Liebes Tagebuch,
heute war ein wunderschöner Tag. Die Sonne kitzelte mich aus dem Schlaf - gibt es einen besseren Start in den Tag? Ich glaube nicht! Collin überraschte mich mit einem zauberhaften Frühstück, während Enna noch schlief. Frische Croissants und Kaffee standen bereit, er hatte sogar Rührei gemacht (ja, ich spreche hier tatsächlich von meinem Ehemann, der die Küche sonst meidet). Enna und Finn spielen gerade im Garten. Ich liebe es, einfach hier auf der Terrasse zu sitzen und den beiden zuzuschauen. Meine Tochter sitzt auf dem kleinen Auto, das wir ihr schon vor Ewigkeiten geschenkt haben. Finn rennt hinter ihr her und schiebt sie an. Beide lachen so laut, dass es das Zwitschern der Vögel übertönt, das ich nun nur noch leise im Hintergrund vernehme. Dieser Moment ist einfach wundervoll.
Meine Tränen kullern auf die offenen Seiten des Tagebuchs und lassen einige Buchstaben auf dem Papier verschwimmen. Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier sitze und in Mums Tagebuch lese, doch es ist bereits dunkel draußen. Ich kann gar nicht aufhören damit, weil mich diese Worte Mum so nahebringen. Es sind ihre Worte, die ich hier lese. Beinahe fühlt es sich an, als würde sie neben mir sitzen. Man spürt ihre Liebe zu Worten in jedem einzelnen Satz. Mum konnte gut mit Sprache umgehen. Sie hatte immer die richtigen Worte für mich parat, konnte mir mit ihrem guten Zureden meine Zweifel nehmen und meine Ängste vertreiben.
Ich blättere die nächste Seite um, auf der ein neuer Eintrag beginnt.
Liebes Tagebuch,
Nachdem ich eben einige Hundert Wörter gelesen habe (meine Güte, ist der neue Stephen King spannend!), sitze ich nun in der Küche und trinke Kaffee. Collin zupft im Garten Unkraut, wobei ich ihn regelmäßig fluchen höre und darüber lache. Er ist immer mit vollem Körpereinsatz dabei, wenn es um seine Gartenarbeit geht! Heute trage ich mein Lieblingskleid - das gelbe, das von der Taille abwärts ganz locker fällt und im Wind tanzt, wenn ich draußen bin. Ich liebe es, wie der weiche Stoff sich an meinen Körper schmiegt, als hätte ich eine zweite Haut. Ich kann es kaum erwarten, bis ich es Enna endlich ausborgen kann.
Ich schaue vom Tagebuch auf. Mum wollte also schon immer, dass ich eines Tages ihr Kleid trage. Das Wissen, dass es noch immer in meinem Schrank hängt, erfüllt mich mit Glück. Ein Stück von ihr ist noch immer bei mir, etwas, das sie so sehr geliebt hat. Als mir im darauffolgenden Eintrag erneut Finns Name ins Auge fällt, beginne ich auch diesen zu lesen.
Liebes Tagebuch,
heute übernachtet Finn bei uns. Enna war schon den gesamten Tag sehr aufgeregt und hibbelig. Gerade hören die beiden in ihrem Zimmer Musik, immer wieder höre ich ihr lautes Lachen bis ins Wohnzimmer. Collin sitzt neben mir und löst ein Kreuzworträtsel, während ich wie so oft bei ihm sitze und hier meine Gedanken niederschreibe. In diesem Moment bin ich dankbar. Ich bin dankbar dafür, diesen tollen Ehemann und ein fröhliches, gesundes Kind zu haben. Aber vor allem dafür, dass das Schicksal Finn in Ennas Leben brachte. Er ist ihr engster Vertrauter, ihr bester Freund. In ihm hat sie einen Menschen gefunden, dem sie sich anvertrauen kann, mit dem sie lacht und weint. Solche Menschen muss man festhalten und ich hoffe, dass Enna genau das tun wird. Ich wünsche mir für sie, dass Finn immer in ihrem Leben bleibt und es mit Freude und Liebe füllt. Sie soll diese Freundschaft, diese ganz enge Bindung, immer beschützen. Zusammen sind sie unschlagbar und ich wünsche mir, dass das immer so bleibt. Das Licht in ihren Welten soll nie verschwinden. Ob das Schicksal mir diesen Wunsch erfüllt?
»Mum.« Nun liegt das Tagebuch geschlossen in meinem Schoß, während ich mir mit meinem Pullover die Tränen aus dem Gesicht wische. »Du fehlst mir so.«
Meine Arme um ihr Tagebuch geschlungen, lasse ich mich nach hinten fallen, dabei fällt ein Foto heraus. Sofort schlage ich das Buch wieder auf. Eine unglaubliche Sehnsucht durchströmt mich, als ich die Seite betrachte.
Mum muss das Bild eingeklebt haben, doch scheinbar hat es sich von der Seite gelöst. Darunter stehen zwei Worte in Mums geschwungener Handschrift, die mir beinahe den Atem rauben: ›Für immer.‹
Ich verliere mich in dem Foto, das ich noch immer festhalte. Darauf zu sehen sind Finn und ich. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, in dem es entstand, doch Mum hat mir das Foto nie gezeigt. Eine Träne fällt auf die glatte Oberfläche des Bildes. Vorsichtig wische ich sie mit dem Ärmel meines Pullovers weg.
Das Foto zeigt mich, wie ich auf einer Schaukel sitze und in die Kamera grinse. Mir fehlt mein rechter Schneidezahn, dennoch lächle ich aus vollem Herzen. Finn steht hinter mir und hat die Arme um mich geschlungen. Ich erinnere mich daran, dass wir an diesem Tag den Spielplatz besuchten und ich Finn dazu überredete, mich eine Stunde lang immer wieder auf der Schaukel anzuschubsen. Wie immer tat er mir den Gefallen. Wir haben so viel gelacht an diesem Nachmittag.
Ich lege das Foto zurück in das Buch, schließe meine Augen und lege meine Arme um mich. Dabei stelle ich mir vor, dass es Finns Arme sind. Ich vermisse ihn so sehr, dass es wehtut. Das wird mir in diesem Moment schmerzhaft bewusst. Meine Mum hat sich gewünscht, dass wir unsere Freundschaft beschützen. Daraus ist mittlerweile Liebe geworden und ich weiß, dass Mum mir nun geraten hätte, auch diese zu beschützen.
Irgendwann öffne ich meine Augen wieder und betrachte das Foto. Nichts wünsche ich mir mehr, als diesen Jungen wieder an mich zu ziehen. Den kleinen Finn zu umarmen und den großen Finn zu küssen. Ich möchte diesem Menschen wieder nah sein, auf jede nur erdenkliche Weise, egal, wie sehr er mich mit seiner Lüge verletzt haben mag.
Der Schmerz über sein Schweigen sitzt tief, doch in diesem Moment realisiere ich, dass mir nichts mehr wehtun könnte, als von ihm getrennt zu sein. Nichts auf der Welt könnte mir mehr Schmerzen zufügen, als Finn nicht sehen, berühren, riechen und lieben zu können.
Ohne zu wissen, was ich da gerade tue, stehe ich von meinem Bett auf. Mit schnellen Schritten laufe ich zu meinem Kleiderschrank, tausche meine Jogginghose gegen eine frische Jeans und meinen Pulli gegen einen Hoodie. Ich schnappe mir das Foto aus dem Tagebuch, schultere im Flur meine Handtasche, vergewissere mich, dass Beth noch immer in der Küche auf dem Stuhl schläft, und verlasse dann die Wohnung.
Ich laufe die Straßen von Starfall entlang, mit nur einem Ziel vor Augen. Nichts wünsche ich mir sehnlicher, als dass der Mensch auf dem Foto wieder seine Arme um mich legt. In meinem Inneren kämpfen meine Zweifel gegen meine Liebe und ich bin mir nicht sicher, wer gewinnen wird. Doch in diesem Moment spüre ich, wie sehr ich mir wünsche, dass die Liebe siegt.
Mit meinen Kopfhörern auf den Ohren stehe ich auf der Terrasse und lasse zu, dass die kalte Novemberluft eine Gänsehaut über meinem Körper ausbreitet. Normalerweise wird mir so gut wie nie kalt, doch momentan ist nichts mehr normal .
Mit »Only You« von Hurts auf den Ohren stütze ich mich auf das Geländer und starre in die Ferne. Normalerweise wirkt der Ausblick auf die Wälder beruhigend auf mich, doch nicht heute. Nicht, wenn meine Gedanken immer wieder zu Enna wandern. Ich würde alles dafür geben, sie endlich wieder im Arm halten zu können. Sie zu küssen, zu berühren, einfach bei ihr zu sein. Seit Tagen fällt mir das Atmen schwer und mehrere Male musste ich mich davon abhalten, einfach zu ihr zu fahren, um mit ihr zu sprechen.
