Die Bremer Spurensicherung hatte den Mercedes CLS auf links gedreht; insbesondere im Bereich des Fahrersitzes wurde alles Millimeter für Millimeter akribisch untersucht. Zwar hatten die Beamten keine Fingerabdrücke feststellen können, aber Fasern vom Fahrersitz gesichert, die nicht von der Bekleidung der beiden Bodyguards herrühren konnten. Ein sehr kleiner Hoffnungsschimmer. Die Patronenhülsen stammten aus einer Munition zur Zeit des Balkankrieges und waren nicht nachverfolgbar. Falls man die Waffe finden würde, wäre lediglich eine Individualprüfung des Schlagbolzeneinschlags möglich. Die Untersuchung auf Übereinstimmung der sichergestellten Reste der Hohlspitzgeschosse war schon schwieriger, da sich die Projektile bei Auftreffen auf den Kopf und die Schutzweste komplett zerlegt hatten. Je nach Qualität der Geschossteile war eine direkte Zuordnung der Waffe nur über Vergleichsgeschosse gegeben.
Mehr hatten sie nicht. Keine Zeugen, keine Täterbeschreibung und aktuell nicht mal eine Reaktion oder Forderung des oder der Entführer. Sie waren zum Abwarten verdammt.