Im vorangegangenen Kapitel 4 haben Sie Ihr erstes Modell VerkaufsplanV01 mit Dimensionen und Kennzahlen definiert und die Elemente der Dimensionen (Stammdaten) erstellt. In diesem Kapitel werden Sie das Modell mit den Verkaufsaufträgen der Jahre 2020–2022 (Ist-Daten) beladen.
In der Praxis findet Planung in der Regel nicht auf der grünen Wiese statt. Vielmehr werden Vergangenheitsdaten zu verschiedenen Zwecken herangezogen.
Öffnen Sie das Modell VerkaufplanV01, wechseln Sie in die Datenverwaltung (Abbildung 5.1, Schritt 1) und beginnen Sie mit der Definition des Imports (Abbildung 5.1, Schritt 2).
Prinzipiell kann auf eine Vielzahl von Datenquellen zugegriffen werden. Hierzu gehören unter anderem SAP Hana, SAP S/4 Hana und SQL-Datenbanken.
Wie in Kapitel 4 ausgeführt wurde, werden Sie hier kein echtes S/4HANA anbinden, sondern eine Datei verwenden, die von den Autoren vorab aus den Verkaufsaufträgen eines SAP S/4HANA-Systems unter Verwendung der CDS-View C_SALESDOCUMENTITEMDEX_1 erzeugt wurde.
Als Dateitypen können Textdateien und Excel-Mappen verwendet werden. SAC erkennt den Typ automatisch. Bei sogenannten CSV-Dateien wird auch (meistens) die Verwendung der Trennzeichen automatisch erkannt.
Im folgenden Schritt wählen Sie die Option Datei (lokale Datei oder Datei-Server) (Abbildung 5.2).
Wenn der Upload abgeschlossen ist, erscheint in der Spalte Letzter Bekannter Status der Hyperlink IMPORT EINRICHTEN (Abbildung 5.4) und Sie können den Import weiter konfigurieren und letztendlich auch durchführen.
Das Einrichten wird immer für einen Import erstellt. Machen Sie also möglichst keine Fehler! Sonst müssen Sie von vorne beginnen. Das klingt hart, aber Sie werden sehen, dass bei einer guten Vorbereitung ein erneutes Starten gar nicht notwendig ist.
Der erste Schritt DATEN VORBEREITEN dient der Bereinigung der Daten. In Ihrem Szenario ist hier das Folgende zu erledigen.
Der von Ihnen gewünschte Bruttowert kommt in der CDS-View C_SALESDOCUMENTITEMDEX_1 ins Feld SUBTOTAL1AMOUNT.
Der Rabatt wird in der CDS-View aber nicht separat ausgewiesen. Vielmehr gibt es das Feld NETAMOUNT, bei dem alle Rabatte bereits subtrahiert wurden.
Öffnen Sie den BENUTZERDEFINIERTEN AUSDRUCKSEDITOR (Abbildung 5.5, Schritt 1).
Geben Sie eine Formel für das neue Feld RABATT (Abbildung 5.5, Schritt 2) als [Rabatt] = [SUBTOTAL1AMOUNT] –[NETAMOUNT] ein (Abbildung 5.5, Schritt 3). Beachten Sie, dass die Namen der Spalten in Klammern [] eingeschlossen werden müssen.
Bestätigen Sie die Formel mit dem Haken (Abbildung 5.5, Schritt 4).
Die Formel taucht im TRANSFORMATIONSPROTOKOLL auf und kann nachträglich noch geändert werden (Abbildung 5.6).
Abbildung 5.6: Anzeige des Transformationsprotokolls
Damit ist die Bereinigung der Daten in dem einfachen Fallbeispiel bereits abgeschlossen.
Klicken Sie auf WEITER.
Im folgenden Schritt nehmen Sie das Mapping der Felder vor.
In der linken Spalte Quelle sehen Sie die Feldnamen aus der CDS-View, rechts in der Spalte Ziel die entsprechenden Felder aus dem SAC-Modell (Abbildung 5.7).
