6 Office für mich
6.1 Meine innere Einstellung
Wir haben bis jetzt schon viel über die Anforderungen an den Office-Mitarbeiter von heute gesprochen. Wir haben uns all dem nötigen Wissen, vielen hilfreichen Tipps und Überlegungen über Zukunftstrends gewidmet. Doch dieser Ratgeber wäre nicht komplett, würden wir einen wichtigen Teil außer Acht lassen: Die innere Einstellung jedes Einzelnen, die Energie, die jeder aus sich schöpfen kann, und die erst ermöglicht, die Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Denn die besten Tipps und alles Wissen nützen nur so viel, wie ich auch bereit bin, sie in meinen Arbeitsalltag zu integrieren. Ich muss alle meine inneren Hürden überwinden und darf nicht auf ein „Wunder“ von außen hoffen. Ich trage die Verantwortung für mein Leben selbst!
Die Kraft unserer Gedanken ist groß. Wir müssen hier nicht erst berühmte Erfinder und Entdecker zitieren, um aufzuzeigen, was diese Kraft vermag. Nur wer sich große Taten zutraut, schafft die Voraussetzungen zum persönlichen Erfolg. Visionen und daraus abgeleitete Ziele entstehen zunächst im Kopf.
Doch auch der Umkehrschluss ist berechtigt:
Wer sich selbst nichts zutraut, dem bleibt der Weg zum Erfolg versperrt, der steht sich selbst in eben diesem Weg.
Auch Negatives, das wir gedanklich vorwegnehmen, tritt häufig ein. Paul Watzlawik hat das in seinem unvergleichlichen Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ sehr drastisch beschrieben. Die Kraft unserer Gedanken kann in alle Richtungen viel bewirken. Es ist daher nicht unerheblich, was in unseren Köpfen vorgeht.
Doch diese Gedanken müssen auch wirklich aus unserem Inneren kommen. Fremde, „kopierte“ Gedanken bewirken wenig. Genau da irren so manche „Motivationsbestseller“. Gedanken, mögen sie auch noch so faszinierend klingen, werden mein Leben nicht verändern, wenn ich sie nicht wirklich nachvollziehen kann bzw. sie nicht meiner inneren Einstellung entsprechen. Daher sind alle Erfolgsrezepte nach dem Motto: „Man nehme... und sei glücklich!“ mit Vorsicht zu genießen. Wie wäre es sonst möglich, dass noch immer zahlreiche frustrierte Mitmenschen unsere Bürogebäude bevölkern, wo doch fast jeder von ihnen schon das eine oder andere Werk gelesen hat und somit doch schon längst wissen müsste, wie man reich, schön und erfolgreich wird? Warum macht der Gedanke an den Montagmorgen noch immer so vielen Angst, warum ist es nur so schwer, dem Chef endlich seine Meinung zu sagen, ein höheres Gehalt zu fordern, die Karriereleiter hinaufzuklettern und somit alle Ziele zu erreichen?
Der Vergleich der eigenen beruflichen Situation mit dem Trugbild aus Literatur und Medien bewirkt auf diese Art und Weise immer mehr Frust, die Negativspirale dreht sich heftig: Warum bin gerade ich so ein Versager, stehe beruflich – und damit sehr oft auch privat – auf der negativen Seite, wo doch etwa „Superwoman“ oder „Superman“ spielerisch den Olymp von Glück und Erfolg erklimmen?
Hier liegt die große Gefahr: Die Kraft der Gedanken kann so wie jede andere Energiequelle auch zur Bedrohung werden. Nicht nur unser eigener Perfektionsanspruch setzt uns gehörig unter Druck, auch der so genannte Zeitgeist. Was wir unter Erfolg zu verstehen haben, wird uns an allen Ecken und Enden ausführlich erklärt. Nicht mehr alleine die Erwartungen unserer Eltern oder unseres persönlichen Umfeldes gilt es zu erfüllen, nein, eine ganze Horde von Erfolgsautoren, Lebensberatern, Coaches, Werbern, Journalisten und solchen, die „es schon geschafft haben“, wollen es uns vorzeigen. Doch muss ich wirklich dem Weg eines erfolgreichen amerikanischen Automobil-Konzern-Chefs folgen? Was hat das Leben eines millionenschweren Fast-Food-Ketten-Gründers mit meinem gemeinsam?
Original statt Kopie
Suchen Sie sich Ihren eigenen Weg zum Erfolg. Bewerten Sie alle gut gemeinten Vorschläge. Es geht einzig und allein um Ihr Leben, um Ihr Glück. Misstrauen Sie allen zeitgeistigen Idealen. Hinterfragen Sie diese „Erfolgsgeheimnisse“ – die simplen wie die komplizierten!
Tipp
Jeder Tipp ist nur dann gut, wenn er auch wirklich zu Ihnen passt.
Jeder Berater, Coach und Trainer sollte für Widerspruch und kritische Wortmeldungen dankbar sein. Sie zeigen, dass sich hier jemand bewusst mit dem Gehörten auseinander setzt und es nicht einfach kritiklos hinnimmt.
