Eine zierliche Frau mit blonden Haaren, die sie zu einem Dutt gezwirbelt hat, macht die Tür auf.

Sie sieht freundlich aus. Lehnt sich schief an den Türrahmen, sodass der halbe Körper hinter der Tür verschwindet.

»Ja?«

Tareq versucht, entspannt auszusehen. Er hat eine Hand hinter dem Rücken verschränkt. Die Pistole fühlt sich schwer an.

»Hej. Ich heiße Tareq und bin ein Freund von Idun. Du weißt nicht zufällig, wo sie steckt?«

Die Frau sieht ihn weiter freundlich an, schüttelt aber den Kopf.

»Idun? Ist das die Polizistin, die nebenan wohnt?«

Sie nickt in die Richtung von Iduns Wohnungstür.

»Ja, genau – und bist du vielleicht Marie?«

Sie legt die Stirn in Falten.

»Marie? Ich heiße Emelie. Keine Ahnung, ob hier im Haus eine Marie wohnt …«

Tareq kratzt sich mit der freien Hand am Bart.

»Stand auf deiner Tür nicht ›M. Eriksson‹?«

Er lehnt sich zur Seite, um einen Blick auf das Türschild zu werfen. Zu spät sieht er, dass das ein Fehler war. Die Frau in der Tür macht einen Ausfallschritt, während sie gleichzeitig einen Baseballschläger hochreißt, ihn mit beiden Händen packt und diagonal in Richtung von Tareqs Kopf zieht.

Sie trifft ihn am Haaransatz. Es tut nicht mal weh. Als die Beine unter ihm nachgeben, ist er bereits bewusstlos und spürt nicht, wie er hart zu Boden geht. Er spürt auch nicht, wie diese zierliche Frau ihn überraschend behände an den Füßen packt und in ihren Flur zieht.

Als die Wohnungstür zufällt, dauert es noch eine knappe Minute, ehe die Treppenhausbeleuchtung ausgeht. Dann ist das ganze Stockwerk wieder still und leer.