Jase und Mira redeten in den letzten Tagen dauernd auf mich ein und versicherten mir, dass es das Beste wäre, wenn ich Enna erst einmal Zeit gebe, alles zu verarbeiten. Aus Mira habe ich weiterhin nichts herausbekommen, obwohl ich genau weiß, dass sie die Einzige ist, zu der Enna noch Kontakt hält. Es kostet mich alle Kraft, die ich aufbringen kann, um mich zurückzuhalten, sie nicht einmal mehr anzurufen.
Der Text der Band passt perfekt zu meinen Gedanken und Gefühlen. Ich raufe mir die Haare auf dem Kopf zusammen, konzentriere mich auf meine Atmung, um nicht komplett durchzudrehen. Ich habe mir geschworen, Enna nie wieder zu verlieren. Die letzten Jahre ohne sie waren hart, auch wenn ich mir immer wieder einzureden versuchte, dass es nicht so wäre. Die Wahrheit ist, dass sie mir unendlich gefehlt hat.
Ich lasse meinen Blick über die Straße wandern. Mira und Jase sind schon seit heute Morgen in der Uni, während ich mal wieder schwänze. Gestern habe ich mir die heutige Vorlesung selbst erarbeitet, weil der Dozent sie schon online zur Verfügung gestellt hatte. Auf den Inhalt konnte ich mich kaum konzentrieren, doch das hätte ich auch heute im Vorlesungssaal nicht gekonnt.
Eine Frau taucht in meinem Blickfeld auf. Schnellen Schrittes läuft sie den Fußweg entlang, bleibt dann stehen, schaut nach rechts und links und überquert die Straße. Sie erinnert mich mit ihren kurzen braunen Haaren und der grünen Jacke an Enna. Beinahe muss ich darüber lachen, dass ich scheinbar schon halluziniere. Ich drehe mich um, nehme die Kopfhörer ab und schmeiße sie aufs Sofa im Wohnzimmer, dann werfe ich mich daneben. Wahllos zappe ich mich durch das Fernsehprogramm, bis es kurz darauf an der Tür klingelt.
Ich spiele mit dem Gedanken, einfach sitzen zu bleiben, als es erneut klingelt. Und kurz darauf noch einmal, diesmal länger. Seufzend erhebe ich mich und werfe einen Blick an mir nach unten. Ich trage meine schwarze Jogginghose, dazu ein graues Shirt mit V-Ausschnitt, das ich Gott sei Dank heute Morgen frisch angezogen habe. Sonst müsste unser Postbote Frank jetzt mit meinem Gestank klarkommen, der in den letzten Tagen an mir haftete. Jase überredete mich zudem heute Morgen dazu, nach zwei Tagen mal wieder duschen zu gehen, wofür ich ihm jetzt sogar dankbar bin. Schon seit Monaten bringt uns immer derselbe Postbote die Pakete, mittlerweile sind wir deshalb schon beim Du angekommen.
Ohne die Freisprechanlage zu benutzen, drücke ich auf den Knopf, der die Haustür öffnet, und höre kurz darauf Schritte im Flur. Ich lasse die Tür offen und laufe zurück zum Sofa.
»Lass mich raten, Frank«, rufe ich über meine Schulter, als sich das Geräusch der Schritte der Wohnungstür nähert. »Pakete für Mira?«
Als ich keine Antwort erhalte und die Schritte plötzlich innehalten, drehe ich mich um. Und schnappe überrascht nach Luft. Enna.
In ihrer grünen Jacke steht sie vor mir, die Haare vom Wind total durcheinandergewirbelt, mit roten Wangen. Wie erstarrt stehe ich da und betrachte sie. Unsere Blicke begegnen sich. Beinahe wirkt es auf mich, als würden sie gegeneinander kämpfen, denn die Gefühle, die sich in ihrer Mimik spiegeln, scheinen mit jeder Sekunde zu wechseln.
»Verdammte Scheiße«, bringt Enna stockend hervor. Bei diesem vulgären Ausdruck aus ihrem süßen Mund muss ich beinahe lächeln, doch ich bin viel zu mitgenommen, um es tatsächlich zu tun.
Enna macht einen Schritt nach vorn und betritt die Wohnung, die Tür schmeißt sie hinter sich zu, den Blick aber weiterhin auf mich gerichtet. »Ich bin so verdammt sauer, Finn. Du hast mich angelogen auf eine wirklich verletzende Weise. Ich habe mich dir geöffnet, habe dir von meinen schlimmsten Ängsten erzählt, und du ...« Nun läuft sie ziellos im Flur hin und her, während sie mit ihrer Hand in der Luft herumfuchtelt. Erst jetzt fällt mir das Foto auf, das sie in der anderen Hand hält, doch sie bewegt sich so schnell, dass ich nicht erkennen kann, was darauf abgebildet ist.
Hastig spricht sie weiter. »Ich habe wirklich versucht, dir böse zu sein. Verdammt, ich bin auch so böse und wütend auf dich. Aber ich halte es nicht mehr aus.«
Endlich finde ich meine Stimme wieder. »Enna«, bringe ich hervor, doch sie spricht einfach weiter.
»Wieso gehst du mir nicht aus dem Kopf, Finn?«, fragt sie mehr sich selbst als mich, und bleibt dann endlich stehen. »Ich bin verletzt. Ich bin verletzt, wütend, sauer und verwirrt, aber ...« Kurz hält sie inne und scheint mit sich selbst zu ringen. »Nichts wünsche ich mir mehr, als dass du mich wieder berührst, Finn. Ich wünsche mir unsere Gespräche zurück, unser gemeinsames Lachen.«
Mir stockt der Atem. Unfähig, etwas zu erwidern, stehe ich da wie der letzte Depp. Ich bin mindestens genauso verwirrt wie sie.
»Noch nie habe ich einen Menschen so sehr vermisst, Finn. Ich will, dass du mich in den Arm nimmst, mich küsst, überall.«
»Enna, ich ...«, beginne ich und gehe einen Schritt auf sie zu, doch wieder unterbricht sie mich und hebt abwehrend die Hände.
»Ich wollte hier reinkommen und dich als Arschloch beschimpfen, bevor ich dir sage, dass ich dir verzeihe, doch ich kann es nicht, weil du selbst nach dieser Lüge der wichtigste Mensch für mich bist, Finn.« Tränen treten ihr in die Augen und es zerreißt mir fast das Herz. »Du machst mich verrückt. Du hast meine Mauern eingerissen, nicht Stück für Stück, sondern mit einem Mal. Wenn du bei mir bist, vergesse ich alles um mich herum. Wenn du mich küsst, weiß ich nicht mehr, wie man atmet oder wie spät es ist und ...«
»Enna, warte, bitte, ich will dir ...«, beginne ich.
»Nein!«, ruft sie laut. »Ich muss das hier jetzt aussprechen, auch wenn es mich noch verletzlicher macht.« Enna holt tief Luft, dann lässt sie die Hände an ihre Seiten sinken und sieht mich aus ihren warmen braunen Augen an. »Ich habe mich in dich verliebt, Finn.«
Als sie diese Worte sagt, setzt mein Herz für einen Schlag aus. In Dauerschleife höre ich ihre Stimme nun in meinem Kopf, mit jedem Mal wird mir etwas wärmer, bis ich irgendwann in Flammen aufzugehen scheine. »Ich habe dich schon immer geliebt«, spricht Enna leise weiter. »Die kleine Enna hat ihren besten Freund ge liebt, aber die große Enna hat sich in den großen Finn ver liebt.«
Wir stehen schweigend voreinander, ihre Worte schweben zwischen uns in der Luft. Enna hält mir das Foto entgegen, auf dem wir beide zu sehen sind. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem es entstand. »Ich will diesen Finn in meinem Leben«, sagt Enna. Tränen strömen ihr die Wangen hinab, während sie spricht. »Du bist mein bester Freund, mein Beschützer. Das warst du schon immer. Aber ich will mehr, Finn. Ich will alles von dir und ich will alles für dich sein. Ich will uns ganz und gar, ich wünsche mir, dass wir ...«
»Darf der große Finn jetzt auch mal etwas sagen?«, unterbreche ich sie. Ich greife nach dem Bild in ihrer Hand und lege es behutsam auf die Kommode neben uns, dann nehme ich ihre Hände in meine. Tränen sammeln sich in meinen Augen, als ich realisiere, welche Worte ich jetzt aussprechen werde. Die Worte, von denen ich mir schon so lange wünsche, dass ich sie einem Menschen sagen kann. Und nun habe ich diese Frau vor mir und weiß, dass ich sie nur ihr schenken will.