Wir wollen hier jedoch nicht das Lesen von einschlägiger Literatur, das Auseinandersetzen mit geistigen Ergüssen anderer verdammen – ganz im Gegenteil. Es ist wichtig, sich mit den Ideen anderer auseinander zu setzen. Nur so komme ich oft meinen eigenen inneren Werten und Überzeugungen auf die Spur. Es ist gar nicht so einfach, diese ureigenen Gedanken und Ziele aufzuspüren, meist ist es sogar unbequemer, als einfach fremde Ideale zu übernehmen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund für die zahlreichen „fremdbestimmten“ Menschen in unserem Umfeld. Die Freiheit der eigenen Entscheidung ist oft schmerzvoll und in unserem Zeitalter der Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung nicht einfacher als vor hundert Jahren. Je mehr Wege vor mir liegen, desto schwerer ist es, den richtigen zu erkennen, und desto größer ist die Gefahr, den falschen zu wählen.
Scheuen Sie also diesen Prozess der Selbstfindung nicht. Er ist die wichtigste Voraussetzung für beruflichen und privaten Erfolg. Ich muss zunächst genau definieren, was für mich Erfolg bedeutet. Die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz ist dabei zentral. Nur, wer sich dieser vielleicht größten Herausforderung seines Lebens stellt, ist auch fähig, Verantwortung für sein Schicksal zu übernehmen. Nur der, der seine Lebensziele in Harmonie mit den eigenen Ansprüchen formuliert, hat die Chance, diese Ziele zu erreichen.
Diese Suche nach den eigenen Zielen ist nicht an einem Wochenende erledigt. Sie kann nicht bei einem „Selbstfindungsseminar“ gebucht werden. Sie erfordert einen mühsamen Prozess, bei dem man sich mit der eigenen Person auseinander setzt. Nur, wenn ich erkenne, was mir wirklich wichtig ist, kann ich meine innere Einstellung positiv beeinflussen.
Meine inneren Blockaden
Wichtig ist zu erkennen, was meiner positiven Einstellung, meinem optimistischen Lebensbild im Wege steht. Was hindert mich aber, einfach an mich und meinen Erfolg zu glauben?
Identifizieren Sie daher in einem weiteren Schritt Ihre ganz persönlichen inneren „Glaubensgrundsätze“. Welche Motive bestimmen Ihr Denken, Fühlen und damit Handeln?
Selbstcheck: Prüfen Sie Ihre inneren Blockaden 1. „Ich muss immer perfekt sein.“ 2. „Ich muss immer stark sein.“ 3. „Nur ja nicht anecken!“ 4. „Ohne Fleiß kein Preis.“ 5. „Ich muss alles sofort und rasch erledigen.“ 6. „Heutzutage muss man froh sein, überhaupt einen Job zu haben.“ |
Wenn persönliche Antreiber zu stark werden, führen sie nicht selten zu Überforderung und somit zu Druck. Lernen Sie rechtzeitig zu erkennen, welche inneren Ansprüche Sie zu sehr unter Druck setzen. Hinterfragen Sie Ihre „inneren Glaubensgrundsätze“ – und werfen Sie Dinge über Bord, die Sie einengen und bremsen.
Checkliste zur positiven inneren Einstellung
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Die Erfahrung aus Seminaren oder Einzelcoachings hat gezeigt, dass besonders die letzten beiden Punkte auf dieser Liste Probleme bereiten. Wir wollen Ihnen daher diese beiden Taktiken genauer vorstellen.
Tipp
Tipps zum „Nein“-Sagen (siehe auch 4.1)
- Erkennen Sie die Ursachen: Warum fällt es Ihnen so schwer, „Nein“ zu sagen?
- Hatten Sie beispielsweise als Frau schon in Ihrer Kindheit immer die Rolle der Netten, Hilfsbereiten inne? Wurden Sie schon sehr früh in diese „typisch weibliche“ Position gedrängt? Hat sich zum Beispiel Ihr Bruder immer darum gedrückt, wenn es um kleine Aufgaben, wie Tischdecken und Müllhinaustragen, ging? Haben Sie ihn um seine Verweigerer-Rolle zwar beneidet, aber dann doch gerne das Lob Ihrer Eltern für Ihre Mühe geholt?
- Ist es nicht auch ein tolles Gefühl, wirklich gebraucht zu werden? Immer wieder Dinge zu erledigen, die nur Sie in dieser Qualität erledigen können? Manche Menschen sind geradezu süchtig nach diesem Gefühl der Unersetzlichkeit, der Unentbehrlichkeit.
- Haben Sie Angst, nicht mehr so geliebt und anerkannt zu werden, wenn Sie einmal „Nein“ sagen? Wollen Sie sich diese besondere Stellung im Team manchmal „erkaufen“, indem Sie immer und überall für die anderen da sind?
- Scheuen Sie den Konflikt, die Auseinandersetzung mit anderen? Haben Sie Angst davor, was passieren könnte, wenn Sie einmal ablehnen? Sagen Sie einfach um des lieben Friedens willen öfter Ja, als Ihnen lieb ist?
