Stoffwechsel

Der Stoffwechsel, auch »Metabolismus« genannt, ist die treibende und lebenserhaltende Kraft Ihres Körpers. Er sorgt für die Umwandlung und den Transport aller Nährstoffe, die Ihre Körperzellen zum Erhalt und zur Energiegewinnung benötigen.

Das, was Sie essen, wird zerkleinert, verarbeitet und sowohl in verwertbare als auch in nicht weiter brauchbare Bestandteile sortiert. Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente werden über den Blutkreislauf in alle Zellen Ihres Körpers gebracht. Unbrauchbare Substanzen scheidet Ihr Stoffwechsel über Galle oder Nieren aus.

Zur Gesunderhaltung benötigt Ihr Stoffwechsel gute Kohlenhydrate mit niedriger glykämischer Last (z. B. in stärkefreiem Gemüse), wertvolle Eiweiße (z. B. in Fisch, Fleisch, Eiern, Nüssen), gesunde Fette (z. B. in Leinöl, Olivenöl) und stilles Wasser in einem ausgewogenen Verhältnis. Außerdem wichtig sind moderate Bewegung, ausreichend Pausen und ein gesunder Schlaf, damit Ihr Stoffwechsel und Ihre Organe Zeit haben, sich zu erholen.

Die beiden Stoffwechselexperten Prof. Dr. Jürgen Schole und Dr. Wolfgang Lutz beschreiben vier Ursachen, die zu Stoffwechselentgleisungen führen können:

 Ernährung: Häufig wird zu viel, zu oft, zu schnell und zu hochkalorisch (kohlenhydratlastig) gegessen und werden stoffwechselfremde Nahrungsmittel konserviert, die der individuelle Stoffwechsel aufgrund seiner genetischen und epigenetischen Prägung nicht verarbeiten kann. Die Folge sind Mangelzustände oder Überfrachtung.

 Dauerstress: Dauerstress wird in Verbindung mit Stoffwechselstörungen in der Literatur kaum erwähnt, hat aber den gleichen Stellenwert wie die Ernährung. Eine dauerhafte Überforderung führt zu einer mangelnden Anpassungsfähigkeit des Regulationssystems. Betroffen davon ist hauptsächlich die Nebenniere. Dauerstress und eine kohlenhydratlastige Ernährungsweise sind die häufigsten Ursachen für degenerative Erkrankungen, z. B. Demenz, Alzheimer, Arteriosklerose, Depressionen und Krebs.

 Bewegung: Körperliche Aktivität hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Stoffwechselabläufe im Organismus. Zu wenig Bewegung führt zu Einlagerungen von energieliefernden Substanzen (Fetten), eine dauerhafte Überforderung hingegen kann oxidativen Stress begünstigen und die Anpassung der Nebenniere erschweren.

 Toxische Belastungen: Aus der Umwelt können grobstoffliche Substanzen (Medikamente, Metalle, Mikroplastik etc.), aber auch psychische/emotionale Belastungen (häusliche Lebens- oder Umgebungssituation) die Stoffwechselabläufe im Organismus blockieren.

Aus den Ursachen ergeben sich je nach dem Ort der größten Schwäche im Organismus individuelle Störungen im Stoffwechsel. Diese können über einen langen Zeitraum unbemerkt bleiben. Erst wenn der Organismus nicht mehr in der Lage ist, sie zu kompensieren, entstehen Symptome, die eigentlich als Warnsignal verstanden werden sollten. Aus der Summe der Symptome ergibt sich ein Krankheitsbild, z. B. Asthma, Neurodermitis, Arthrose, Osteoporose, Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Jede Erkrankung basiert auf einem gestörten Stoffwechsel.

Stoffwechselentgleisungen und ihre Intensität können anhand einzelner oder kombinierter Laborwerte erkannt werden. Befinden Sie sich im oberen oder unteren Normbereich, handelt es sich in der Regel um funktionelle Störungen. Liegen sie im Laborbefund außerhalb der Norm, also im klinischen Bereich, ist die Entgleisung stärkerer Natur, und Sie sollten Ihre Lebensführung überdenken (auch, wenn noch keine ernsthaften Symptome auftreten).

Neben den bereits beschriebenen Laborwerten für die Organe gibt es eine Reihe von Stoffwechselwerten, die besondere Beachtung verdienen. Zur besseren Orientierung habe ich diese entsprechend der Stoffwechselart gruppiert.

Kohlenhydratstoffwechsel

Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten für unseren Körper. Wir finden sie in verschiedenen Lebensmitteln wie Brot, Reis, Pasta, Obst und Gemüse. Die Kohlenhydrate werden im Verdauungstrakt in Zucker (Glukose) umgewandelt, der dann in den Blutkreislauf gelangt und von unseren Zellen als Energiequelle verwendet wird.