»Ich liebe dich, Enna«, sage ich. Nun laufen auch mir die Tränen das Gesicht herunter, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Ich habe die Kontrolle über meine Emotionen verloren, doch die über meine Worte habe ich behalten. »Ich habe dich schon immer geliebt. Und ich habe nie damit aufgehört.«
Ihre Augen weiten sich. Ich lasse ihre Hände los und nehme stattdessen ihr Gesicht in meine Hände. »Ich will auch alles, Enna. Ich will alles für dich sein. Dein bester Freund, dein Beschützer, einfach alles .« Mit meinem Daumen wische ich ihr sanft eine Träne von der Wange. »Du machst mich glücklich. Seit du wieder bei mir bist, kann ich seit Jahren endlich wieder atmen. Ich wusste nicht, dass ich fünf Jahre lang die Luft anhielt, bis du wieder vor mir standest. Schon damals wollte ich dich küssen, dich in meine Arme ziehen. Auf dem Schulball wollte ich dir sagen, dass ich viel mehr für dich empfinde als Freundschaft und ich verfluche das Schicksal dafür, dass ich diese Gelegneheit habe verstreichen lassen.« Ich atme tief durch, bevor ich weiterspreche. »Es tut mir so unendlich leid, dass ich dich belogen habe. Ich werde dir alles erklären, versprochen, doch wenn ich dich nicht gleich küsse, dann ...«
Bevor ich meinen Satz beenden kann, schlingt Enna die Arme um meinen Hals und zieht mich zu sich herunter. Der Moment, in dem unsere Lippen sich berühren, fühlt sich an wie ein Feuerwerk. Als meine Zunge mit ihrer zu tanzen beginnt, sprühen Funken in mir. Die buntesten Farben schießen durch jede Pore meines Körpers, während wir uns küssen.
»Ich liebe dich auch«, murmelt Enna, als wir uns schwer atmend voneinander lösen. Meine Stirn liegt an ihrer, mit meiner Nase streiche ich sanft über ihre. Unsere Tränen vermischen sich auf unserer Haut, ihr Atem legt sich in meinen, unsere Blicke umkreisen sich. Nichts liegt mehr zwischen uns.
In diesem Moment sind wir eins.
Wenig später sitzen wir auf dem Sofa und tun das, was wir schon so lange hätten tun sollen: Wir reden. Endlich kann ich Enna alles erzählen, was mir schon so lange auf der Seele brennt. Ich bin ehrlich zu ihr, verschweige ihr keinen meiner Gedanken, weil ich sie nie wieder belügen will.
»Ich habe mir die Schuld gegeben«, sage ich. Wir sitzen uns auf der Couch gegenüber, Enna im Schneidersitz, ich ein Bein angezogen. »Du hast den wichtigsten Menschen in deinem Leben verloren, und ich war schuld daran.«
Ennas Kopfschütteln lässt mich von meinem Schoß zu ihr aufblicken. Mit ihren Händen greift sie nach meinen. »Hör mir gut zu, Finn«, bittet sie mich, weshalb ich meinen Blick nicht von ihr nehme. »Niemand ist schuld an diesem Unfall. Nicht du, nicht ich und auch nicht Mum. Du warst ein Teenager. Vielleicht hast du den Streit begonnen, vielleicht hat Mum sich deshalb umgedreht, aber es spielt keine Rolle.« Sie legt eine Hand an meine Wange. »Wenn es nicht unser Streit gewesen wäre, hätte es etwas anderes sein können, Finn. Das Telefonat oder unser Lachen auf der Rückbank. Du. Bist. Nicht. Schuld.«
Noch immer spüre ich all die Vorwürfe in mir, doch diese Worte aus Ennas Mund zu hören, scheinen mir diese riesige Last endlich von den Schultern zu nehmen. Niemand anderes hätte das gekonnt. »Danke«, bringe ich hervor.
Enna krabbelt auf meinen Schoß und beginnt, mein Gesicht mit Küssen zu bedecken. Ich umschlinge sie mit meinen Armen und atme ihren Duft nach Vanille ein, bis sie sich wieder von mir löst und unsere Blicke sich begegnen. »Glaubst du an Schicksal?«, fragt sie mich schließlich.
»Seit dem Tag, an dem wir uns wieder gegenüberstanden«, antworte ich ehrlich. Wenn es das Schicksal gibt, dann danke ich ihm dafür, dass es Enna wieder in mein Leben brachte.
Enna nickt. »Ich glaube auch daran. Außerdem glaube ich daran, dass Mum noch immer bei mir ist.« Es ist das erste Mal, dass sie offen über den Tod ihrer Mum mit mir spricht. Doch jetzt steht nichts mehr zwischen uns, also gibt es auch keine Tabuthemen mehr. »Sie sitzt oben im Himmel auf einer Wolke«, spricht sie weiter, während sich Tränen in ihren Augen sammeln. »Und weißt du, was sie jetzt gerade tut?«
Ich schüttle den Kopf. »Erzähl es mir«, fordere ich sie liebevoll auf.
»Sie lächelt auf uns herab«, sagt Enna. Ihre Mundwinkel ziehen sich nach oben und ihre Augen leuchten. »Ich habe ihr Tagebuch gelesen, Finn. Weißt du noch, was du am See zu mir gesagt hast?«
»Natürlich weiß ich das noch. Ich habe jedes Wort genau so gemeint.«
»Mum hat es gespürt, Finn. Sie wusste, dass wir zusammengehören. Und sie wusste, dass wir unsere Welten zum Leuchten bringen.« In ihrem Blick liegt nichts als Liebe, und in diesem Moment weiß ich, dass sie mir wirklich vergeben hat. »Mum hat dich geliebt, Finn. Sie hätte nicht gewollt, dass du dein Leben damit verbringst, diese Schuld auf deinen Schultern zu tragen.«
Ihre Worte bedeuten mir unendlich viel und ich weiß, dass sie wahr sind. Tief in meinem Inneren spüre ich endlich, dass ich keine Schuld empfinden muss, auch wenn dieses Gefühl vielleicht nie ganz verschwinden wird. Ich will nicht mehr, dass es mich einnimmt und kontrolliert. Nie wieder soll es mich lähmen und daran hindern, glücklich zu sein.
»Du musst dir selbst vergeben, Finn«, spricht Enna meine Gedanken aus. »Niemand gibt dir die Schuld, aber du selbst darfst es auch nicht tun. Nur so kannst du wieder glücklich sein. Dad hat seinen Fehler eingesehen und macht sich mindestens genauso große Vorwürfe wie du, Finn. Es war nicht richtig, dass er dir das alles an den Kopf geworfen hat, das hat er jetzt auch verstanden.«
Ich nicke. »Das bedeutet mir sehr viel. Bestimmt können wir beide uns mal unterhalten und über alles sprechen.«
»Ganz bestimmt«, macht Enna mir Mut. »Immerhin gehören wir beide jetzt zusammen. Ihr werdet euch also anfreunden müssen«, sagt sie lächelnd. »Und noch etwas, Finn. Du hättest mir erzählen können, dass deine Eltern sich so oft gestritten haben.«
»Ich habe mich geschämt. Außerdem wollte ich für dich da sein und dich nicht auch noch mit meinen Ängsten belasten.«
»So funktioniert das aber nicht, Finn.« Eindringlich sieht Enna mich an. »Eine Beziehung beruht auf Gegenseitigkeit. Du musst mir die Chance geben, genauso für dich da sein zu können, wie du es für mich bist.«
Enna stand bei mir immer an erster Stelle und daran wird sich nie etwas ändern. Doch vielleicht sollte ich, anstatt mich an die zweite Position zu setzen, einfach zu ihr auf die erste Stufe steigen und mich neben sie stellen.
»Du hast recht«, sage ich schließlich. »Ich werde es versuchen. Keine Lügen mehr. Nur noch Ehrlichkeit.«
Zufrieden nickt Enna. »Das klingt toll.«
Ich drücke ihr einen sanften Kuss auf den Mund, dann dreht Enna sich ein wenig und kuschelt sich an meine Brust. Eine Weile liegen wir einfach nur so da, während ich ihr über den Arm streichle. Ich genieße den Moment. Ich genieße es, sie wieder in den Armen zu halten. Und ich genieße die Gefühle der Freiheit und Leichtigkeit, die Ennas Worte in mir ausgelöst haben.
»Du hast dich also mit deinem Dad ausgesprochen?«
Enna nickt. »Wir haben lange geredet. Er hat eine neue Freundin, Finn. Ich freue mich so sehr für ihn.«
»Das klingt wundervoll«, erwidere ich. Collin hat es verdient, wieder glücklich zu werden.