- Machen Sie sich bewusst, in welchen Situationen Sie immer wieder „überfahren“ werden, wann Sie gegen Ihren inneren Willen Ja sagen.
- Führen Sie dazu ein „Ja-Sage-Tagebuch“. Notieren Sie darin zwei Wochen hindurch stichwortartig all diese Situationen. Versuchen Sie herauszufinden, wodurch es Ihr Gegenüber immer wieder schafft, Sie zum Ja zu bewegen. Was sind die Schlüsselworte? Ist es Lob? Ein charmantes Lächeln? Dieser Blick absoluter Hilflosigkeit? Notieren Sie jeweils rechts daneben in eine freie Spalte Ihre eigenen Bedürfnisse, die durch Ihr Einlenken zu kurz gekommen sind, und Ihre ehrlichen Gefühle dabei.
- Beginnen Sie nicht sofort mit dem „Nein“, schildern Sie zunächst die Situation neutral.
- Zeigen Sie Verständnis für den anderen (Ich kann verstehen, dass … ).
- Machen Sie einen Alternativvorschlag.
- Manchmal ist eine klare Negativformulierung notwendig. Nicht immer lässt sich ein „Nein“ behutsam verpacken, manche Menschen verstehen nur ein eindeutiges Signal.
- Sagen Sie „Nein“ ohne schlechtes Gewissen!
- Sagen Sie rechtzeitig „Nein“, noch bevor die Emotionen hoch gehen und Sie Ihre Souveränität verlieren.
- Bleiben Sie konsequent: Wenn Sie einmal „Nein“ gesagt haben, und sich die Bedingungen nicht verändert haben, lassen Sie sich auch nicht durch die Überredungskünste des anderen umstimmen.
- Seien Sie gerecht: Sagen Sie „Nein“, wenn es die Situation erfordert, unabhängig von der Person des Bittstellers. Sympathie und Antipathie sollten damit nichts zu tun haben.
- Üben Sie Ihre neue „Nein-Sage-Strategie“ in unverfänglichen, privaten Situationen: Im Ferienhotel, wenn Sie ein Zimmer mit Meerblick bestellt haben und ein anderes erhalten, in der Boutique, wenn Ihnen die Verkäuferin einen offensichtlich unpassenden Pullover einreden will, oder im Restaurant, wenn eine Speise nicht ganz Ihren Erwartungen entspricht. Kleine Erfolge in alltäglichen Situationen sind große Schritte auf dem Weg zum bewussten, selbstsicheren Durchsetzen der eigenen Bedürfnisse.
Schießen Sie aber mit Ihren Bemühungen nicht über das Ziel hinaus. Selbstsüchtige Egoisten, denen Hilfsbereitschaft ein Fremdwort ist, bevölkern schon zur Genüge unsere Arbeitswelten. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn Sie weiter gerne anderen helfen und dabei auch noch Spaß haben. Es geht hier um Fälle, wo Sie Ihre eigenen Bedürfnisse immer wieder zurückstellen. Erkennen Sie den Unterschied. Setzen Sie rechtzeitig Grenzen. Dann sind diese Grenzen für Ihre Mitmenschen nachvollziehbar und werden akzeptiert. Wer zu spät die Notbremse zieht, der tut dies meist emotional und heftig und wird dadurch von den anderen leicht belächelt.
Positive Selbstgespräche
Hören Sie einmal genau hin: Wie sprechen Sie mit sich selbst?
Untersuchungen haben es gezeigt: Bis zu 80 % unserer Selbstgespräche sind negativ formuliert.
„Ist ja wieder einmal typisch, das kann ja nur mir passieren!“
Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor? Viele der Inhalte solcher Selbstvorwürfe und Selbstzweifel stammen bereits aus der Kindheit. Wer immer wieder Negatives über sich selbst sagt, glaubt sich selbst auch irgendwann. Denn wir können ja nicht anders, als uns zuzuhören. Gehen Sie daher bewusst mit den Formulierungen um, die Sie zu sich sagen! Formulieren Sie lieber positiv oder zumindest neutral.