Der Kohlenhydratstoffwechsel ist ein komplexer Prozess, bei dem der Körper die Glukose aus der Nahrung aufnimmt, speichert und bei Bedarf freisetzt. Er wird von verschiedenen Hormonen gesteuert, insbesondere dem Insulin. Dieses ermöglicht den Zellen, Glukose aufzunehmen und als Energiequelle zu nutzen oder vorübergehend als Glykogen (auch »tierische Stärke« oder »Leberstärke« genannt) in der Leber und den Muskeln zu speichern. Entwicklungsgeschichtlich dienen diese Reservoirs dazu, den Muskeln im Notfall Energie für Flucht oder Kampf bereitzustellen. Unter normalen Umständen sind das Gehirn und die roten Blutkörperchen hingegen die einzigen Kohlenhydratkonsumenten. Da sich das Gehirn bei Bedarf auch auf andere Energielieferanten einstellen kann, sind nur Letztere auf reine Kohlenhydrate angewiesen. Werden diese nicht durch die Nahrung bereitgestellt, produziert sie der Körper selbst, indem er Eiweiße aus der Muskelmasse umbaut. Aus Sicht des Stoffwechsels ist eine Zufuhr großer Mengen Kohlenhydrate also nicht notwendig.

Ein übermäßiger Konsum von Kohlenhydraten kann zu folgenden Problemen führen:

 Gewichtszunahme: Eine übermäßige Aufnahme von Kohlenhydraten, insbesondere in Form von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken, erhöht die Kalorienzufuhr und trägt zu Übergewicht und Fettsucht (Adipositas) bei.

 Blutzuckerschwankungen: Zu viele Kohlenhydrate wie Zucker und raffinierte Getreideprodukte führen zu schnellen Blutzuckeranstiegen und anschließenden -abfällen, wodurch wir uns müde und hungrig fühlen.

 Insulinresistenz: Chronisch hoher Kohlenhydratkonsum reduziert die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin, was zu einer Insulinresistenz führt. Dies ist ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes.

 Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eine Ernährungsweise, die zu viele schnell aufschließbare Kohlenhydrate enthält, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose.

 Fettleber: Überschüssige Kohlenhydrate werden in der Leber als Fett gespeichert und führen zu einer Fettleber, was die Organfunktion beeinträchtigt. Lesen Sie im Abschnitt »Leber und Gallenblase« (S. 40), welche Laborwerte das deutlich machen.

Hinweis: Kohlenhydrathaltige Lebensmittel sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie sind eine wichtige Energiequelle und können auch Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien enthalten. Die Herausforderung besteht darin, eine ausgewogene Ernährung zu erreichen. Grundsätzlich zählen Kartoffeln, Reis, Teigwaren (Nudeln) und alle Getreideprodukte (allen voran Weizen) zu den Nahrungsmitteln, die aufgrund ihrer Kohlenhydratstruktur (Stärke) den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen. Die Kohlenhydrate aus diesen Nahrungsmitteln sowie die aus Haushaltszucker (ein Gemisch aus Traubenzucker und Fruchtzucker), Süßigkeiten und Softdrinks werden als »schlechte Kohlenhydrate« bezeichnet und sollten nur selten konsumiert werden. Zu den »guten Kohlenhydraten« zählen Salate und stärkefreies Gemüse.

Der individuelle Bedarf an Kohlenhydraten variiert von Person zu Person und ist auch altersabhängig. Heranwachsende brauchen mehr, ältere Menschen weniger Kohlenhydrate als ein Erwachsener. Außerdem ist die benötigte Menge abhängig vom Aktivitätslevel und der Stoffwechselprägung (setzt sich zusammen aus der Blutgruppe und dem Stoffwechselverbrennungstyp). Bewusste Nahrungsaufnahme und die Auswahl von hochwertigen Kohlenhydraten können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen eines übermäßigen Kohlenhydratkonsums zu minimieren, und die Gesundheit fördern.

Hinweise darauf, ob Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel bestehen, erhalten sie aus den folgenden Laborwerten.

Glukose im Serum

82 – 115 mg/dl

Glukose im Serum, oft einfach als »Blutzucker« bezeichnet, ist ein wichtiger Wert, der den Gehalt an Zucker (Glukose) im Blutkreislauf misst. Jener ist entscheidend für die Energieversorgung des Körpers und spielt eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel. Der Wert ist nahrungsabhängig und dient an Diabetes mellitus Erkrankten zur Kontrolle ihrer Zuckerwerte, um sicherzustellen, dass der Körper immer ausreichend, aber nicht zu viel Glukose zur Verfügung hat. Bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten steigt auch der Langzeitzuckerwert (HbA1c), mit dem gemessen werden kann, ob ein Diabetes mellitus vorliegt.