»Kommt deine Mum zum Konzert vor Weihnachten?«, fragt Enna mich schließlich leise.
»Ich habe sie eingeladen«, antworte ich ihr. »Meinst du, es wird seltsam, wenn unsere Eltern wieder aufeinandertreffen?«
Ich spiele den Abend in Gedanken durch, kann mir aber kaum vorstellen, wie unsere Familien nach all der Zeit wieder aufeinandertreffen. »Ich weiß es nicht«, antworte ich also ehrlich. »Vielleicht schon.«
»Was hältst du davon, wenn wir sie schon einen Tag eher zu uns einladen?« Sie dreht sich in meinen Armen so, dass wir uns anschauen können. »Dad möchte Marlene mitbringen. Sie scheint wirklich nett zu sein und vielleicht ist sie ein kleiner Puffer zwischen deiner Mum und meinem Dad bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken?«
Ich denke einige Sekunden über ihren Vorschlag nach, dann nicke ich. »Ich rufe Mum heute Abend an.«
Enna nickt zufrieden, dann kuschelt sie sich wieder an mich. Ich greife nach der grauen Decke, die neben uns liegt, weil ich davon ausgehe, dass wir uns eine Weile nicht von der Stelle rühren werden und Enna bestimmt kalt ist. Ich küsse sie sanft auf den Scheitel und atme ihren Geruch tief ein. »Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass ich dich wiederhabe«, flüstere ich ihr zu.
»Du hast mich nie verloren, Finn. Ich war immer da drinnen«, sagt sie und legt ihre Hand auf mein Herz.
Diese Vorstellung bringt mich zum Lächeln. Ich ziehe Enna noch ein bisschen näher zu mir. »Ich liebe dich«, murmle ich in ihre Haare.
»Ich kann dich das gar nicht oft genug sagen hören.«
»Ich liebe dich«, flüstere ich erneut. Wieder und wieder, bis sie sich lachend in meinen Armen dreht und wir uns in einem innigen Kuss verlieren.
»Liebe siegt, Finn«, murmelt Enna irgendwann, ihre Stirn an meiner. Unsere Oberkörper liegen aneinander, ich spüre ihr Herz unter meinem schlagen. »Sie siegt immer.«
Lächelnd nicke ich, bevor ich erneut meine Lippen auf ihre lege. Unsere Herzen schlagen in einem Takt, nichts ist mehr zwischen uns. Es gibt nur Enna und mich.
Nur noch uns .
»Ich glaube, ich muss gleich kotzen, Leute.« Jase steht die Panik ins Gesicht geschrieben, während er seine E-Gitarre von der Wand nimmt und in den dafür vorgesehenen Koffer packt.
»Hier kotzt niemand!«, ruft Mira lachend.
»Du schaffst das, Jase«, mache ich meinem besten Freund Mut. »Ich habe eure Songs schon gehört. Ihr seid der Hammer!«
»Ich weiß, dass wir gut sind, Finn. Aber ich habe total Schiss, dass ich es verkacke. Alle werden da sein und ...«
»Und auch all deine Freunde sind da, um euch anzufeuern«, beendet Mira seinen Satz und legt ihm ihre Hände auf die Schultern. »Beruhige dich.«
Jase atmet tief durch. »Also los«, sagt er, schnappt sich den Gitarrenkoffer und verlässt sein Zimmer. Mira und ich laufen ihm hinterher, und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Starfall College.
Heute ist der letzte Tag vor den Weihnachtsferien. Wie jedes Jahr veranstaltet die Uni eine Feier, zu der alle Studenten und deren Familien eingeladen sind. Anschließend fahren die meisten mit ihren Eltern nach Hause. Nach dem Gespräch mit Enna vor einigen Wochen habe ich noch am selben Abend meinen Dad angerufen. Wir vereinbarten, dass ich am fünfundzwanzigsten wie immer bei meiner Mum bleibe und am Tag darauf zu ihm komme. Er hat sich extra freigenommen, um mit mir Weihnachten feiern zu können.
Jase läuft vor Mira und mir, den Gitarrenkoffer auf dem Rücken. Er trägt Jeans und einen Pulli, genau wie ich, Mira hat sich für eine dicke Strumpfhose und ein Strickkleid entschieden, in dem sie aussieht wie eine Weihnachtselfe. Wir alle tragen Stiefel, weil in der letzten Woche der erste Schnee in Starfall fiel. Auch jetzt rieseln weiße Flocken vom Himmel. Normalerweise bin ich kein Fan von Schnee, doch in diesem Jahr ist alles anders. Es fühlt sich an, als könnte ich die schönen Dinge des Lebens endlich wieder wahrnehmen, so seltsam es sich auch anhören mag.
Während wir zum Campus laufen, erzählt Mira mir von ihren geplanten Ferien. Jase und sie werden die Weihnachtszeit bei ihren Eltern verbringen, worauf beide keine Lust zu haben scheinen. Ich weiß, dass sie ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihren Eltern haben, obwohl beide so gut wie nie darüber sprechen. Den ersten Feiertag wollen sie hingegen bei ihrer Grandma verbringen, worauf Mira sich schon sehr freut.
Als wir um die Ecke des Hauptgebäudes der Uni biegen, in der sich auch der große Festsaal befindet, sehe ich sofort meine Mum winkend am Tor stehen. Ihr braunes Haar hat sie heute zu einem Dutt gebunden. Sie trägt ein dunkelrotes Kleid und ein Lächeln im Gesicht. Nach der Aussprache mit Ennas Dad gestern Nachmittag ist auch ihr eine Last von den Schultern gefallen. Als Enna und ich ihr eröffneten, dass wir ein Paar sind, hat sie sich riesig mit uns gefreut. Auch Dad habe ich am Telefon davon erzählt, und zu meiner Überraschung war er ebenfalls begeistert. Er sprach sogar davon, dass er Ennas Dad in den kommenden Tagen noch mal anrufen möchte. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder. Ich glaube, wir sind alle einfach erleichtert, dieses Erlebnis und all die Vorwürfe endlich hinter uns lassen und nach all der Zeit wieder nach vorn blicken zu können.
Mum zieht mich in eine herzliche Umarmung, dann begrüßt sie auch Mira und Jase, die sie schon ewig nicht mehr gesehen hat. »Seid ihr gewachsen?«, fragt sie die beiden lachend, woraufhin Jase und Mira den Kopf schütteln.
»Wie war die Nacht im Hotel?«, frage ich Mum. Ich hatte ihr angeboten, bei uns auf dem Sofa zu übernachten, doch sie wollte unbedingt den Spa-Bereich im Starfall Inn ausprobieren, das erst vor einigen Monaten eröffnet hat.
»Ich habe mir heute Vormittag eine Massage gegönnt. Und diese Kopfkissen im Hotelzimmer sind ein Traum! Ebenso die Matratze. Ich habe schon lange nicht mehr so bequem gelegen.«
»Es freut mich, dass es dir dort gefällt.«
»Wir gehen schon mal rein«, sagt Jase und geht dann mit Mira im Schlepptau in das Hauptgebäude.
»Er ist nervös, oder?«, fragt Mum mich.
Grinsend nicke ich. »Ja, aber er wird das rocken.«
Einige Minuten stehen wir beieinander, dann sehe ich mich um und entdecke Enna mit ihrem Dad und Marlene. Die drei laufen auf uns zu, doch ich habe nur Augen für meine Freundin. Enna trägt einen langen schwarzen Mantel, unter dem ein gelber Stoff hervorschaut. Ihre Haare trägt sie offen mit einem schwarzen Haarreif.
Während meine Mum Collin und Marlene begrüßt, ziehe ich Enna an mich und küsse sie sanft. »Hey«, murmle ich an ihre Wange, während ich sie fest umschlungen halte.
»Selber hey«, sagt sie leise, dann löst sie sich sanft von mir, um meine Mum zu begrüßen. Collin zieht mich in eine kurze Umarmung und Marlene tut es ihm gleich. Mein erster Eindruck von ihr war gestern wirklich positiv, sie scheint sehr herzlich zu sein. Zu fünft betreten wir schließlich das Gebäude.
Die Studenten der Kunstfakultät haben sich mal wieder selbst übertroffen. Im Eingangsbereich des Festsaals stehen einzelne Tische, von denen man sich Getränke nehmen kann. Alles ist in weißen Farben dekoriert, es liegen sogar überall kleine Schneeflocken verteilt. Normalerweise bin ich kein Fan von Kitsch, doch die Dekoration strahlt etwas Friedliches aus, was mir gut gefällt. Nachdem wir unsere Mäntel an der Garderobe abgegeben haben, lasse ich meinen Blick an Enna entlangwandern. Sie trägt ein tailliertes gelbes Trägerkleid, das ihr von der Taille abwärts locker um die Beine schwingt, darunter trägt sie einen schwarzen Pulli, ihre Haare fallen ihr locker auf die Schultern. Während wir den Festsaal betreten, lege ich meinen Arm um sie. »Du siehst wunderschön aus«, flüstere ich ihr leise zu, während Collin, Marlene und Mum nach einem passenden Platz für uns suchen.