Negatives Selbstgespräch |
Positives/neutrales Selbstgespräch |
„Das wird sicher wieder schief gehen“ |
„Ich probiere es erst einmal“ |
„Das schaffe ich nie, das ist viel zu viel“ |
„Ich beginne einmal mit dem ersten Schritt“ |
„Diese Aufgabe ist mir sicher zu schwer“ |
„Bei dieser Aufgabe werde ich viel lernen“ |
„Ist ja wieder typisch, dass ich so nervös werde – gleich laufe ich rot an wie eine Tomate“ |
„Erst atme ich tief durch, dann geht’s los“ |
„Die Angst macht mich wieder unfähig zu reagieren“ |
„Klar habe ich Angst, aber die Energie nütze ich gleich“ |
„Das ist ja wieder einmal gründlich schief gelaufen“ |
„Teil 1 war besser, als ich gedacht habe – und Teil 2 wird das nächste Mal auch viel besser klappen“ |
„Klar hört mir hier keiner zu, weil keiner meine Meinung achtet“ |
„Ich bekomme auf anderen Gebieten sehr wohl Anerkennung“ |
„Da bin ich einfach machtlos“ |
„Ich suche nach Lösungen und mache mir einen Plan“ |
„Mein Chef ist einfach rhetorisch besser, da habe ich sowieso keine Chance“ |
„Mein Chef ist auch nur ein Mensch, – ich werde meine Chance nützen“ |
„Das passiert immer nur mir“ |
„Ich habe aus der Situation gelernt, das passiert mir nicht mehr“ |
„Ich ziehe das Unglück magisch an“ |
„Was ist an der jetzigen Situation gut für |
mich?“ „Egal, was ich tue, es ist alles sinnlos“ |
„Es gibt immer einen Weg, ich muss ihn nur finden“ |
Haben Sie das Prinzip erkannt? Es geht einfach darum, den Blick weg vom Negativen und hin zum Positiven zu wenden. Es geht nicht um Vergangenes, um Dinge, die nicht mehr zu ändern sind, sondern um die Zukunft, um mein aktives Tun, mein ständiges Lernen aus Fehlern und Missgeschicken.
Umgang mit der eigenen Angst
Je schwieriger unser wirtschaftliches Umfeld wird, umso mehr bestimmt die Angst das menschliche Handeln. Einsparungen und damit verbundene Entlassungen bestimmen das Wirtschaftsgeschehen. Pessimismus und Angst machen sich breit.
Angst macht unsicher, lähmt und blockiert. Aus Angst, bei einer Aufgabe zu versagen, versuchen wir es oft erst gar nicht. Sie verhindert unsere Neugierde, unsere Kreativität. Angst untergräbt unser Selbstwertgefühl. Angst führt zu einem überhöhten Sicherheitsdenken, das uns unnütz Zeit, Energie und Geld kostet.
Angst erzeugt aber auch Misstrauen und Vorurteile. So werden wir isoliert, einsam und schließlich sogar krank.
Tipp
Was tun gegen Angst?
- Verdrängen Sie Ihre Angst nicht – sehen Sie ihr ins Auge – nur so können Sie sie überwinden.
- Erkennen Sie Ihre Ängste, nennen Sie sie beim Namen.
- Führen Sie ein „Angsttagebuch“.
- Reden Sie über Ihre Angst mit Menschen Ihres Vertrauens.
- Visualisieren Sie „Angstsituationen“.
- Planen Sie in kleinen Schritten, Angst entsteht oft aus Planlosigkeit.
- Stellen Sie sich Angstsituationen bewusst vor.
- Angst entsteht oft aus Unkenntnis – besorgen Sie sich die nötigen Informationen.
- Informieren Sie sich über Ihre Rechte.
- Informieren Sie sich beim Betriebsrat und/oder Interessenvertretern.
- Denken Sie in Alternativen: Welchen Job könnte ich sonst noch annehmen?
- Schaffen Sie Sicherheit durch Weiterbildung.
- Ein gewisses Maß an Angst wirkt auch positiv: Sie mobilisieren Kräfte, werden einfallsreicher und vorsichtiger.
Stopp
- „Ohne das zutiefst menschliche Gefühl der Angst würden wir uns in jede Schlucht stürzen!“
- „Am schlimmsten ist die Angst vor der Angst!“
Was tun gegen Frust?
Auch Frustration lähmt das Handeln. Frustration entsteht durch Ärger, Zorn, Unzufriedenheit, eigene und fremde Unzulänglichkeit.
- Das beste Mittel gegen Frust ist die Strategie der kleinen Schritte.
- Ergreifen Sie die Initiative, drehen Sie den Spieß um.
- Bauen Sie kurzfristigen Frust durch ein bewusstes Umlenken der Energie ab, z. B.:
- Papier zerknüllen
- einmal um den Parkplatz gehen
- Raum verlassen
- Entspannungsübungen
- Gehen Sie auf Distanz – analysieren und protokollieren Sie den Frustrations-Tatbestand.
- Machen Sie „aus dem Elefanten wieder eine Mücke“.
- Ziehen Sie Bilanz zwischen veränderbaren und unveränderbaren Ärgernissen.
- Verändern Sie, was sie verändern können.
6.2 Persönliche Chancen erkennen und nützen
Lernen als Antwort auf die ständige Veränderung Ihres Berufsalltags
Wenn es um persönliche Chancen geht, wird in Zukunft das Thema „lebenslanges Lernen“ im Zentrum stehen. Nur wer immer wieder neue Kenntnisse erwirbt, kann seine Chancen nutzen. Tatsache ist, dass fachliche Fähigkeiten etwas in den Hintergrund rücken und kommunikative Fähigkeiten an Bedeutung zunehmen. Neben der Teamfähigkeit ist die Merkfähigkeit heute ein Muss.