Erhöhte Glukosewerte (Hyperglykämie)

Der Glukosespiegel im Blut unterliegt starken Schwankungen. Erhöhte Werte können folgende Ursachen haben:

 Zufuhr kohlenhydratreicher Nahrungsmittel

 Stress (wird Cortisol freigesetzt, steigen die Blutzuckerwerte kurzfristig, bei Dauerstress sogar langfristig)

Erniedrigte Glukosewerte (Hypoglykämie)

Während eine Überzuckerung keine Symptome verursacht, macht sich eine Unterzuckerung unter anderem durch Nervosität, Konzentrationsstörungen, Unruhe und Heißhunger bemerkbar. Ursachen dafür können sein:

 Zu wenig Nahrungsaufnahme, z. B. längeres Fasten oder Hungern

 Übermäßiger Sport

 Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere solche zur Behandlung von Diabetes mellitus, können zu einer Unterzuckerung führen, wenn sie nicht richtig dosiert sind.

Analoge Entsprechung

Glukose im Serum ist ein Indikator, der Sie dazu anleitet, auf Ihre tieferen Bedürfnisse zu achten und sich selbst mit der Sorgfalt und Aufmerksamkeit zu begegnen, die Sie verdienen. Er lädt Sie ein, Ihre Energiereserven aufzufüllen, nicht nur durch Mahlzeiten, die den Körper stärken, sondern auch durch Erfahrungen und Begegnungen, die den Geist nähren und das Herz erfüllen.

Eine normale Glukosekonzentration im Blut korreliert mit einem Zustand, in dem Ihr Geist wach und Ihre Gedanken klar sind und Sie Vitalität verspüren. Diese ausbalancierte Verfassung spiegelt sich in der inneren Stärke wider, die Sie befähigt, die Herausforderungen des Alltags mit Zuversicht und Bestimmtheit zu meistern. Ein niedriger Glukosespiegel hingegen ist auf seelisch-geistiger Ebene ein Echo Ihrer Erschöpfung. Er weist darauf hin, dass Sie sich eine Atempause gönnen müssen, um sich zu nähren – nicht nur physisch durch Nahrungsaufnahme, sondern auch seelisch durch Momente der Ruhe und Harmonie. Der Wert ist ein zartes Signal, innezuhalten und sich selbst zu fragen: »Was brauche ich gerade wirklich?«

HbA1c (Langzeitzucker)

4,1 – 6,1 %

Der HbA1c-Wert, auch als »Langzeitzucker« oder »glykiertes Hämoglobin« bezeichnet, ist ein wichtiger Blutwert, der Informationen über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel in den letzten zwei bis drei Monaten liefert. Er ist ein wichtiges Instrument in der Diabetesdiagnose und -überwachung.

Dieser Wert gibt an, wie viel Zucker (Glukose) sich an das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen gebunden hat. Je höher der Blutzuckerspiegel ist, desto stärker wird der Blutfarbstoff mit Zucker beladen. Da Erythrozyten eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 120 Tagen haben, reflektiert der HbA1c-Wert den langfristigen Durchschnitt des Blutzuckerspiegels.

Erhöhte HbA1c-Werte

Werte oberhalb der Norm besagen, dass der Blutwert über längere Zeit zu hoch ist und ein Diabetes mellitus vorliegt. Entsprechend der Interpretationsweise von »Labor ganzheitlich« weisen alle Werte, die sich im oberen Bereich der Norm befinden, bereits auf eine diabetische Stoffwechsellage hin. Sie sind ein Warnsignal, ohne dass es in der Regel schon zu spürbaren Symptomen kommt. Weitere Ursachen dafür können sein:

 Ernährungsweise mit zu vielen schnell aufschließbaren Kohlenhydraten

 ungesunde Ernährungsweise und unzureichende körperliche Aktivität

 Dauerstress oder eine Cortisontherapie (aufgrund des Umbaus von Eiweißen in Glukose (Gluconeogenese) und vermehrter Glukoseaufnahme über den Darm)

 medizinische Zustände wie Anämien (Blutarmut), chronische Nierenerkrankungen, Cushing-Syndrom (Überschuss an Cortisol), Akromegalie (Vergrößerung der äußeren Körperteile), Schilddrüsenüberfunktion, Schwangerschaft in Verbindung mit kohlenhydratlastiger Ernährungsweise

 Diabetes mellitus Typ 1 mit der Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Autoimmunprozess)

 Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis – wenn der Bereich der Insulinproduzierenden Zellen betroffen ist)

Erniedrigte HbA1c-Werte

Ein niedriger HbA1c-Wert zeigt an, dass der Blutzuckerspiegel in den letzten Wochen in der Regel häufiger oder dauerhaft zu niedrig war. Ursachen dafür können sein:

 Erkrankungen wie hämolytische Anämie (vermehrter Zerfall der roten Blutkörperchen) oder Leberzirrhose (chronische Lebererkrankung, bei der das Lebergewebe zerstört wird)

 Eisenmangelanämie mit verkürzter Lebensdauer der roten Blutkörperchen

 zu hoch dosierte Medikamente bei einem Diabetiker

 Insulinom (ein häufig gutartiger Tumor, der Insulin produziert)

Die Anzeichen für erniedrigte Blutzuckerwerte sind ein schneller Puls, kalter Schweiß, blasse Gesichtsfarbe, Kopfschmerzen, Unruhe, Nervosität, Konzentrationsstörungen und Heißhunger.

