CHRISTIANE FRANKE
Cocktailspiel! Zwölf Uhr Cocktailspiel!«
Die Stimme des Animateurs dringt durch das auf Kipp stehende, nur von der gelb geblümten Gardine verdeckte Fenster. Der Ventilator dreht sich träge an der Decke, als wäre auch ihm bei diesen Temperaturen jede Anstrengung zuviel. Alexander, dessen Kopf sich direkt über ihrem rasierten Venushügel befindet, guckt hoch und lächelt sie spitzbübisch an. »Möchtest du für einen Cocktail unterbrechen?«
»Auf gar keinen Fall.« Claudias Stimme klingt rauchig, sie ist zutiefst erfüllt von dem, was Alexander mit Fingern und Zunge in ihr zum Klingen bringt. »Den Cocktail mixe ich uns selbst. Einen Sex on the Beach. Aber erst später.«
»Genau das wollte ich hören.« Kurz streichelt er ihre Brüste, dann wendet er sich wieder ihrem Venushügel zu. Lange nicht hat Claudia so bewusst gelebt. Alexander löst Gefühle in ihr aus, die ihr das Herz öffnen. Innere Wärme nach der langen Zeit des eisigen Panzers, in dem sie gefangen war. Völlig von ihren Emotionen überwältigt und mit dem starken Verlangen in den Lenden, das zu beenden, was sie gerade so verheißungsvoll begonnen hatten, drückt sie seinen Kopf auffordernd hinunter. Ja. Bitte. Jetzt. Jetzt!
Lang ist es her, seit ein Mann sie auf diese Art berührt hat. Fast ein Jahr. Aber heute kann sie sich wieder gehen lassen. Sie bebt, windet sich, zuckt, genießt diese Wucht der Empfindungen, presst Lippen und Augen zusammen. Endlich explodiert etwas in ihr, um gleich darauf himmlischer Entspannung zu weichen. Doch alexander gönnt ihr nur eine kurze Ruhepause, dann entfacht er die Flammen neu. Claudia atmet stoßweise.
Es klopft hart an der Appartementtür. »Señor Berger? Sind Sie da?«
Dreimal klopft es, jedes Mal wird die Stimme fordernder. »Señor Berger? Machen Sie auf.«
Widerstrebend löst sich alexander von Claudia. »Warte einen Moment. Ich bin sofort wieder bei dir.« Er streift sich ein T-Shirt über und schlüpft in seine gestreiften Boxershorts.
Enttäuscht bleibt Claudia liegen. Warum lässt er sich ausgerechnet in diesem Moment des Liebesspiels stören? Bedeutet es ihm so wenig? Sie beißt sich auf die Unterlippe und lauscht. Im Wohntrakt hört sie ihn die Tür öffnen.
»Si?«
»Luis möchte nicht mehr bei uns im Baby-Club bleiben. Er will nur noch zu seinem Papa.«
»Ach, Michaela. Wir hatten doch ausgemacht, dass Sie ihn heute mal drei Stunden beschäftigen. Er ist doch ein ganz pflegeleichter kleiner Kerl. Oder, Luis?«
»Aber er weint ununterbrochen. Ruft immer nach Ihnen. Vielleicht macht ihm die Hitze zu schaffen, und wir haben heute noch fünfzehn andere Krabbelkinder. Da können wir uns nicht um jeden so intensiv kümmern. Wir sind ja nur zu zweit.« Michaelas Stimme klingt resigniert, was wohl auch Alexander bemerkt, denn er sagt:
»Ist schon okay. Komm her, mein Spatz, komm zu mir.« Alexander scheint seinen zweijährigen Sohn auf den Arm genommen zu haben, denn Claudia hört ein fröhliches »Papa!« und dass die Tür wieder geschlossen wird.
Bedauernd erhebt sie sich vom Bett. Aber morgen ist auch noch ein Tag … und die Nacht ist lang. Irgendwann schlafen auch kleine Kinder. Das kennt sie aus eigener Erfahrung. Sie streift sich ihre Shorts und das Bikinioberteil über, bevor sie in den Wohnraum geht, in dem auch Luis’ Kinderbettchen steht.