In der Mitte des Saals gibt es eine große Tanzfläche, darum verteilen sich U-förmig Tische und Stühle. Auch hier ist alles in Weiß geschmückt, nur vereinzelt gibt es farbige Akzente. Wir setzen uns an einen der vielen Tische am Rand des Raumes. Ennas Dad und Marlene besorgen die erste Runde Getränke und stoßen dann wieder zu uns. Irgendwann gesellt sich auch Mira zu uns und wird herzlich von allen begrüßt.
»Sie sind ein wirklich tolles Paar«, sagt sie lächelnd zu Ennas Dad und seiner Freundin. Marlene legt einen Arm um Collin. Kurz werfe ich meiner Freundin einen Seitenblick zu und stelle fest, dass sie bei dem Anblick der beiden lächelt. »Das finde ich auch«, sagt sie dann.
»Fehlt nur noch der passende Mann für mich«, sagt Mum gespielt schmollend, was uns alle zum Lachen bringt.
»Der wird kommen, Mum«, erwidere ich. »Ganz sicher.«
Sie schenkt mir ein Lächeln. »Danke, Finn.«
Wir unterhalten uns darüber, wie das Studium läuft. Enna erzählt von der vollen Punktzahl, die sie in ihrer Hausarbeit erreichte, ebenso in ihrem Referat mit Harlow, und ich freue mich erneut für sie. Als sie mir vor einigen Tagen von ihrem Ergebnis erzählte, wirbelte ich sie in meinen Armen durch die Luft vor lauter Begeisterung. Ich weiß, wie viel Liebe sie in ihre Arbeit gesteckt hat und sie hat ihre gute Note mehr als verdient. Unter dem Tisch greife ich nun nach ihrer Hand.
»Ich bin wirklich stolz auf dich«, sage ich zu ihr.
»Und ich bin stolz auf dich«, erwidert sie.
Nach der Eröffnung des Büfetts füllen wir uns alle reichlich die Teller. Mira erzählt uns, dass Jase hinter der Bühne verschwunden ist, um mit seinen Bandkollegen die Songliste noch einmal durchzugehen. Nach dem Essen huscht sie kurz nach hinten, um ihrem Bruder auch etwas vom Büfett zu bringen.
Wir unterhalten uns weiter über alles Mögliche, bis Collin kurz um unsere Aufmerksamkeit bittet. »Ich würde gern etwas sagen.«
Gespannt schauen wir ihn an, die Anspannung steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Seine nächsten Worte scheinen ihm wirklich wichtig zu sein, das ist ihm deutlich anzusehen. »Obwohl ich es gestern schon mehrfach getan habe, möchte ich mich noch einmal bei euch entschuldigen«, sagt er an Mum und mich gewandt. »Besonders dir habe ich viel Unrecht getan, Finn. Ich bin froh, dass Marlene und Enna mir den Kopf gewaschen haben.«
»Gern, Schatz«, flüstert Marlene ihm zu, bevor er weiterspricht.
»Ich liebe meine Tochter über alles«, sagt Collin, weiterhin liegt sein Blick auf mir. »Ich bin froh, dass sie einen Mann wie dich an ihrer Seite hat. Und Olivia wäre das auch, da bin ich mir absolut sicher.«
»Es bedeutet mir viel, dass du das sagst«, erwidere ich.
Enna greift unter dem Tisch nach meiner Hand, weil sie zu spüren scheint, wie nah mir seine Worte gehen. »Ich werde Enna immer beschützen.«
Collin nickt, dann wendet er sich seiner Partnerin zu. »Ich bin so froh, dass wir uns gefunden haben, Marlene. Ich danke dir dafür, dass du so viel Verständnis für mich aufbringst und mir eine Stütze bist.« Mit seiner Hand streicht er ihr eine blond gelockte Haarsträhne aus dem Gesicht.
»Ich liebe dich«, flüstert sie Collin zu. »Und ich bin froh, dass wir uns auch so gut verstehen«, sagt sie liebevoll zu Enna.
Enna lächelt. »Du machst meinen Dad glücklich und damit auch mich.«
Dann führt Collin seine Rede fort. »Mira, ich bin sehr dankbar dafür, dass Enna in dir eine so gute Freundin gefunden hat.«
»Ich habe sie sehr lieb«, sagt Mira und wirft Enna über den Tisch eine Kusshand zu.
Nun dreht Ennas Dad sich zu meiner Mum. »Vera«, beginnt er. »Ich danke dir dafür, dass du mir meine Wut verziehen hast. Und ich hoffe, dass wir alle eine große Familie werden können«, sagt er dann und schaut jeden von uns einzeln an. Tränen sammeln sich in seinen Augen.
»Nicht weinen, Dad«, sagt Enna, und ich sehe, dass auch ihre Augen schimmern.
»Na aber, meine Lieben«, ermahnt Mum die beiden. »Heute ist kein Tag zum Weinen. Wir haben ja wohl genügend Gründe, um zu feiern.« Sie hebt ihr Glas und wir tun es ihr gleich. »Auf die Liebe.«
»Auf die Liebe«, erwidern wir alle im Chor, bevor unsere Gläser aneinanderklirren.
Und in diesem Moment weiß ich, dass ich nicht nur wieder zu Enna gefunden habe. Ich habe auch zu mir selbst zurückgefunden und bin nun ein Teil dieser wundervollen Familie.
» Die Liebe siegt immer«, sage ich in die Runde, doch schaue dabei nur Enna an. Und wieder schenkt sie mir ihr wundervolles Strahlen.
»Es geht los«, ruft Mira aufgeregt. Sofort richten wir alle unseren Blick zur Bühne, auf der in der letzten Stunde die Technik aufgebaut wurde.
Der Direktor unserer Universität tritt ans Mikrofon und räuspert sich. Finn und ich drehen uns auf der Bank um, sodass wir ihn sehen können.
»Guten Abend, Starfall«, begrüßt er uns. »Ich heiße Sie alle herzlich willkommen zu unserer jährlichen Weihnachtsfeier und freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind.« Ein kurzer Applaus hallt durch den Raum, dann spricht er weiter. »In diesem Jahr muss ich endlich mal keinen DJ ankündigen«, sagt er lachend, und sofort stimmen alle mit ein. »Stattdessen darf ich Ihnen voller Stolz die Band unserer Musik-Fakultät präsentieren. Viel Spaß mit den Jungs von Sound of the Stars !«
»Das ist unser Zeichen«, ruft Mira aufgeregt. Sofort erheben wir uns und gehen auf die Tanzfläche, um Jase und die Band bei ihrem ersten Auftritt zu unterstützen. Einige Studenten tun es uns sofort gleich, sodass sich die Menge in der Mitte des Raumes sammelt.
»Ist das okay?«, fragt Finn mich liebevoll, als wir in der Mitte stehen bleiben und sich die Menschen um uns herum sammeln.
Lächelnd nicke ich. »Schirmst du mich ab?«, frage ich ihn.
»Nichts lieber als das«, murmelt er und zieht mich vor sich. Finn legt seine Arme um mich, und sofort breitet sich eine unglaubliche Wärme in mir aus. Vor einigen Tagen habe ich eine Psychologin in der Nähe kontaktiert. Mir ist bewusst, dass ich etwas gegen meine Ängste unternehmen muss, damit ich mein Leben wieder in vollen Zügen genießen kann. Ich möchte endlich dafür kämpfen. In einigen Wochen habe ich meine erste Sitzung und bin erleichtert, dort über meine Ängste sprechen zu können. Finn unterstützt mich in meiner Entscheidung und auch Dad war froh, als ich ihm davon erzählte.
Mira steht neben uns, als die Jungs auf die Bühne kommen und die Menge in einen lauten Jubel ausbricht. Während Jase seine Gitarre stimmt und Jonathan sein Schlagzeug testet, kommen auch noch Harlow und Rachel zu uns. Als Finn mir von seiner Aussprache mit Rachel erzählte, habe ich mich sehr für ihn gefreut. Ihre Entschuldigung habe ich sofort ohne Bedenken akzeptiert. Rachel hat ihre Macken, doch auch ich habe meine eigenen und im Inneren ist sie ein guter Mensch. Ich freue mich für Finn, dass er seine gute Freundin wiederhat. Wir begrüßen uns alle mit einer Umarmung und bleiben dann als Grüppchen zusammenstehen. Ich schaue wieder auf die Bühne und sehe Jase, der direkt zu uns schaut. Harlow steht vor Finn und mir und reckt beide Daumen in die Höhe, was Jase zum Lächeln bringt.