Analoge Entsprechung

Ein erhöhter HbA1c-Spiegel im Serum steht symbolisch für das Festhalten an Gewohnheiten und Mustern, die Sie auf eine süße, aber letztlich ungesunde Reise führen. Er weist auf eine tiefer liegende Sehnsucht hin, auf eine Fülle, die Sie durch kurzfristige Befriedigung zu erreichen versuchen, die aber nur durch Echtes, Nährendes erfüllt werden kann.

Ein chronisch erhöhter Wert ist wie ein stiller Ruf Ihrer Seele nach Aufmerksamkeit – ein Bedürfnis nach tieferer Erfüllung, das über die physische Ebene hinausgeht. Vielleicht ist es an der Zeit, innezuhalten und zu reflektieren, wo in Ihrem Leben Sie »süchtig« nach Dingen sind, die kurzfristige Befriedigung versprechen, doch langfristig Ihre Vitalität mindern.

Auf seelisch-geistiger Ebene lädt ein erhöhter HbA1c-Wert dazu ein, die Süße des Lebens nicht in flüchtigen Momenten, sondern in dessen Tiefe zu suchen. Er erinnert Sie daran, dass echte Zufriedenheit und Gesundheit aus einem Gleichgewicht entstehen – einer Balance aus Geben und Nehmen, Aktivität und Ruhe sowie Freude und Disziplin. Es geht darum, den wahren Nährwert des Lebens zu erkennen und zu integrieren, was sowohl Ihren Körper als auch Ihren Geist aufbaut. So kann ein bewusster Umgang mit Ihrem Energiehaushalt und eine tiefere Verbindung zu Ihren Bedürfnissen ein erfüllteres und gesünderes Dasein fördern.

Mit einer solchen Sichtweise wird der HbA1c-Wert zu einem Kompass für Tiefgang und Authentizität im Leben. Er fordert Sie auf, die Qualität Ihrer Ernährung, Ihrer Gedanken und Ihrer Emotionen zu verbessern und somit zu einer tieferen, echteren Form des Wohlbefindens zu finden.

Triglyceride

< 150 mg/dl

Triglyceride sind die Hauptform von Fett, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Im Darm werden sie mithilfe von Enzymen, den sogenannten Lipasen, in ihre Bestandteile aufgespalten: freie Fettsäuren und Glycerin. Beide werden von den Darmzellen aufgenommen und gelangen in den Blutkreislauf. Von dort werden sie zu verschiedenen Geweben im Körper transportiert und als Energiequelle oder zur Speicherung in den Fettzellen verwendet. Die im Blut gemessenen Triglyceride sind allerdings nicht das Ergebnis einer fettreichen, sondern einer kohlenhydratlastigen Ernährungsweise. Die Leber baut die überschüssigen Kohlenhydrate in Fettsäuren um und transportiert sie in Form von Triglyceriden über das Blut in die Fettdepots, wenn die Kohlenhydratspeicher in der Leber bereits gefüllt sind. Um diesen Vorgang zu erkennen, empfehle ich, die Blutentnahme nicht nüchtern durchzuführen, da dieses Stoffwechselgeschehen sonst nicht erkennbar wird.

Erhöhte Triglyceridewerte

Die Triglyceridewerte im Blut hängen von der Ernährung, dem persönlichen Lebensstil, aber auch von Krankheiten und Medikamenten ab. Eine Erhöhung gibt Hinweise auf:

 eine Ernährungsweise mit zu vielen stärke- und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln

 Diabetes mellitus

 metabolisches Syndrom

 Schilddrüsenunterfunktion

 eine schwere Nierenerkrankung

 Alkoholmissbrauch (Alkohol zählt zu den Kohlenhydraten)

 Einnahme von Entwässerungstabletten (Diuretika)

 Einnahme von Cortison (erhöht durch die Gluconeogenese den Blutzuckerspiegel)

 Überfunktion der Nebennieren (zu hohe Cortisolproduktion)

 Dauerstress

 Einnahme der Antibabypille

 genetisch bedingte Hypertriglyceridämie

Um den Anstieg des Triglyceridspiegels zu vermeiden oder zu kontrollieren, ist es wichtig, den Konsum von stärke- und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln zu reduzieren. Stattdessen sollten komplexe Kohlenhydrate aus Gemüse bevorzugt werden. Eine dem individuellen Stoffwechsel angepasste Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum können ebenfalls dazu beitragen, den Triglyceridspiegel im Blut auf einem gesunden Niveau zu halten.

Erniedrigte Triglyceridewerte

Medizinisch sind verminderte Werte ohne Bedeutung.

Analoge Entsprechung

Erhöhte Triglyceride spiegeln oft mehr als nur Ihre Ernährung wider – sie sind ein Zeichen dafür, dass Sie emotional oder materiell zu viel anhäufen. Dieser Zustand lädt zur Selbstreflexion ein: Es geht um das Loslassen von Überflüssigem und das Schaffen von Raum für Neues. Erhöhte Werte ermahnen Sie, die Balance zwischen dem zu finden, was Sie behalten, und dem, was Sie freigeben. So wie Sie Ihre Ernährung vereinfachen, um Triglyceride zu senken, können Sie auch Ihr Leben entlasten, um seelisch-geistige Klarheit zu gewinnen.