»Luis, mein Kleiner«, sagt sie in liebevollem Tonfall und beugt sich zu dem süßen Fratz auf Alexanders Arm, der sie so sehr an ihren eigenen Sohn Mattis erinnert. Sie hat Luis sofort lieb gewonnen, noch bevor sie wusste, wer sein Vater ist. Dass sie sowohl Vater als auch Sohn so mag, empfindet sie als wahres Glück.
»Clau.« Luis streckt ihr seine kleinen, speckigen Ärmchen entgegen. Claudia lacht, knuddelt Luis’ Bäckchen und wirft Alexander eine Kusshand zu.
»Ich geh dann jetzt.« Sie küsst Luis auf die Wange, streicht Alexander zärtlich über den Oberarm. Halb wartet sie darauf, dass Alexander ihr anbietet zu bleiben und gemeinsam mit Luis etwas zu unternehmen, doch er nickt nur.
»Bis später.« Sie kann die Enttäuschung kaum herunterschlucken, als sie den Appartementblock der Ferienanlage verlässt.
»Cocktailspiel, zwölf Uhr Cocktailspiel …« Immer noch ruft der Animateur. Cocktailspiel, Wassergymnastik, Volleyball … alles wird jahrmarktsmäßig angepriesen. Eigentlich hasst Claudia solche Spielchen, hat weder Lust zu Cocktailspielen, noch zu Wassergymnastik. Auch nach Schießen, ob nun mit Gewehr oder Pistole, steht ihr nicht der Sinn. Doch diese Art von Zeitvertreib böte wenigstens Ablenkung. Würde die Gedanken beiseite drängen, die seit fast einem Jahr in ihrem Kopf herumwirbeln. Seit Uwe und Mattis bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen. Unspektakulär, aber von jetzt auf gleich war alles vorbei. Ihr Leben war vorbei.
Es passierte an einem Mittwoch. Einem strahlenden Sommertag. Drei Tage vor ihrem Sommerurlaub, den sie hier, in dieser Anlage verbringen wollten. Ausgerechnet an diesem Tag war sie spät dran gewesen. Erst eine Laufmasche in der Strumpfhose, dann hatte Mattis ihr beim Frühstück Erdbeermarmelade auf die weiße Bluse geschmiert, so konnte sie unmöglich in die Besprechung gehen, die im Büro als erstes auf der Tagesordnung stand.
Schon des Öfteren war Uwe eingesprungen und hatte Mattis mitgenommen, um ihn im Hort abzuliefern. »Bis später, du fabelhafte und wunderbar unvollkommene übermutter«, hatte Uwe fröhlich beim Abschied gesagt und ihr einen dicken Kuss auf die Lippen gedrückt. Auf seinem Arm hatte Mattis gelacht.
Sie hatte den beiden hinterhergewunken, dankbar, dass Uwe seit Mattis‘ Geburt ganz selbstverständlich einen gleichberechtigten Teil der Kinderpflege übernahm. Claudia hatte sich schnell umgezogen, die gewonnenen Minuten zusätzlich genutzt, um noch einmal die Urlaubscheckliste zu überfliegen, aber natürlich war alles vorbereitet. Die Ladekabel von Kamera und Smartphones lagen ebenso wie die Pässe bereit: Uwes, Claudias und Mattis’ Kinderausweis, noch ohne Foto. Unbesorgt, ohne ein Gefühl der Vorahnung war sie zur Arbeit gefahren, voller Vorfreude auf vierzehn fröhliche Urlaubstage. Hatte mit den Kollegen gescherzt, sich mit einer Freundin für die Mittagspause zu einem Eis beim Italiener verabredet …
Kurz vor der Frühstückspause kamen zwei Polizeibeamte. Der Mann hatte einen igeligen Kurzhaarschnitt, die Frau lange, zu einem Zopf zusammengebundene braune Haare. Sie sprachen von einem Unfall, doch Claudias Gehirn weigerte sich, die Worte zu begreifen. Eine 87-Jährige hatte die Vorfahrt missachtet und war ungebremst in Uwes Auto gerast. Mattis hatte hinter seinem Vater im Kindersitz gesessen. Uwe starb noch am Unfallort, Mattis am darauf folgenden Tag.