»Do it, Jase!«, ruft Mira ihrem Bruder laut zu, was ihn zwar erröten lässt, doch sein Lächeln wird noch breiter.
Als die ersten Klänge von Jases Gitarre erklingen, nehme ich aus dem Augenwinkel wahr, wie auch Mark zu uns stößt. Rachel hat ihn uns allen schon vor einigen Tagen bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken vorgestellt. Er ist eher ein ruhiger Typ, obwohl man ihm das gar nicht ansieht bei seiner Größe und den vielen Muskeln, und ich mag ihn. Er scheint nett zu sein und tut Rachel wirklich gut. Finn begrüßt ihn mit einem Handschlag, dann legt er seine Arme wieder um mich.
In der letzten Woche hat Rachel das Gespräch mit mir gesucht und sich für ihr abweisendes Verhalten entschuldigt. Für mich war es nie eine Frage, ob ich ihr verzeihe. Sie ist ein wichtiger Mensch in Finns Leben und gibt sich seit deren Aussprache wirklich Mühe, ein Teil der Clique zu sein. Auch Rachel scheint viel Dunkelheit in sich zu tragen, doch ich lerne sie mehr und mehr kennen und mittlerweile kommen wir sehr gut aus. Die besten Freundinnen werden wir wohl nie, aber das macht nichts. Immerhin habe ich die beste Freundin, die ich mir wünschen kann, bereits an meiner Seite.
Ich werfe einen Blick zu Mira, die ihren auf jemanden in der Menge vor uns geworfen hat. Ich folge ihren Augen und entdecke Zac etwas abseits der Tanzfläche. Die Sehnsucht in Miras Augen lässt mich hoffen, dass auch sie ein Happy End erleben wird. Ich wünsche mir für meine beste Freundin, dass sie ihr Glück findet, und nehme mir vor, ihr auf diesem Weg immer beizustehen, was auch kommen mag.
Während die Band spielt, stehen wir alle beisammen und feuern Jase und seine Bandkollegen an. Die Jungs gehen total auf in ihrer Musik und nach wenigen Sekunden scheint all die Aufregung vergessen zu sein. Bei den ruhigeren Songs wiege ich mich in Finns Armen, bei den schnelleren nimmt er meine Hände in seine und wirft sie lachend in die Luft. Die Songs sind energiegeladen und beeindruckend tiefgründig, sie verbreiten gute Laune und sind dennoch emotional. Ich mag den Stil der Band und freue mich, dass Jase seinen Platz dort gefunden hat. Stephan hat eine unglaublich rauchige und angenehme Stimme, doch als Jase einen Song übernimmt und Stephan dazu am Klavier sitzt, füllt mein Herz sich sofort mit Wärme.
»Wow«, entfährt es mir und ein Blick zu meinen Freunden zeigt mir, dass wir alle überrascht zu sein scheinen. Rachel und Mark fallen fast die Augen raus, während sie auf die Bühne schauen, Harlow hat Tränen in den Augen. Ich habe Jase am Lagerfeuer schon einmal singen gehört, doch hier in diesem Raum, in dem die Akustik einfach perfekt zu sein scheint und seine Stimme durch das Mikrofon noch klarer klingt, raubt es mir beinahe den Atem.
In Finns Armen wiege ich mich zu dem Song, während ich einen Blick zu unserem Tisch werfe. Dad hat einen Arm um Marlene und den anderen um Finns Mum gelegt. Alle drei haben ein Lächeln im Gesicht und schunkeln gemeinsam zur Musik. Dad grinst mich an und ich grinse zurück, bevor ich meinen Blick über meine Freunde wandern lasse. Harlow und Mira liegen sich ebenfalls in den Armen und bewegen sich langsam zur Musik. Mark steht als Einziger da, ohne sich zu bewegen, doch er schaut mit einem Lächeln auf Rachel, die sich in seinen Armen wiegt.
Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Nach langer Zeit fühle ich mich zum ersten Mal komplett unbeschwert. Ich habe nicht nur meinen besten Freund wieder, sondern auch all die anderen Menschen um mich herum in mein Leben gelassen. Diese wundervollen Freunde möchte ich nicht mehr missen, ebenso wenig meine Liebe zu dem Mann, der mich in diesem Moment mit den Armen umschlungen hält.
»Bist du glücklich?«, fragt Finn mich an meinem Ohr, gerade als der Gedanke in meinem Kopf Gestalt annimmt.
Lächelnd nicke ich. »Das bin ich.«
Eine Weile hören wir einfach nur Jase dabei zu, wie er von einer verlorenen Liebe und dem damit verbundenen Schmerz singt. In der zweiten Strophe erzählt er uns mit seiner Stimme von einem Neubeginn und davon, wie es sich anfühlt, ganz bei sich selbst anzukommen, als wäre der Song eben für genau diesen Moment geschrieben. Als wäre er für Finn und mich geschrieben. Ich kuschle mich an meinen Freund, schließe die Augen und lasse Jases Gesang und die Worte seines Songs in mir tanzen und leuchten.
And after all this time
I fall in love with you again.
Cause you light up the darkness
Inside me, deep inside me.
With your smile and
By just being you,
you light up the darkness
and I hope you feel it, too.
Irgendwann löst Finn seine Arme von mir, doch das nehme ich nur nebenbei wahr, weil die Musik mich so sehr gefangen nimmt. Plötzlich legt sich etwas Kühles um meinen Hals und ich spüre Finns Hände in meinem Nacken. Mit meiner Hand greife ich an meinen Hals und stelle fest, dass Finn mir eine Kette umgelegt hat. Ich schaue nach unten, während ich mich zu ihm umdrehe. Mein Blick fällt auf einen kleinen goldenen Stern, der nun knapp über meinem Dekolleté liegt.
Mir fehlen die Worte angesichts dieser liebevollen Geste. Langsam hebe ich meinen Blick und sehe in Finns strahlend grüne Augen. Er legt seine Arme um mich und zieht mich fest an sich. »Diese Kette soll dich immer beschützen, egal, wo du auch bist«, sagt er leise zu mir.
Nun treten auch mir Tränen in die Augen. »Ein Stern?«, frage ich ihn lächelnd, während mir eine Träne über die Wange kullert.
Finn nickt lächelnd, dann wird seine Miene wieder ernster. »Du bist mein Licht, Enna. Du machst mich einfach nur bedingungslos glücklich.«
Während weitere Tränen der Freude über meine Wangen laufen, lege ich meine Stirn an seine. »Ich liebe dich«, flüstere ich leise.
»Und ich liebe dich. So sehr, Enna«, erwidert Finn, bevor er seine Hände um mein Gesicht legt. Liebevoll zieht er mich an sich und legt seine Lippen auf meine.
Kurz darauf liege ich wieder in seinen Armen. Mein Gesicht an seiner Brust, direkt über seinem Herzen. Ich kann es schlagen fühlen und schließe meine Augen, um mich ganz darauf zu konzentrieren.
Und während Jase zu den sanften Tönen das Klaviers von der großen Liebe singt, weiß ich in diesem Moment, dass ich sie längst gefunden habe. In meinen Freunden, in meiner Familie, in Finn. Und auch in mir selbst habe ich sie entdeckt.
Langsam öffne ich meine Augen wieder, blicke zu Finn auf. Als ich mich im warmen Grün seiner Augen verliere, spüre ich es. Ich kann es sehen, fühlen, riechen und schmecken, mit jeder Faser meines Körpers.
Ich habe es wiedergefunden. Das Licht in meiner Welt.
Der Traum der kleinen Enna hat sich erfüllt. Und die große Enna freut sich auf alles, was das Leben noch für sie bereithält.
Denn Liebe siegt.
Immer.
Mit Du bist das Licht in meiner Welt ist mein größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Auch ich war einmal ein kleines Mädchen und habe immer davon geträumt, eines Tages mein eigenes Buch in den Händen halten zu können. Ich habe Geschichten geschrieben, Welten erschaffen, Worte zu Papier gebracht und mir vorgestellt, wie verrückt und wunderschön es wäre, wenn meine Zeilen Menschen erreichen könnten. Dass genau dieser Traum Wirklichkeit geworden ist, wäre ohne die bedingungslose Unterstützung vieler Menschen nicht möglich gewesen. Die Geschichte von Enna und Finn ist aus meinem Herzen entsprungen, doch ohne den Mut, den mir meine Herzensmenschen geschenkt haben, wäre sie wahrscheinlich nie zwischen zwei Buchdeckeln gelandet.