Lassen Sie Ihre Triglyceridewerte ein Wegweiser zu einem Leben sein, in dem Sie bewusst wählen, was Sie nährt und was Sie nicht (mehr) brauchen, um Ihr Wohlbefinden zu fördern.

Cholesterin

Gesamtcholesterin

150 – 280 mg/dl

HDL-Cholesterin

Männer > 55 mg/dl | Frauen > 65 mg/dl

LDL-Cholesterin

< 150 mg/dl

Der Referenzbereich für Cholesterin lag in den 1950er-Jahren noch bei 350 mg/dl. Heute wird ein Wert von 200 mg/dl und darunter empfohlen. Das ist allerdings wissenschaftlich nicht zu begründen. Wir empfehlen in unserem Labor einen Referenzbereich von 150 – 280 mg/dl, der altersentsprechend variiert. Bei chronischen Entzündungen, vermehrter Giftstoffbelastung, Dauerstress und kohlenhydratlastiger Ernährungsweise ist es aus Sicht der Stoffwechselmedizin notwendig, dass auch der Cholesterinwert im Blut zum Schutz der Zellen ansteigt. Aus diesem Grund ist die Höhe des Cholesterins individuell in Verbindung mit dem Stoffwechselgeschehen zu sehen.

Erhöhte Cholesterinwerte gelten als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Um die Werte zu senken, wird Betroffenen einerseits zu cholesterinarmer Ernährung geraten, andererseits werden ihnen Medikamente zur Fettsenkung (Statine) verordnet. Seit ein paar Jahren stellen immer mehr Experten diese Vorgehensweise infrage. Sie äußern sich kritisch gegenüber den niedrigen Grenzwerten für Cholesterin und weisen auf die erheblichen Nebenwirkungen der Therapie mit Fettsenkern hin.

Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Baustein. Chemisch betrachtet ist es ein Alkohol. In der Medizin gehört es zur Gruppe der Lipide, entgegen einer weitverbreiteten Annahme ist es jedoch kein Fett. Mehr als 90 % des Cholesterins werden in der Leber und von den Astrozyten im Gehirn hergestellt. Das durch die Nahrung zugeführte Cholesterin spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Um das nicht lösliche Cholesterin über das Blut in die Organe zu tragen, wird es an Transporteiweiße gebunden. Das LDL-Transporteiweiß (als »LDL-Cholesterin« ausgewiesen) bringt es von der Leber zu den Organen. Im Volksmund wird es als das »schlechte Cholesterin« bezeichnet, weil es für Arteriosklerose (Verhärtung der Schlagadern) verantwortlich sein soll. Das HDL-Transporteiweiß (als »HDL-Cholesterin« ausgewiesen) übernimmt den Rücktransport des nicht verbrauchten Cholesterins von der Körperzelle zur Leber. Dort kann es wiederverwendet werden.

Cholesterin ist an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es ist ein Baustein für die Produktion von Vitamin D (D-Hormon) und dient als Grundlage für den Aufbau der meisten Hormone. Ein Teil des Cholesterins wird für die Bildung von Gallensäure genutzt. Diese sorgt für die Aufnahme der Nahrungsfette und regt die Darmmuskulatur an. Unser Gedächtnis funktioniert nur mit ausreichend viel Cholesterin. Auch unsere Organe beinhalten viel davon: Die Nebennieren bestehen zu bis zu 50 % aus Cholesterin, und das angeblich so stark bedrohte Herz zu 10 %.

Erhöhte Cholesterinwerte

Cholesterin ist ein unentbehrlicher Bestandteil jeder einzelnen Körperzelle, da es der Stabilisierung der Zellwand dient. Der Bedarf erhöht sich bei:

 akuten und chronischen Entzündungen

 Dauerstress mit der Folge einer Übersäuerung des Gewebes

 Ansammlung von Schadstoffen in der Zellumgebung (Matrix)

 kohlenhydratreicher Ernährungsweise und einem dauerhaft zu hohen Insulinspiegel bei bestehender Insulinresistenz oder Diabetes mellitus Typ 2

Ist das LDL-Cholesterin erhöht und das HDL-Cholesterin erniedrigt, so besteht ein erhöhter Verbrauch von Cholesterin. Die Körperzellen benötigen es zum Schutz gegenüber den belastenden Einflüssen an der Zellmembran. Die Ursachen, die unter »Erhöhte Cholesterinwerte« aufgeführt sind, sollten diagnostisch abgeklärt werden.