Mit Mattis‘ Tod erlosch das Licht in Claudias Leben. Der Polizeiseelsorger hatte ihr eine Selbsthilfegruppe für junge Witwen und verwaiste Eltern ans Herz gelegt. Doch Claudia lehnte ab. Sie braucht keine Selbsthilfegruppen. Als Waise hat sie sich schon immer allein durchschlagen müssen. Stattdessen versucht sie, Mattis‘ letztes Lachen in ihrer Erinnerung festzuhalten. Aber manchmal entgleitet es ihr.
Auf dem sonnigen Weg von Alexanders Appartement zur Poolbar, dem Treffpunkt für die Erwachsenen-Spiele, tritt ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. Sie hat es richtig gemacht. Auch, wenn die Entscheidung, hierher zu fahren – nur ein Jahr nach dem Unfall – bei Uwes Eltern auf Unverständnis stieß. Mehr noch. Es gab einen erbitterten Streit. Dabei hatten sie stets eine enge Beziehung zueinander gehabt. Aber jetzt findet sie es gut, dass sie in diese Ferienanlage gefahren ist. Hier hat sie Luis und Alexander kennengelernt. Das ist wie ein Sechser im Lotto.
»Olá«, begrüßt Pablo sie, als sie sich zu der Gruppe im Schatten gesellt, »Claudia, do you want to win once more a cocktail?«
Claudia lacht. »Si!« Natürlich will sie – beim Cocktailspiel hat sie schließlich Alexander kennen gelernt. Bei einem Sex on the Beach.
»Findest du nicht auch, dass der Sand, der einem dabei in alle möglichen Körperfalten wandert, ziemlich lästig ist?« Alexanders Zwinkern strafte sein unschuldig aussehendes Gesicht Lügen. Sie dachte im ersten Moment an eine plumpe Anmache, revidierte ihr Urteil über ihn jedoch schnell im weiteren Gespräch.
»Kommt darauf an«, antwortete sie und kam sich dabei ein wenig verrucht vor. Er sah ihr in die Augen und hob sein Glas. »Prost«, sagte er, und in diesem Moment wusste Claudia: Alles wird gut.
Sichelförmlich steht der Mond am Himmel, schwach beleuchtet er die Segelschiffe, die in der Bucht vor Anker liegen und sachte vor sich hin dümpeln. Sie sitzen auf der Terrasse, jeder ein Glas gut gekühlten Weißweins vor sich. Eine Mückenkerze aus orangerotem Wachs verbreitet Gemütlichkeit, hinter ihnen im Wohnraum liegt Luis in seinem Kinderbettchen und schläft.
Wir sind heute Abend eine kleine Familie, denkt Claudia und fasst hinüber zu Alexanders Hand, die gerade nach dem Weinglas greift. überrascht sieht er sie an und unterbricht seinen Vortrag über die politische Situation in der Ukraine.
»Ist was?«
»Nein. Ich musste nur kurz sicher sein, dass du wirklich neben mir sitzt.«
Er lächelt. »Ich genieße es auch, mit dir hier zu sitzen und aufs Meer zu sehen.«
Sie steht auf, gibt ihm einen Kuss. »Ich muss mal kurz zur Toilette«, sagt sie und geht leise in den Wohnraum. Luis hat den Daumen im Mund und nuckelt im Schlaf daran herum. Wovon er wohl träumt? Er sieht aus wie Mattis. Genau so hat Mattis im Bett gelegen. Claudia zieht das Laken bis über Luis’ Hüfte, obwohl er durch seinen Schlafsack genügend geschützt ist. Gegen ihren mütterlichen Instinkt kann sie nicht ankämpfen, obwohl die Luft im Raum immer noch vor Wärme steht und Luis nie und nimmer frieren kann bei diesen Temperaturen. Völlig in den Anblick des Kleinen versunken bemerkt sie Alexander erst, als er hinter ihr steht.
»Was soll das?«, fragt er streng.