Keine Worte dieser Welt können beschreiben, wie dankbar ich euch bin, und dennoch möchte ich versuchen, die richtigen zu finden.
Die Idee für dieses Buch trug ich zwar schon eine Weile in mir, doch ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem sie zum ersten Mal wirklich Gestalt annahm — auf dem großen gemütlichen Bett meiner besten Freundin Miri. In ihre Kissen gekuschelt saßen wir dort, zwei große Tassen mit dampfendem Tee und ein Notizbuch zwischen uns, in dem wir einfach alle Ideen für meine Geschichte festgehalten haben. Stundenlang haben wir geplottet, gelacht, begeistert die Arme in die Luft geworfen, uns umarmt und Enna und Finn immer mehr Leben eingehaucht. Miri war die Erste, der ich mich geöffnet habe, die meine Figuren kennengelernt und mit der ich meine Liebe für Starfall geteilt habe.
Miri ... Ich danke dir unendlich für deine Finna-Liebe, deine Begeisterung für meine Ideen, deine Unterstützung und dafür, dass du einfach immer an mich geglaubt hast. Vor allem aber danke ich dir für deine Freundschaft. Uns verbindet so unendlich viel und ich bin jeden einzelnen Tag dankbar dafür, dich in meinem Leben zu haben, und freue mich auf alles, was im Leben noch vor uns liegt. Ich werde immer an deiner Seite gehen und deine Hand halten, wenn du mich brauchst. Danke, dass es dich gibt. Danke für die schönsten Treffen, das gemeinsame Lachen und Weinen, dass ich dir bedingungslos vertrauen kann.
Nachdem Miri so begeistert von meiner Idee war, habe ich begonnen, meine Geschichte aufzuschreiben. Während meiner Semesterferien 2021 habe ich jeden Tag Stunden am Laptop gesessen, geschrieben und mich nach Starfall geträumt. Dabei hatte ich oft tatkräftige virtuelle Unterstützung.
Josi ... Du hast mir so oft Mut gemacht, wenn ich an mir gezweifelt habe. Ich danke dir für deine motivierenden Worte und dein offenes Ohr, für deine Plot-Ideen und deine Erklärungen. Oft habe ich dich gefragt, wie das denn so läuft, wenn man Autorin ist, und du hast mir unendlich geduldig die scheinbar einfachsten Dinge erklärt, weil ich sie nicht verstanden habe. Ohne dich hätte ich meinen Weg nur schwer gefunden, und dafür danke ich dir. Auf weitere Pancake-Schreibdates mit viel Koffein. Mit einer Menge Koffein!
Jessi ... Erinnerst du dich an unseren Motivationsweihnachtsmann? Der saß bei unseren gemeinsamen Work-Sessions auf deinem Schreibtisch, hat uns streng beim Schreiben beobachtet und an unsere Wortziele erinnert. Ich bin nicht nur dem Weihnachtsmann dankbar, sondern vor allem dir. Danke für deine Unterstützung!
Irgendwann war da eine Datei auf meinem Computer. Eine Datei mit meinem fertigen Manuskript. Auf einmal hatte ich ein komplettes Buch geschrieben und mich gefragt, wie das denn überhaupt möglich sein kann! Und dann habe ich damit begonnen, Enna und Finn aus meinen Händen zu geben.
Franka ... Du warst die erste Leserin, die mein Buch beendet hat. Mit deinem Feedback hast du es geschafft, dass ich wirklich an mich geglaubt habe. Du hast mir das Gefühl gegeben, dass ich eine bedeutende Geschichte geschrieben habe, die wirklich Potenzial hat. Ich danke dir für deine Unterstützung, deine große Finna-Liebe, all die Lese-Update-Audios und die Mail mit dem wohl schönsten Betreff: »Starfall Love oder auch mein neues Herzensbuch«. Ich habe dich sehr lieb und bin unglaublich dankbar für unsere Freundschaft. Dich lasse ich jederzeit gern wieder testlesen, hihi.
Auf meinem Weg zur Veröffentlichung haben mich Menschen an die Hand genommen, ohne deren Unterstützung ich meinen Weg wahrscheinlich nicht so leicht gefunden hätte. Durch euch habe ich gelernt, dass es wichtig ist, Hilfe anzunehmen, und dass es immer eine Möglichkeit gibt, wenn man nur fest an sich und sein Können glaubt.
Irmi ... Ich danke dir für deine Unterstützung, deine lieben Worte, die mir so viel Mut gemacht haben. Du bist eine so liebe Seele, hast ein unendlich großes Herz und brennst für das, was du tust. Dafür bewundere ich dich sehr. Fühl dich umarmt von mir!
Sophie ... Deine Begeisterung für Starfall und deine Worte nach dem Testlesen haben mich bestärkt. So sehr, dass ich mich irgendwann wirklich getraut und mein Buch an Literaturagenturen geschickt habe. Du bist der bunteste, offenste und ehrlichste Mensch, den ich kenne. Für mich bist du ein Regenbogen, eine Frau, die einfach immer Liebe für Menschen übrighat, egal, wie schwer das Leben manchmal sein kann. Ich danke dir für deine Worte, deine Freundschaft und deine Begeisterung für Rachel, die es ohne dich gar nicht geben würde.
Eva ... Deine Mail kam damals im genau richtigen Moment in mein Postfach. Zu einer Zeit, in der ich schon nicht mehr daran glaubte, dass meine Geschichte Potenzial hat, hast du mich vom Gegenteil überzeugt. Du bist die beste Agentin, die ich mir für mein erstes Buchprojekt hätte wünschen können. Ich danke dir dafür, dass du mit mir gemeinsam dafür gekämpft hast, dass Enna und Finn in einem Verlag ihr Zuhause finden. Ohne deine Unterstützung wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Danke, dass es dich gibt und du diesen Weg mit mir gegangen bist. Ich freue mich auf weitere gemeinsame Projekte in der Zukunft, auf spannende Telefonate und tolle Gespräche.
Schon immer war ich bei meinen Freundinnen für meine Bücherliebe bekannt. Meine Mädels wissen, dass sie mir mit einem guten Buch die größte Freude machen können, und dem Himmel sei Dank habe ich nur Freundinnen, die selbst gern lesen, denn so sind die schönsten Gespräche über Bücher und Geschichten entstanden! Dass wir aber irgendwann mal über mein Buch sprechen werden, hätte ich vor ein paar Jahren nie für möglich gehalten.
Chenoa ... Du bist Enna und Finn zum ersten Mal in Kanada begegnet, während deiner großen Reise. Das war eine so aufregende Zeit für dich, und dennoch hast du dir die Zeit genommen, nach Starfall zu reisen. Dafür bin ich dir sehr dankbar! Ich danke dir für die schönsten Telefonate, für Spieleabende mit unseren Mamas, für gemeinsames Kochen und dafür, dass du nie daran gezweifelt hast, dass aus mir wirklich eine Schriftstellerin wird. Danke für die lustigsten Mathe-Stunden im Abitur, dafür, dass du mit mir das Zimmer verlassen hast, wenn ich wegen einer schlechten Note weinen musste. Und danke, dass du Tränen der Freude mit mir geweint hast, als ich dir erzählte, dass Enna und Finn Wirklichkeit werden.
Lisl ... Ich denke oft daran, wie mein Leben verlaufen wäre, hätte ich dich am ersten Tag an der Uni nicht angesprochen. Gott sei Dank hattest du diesen coolen Pullover mit dem auffälligen Blumenmuster an und bist mir dadurch direkt aufgefallen! Mit dir die Liebe zu Worten und zur deutschen Sprache zu teilen, bedeutet mir unendlich viel. Noch mehr bedeutet mir aber deine Freundschaft und deine bedingungslose Unterstützung. Dank dir haben Enna und Finn ein Gesicht, die wichtigsten Orte in Starfall Farbe und eine Form bekommen. Für mich bist du eine der talentiertesten Künstlerinnen und ich bin mir sicher, dass du mit deinen Zeichnungen irgendwann Großes erreichen wirst, denn genauso sehr wie du an mich glaubst, glaube ich auch an dich.
Meli ... Du bist die Freundin, die am weitesten entfernt von mir ist, und dennoch einer der Menschen, dem ich mich am nächsten fühle. Ich danke dir dafür, dass ich mit dir über einfach alles reden kann und niemals Angst davor haben muss, dir etwas anzuvertrauen. Du hast immer an mich geglaubt, warst für mich da in Zeiten, in denen ich eine imaginäre Schulter zum Anlehnen gebraucht habe. Danke, dass es dich gibt. Wir sind der Beweis dafür, dass wahre Freundschaft keine Entfernung kennt.