Erniedrigte Cholesterinwerte

Die allgemeine Empfehlung ist, einen niedrigen Cholesterinspiegel im Blut anzustreben. Doch was bei Kindern normal ist, kann beim Erwachsenen zum Problem werden. Niedrige Cholesterinspiegel können offenbar mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen. Von diesem möglichen Zusammenhang berichten Herzspezialisten aus den USA im »Journal of the American College of Cardiology«. Seit etwa 20 Jahren werden chemische Fettsenker vom Typ der Statine zur Senkung des Cholesterinspiegels verordnet. Die Hersteller machen damit jedes Jahr einen Umsatz von ca. 27 Milliarden Euro. Es ist die umsatzstärkste Arzneimittelgruppe der Pharmaindustrie. In den umfangreichen Studien wurde allerdings bislang kein Zusammenhang zwischen der Höhe des Cholesterinspiegels und krankhaften Ablagerungen in den Gefäßen gefunden. Es stellt sich die Frage, warum Cholesterinsenker eingenommen werden sollen, wenn der Nutzen nicht wirklich belegt ist und es erhebliche Nebenwirkungen gibt.

Nebenwirkungen der »Fettsenkertherapie«

 Einschränkung der Gedächtnisleistung/Demenz: Voraussetzung für die Vernetzung der Gehirnzellen ist ein ausreichend hoher Cholesterinspiegel im Blut. Sinkt dieser, werden keine neuen Schaltstellen mehr gebildet. Die Folge: Die Gedächtnisleistung lässt nach. Möglicherweise ist das Medikament ein Wegbereiter für Demenz und die Alzheimererkrankung.

 Hirnblutungen: Bei Menschen, die schon einmal eine Hirnblutung hatten, erhöht sich unter Einnahme von Cholesterinsenkern die Gefahr einer weiteren Hirnblutung.

 Muskelschmerzen und Herzschwäche: Statine verbrauchen das für den Muskelaufbau notwendige Coenzym Q10. Durch den herbeigeführten Mangel können Muskelschmerzen und Herzschwäche entstehen.

 Schilddrüsenunterfunktion: Statine blockieren die Umwandlung der Schilddrüsenhormone von der inaktiven zur aktiven Form. Es kommt zu einer leichten Schilddrüsenunterfunktion, im Blut erkennbar am geringen Anstieg des Schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH). Die Folgen sind ein langsamer Stoffwechsel und Gewichtszunahme.

 Erhöhtes Krebsrisiko: Die Höhe des Cholesterins regelt der Organismus selbst. Wir dürfen unterstellen, dass ein hoher Cholesterinspiegel vom Körper bewusst gewählt wird, um die Zellwände zu schützen. Es ist daher verständlich, dass es Stimmen gibt, die darauf hinweisen, dass eine zu starke Senkung des Cholesterinspiegels das Risiko einer Krebserkrankung erhöht.

Das Verständnis, wie es zu einem erhöhten Cholesterinspiegel kommt, ist bedeutsam. Oft handelt es sich um eine Störung im stoffwechselregulierenden System. Diese gilt es zu finden und zu behandeln. Darum ergibt es meines Erachtens auch keinen Sinn, nach alternativen Cholesterinsenkern zu suchen, was in der Naturheilkunde immer wieder versucht wird.

Analoge Entsprechung

Cholesterin ist weit mehr als sein Ruf es suggeriert: Es ist ein essenzieller Bestandteil jeder Zelle und ein Schutzschild gegen äußere Einflüsse.

Ein niedriger Cholesterinspiegel weist auf eine besondere Sensitivität hin, die Sie dünnhäutig und empfänglich für Umgebungsreize macht. Diese Feinsinnigkeit fordert von Ihrer Leber – dem zentralen Organ für Stoffwechsel und Emotionsverarbeitung – Höchstleistungen. Sind sowohl Cholesterin als auch Cholinesterase niedrig, ist dies ein Zeichen für eine überforderte Leber. Auf seelischgeistiger Ebene führt das zu Dauerstress.

Ein ausgewogenes Cholesterinniveau ist nicht nur physisch, sondern auch psychisch unterstützend, da es Ihnen hilft, Belastungen abzufangen und Ihre innere Stabilität zu bewahren.

Harnsäure

Männer 3,5 – 7,2 mg/dl | Frauen 2,6 – 6,0 mg/dl

In der allgemeinen Literatur steht, dass die Harnsäure eine organische Verbindung ist, die im menschlichen Körper als Nebenprodukt des Purinstoffwechsels gebildet wird. Ausgangspunkt sind dabei purinhaltige Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Innereien und Hülsenfrüchte. Die Stoffwechselmedizin sieht die Harnsäure hingegen als Abfallprodukt des körpereigenen Zellkernstoffwechsels. Dieser betrifft den Umbau von Eiweiß (Muskelgewebe) in Glukose. Der Zellkern wird von der Leber in Harnsäure umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden. Dieser Prozess entsteht bei einem drohenden Abfall des Blutzuckerspiegels sowie nach einer übermäßig kohlenhydratlastigen Nahrungszufuhr und wird in der Medizin als »Gluconeogenese« beschrieben.

