Kapitel 75
Kontrastprogramm

Vicci und Thorsten verbrachten einige erholsame Tage in ihrem Rückzugsort Kühlungsborn und hatten im Upstalsboom noch ein Zimmer ergattern können. Von Kühlungsborn West machten sie sich bei strahlendem Sonnenschein zu Fuß auf den Weg zum Hafen und genossen die kilometerlange Strandpromenade. Mit einem Sechser­träger fast eisigem Störtebeker und einem kühlen Weißwein schlenderten sie am Vielmeer vorbei auf den Steg zu den Segeljachten. Am Segelboot „Sprotte“ rief Thorsten: „Kapitän der ,Sprotte‘, ist es gestattet, an Bord treten zu dürfen?“

Als Erstes kam Baxxter aus der Kabine nach oben gelaufen. Der Golden Retriever begrüßte die Besucher freundlich mit wedelndem Schwanz. Eine tiefe Stimme aus der Kajüte rief zurück: „Wenn das Landei aus Hannover gekühlte Getränke und eine hübsche Meerjungfrau im Gepäck hat, gern.“

H-P strahlte, als er neben Thorsten auch Vicci und vor allem sein Lieblingsbier sah. „Mensch, Vicci, toll, dass du dabei bist. Das sieht nach mehr Zeit als sonst und ungehemmtem Alkoholkonsum aus. Das letzte Mal mit Thorsten war total dienstlich dröge und viel zu kurz. Willkommen an Bord.“

Sie genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang an Bord der „Sprotte“, lauschten den Seemannsgeschichten des Seniorprofilers und blickten auf die illuminierte Promenade am Hafen.

„Seid ihr noch ein paar Tage hier? Morgen Abend wird das „The View“ neu eröffnet. Soll jetzt lecker und seriös sein. Habt ihr Lust?“, fragte der Kapitän.

Vicci und Thorsten stimmten zu und tauchten in gewohnter Umgebung mit neuen und bewährten Eindrücken in die heile Welt Kühlungsborns ein. Spät zurück in ihrer Hotelresidenz, stellten sie im Bett noch den Fernseher an und staunten beide nicht schlecht, als sich Markus Lanz gerade angeregt mit Marina Swodicz über ihre Erlebnisse mit dem Serienmörder Cord Brammer austauschte. Als Thorsten wieder nur den Gesprächsfetzen „... da griff ich mir den massiven Ständer der Taufkerze vom Altar und schlug ihm ...“, hörte, nahm ihm Vicci die Fernbedienung weg und betätigte kurzerhand den Ausschalter.

„Einfach nur ein paar Tage heile Welt, Schatz!“