Mona ... Dass du von meiner Lieblingsautorin zu meiner Freundin geworden bist, finde ich noch immer absolut verrückt! Mit Allie und Kaden, mit Woodshill und deiner wundervollen Reihe hast du meine New-Adult-Liebe entfacht und dafür gesorgt, dass ich selbst in diesem Genre schreiben möchte. Ich danke dir dafür!
Du bist das Licht in meiner Welt wäre nicht die Geschichte, die sie heute ist, ohne meine wundervollen Testleser. Ich danke euch für euer wertvolles Feedback und die Zeit, die ihr euch für mein Projekt und mich genommen habt.
Lauri ... Dass du Damon Salvatore auf dem TV pausiert hast, um stattdessen Finn auf seinem Abenteuer zu begleiten, werde ich dir nie vergessen. Danke, dass es dich gibt und ich dich meine Freundin nennen darf. Ich habe dich sehr lieb!
Nils ... Wir zwei kennen uns schon so viele Jahre und haben uns dabei nie ganz aus den Augen verloren. Mir war es unendlich wichtig, dich meine Geschichte lesen zu lassen, denn ich schätze dich nicht nur als Blogger und Leser, sondern vor allem als Menschen sehr. Danke für deine Zeit, deine lieben Worte und einfach dafür, dass du eine Bookstagram-Bereicherung für uns alle bist!
Ela ... Deine Kommentare an meinem Manuskript waren definitiv die kreativsten! Ich danke dir dafür, dass du dich mit dem Lesen meiner Geschichte in ein für dich völlig neues Genre gewagt hast.
Dass dir mein Buch gefallen hat, macht mich noch immer unendlich glücklich!
Ich habe mir immer einen Verlag für meinen Debütroman gewünscht. Enna und Finn haben ihr Zuhause bei LAGO gefunden und könnten sich dort nicht wohler fühlen. Es war Schicksal, dass meine Geschichte dort gelandet ist, da bin ich mir absolut sicher. Ich danke euch dafür, dass ihr mein Projekt genau so umsetzt, wie ich es mir immer gewünscht habe, und dafür, dass ich euch als Mensch genauso wichtig bin wie als Autorin.
Karina ... Ich habe sofort gespürt, dass mein Roman bei dir in den besten Händen ist. Du bist ein so liebenswerter Mensch, die beste Lektorin, die ich mir für Enna und Finn hätte wünschen können. Unsere Liebe für Gilmore Girls verbindet uns, genauso wie so viele andere Gemeinsamkeiten, die wir bereits in unserem ersten Telefonat entdeckt haben, nach dem ich tanzend durch mein Zimmer gesprungen bin, weil ich so unendlich erleichtert war, dass wir uns gut verstehen. Du bist nicht nur meine Lektorin, sondern auch eine gute Freundin für mich geworden, und dafür danke ich dir.
Laura ... In der Pressearbeit bist du absolut unschlagbar! Ich danke dir für deine leidenschaftliche Arbeit für mein Buch, für deine tollen Ideen und deinen Einsatz für Enna und Finn.
Jasmin ... Was würde ich nur ohne dich tun? Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Auf einmal bist du bei LAGO aufgetaucht und hast mein Buchbaby betreut. Plötzlich habe ich eine neue Freundin gefunden, die mich zu jeder Tageszeit unterstützt, die tollsten Ideen hat und mit der ich die längsten spontanen Telefonate führen kann.
Ich schätze deine Arbeit so sehr, doch viel mehr weiß ich deine Freundschaft zu schätzen. Danke, dass es dich gibt! Danke für deine tollen Fotos, kreativen Ideen, deine Leidenschaft für Bücher.
Am längsten auf meinem Weg begleitet hat mich meine Familie. Ich danke euch dafür, dass ihr einfach immer an mich geglaubt habt, egal, was ich mir für meine Zukunft gewünscht habe. Ohne eure Unterstützung, eure Umarmungen und euren Rückhalt hätte ich die schweren Zeiten nicht überstanden.
Papa ... Ich danke dir dafür, dass du der coolste Dad bist, den es gibt. Mit dir über die Autobahn zu düsen ist genau das, was ich oft brauche, um den Kopf freizubekommen. Du hast dein Leben lang wie ein Löwe für mich gekämpft, mir so unendlich viele Dinge ermöglicht, und dafür bin ich dir so wahnsinnig dankbar.
Oma Moni ... Danke, dass du mein Buch öfter vorbestellt hast als alle anderen. Ich freue mich immer wieder darüber, dass du Enna und Finn an deine Freundinnen weitergeben möchtest und dich sogar mit Instagram auseinandersetzt, um Werbung für mich zu machen. Du bist die coolste und modernste Oma ever!
Die letzten Worte, die ich in dieses Buch schreibe, möchte ich dem Menschen schenken, dem ich diese Geschichte gewidmet habe: meinem Engel auf Erden, der Lorelai zu meiner Rory, meinem absoluten Lieblingsmenschen auf der ganzen weiten Welt.
Mama ... Ich finde keine Worte, um zu beschreiben, wie sehr ich dich liebe. Ohne deine Liebe, deine bedingungslose Liebe, wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Du hast mir beigebracht, wie wichtig es ist, dass ich an mich selbst glaube. Meine Bücherliebe hast du mir in die Wiege gelegt. So oft hast du mit mir gesprochen, mir vorgelesen. Jedes einzelne Wort, das in diesem Buch geschrieben steht, verdanke ich vor allem dir. Uns verbindet etwas, das niemand außer uns beiden fühlen kann. Wir zwei sind viel mehr als Mutter und Tochter: Wir sind Schwestern, Seelenverwandte, beste Freundinnen, ein Herz und eine Seele. Wir sind immer verbunden, niemals getrennt, eine Einheit und eine Liebe.
Ich liebe dich unendlich, Mama.
Nun hältst DU dieses Buch in deinen Händen, und natürlich möchte ich mich auch bei dir bedanken. Danke, dass du Enna und Finn auf ihrem Abenteuer begleitet und dich dafür entschieden hast, mein Buch zu lesen. Danke, dass du dir die Zeit für meine Zeilen genommen hast. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass sie dich berühren und bewegen konnten, und freue mich jederzeit über dein Feedback! An dieser Stelle danke ich der gesamten Bookstagram-Community, jeder einzelnen Seele, die ihren Weg auf meinen Account gefunden hat und mich dort begleitet. Danke für jede liebe Nachricht, eure lieben Worte, die mich jeden Tag erreichen.
Vertraue darauf, dass du dein Licht wiederfinden wirst, egal, wie dunkel die Welt um dich herum vielleicht gerade erscheint. Kämpfe für deine Träume und glaube daran, dass du deinen Weg finden wirst. DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Vergiss das bitte nie. Und vielleicht haben Enna und Finn dich daran erinnert, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben und die Hoffnung niemals aufzugeben.
Das brauchst du für 7 Pies:
für die Zimtfüllung
für den Teig
So zauberst du das Gebäck:
Äpfel waschen, schälen und entkernen. Anschließend in kleine Würfel schneiden. Orange heiß abwaschen und zur Hälfte die Schale abreiben. Dann den Saft auspressen. Alle Zutaten für die Zimtfüllung zusammen in einen kleinen Topf geben.
Lass die Füllung für ca. 10-15 Minuten auf einer niedrigen Stufe leicht köcheln. Rühre sie dabei immer wieder um und stelle sie anschließend beiseite.
Als nächstes bereitest zu den Teig vor. Schmelze dafür das Kokosöl in einem Topf auf dem Herd und lasse es kurz abkühlen. Das Hafermehl kannst du ganz einfach selbst herstellen, indem du 200 g Haferflocken in einen Mixer gibst, bis ein feines Pulver entstanden ist. Knete alle Zutaten mit deinen Händen zu einem homogenen Teig in einer Schüssel zusammen. Heize dann den Ofen auf 180 Grad (Umluft) vor.
Nimm dir ein Stück vom Teig (ungefähr so viel, dass du 7 Sterne daraus gewinnen kannst), rolle ihn mit einem Nudelholz aus und steche mit einem Förmchen (ca. 5 cm im Durchmesser) die Sterne aus. Alternativ kannst du die Sterne auch mit einem Messer in den Teig schneiden. Fette 7 Förmchen einer Muffinform mit etwas Kokosöl ein und teile den restlichen Teig in 7 gleich große Stücke. In jedes Förmchen gibst du nun ein Stück Teig und drückst mit deinen Fingern eine Mulde hinein.
Gib nun jeweils 1EL der Zimtfüllung in die Mulden und lege anschließend einen Stern auf jede Füllung. Drücke die Sterne leicht an.
Die Pies werden nun im Ofen auf mittlerer Schiene für 25-30 Minuten gebacken.
Lass es dir schmecken!