Erhöhte Harnsäurewerte

Erhöhte Werte haben folgende Ursachen:

 kohlenhydratlastige Ernährungsweise und Alkohol mit temporärer Gluconeogenese

 vermehrter Zellzerfall oder Zellabbau, z. B bei Tumorerkrankungen oder Schuppenflechte (Psoriasis)

 Medikamente, z. B. Diuretika (Entwässerungsmittel) oder Medikamente zur Krebsbehandlung

 Ausscheidungsschwäche der Nieren

Erhöhte Harnsäurewerte im Blut können auf Gicht, Nierensteine, Nierenversagen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen.

Erniedrigte Harnsäurewerte

Erniedrigte Harnsäurewerte im Laborbefund gelten allgemein als unbedenklich und haben keinen Krankheitswert. Nach meiner Erfahrung kann bei zu niedrigem Harnsäurespiegel ein Sauerstoffmangel im Gewebe vorliegen. Der Stoffwechsel arbeitet nicht mit voller Kraft. Stoffwechselaktivierende Maßnahmen sind hier gefragt: Bewegung an der frischen Luft, viel trinken und eine Bereinigung des Lymphsystems mit MATRIX ACTIV und OXI BALANCE von NewLife nutrition.

Analoge Entsprechung

Der vermehrte Genuss von Kohlenhydraten kann süchtig machen. Die Tafel Schokolade oder das knusprige Brot vom Bäcker lässt Ihre Selbstkontrolle möglicherweise schnell schwinden. Statt intelligent und langfristig ist Ihre Wahl impulsgesteuert und kurzfristig. Sie entscheiden nicht bewusst, sondern erliegen wie fremdbestimmt den Verführungen äußerer Einflüsse.

Der Weg zurück zur Selbstbestimmung führt über Ihre Eigenwahrnehmung. Der Ort dafür ist das dritte Kraftzentrum, Ihr Solarplexus. Hier sitzen Ihre Persönlichkeit und Willenskraft, hier finden Sie die Stärke, sich selbst ins Gleichgewicht zu bringen. Eine bewusste Anpassung Ihrer Ernährung ist somit auch ein Schritt dahin, selbstbestimmter in Bezug auf Ihre körperlichen und seelischen Prozesse zu sein. Lassen Sie sich durch Ihre Harnsäurewerte zu einem bewussteren Umgang mit sich selbst anregen, der Ihre persönliche Entwicklung unterstützt und Ihre Vitalität fördert.

LDH – Lactatdehydrogenase

Männer 135 – 225 U/l | Frauen 135 – 214 U/l

Lactatdehydrogenase ist ein Enzym, das in jeder Zelle und damit in allen Geweben und Organen vorkommt. Es ist an der Milchsäuregärung beteiligt, die es ermöglicht, dass aus Blutzucker Energie gewonnen wird, ohne dass dazu Sauerstoff benötigt wird. Wird eine Zelle beschädigt, wird das Enzym freigesetzt und ist dann im Blut messbar.

Erhöhte LDH-Werte

Erhöhte Werte können verschiedene Gründe haben:

 zu langes Stauen bei der Blutentnahme (Hämolyse)

 Vitamin-B12-Mangel (megaloblastäre Anämie oder alkalischer Darm)

 Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber)

 Herzschäden, z. B. Herzrhythmusstörungen, Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis), Herzbeutelentzündung (Perikarditis), Herzinfarkt oder Herzmuskelentzündungen (Myokarditis)

 akute Hepatitis

 körperliche Belastung

 Gluconeogenese (Abbau von Muskulatur in Glukose) durch Dauerstress und zu hochkalorische Nahrung (kohlenhydratreiche Ernährungsweise)

Nach meiner Erfahrung ist die Gluconeogenese der häufigste Grund für erhöhte LDH-Werte im Blut. Darum erlaube ich es mir auch, betroffene Patienten als »Naschkatzen« zu bezeichnen, wenn sich die Werte nicht durch andere medizinische Gegebenheiten erklären lassen.

Erniedrigte LDH-Werte

Verminderte Werte werden in der Literatur nicht beschrieben.

Laborbeispiel für Kohlenhydratstoffwechselstörungen

Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verläuft in 3 Phasen. Sie beginnt mit der Insulinresistenz, die sich im Laborbefund durch einen optimalen Langzeitzuckerwert (HbA1c), erhöhte Triglyceride und niedriges HDL-Cholesterin darstellt. Durch Dauerstress und stark schwankende Blutzuckerspiegel werden diese Parameter mit einer erhöhten Harnsäure ergänzt. In der nächsten Stufe steigt dann der HbA1c in den oberen Bereich der Norm und wird nach »Labor ganzheitlich« als »diabetische Stoffwechsellage« bezeichnet. Übersteigt HbA1c die Grenze von 6,1 %, besteht ein Diabetes mellitus.

Eiweißstoffwechsel

Das Eiweiß im Körper besteht aus Proteinen, die in den verschiedenen Geweben und Organen des menschlichen Körpers vorhanden sind. Sie sind komplexe organische Moleküle aus einer Kette von Aminosäuren. Proteine erfüllen eine Vielzahl von lebenswichtigen Funktionen und sind für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und des ordnungsgemäßen Funktionierens des Körpers unerlässlich.

