Hao Jingfang
Hao Jingfang hat mehrere Romane, darunter den 2018 auf Deutsch erschienenen Wandernde Himmel
, einen Band mit Reiseessays und zahlreichen Kurzgeschichten, veröffentlicht, letztere in Zeitschriften wie Science Fiction World
, Mengya, New Science Fiction
und ZUI Found
. Obwohl Hao sowohl den Yinhe Award als auch den Xingyun Award gewonnen hat, beschränkt sie sich nicht auf Genre-Literatur. Ihren Roman Born in 1984
könnte man durchaus als literarischen Mainstream bezeichnen.
Hao studierte Physik an der Tsinghua-Universität und absolvierte ein Aufbaustudium am dortigen Zentrum für Astrophysik. Danach promovierte sie in Wirtschaft und Management und arbeitet derzeit als Makroökonomie-Analystin für einen den Staatsrat der Volksrepublik China beratenden Think Tank.
Hao Jingfang beobachtet die negativen Auswirkungen der ungleichen sozialen Entwicklung Chinas insbesondere auf diejenigen, die sich nicht aus eigener Kraft helfen können, mit großer Sorge. 2016 gewann sie mit »Peking falten«, einer Geschichte, in der es darum geht, dass eine Erhöhung der Produktivität durch Technologie die Abgrenzung der Gesellschaftsschichten nur verstärkt, den Hugo Award für die beste Novelle. Sie nutzte das mit dem Preis einhergehende öffentliche Interesse zur Gründung von WePlan, einem Sozialunternehmen, das sich dafür
einsetzt, Kindern in den ländlichen und von Armut geplagten Regionen Chinas eine Schulbildung zu ermöglichen.
»Der Neujahrszug« war eine Auftragsarbeit für die chinesische Elle
– ein Indiz dafür, dass der wachsende kulturelle Einfluss der chinesischen Science-Fiction allmählich den Mainstream erreicht. Mehr zu diesem Thema in Fei Daos Essay »Ein überwundenes Schamgefühl« am Ende dieses Buches.