Mit unserem Gehirn ist es wie mit unseren Muskeln: Es leistet umso mehr, je mehr wir es trainieren. Ähnlich wie Joggen kann Gehirntraining fast zur Sucht, zur absoluten Notwendigkeit werden, ohne die wir uns nicht mehr wohl fühlen. Doch das Beste an der Sache mit dem lebenslangen Lernen kommt erst noch: Im Unterschied zu unserer körperlichen Leistungsfähigkeit nimmt unsere geistige Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter zu!
(Quelle: NPI instituut voor Organisatieonwekkling, Zeist, Holland, 2004)
Unsere Lebensphasen:
Unser Leben ist grundsätzlich in drei Lebensphasen von jeweils etwa 21 Jahren eingeteilt. Die Entwicklung unseres Körpers stagniert nach der ersten Phase. Ab einem Alter von etwa 42 Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Leistungsfähigkeit gepaart mit Anfälligkeiten für Krankheiten und Verletzungen zu verzeichnen. Unser Geist hingegen entwickelt sich kontinuierlich weiter.
Daher stellen Sie sich immer wieder die folgenden Fragen:
- Habe ich die Arbeitsmittel und die notwendigen Kenntnisse, um meine Arbeit richtig zu machen?
- Gibt es jemanden in meinem Berufsalltag, der mich in meiner Entwicklung unterstützt und fördert?
- Hatte ich während des letzten Jahres die Gelegenheit, Neues zu lernen und mich weiterzuentwickeln?
Lernen bzw. seinen Geist zu fordern, heißt auch, sich selbst Lernziele zu setzen, zu lernen und Lernergebnisse in die Arbeitssituation zu integrieren.
Tipp
Definieren Sie daher in einer ruhigen Minute mögliche Lernziele bzw. Lernfelder, die Sie bearbeiten werden. Die Bewältigung der Lernfelder und/oder das Erreichen von eigenen Lernzielen soll Ihnen künftig bei der Bewältigung Ihrer Aufgabe helfen.
Selbstbild – Wunschbild – Fremdbild
Selbstcheck: Mein Selbstbild (0/1/2/3/4) sachlich, nüchtern selbstbewusst tatkräftig, aktiv temperamentvoll anpassungsfähig selbstbeherrscht zuverlässig aufgeschlossen schlagfertig kreativ intelligent ehrgeizig egozentrisch geltungsbedürftig impulsiv kontaktfreudig tolerant und kompromissbereit einfühlend, kann gut zuhören ausgeglichen optimistisch freundlich sympathisch ungeduldig hilfsbereit objektiv, gerecht kann andere beeinflussen unsicher dominant, beherrschend aggressiv |
0 – trifft nicht zu / 1 – trifft sehr wenig zu
2 – trifft teilweise zu / 3 – trifft meist zu
4 – trifft immer zu
Selbstcheck: Mein Wunschbild (0/1/2/3/4) sachlich, nüchtern selbstbewusst tatkräftig, aktiv temperamentvoll anpassungsfähig selbstbeherrscht zuverlässig aufgeschlossen schlagfertig kreativ intelligent ehrgeizig egozentrisch geltungsbedürftig impulsiv kontaktfreudig tolerant und kompromissbereit einfühlend, kann gut zuhören ausgeglichen optimistisch freundlich sympathisch ungeduldig hilfsbereit objektiv, gerecht kann andere beeinflussen unsicher dominant, beherrschend aggressiv |
0 – trifft nicht zu / 1 – trifft sehr wenig zu
2 – trifft teilweise zu / 3 – trifft meist zu
4 – trifft immer zu
Suchen Sie nun einen möglichst ehrlichen Analysepartner und lassen Sie ihn den folgenden Fremdcheck-Bogen ausfüllen:
Fremdcheck: Mein Fremdbild (0/1/2/3/4) sachlich, nüchtern selbstbewusst tatkräftig, aktiv temperamentvoll anpassungsfähig selbstbeherrscht zuverlässig aufgeschlossen schlagfertig kreativ intelligent ehrgeizig egozentrisch geltungsbedürftig impulsiv kontaktfreudig tolerant und kompromissbereit einfühlend, kann gut zuhören ausgeglichen optimistisch freundlich sympathisch ungeduldig hilfsbereit objektiv, gerecht kann andere beeinflussen unsicher dominant, beherrschend aggressiv |
0 – trifft nicht zu / 1 – trifft sehr wenig zu
2 – trifft teilweise zu / 3 – trifft meist zu
4 – trifft immer zu
Analysieren Sie nun in einer ruhigen Minute die einzelnen Bewertungen. Wo gibt es Abweichungen? Wo stimmen alle drei Bewertungen überein?
Eine wichtige Voraussetzung, um die eigenen Chancen zu erkennen, ist eine realistische Sicht der eigenen Persönlichkeit. Doch das ist eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Wir befinden uns in einem steten Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Entscheidend sind dabei die drei Fragen:
- Wie sehe ich mich selbst?
- Wie möchte ich von außen wahrgenommen werden?
- Wie sehen mich die anderen tatsächlich?