Claudia bemerkt, dass seiner Stimme jegliche Zärtlichkeit fehlt.
»Ich dachte, du wolltest aufs Klo.« Er zieht sie vom Kinderbettchen weg. »Luis ist mein Sohn. Nicht deiner.« Doch schnell wird sein Tonfall schmeichelnder und genauso schnell schiebt sie ihre Irritation beiseite, als er vorschlägt: »Lass uns ins Schlafzimmer gehen. Wenn Luis erst einmal schläft, dann schläft er. Und wenn wir leise sind …«
Auf den wenigen Metern vom Wohnraum zum Schlafzimmer bedeckt er ihren Hals mit Küssen. Claudia fühlt, dass sich neben der knisternden Erregung, die in ihren Oberschenkeln brennt, Ruhe in ihr ausbreitet. Zu Hause. Sie fühlt sich zu Hause. Dabei hat sie derzeit nichts, was sie ein Heim nennen könnte. Die Wohnung in Wilhelmshaven hat sie aufgelöst. Alle Brücken hinter sich abgebrochen. In zwei Wochen wird sie einen Neuanfang in Hamburg starten. Ein neuer Job, eine neue Wohnung, ein neues Leben. Sogar ein neuer Name. Bei ihrer Heirat mit Uwe hatte sie seinen Namen an ihren Mädchennamen gehängt, was zusammen mit dem doppelten Vornamen eigentlich bescheuert war. Claudia-Sophie Lück-Fischer.
Auf dieser Reise ist sie es noch. Dieses letzte Mal hat sie unter ihrem alten Namen gebucht. Aber danach … Sie kann nicht mehr mit den qualvollen Erinnerungen leben. Auch wenn sie sich vorkam, als würde sie sich ein Skalpell ins Fleisch rammen, als sie beim Standesamt die Namensänderung beantragte, hat sie doch diesen Schnitt machen müssen, um für sich selbst zumindest die Chance auf einen Neuanfang zu sehen. Mattis und Uwe bleiben ohnehin jede Minute Teil ihres Lebens.
Auf den Job in Hamburg hat sie sich mit dem neuen Namen beworben. Und obendrein gibt es die Hoffnung, dass Alexander und Luis das Pflaster sind, das ihre Seele braucht. Alles sieht vielversprechend aus. Alles wird gut.
»Komm.« Alexander knabbert an ihrem Ohr. »Lass uns da weitermachen, wo wir heute Mittag aufhören mussten.« Er drückt sie auf das Bett, die Federn des einfachen Metallgestells quietschen. Hat er die Tür zum Wohnbereich geschlossen? »Weißt du eigentlich, dass du puren Sex ausstrahlst?« Er küsst ihren Bauchnabel und saugt daran.
Claudia entfährt ein kehliges Lachen. Sie reckt die Arme in die Luft, dann drückt sie ihn an den Schultern weiter nach unten. Sie will mehr und liefert sich Alexander ganz und gar aus.
»Du bist einfach phantastisch. Was wären wir für ein perfektes Paar«, stöhnt er. Gegenseitig treiben sie sich ekstatische Wellen hinauf und hinab, bis ihre Kraft schließlich erlahmt, und sie von satter Zufriedenheit erfüllt werden.
»Was steht dem entgegen?«, nimmt Claudia völlig entspannt Alexanders Gedanken auf. »Ein Paar zu werden?«
»Meine Frau natürlich.«
»Das verstehe ich jetzt nicht.« Claudia beugt sich über Alexander und küsst ihn. Seine Stirn, seine Augen, seine Wangen, seine Ohren, seinen Mund, seinen Hals, seinen Oberkörper. Lässt ihre Lippen weiter abwärts gleiten. Voller Zärtlichkeit. »Sie ist doch nicht mitgekommen. Hat euch allein fahren lassen. Ich dachte, eure Ehe besteht nur noch auf dem Papier.«
»Sie hatte einen guten Grund.« Nun windet Alexander sich unter Claudias Berührungen, jedoch nicht aus Lust. Ein wenig beschämt schiebt er Claudia beiseite. »Mareikes Mutter hatte kurz vor unserem Urlaub einen Schlaganfall. Deshalb ist sie nicht mitgekommen. Sie wollte bei ihrer Mutter sein. Natürlich habe ich das verstanden. Aber da wir die Reise nun mal gebucht hatten … Und Luis und ich eh nur gestört hätten …«
»Und wir? Was ist mit uns?« Claudia sieht ihn fassungslos an.
