, z. B. ausmalen
  • Ein Picknick machen
  • Den Sonnenuntergang anschauen
  • Ihre persönliche Methode: ………

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Checkliste für Ihre persönliche Work-Life-Balance

  • Nehmen Sie den Augenblick wahr.
  • Entscheiden Sie genau, wem oder was Sie Ihre Aufmerksamkeit schenken.
  • Entscheiden Sie sich für das Sein.
  • Trainieren Sie die richtige Entspannung.
  • Finden Sie Ihre persönlichen „Glückserzeuger“.
  • Ritualisieren Sie positive Abläufe.
  • Achten Sie auf Ihre Gedanken.
  • Lassen Sie Stille zu.
  • Verweigern Sie sich dem übertriebenen „Wellness- und Schönheitsstress“.
  • Erkennen Sie, wenn Sie manipuliert werden.
  • Gönnen Sie sich längere Zeiteinheiten pro Monat nur für sich.
  • Grenzen Sie Freizeit und Arbeit klar ab.
  • Lernen Sie, auch einmal „Nein“ zu sagen.
  • Gehen Sie achtsam mit Beziehungen um.

Tipp

„Es wird niemand kommen und die Dinge so ändern, wie du es willst!“

Exkurs: Burn-out

Will es trotz großer Anstrengung nicht gelingen, eine befriedigende Work-Life-Balance herzustellen, kann es auch an einer gefährlichen, aber leider immer häufigeren Erscheinung unserer modernen Arbeitswelt liegen: dem Burn-out-Syndrom. Es bedeutet „Ausgebranntsein“, ein „Zustand der totalen Erschöpfung“. Der „Ausgebrannte“ erlebt seine Umwelt im Allgemeinen als nicht mehr kontrollierbar und zieht sich in der Regel völlig in sich zurück. Hilfe von außen (durch Kollegen, Verwandte oder Freunde) wird kaum noch oder gar nicht mehr angenommen. Hier hilft nur noch professionelle Hilfe durch Arzt und Psychotherapeut.

Ursachen von Burn-out

Warnsymptome in der Anfangsphase

Meist beginnt alles ganz harmlos:

Burn-out-Phasen (nach Freudenberger/North)

Stadium 1: Der Zwang, sich zu beweisen

Stadium 2: Verstärkter Einsatz

Stadium 3: Subtile Vernachlässigung eigener Bedürfnisse

Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen

Stadium 5: Umdeutung von Werten

Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der aufgetretenen Probleme

Stadium 7: Rückzug

Stadium 8: Beobachtbare Verhaltensänderung

Stadium 9: Depersonalisation/Verlust des Gefühls der eigenen Persönlichkeit

Stadium 10: Innere Leere

Stadium 11: Depression

Stadium 12: Völlige Burn-out-Erschöpfung

Körperliche Symptome, die dabei auftreten

Nicht jedes der oben angeführten Symptome ist gleich ein Beweis für ein herannahendes Burn-out-Syndrom. Sollten sich jedoch einige Anzeichen mehren und über einen längeren Zeitraum andauern, nehmen Sie diese Warnhinweise nicht auf die leichte Schulter. Je früher Sie reagieren, umso erfolgversprechender ist die Therapie!

6.4 Selbstbestimmung und Selbstverantwortung

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Selbstcheck: Meine Selbstbestimmung in meinem beruflichen Umfeld

  • Ich identifiziere mich mit den Zielen und Visionen meines Unternehmens.
  • Ich kenne mein Unternehmen gut.
  • Ich gehe offen auf andere Mitarbeiter zu.
  • Ich sehe Veränderungen als positiv an.
  • Neue Aufgaben spornen mich an.
  • Es macht mir Spaß, kreativ zu sein.
  • Ich kenne die Prioritäten meiner Vorgesetzten.
  • Ich kann meine eigenen Prioritäten in meine Planung einbeziehen.
  • Meine Erfolge werden beachtet.
  • Ich verzeihe mir Misserfolge.
  • Bei realistischer Sichtweise überwiegen die Vorteile die Nachteile in meinem Job.
  • Ich mache mir regelmäßig Gedanken über meinen weiteren beruflichen Weg.
  • Ich bin mit der Richtung zufrieden.
  • Was mich in den letzten Jahren wirklich gestört hat, konnte ich verändern.

Wenn Sie mehr als sieben Mal ein x machen konnten, gratulieren wir Ihnen. Sie sind auf dem besten Weg, Ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie warten nicht auf Wunder von außen, sondern sind selbst aktiv.

Selbstbestimmung und Erfolg

Der Erfolgsdruck in unserer Leistungsgesellschaft ist groß. Die Anforderungen werden immer umfassender. Die Ausbildung sollte möglichst vielseitig und trotzdem in kürzester Zeit abgeschlossen sein. Die Erfahrung, die man früher in einem ganzen Berufsleben gemacht hat, sollte man heute am besten gleich mitbringen. Die Informationsflut erleichtert das Leben auch nicht. Damit aber lange nicht genug – auch im Privatleben steigt der Perfektionsdruck: Die Essenseinladung wird zur perfekten Inszenierung, der Kindergeburtstag wird zum „Event“ und wer bei den Trend-Sportarten mithalten will, muss dementsprechend oft ins Fitness-Studio...

Unser Leben läuft auf der Überholspur ab – aber mit ungewuchteten Reifen!

Haben wir noch die Kontrolle über unser Leben? Wie funktioniert in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung?

Was heißt eigentlich „Erfolg“ und sind wir nicht besser dran ohne ihn?

Ganz spontan: Erfolg ist für mich,
…………
…………
…………

Tipp

Jeder Mensch verfügt über ganz persönliche Erfolgspotenziale – einmalige und in dieser speziellen Zusammensetzung einzigartige Ressourcen!

Erkennen und nützen wir diese Ressourcen!

Wie viel Egoismus braucht es im Berufsleben?

Besonders im Office sind Sie vielfach fremdbestimmt. Immer wieder müssen Sie für andere und deren Bedürfnisse da sein. Selbstbestimmung fällt da oft schwer. Nur wer ein gesundes Maß an Egoismus an den Tag legt, behält die Fäden in der Hand. Wir meinen aber nicht jenen Egoismus, der auf Kosten anderer geht. Wir meinen die Form von „sanftem Egoismus“, der Sie und Ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt – zu Ihrem und zum Wohl der anderen.

Was bedeutet „sanfter Egoismus“ für Sie?

Tipp

Schreiten Sie einmal gedanklich über den roten Teppich von Hollywood: Sie spielen in Ihrem (Berufs)Film die Hauptrolle, Sie haben das Drehbuch geschrieben und Sie führen auch noch Regie!