Die Antworten auf die ersten beiden Fragen können wir mit einem gewissen Maß an Ehrlichkeit beantworten. Doch wie sehen uns die anderen wirklich? Sehen Sie uns so, wie wir uns auf dem Schnappschuss vom letzten Betriebsausflug wahrnehmen? „Hoffentlich nicht!“, werden die meisten antworten. Denn das Phänomen ist alt bekannt: Auf Fotos sehen alle anderen normal aus, nur man selbst ist einfach furchtbar getroffen, man ist eben nicht fotogen! Dasselbe erleben wir bei unseren Trainings, wenn es um Video-Übungen geht. Einige Teilnehmer sind zunächst schockiert, wie „hilflos“ sie da in ihren Augen wirken. Und erst die Stimme! Die klingt ja auch ganz anders, als man selbst meint.
Dieses Phänomen verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Wir raten immer wieder, sich zunächst mit dem eigenen Bild am Video, mit der eigenen Stimme vertraut zu machen und sich mit diesem Bild auszusöhnen. Nur, wer sich auch realistisch sieht, kann echt wirken. Wer sein Wunschbild zu weit von der Realität entfernt, der wird Mühe haben, echte Ausstrahlung zu entwickeln.
Das Geheimnis einer tollen Ausstrahlung liegt nämlich genau dort, wo sich Fremdbild und Selbstbild decken. Wer sich selbst so sieht, wie er wirklich auf andere wirkt und mit diesem Bild auch noch zufrieden ist, der strahlt genau diese innere Überzeugung und Selbstsicherheit aus.
Diese Grafik zeigt einen unsicheren Mensch, bei dem die drei Kreise fast keine Deckung haben: Er sieht sich nicht so, wie er gerne sein möchte, und wird von seiner Umwelt nochmals anders wahrgenommen.
Hier wird ein selbstsicherer Mensch skizziert, bei dem alle drei Bilder eine große Deckung aufweisen: In diesem inneren Bereich, wo sich alle drei Kreise decken, ist seine Ausstrahlung am größten.
6.3 Meine persönliche Work-Life-Balance
Selbstcheck: Meine Work-Life-Balance Arbeiten Sie in der Woche mehr als 40 Stunden? ja/nein Denken Sie abends im Bett oft an Unerledigtes vom Tag? ja/nein Denken Sie beim Aufwachen sofort an Dinge, die Sie zu erledigen haben? ja/nein Haben Sie oft das Gefühl, die Zeit wird zu kurz? ja/nein Fühlen Sie sich im Büro manchmal überfordert? ja/nein Gibt es in Ihrem beruflichen Umfeld Menschen, an die Sie sich wenden können, wenn Sie Hilfe benötigen, und auf die Sie sich auch verlassen können? ja/nein Möchten Sie manchmal morgens einfach im Bett bleiben? ja/nein Haben Sie oft das Gefühl, dass die Dinge nur dann gut laufen, wenn Sie sich persönlich darum kümmern? ja/nein Haben Sie am Tag mindestens ein bis zwei Stunden ganz für sich selbst? ja/nein Möchten Sie manchmal am Wochenende einfach alle Termine absagen? ja/nein Können Sie gut entspannen? ja/nein Welche der folgenden Symptome haben Sie in letzter Zeit vermehrt bei sich festgestellt?
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Auswertung: Wenn mehr als vier Punkte zutreffen, sollten Sie sich die Tipps zum Erreichen einer Work-Life-Balance genauer ansehen.
Was bedeutet Work-Life-Balance?
Unter Work-Life-Balance wird ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit verstanden, das für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Mitarbeiters entscheidend ist. Grundsätzlich geht es dabei um folgende Bereiche, die in Harmonie aufeinander abgestimmt werden müssen:
- Beruf und Finanzen
- Familie und soziale Kontakte
- Gesundheit und Fitness
- Lebensziel und Lebenssinn
Wer es schafft, diese Bereiche in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander zu halten, führt ein erfülltes Leben, ein Leben in Balance.
Wie genau dieses Balance-Verhältnis aussieht, hängt weitgehend von der persönlichen Lebensweise und den individuellen Interessen bzw. Prioritäten ab. Nicht jeder empfindet beruflichen Druck gleich schlimm. Nicht jeder hat ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Fitness. Es geht darum, herauszufinden, was einem gut tut, welches Verhältnis von Arbeit und Freizeit für einen persönlich stimmt.
Viele denken immer noch an das eindimensionalen Schema Lebenserfolg = Berufserfolg. Wer im Beruf zurücksteckt, gilt automatisch als Versager. Doch eigentlich ist der Berufserfolg nur das Dach über einem aus Lebenszielen und Lebenssinn gebauten Haus. Wer dieses Fundament vernachlässigt, dem stürzt automatisch das Dach über dem Kopf zusammen. Nur mit einer klaren Work-Life-Balance lässt sich sowohl Lebens- als auch Berufserfolg erreichen.