Die Daten werden automatisch der Version public.Actual zugeordnet (Abbildung 5.7, Schritt 1).
Beim Datum gibt das System eine Warnung aus, weil die Quelle Datumswerte enthält, das Zielmodell jedoch nur Monate. Die korrekte Zuordnung zu den Monaten wird aber vom System automatisch durchgeführt, gegebenenfalls können Sie die EINSTELLUNGEN PRÜFEN (Abbildung 5.7, Schritt 2).
Beachten Sie auch die etwas abweichenden Feldnamen. Das Feld für die Produkte heißt in der CDS-View MATERIAL, der Kunde SOLDTOPARTY, der Bruttowert wird (wie gerade beschrieben) im Feld SUBTOTAL1AMOUNT angeliefert.
Die Felder Verkaufsmenge und Kosten heißen in der Quelle ORDERQUANTITY und COSTAMOUNT.
Rabatt haben Sie in der Quelle gerade als Formel definiert und kann daher dem gleichnamigen Feld im Ziel zugeordnet werden.
Klicken Sie auf WEITER.
Im Folgeschritt könnten die Attribute der Stammdaten zugeordnet werden, falls die Werte der Attribute aus den Bewegungsdaten versorgt werden sollen (Abbildung 5.8). Sie haben bei der Definition der Dimensionen die Attribute aber bereits vollständig mit Werten gefüllt. Daher bleiben die Attributfelder im Ziel an dieser Stelle ohne Zuordnung.
Damit ist die Konfiguration des Imports abgeschlossen.
Abbildung 5.7: Zuordnung der Felder der Verkaufsaufträge
Abbildung 5.8: Mögliches Mapping der Felder der Stammdaten
Klicken Sie nun auf WEITER|IMPORT AUSFÜHREN|FERTIGSTELLEN.
Die Daten sind erfolgreich geladen, was Sie am Status erkennen können (Abbildung 5.9). Vergleichen Sie auch die Anzahl der Zeilen in der Meldung mit der Anzahl der Zeilen in der Datei. Bedenken Sie hierbei, dass die Kopfzeile in der Datei nicht mitgezählt wird.
Abschließend kann nun auch noch eine Prüfung der Werte auf Konsistenz durchgeführt werden.
Gehen Sie dazu in die Sektion Berechnungendes Modells.
Prinzipiell können hier dem Modell berechnete Kennzahlen hinzugefügt werden, wovon Sie beispielsweise in Kapitel 11 Gebrauch machen.
An dieser Stelle möchten Sie die eingebaute Vorschau-Funktion im unteren Teil nutzen. Zunächst wird nur die Kennzahl Verkaufsmenge angezeigt (Abbildung 5.10, Schritt 1).
Fügen Sie dem Filter für die Kennzahlen auch noch den Bruttowert hinzu (Abbildung 5.10, Schritt 2).
Das Modell enthält Werte in verschiedenen Währungen, die nicht addiert werden können!
Ergänzen Sie daher noch in den Zeilen die Dimension Kunde (Abbildung 5.10, Schritt 3).
Durch Aufklappen der Hierarchie (Abbildung 5.10, Schritt 4) werden auf Ebene der beiden Länder auch Werte für Bruttowert mit den korrekten Währungen angezeigt.
Vergleichen Sie die Werte mit der Import-Datei. In Excel gibt es dazu verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise durch eine Pivottabelle. Wenn Sie in Excel nicht ganz so geübt sind, Google hilft! Beachten Sie hierbei aber, dass das Feld Bruttowert in der Ausgangsdatei den Originalnamen SUBTOTAL1AMOUNT der CDS-View besitzt.
Das Modell enthält nun die Ist-Zahlen der Jahre 2020–2022. In Teil III werden Sie diese Daten analysieren, Teil IV nutzt das Modell als Ausgangspunkt zur Unternehmensplanung für das Folgejahr 2023.