Spotz.
So heiße ich.
Ein majestätischer Name ist das wirklich nicht. Oder habt ihr schon mal von irgendwelchen Königen gehört, die »Spotz der Allmächtige« oder »Spotz der Erbarmungslose« heißen?
Es ist auch kein besonders klangvoller Name. Er plumpst einem wie ein dicker Klumpen aus dem Mund und bleibt unbeachtet liegen: Platsch!
Man kann sich zudem leicht darüber lustig machen, schließlich reimt »Spotz« sich auf »kotz«.
Haha. Na ja, ich versuche, mir das nicht mehr allzu sehr zu Herzen zu nehmen.
In meiner Familie hieß immer schon irgendwer so.
Ich sag auch lieber gleich, dass ich ein Troll bin. Ich weiß, das Wort »Troll« wird neuerdings gern als Beleidigung gebraucht, aber ich meine es wortwörtlich – ich stamme aus einer alten Sippe von Ostprärie-Trollen.
Von meinem Großvater (auch der heißt Spotz) habt ihr wahrscheinlich schon mal gehört, wegen dieser unglückseligen Sache mit der »Ziegenbockaffäre«. Die Geschichte wurde damals in der Anti-Troll-Presse ganz schön breitgetreten. Gramps versucht bis heute, darüber wegzukommen.
Und bevor ihr fragt: Doch, meine Familie lebt wirklich unter einer Brücke. Meine Eltern sagen zwar, sie hätten das Haus gemietet, weil es nicht weit von der Schule entfernt liegt und weil es nicht so viel kostet, aber ich bin ja nicht blöd! In Wahrheit finden mein Dad und Gramps es nämlich noch immer wahnsinnig komisch, ab und zu ahnungslosen Leuten, die über die Brücke gehen, eine Schweineangst einzujagen.