Work-Life-Balance ist trotzdem nicht mehr nur Privatsache: Eine jüngst vom Deutschen Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie hat nachgewiesen, dass die Produktivität pro Erwerbstunde durch Work-Life-Balance-Konzepte um 1,6 % gesteigert werden kann. Die Autoren dieser Studie definieren Work-Life-Balance als eine „neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt.“ Wie können nun solche Konzepte aussehen? Einige Beispiele:
- Bedarfsspezifisch ausgestaltete Arbeitszeitmodelle
- Angepasste Arbeitsorganisationen
- Modelle zur Flexibilisierung des Arbeitsortes, wie z. B. Telearbeit
- Führungsrichtlinien
- Kinderbetreuungsmodelle
Einige Unternehmen haben auch schon reagiert: So bieten zum Beispiel große Pharmafirmen ihren Mitarbeitern neben flexiblen Arbeitszeitmodellen und Weiterbildungsmaßnahmen zu Themen wie Stressmanagement und individuelle Arbeitsplatzgestaltung, Kinderbetreuung, Feriencamps für Kinder in den Schulferien sowie Fitnesscenter, Freizeitkurse und „Einkaufen am Arbeitsplatz“ über Online-Portale an. Familientage, an denen die ganze Familie mit ins Unternehmen kommt, sollen das Gleichgewicht zwischen Familie und Beruf zu harmonisieren helfen.
Persönliche Balance-Strategien
Warten Sie jedoch nicht, bis Ihr Arbeitgeber Ihre persönliche Work-Life-Balance zur Chefsache erklärt. Gehen Sie eigeninitiativ vor – es geht um Ihr Leben!
Balance Strategie Nr. 1: „Dem Feind auf der Spur“ Finden Sie Ihre ganz persönlichen Stressfaktoren heraus: |
Balance Strategie Nr. 2: „Ein neues Drehbuch“ Schreiben Sie ab heute Ihr Lebensdrehbuch neu:
Schreiben Sie spontan alle Ihre „Lebensrollen“ auf. Welche Rollenbilder passen nicht mehr zu Ihnen? Welche können Sie aus Ihrem Drehbuch streichen oder reduzieren? |
Balance Strategie Nr. 3: „Nein statt immer Ja“ (siehe auch S. 330)
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Balance Strategie Nr. 4: „Selbstmanagement“
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Balance Strategie Nr. 5: „Reduce to the maximum“
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Balance Strategie Nr. 6: „Auch Gähnen ist Sport“
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Balance Strategie Nr. 7: „Gemeinsam statt einsam“
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Balance Strategie Nr. 8: „Der richtige Treibstoff“
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Balance Strategie Nr. 9: „Urlaub im Kopf“
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Stellen Sie sich Ihren ganz persönlichen „BALANCE-Fahrplan“ zusammen. Lassen Sie sich durch kleine Misserfolge nicht aus der Ruhe bringen, haben Sie Geduld mit sich selbst. Gelassenheit sollte Ihr oberstes Gebot sein!
Benötigen Sie noch etwas „Nachhilfe“, um den geeigneten Ausgleich zu finden? Hier noch einige Anregungen:
Checkliste: „Zeit für mich“
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Checkliste für Ihre persönliche Work-Life-Balance
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Tipp
„Es wird niemand kommen und die Dinge so ändern, wie du es willst!“
Exkurs: Burn-out
Will es trotz großer Anstrengung nicht gelingen, eine befriedigende Work-Life-Balance herzustellen, kann es auch an einer gefährlichen, aber leider immer häufigeren Erscheinung unserer modernen Arbeitswelt liegen: dem Burn-out-Syndrom. Es bedeutet „Ausgebranntsein“, ein „Zustand der totalen Erschöpfung“. Der „Ausgebrannte“ erlebt seine Umwelt im Allgemeinen als nicht mehr kontrollierbar und zieht sich in der Regel völlig in sich zurück. Hilfe von außen (durch Kollegen, Verwandte oder Freunde) wird kaum noch oder gar nicht mehr angenommen. Hier hilft nur noch professionelle Hilfe durch Arzt und Psychotherapeut.
