Ich fand den Ausgang 42, wo der Linienflug nach Shangri-La abgefertigt werden sollte, setzte mich und wartete. Aufgrund von Restriktionen, die niemand wirklich erklären konnte, durfte kein Ausländer die Hauptstraße von der Autonomen Region Tibet in die Nachbarregion Yunnan benutzen, daher musste ich die Provinzgrenze auf dem Luftweg überqueren.

Direkt neben dem Ausgang gab es ein Starbucks-Café. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich in China auf Starbucks stoße. Nirgendwo sonst hat der Anblick dieses grün-weißen Schilds diesen Effekt auf mich, im Gegenteil, aber China ist nicht wie andere Orte auf der Welt. In China bin ich nicht nur Analphabet, sondern gleichzeitig auch taub und stumm; selbst die banalste Sache, wie die Bestellung einer Tasse Tee, erscheint hin und wieder völlig unmöglich. Ich taste mich durch eine hochtechnisierte Welt, die meiner eigenen gleicht, die ich aber nicht wirklich begreife. Aber Starbucks begreife ich. Das grüne Logo und der bittere, verwässerte Kaffee haben etwas Sicheres und Wiedererkennbares. Seit ich die Grenze von Nepal überquert hatte, war ich zum ersten Mal mir selbst überlassen, und als Erstes bestellte ich mir einen Americano. Niemals hat schlechter Kaffee so gut geschmeckt.