»Uns?« Alexander wirkt irritiert. »Wie? Mit uns?«
Als hätte sie vom Kelch der Erkenntnis getrunken, wird Claudia bewusst, dass Alexander nicht einmal ansatzweise der Mann ist, für den sie ihn gehalten hat. Zugegeben, intelligent ist er, charmant kann er ebenfalls sein, doch die Attribute »sensibler Ehrenmann, verlässlicher und treuer Partner« treffen auf ihn nicht zu.
Wortlos steht Claudia auf und geht in den Wohnraum.
»Komm zurück«, hörte sie Alexander leise rufen.
Claudia reagiert nicht. Die Eiseskälte hat erneut von ihr Besitz ergriffen. Doch sie wird nicht zulassen, ein zweites Mal innerlich zu erfrieren. Es gibt ja jemanden, für den es sich zu leben lohnt. Vorsichtig beugt sie sich über Luis und gibt dem schlafenden Kind einen Kuss. »Bis gleich, mein Kleiner«, sagt sie, bevor sie die Besteckschublade der Küchenzeile öffnet. Mit dem scharfen Fleischmesser hinter dem Rücken geht sie starren Blickes zurück ins Schlafzimmer.
»Schhhh«, mein Schatz«, beruhigt Claudia den quengelnden Luis, der auf einem Kindersitz angeschnallt ist, den sie aus einem in der Nähe geparkten Cabrio geklaut hat. Es ist noch dunkel, mitten in der Nacht ist sie aufgebrochen. Alexander hat sich kaum wehren können, als sie mit dem Messer auf ihn einstach. Es ist alles so schnell gegangen. Fast wie ein Kinderspiel. Auch wenn sie den Gedanken an Alexanders blutüberströmten Körper bestimmt nie los werden wird. Natürlich wäre ihr ein Leben mit Luis und Alexander lieber gewesen, doch man muss Opfer bringen, um zu erreichen, was man will.
An allererster Stelle in ihrem neuen Leben steht nun Luis. Er wird sich schnell an seinen neuen Namen gewöhnen, wo er doch so klein ist und noch nicht richtig sprechen kann. Verpetzen kann er sie jedenfalls nicht. Sie lächelt bei dem Gedanken daran, wie sie vor ein paar Wochen noch geflucht hat, keinen Flug nach Spanien mehr bekommen zu haben und mit dem Auto fahren zu müssen. Beinahe hätte sie deswegen den Urlaub storniert. Doch nun stellt sich gerade dieser Umstand als Glücksfall heraus. Es wird keine Probleme geben.
»Gleich, mein Schatz, gleich haben wir die Grenze hinter uns.« Ihr Blick fällt auf die Ausweise auf dem Beifahrersitz: ihren Ausweis und den von Mattis. Nach dem hat man sie damals nie gefragt. Seit jenem Unglückstag trägt sie den Kinderausweis in ihrem Portemonnaie. Wie einen Glücksbringer.
Auf der Fahrt von der spanischen Grenze nach Hamburg singt sie in Anlehnung an den Queen Song: We are the champions, my son and I. We’ll keep on fighting – till the end … Nach der Ankunft zuhause wird sie sich erst einmal einen Cocktail mixen. Aber keinen Sex on the Beach, so viel ist sicher.
Sex on the Beach
Ein Cocktail-Shaker ist von Vorteil, zur Not geht es auch in einem anderen Gefäß, das man verschließen und schütteln kann.
4 cl Wodka
2 cl Pfirsichlikör
4 cl Cranberrysaft
4 cl Orangensaft
Alles zusammen kräftig durchschütteln und in ein Longdrink-Glas geben, am besten zusammen mit einigen Eiswürfeln. Prost!