Ursachen von Burn-out
- Angst, Schuldgefühle
- Mangelnde Selbstachtung
- Sorgen und Depressionen
- Krankhaftes Perfektionsstreben
- Helfersyndrom
- Persönliche Defizite und Misserfolge
- Wechsel der bisherigen Arbeitssituation, die als Verschlechterung empfunden wird
- Zu hohe Arbeitsbelastung
- Immer die gleiche Routine ohne geistige Herausforderung
- Unpersönliches Arbeitsumfeld, schlechtes Arbeitsklima
- Unklare, sich widersprechende Ziele
- Unprofessionelle Führung durch Vorgesetzte
- Mobbing
- Private und familiäre Probleme
- Innere Leere
Warnsymptome in der Anfangsphase
Meist beginnt alles ganz harmlos:
- Der Betroffene engagiert sich beruflich signifikant mehr
- Der Beruf wird zu seinem hauptsächlichen Lebensinhalt
- Er leistet erhöhten, unbezahlten Einsatz
- Er beachtet die eigenen Bedürfnisse nicht mehr
- Er verdrängt Misserfolge
- Er beschränkt seine sozialen Kontakte auf einen Bereich, z. B. die Kunden
- Er ist häufig erschöpft
- Er leidet unter chronischer Müdigkeit
- Er klagt über Energiemangel
Burn-out-Phasen (nach Freudenberger/North)
Stadium 1: Der Zwang, sich zu beweisen
Stadium 2: Verstärkter Einsatz
Stadium 3: Subtile Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
Stadium 5: Umdeutung von Werten
Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der aufgetretenen Probleme
Stadium 7: Rückzug
Stadium 8: Beobachtbare Verhaltensänderung
Stadium 9: Depersonalisation/Verlust des Gefühls der eigenen Persönlichkeit
Stadium 10: Innere Leere
Stadium 11: Depression
Stadium 12: Völlige Burn-out-Erschöpfung
Körperliche Symptome, die dabei auftreten
- Muskelkrämpfe
- Trockener Mund
- Kurzatmigkeit
- Nacken- und Schulterschmerzen
- Schwindel
- Schweißausbrüche
- Ziehen und Schmerzen in der Brust
- Körperliche Dysfunktionen
Nicht jedes der oben angeführten Symptome ist gleich ein Beweis für ein herannahendes Burn-out-Syndrom. Sollten sich jedoch einige Anzeichen mehren und über einen längeren Zeitraum andauern, nehmen Sie diese Warnhinweise nicht auf die leichte Schulter. Je früher Sie reagieren, umso erfolgversprechender ist die Therapie!
6.4 Selbstbestimmung und Selbstverantwortung
Selbstcheck: Meine Selbstbestimmung in meinem beruflichen Umfeld
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Wenn Sie mehr als sieben Mal ein x machen konnten, gratulieren wir Ihnen. Sie sind auf dem besten Weg, Ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie warten nicht auf Wunder von außen, sondern sind selbst aktiv.
Selbstbestimmung und Erfolg
Der Erfolgsdruck in unserer Leistungsgesellschaft ist groß. Die Anforderungen werden immer umfassender. Die Ausbildung sollte möglichst vielseitig und trotzdem in kürzester Zeit abgeschlossen sein. Die Erfahrung, die man früher in einem ganzen Berufsleben gemacht hat, sollte man heute am besten gleich mitbringen. Die Informationsflut erleichtert das Leben auch nicht. Damit aber lange nicht genug – auch im Privatleben steigt der Perfektionsdruck: Die Essenseinladung wird zur perfekten Inszenierung, der Kindergeburtstag wird zum „Event“ und wer bei den Trend-Sportarten mithalten will, muss dementsprechend oft ins Fitness-Studio...
Unser Leben läuft auf der Überholspur ab – aber mit ungewuchteten Reifen!
Haben wir noch die Kontrolle über unser Leben? Wie funktioniert in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung?
Was heißt eigentlich „Erfolg“ und sind wir nicht besser dran ohne ihn?
Ganz spontan: Erfolg ist für mich,
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Tipp
Jeder Mensch verfügt über ganz persönliche Erfolgspotenziale – einmalige und in dieser speziellen Zusammensetzung einzigartige Ressourcen!
Erkennen und nützen wir diese Ressourcen!
Wie viel Egoismus braucht es im Berufsleben?
Besonders im Office sind Sie vielfach fremdbestimmt. Immer wieder müssen Sie für andere und deren Bedürfnisse da sein. Selbstbestimmung fällt da oft schwer. Nur wer ein gesundes Maß an Egoismus an den Tag legt, behält die Fäden in der Hand. Wir meinen aber nicht jenen Egoismus, der auf Kosten anderer geht. Wir meinen die Form von „sanftem Egoismus“, der Sie und Ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt – zu Ihrem und zum Wohl der anderen.
Was bedeutet „sanfter Egoismus“ für Sie?
- Sie wissen, was Sie wollen – Sie haben klare Vorstellungen, wohin Ihr Weg führen soll, Sie haben Ziele und Visionen.
- Sie haben die Übersicht über Ihr Leben. Sie wissen genau, welche Ziele Sie schon verwirklicht haben. Sie überdenken und adaptieren Ihre Ziele von Zeit zu Zeit.
- Sie übernehmen die Verantwortung für sich selbst.
- Sie können über Ihre Gefühle reden. Sie gehen offen auf andere zu und beweisen Stärke, indem Sie auch einmal Negatives ansprechen können.
- Sie vertreten klar Ihre Meinung. Sie haben keine Angst davor, was andere über Ihre Argumente denken.
- Sie stehen zu Ihren Stärken und scheuen sich nicht, diese auch einmal verbal hervorzuheben – „Eigenlob stinkt nicht“.
- Sie pflegen bewusst positive Kontakte.
- Sie achten auf sich.
Tipp
Schreiten Sie einmal gedanklich über den roten Teppich von Hollywood: Sie spielen in Ihrem (Berufs)Film die Hauptrolle, Sie haben das Drehbuch geschrieben und Sie führen auch noch Regie!