Es ist möglich, die im Blut befindlichen Eiweiße zu messen. Sie werden im Laborbefund als »Gesamteiweiß« dargestellt. Einzelne Bestandteile daraus, z. B. Albumine und Globuline, lassen sich auch einzeln messen. In speziellen Laboren ist es außerdem möglich, die kleinsten Bausteine der Proteine, die Aminosäuren, direkt zu bestimmen.

Gesamteiweiß – Proteine mit lebenswichtigen Funktionen

6,6 – 8,7 g/dl

Das Gesamteiweiß im Blut, auch als »Serumprotein« oder »Bluteiweiße« bezeichnet, misst die Konzentration aller Proteine, einschließlich Albumine und Globuline, die im flüssigen Teil des Blutes (Plasma) vorhanden sind. Dieser Wert ist wichtig, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Körpers und die Ernährung zu bewerten.

Die Proteine erfüllen im Blut verschiedene Funktionen, etwa den Transport von Nährstoffen, die Abwehr von Krankheiten und die Regulierung des Flüssigkeitsgleichgewichts.

Erhöhte Eiweißwerte

Erhöhte Werte können durch folgende Situationen entstehen:

 Verminderung des Wasseranteils im Blut, z. B. durch Austrocknung aufgrund schwerer Durchfälle, Erbrechens oder hormonell bedingten Flüssigkeitsverlustes

 Erkrankungen, bei denen Zellen des Immunsystems in vermehrtem Maße Eiweiße ans Blut abgeben, beispielsweise beim Plasmozytom (einer Tumorerkrankung des lymphatischen Systems), Hepatitis C oder Krebserkrankungen

Erniedrigte Eiweißwerte

Die Ursachen für erniedrigte Werte sind:

 Mangelernährung mit zu wenig Eiweißen oder mit Eiweißen, die nicht zur individuellen Stoffwechselprägung passen

 Lebererkrankungen

 verschiedene Nierenerkrankungen, im Rahmen derer größere Eiweißmengen verloren gehen, z. B. nephrotisches Syndrom (Als Folge einer Streptokokkeninfektion wie Scharlach werden die Nierenkörperchen geschädigt und zu viele Eiweiße ausgeschieden.)

 entzündliche Darmerkrankungen, im Rahmen derer Eiweiße über den Darm verloren gehen, beispielsweise Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (Dickdarmentzündung)

 Erkrankungen des Verdauungssystems, die die Aufnahme von Proteinen beeinträchtigen, beispielsweise der alkalische Darm

 Verbrennungen der Haut

Analoge Entsprechung

Das Gesamteiweiß in Ihrem Blut symbolisiert nicht nur Ihre körperliche, sondern auch Ihre emotionale und geistige Nahrung. Ein ausgewogenes Gesamteiweiß zeigt, dass Sie gut genährt sind und Lebenserfahrungen harmonisch aufnehmen, verarbeiten und in Stärke umwandeln.

Ein Gleichgewicht im Gesamteiweiß ist ein Zeichen dafür, dass Sie auf einem stabilen Fundament stehen und bereit sind, Ihre Potenziale zu entfalten. Ein Ungleichgewicht hingegen lädt Sie dazu ein, Ihre innere und äußere Nahrung zu überdenken, um auf allen Ebenen gesund zu bleiben.

Ein niedriger Eiweißspiegel im Blut weist auf mangelnde Regeneration auf körperlicher und seelisch-geistiger Ebene hin. Ihre Leistungsfähigkeit ist reduziert. Sie benötigen nach einer Erkrankung oder körperlicher Anstrengung eine längere Erholungsphase.

Betrachten Sie Ihr Gesamteiweiß als Indikator für die Qualität Ihrer inneren Ressourcen und als Erinnerung, sich mit allem zu nähren, was Ihnen guttut.

Aminosäuren – die Bausteine des Lebens

Stellen Sie sich vor, Ihr Körper ist wie ein riesiges Bauwerk, zusammengesetzt aus unzähligen kleinen Bausteinen. Diese Bausteine sind die Aminosäuren – kleine, aber mächtige Moleküle, die die Grundlage für fast alles bilden, was in Ihrem Körper vor sich geht.

Biochemisch betrachtet, sind Aminosäuren organische Verbindungen, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und manchmal Schwefel bestehen. Sie sind die kleinsten Einheiten von Eiweißen (Proteinen), ähnlich wie die Buchstaben in einem Wort. Es gibt 20 verschiedene Aminosäuren, die sich in vielfältiger Weise kombinieren können, um unzählige Proteine zu bilden. Jede Aminosäure hat ihre eigene, einzigartige Struktur und Funktion und jeder Mensch hat sein eigenes Aminosäuremuster.

Es gibt zwei Kategorien von Aminosäuren: unverzichtbare essenzielle und nicht-unverzichtbare. Acht unverzichtbare Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen: Sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Die genauso wichtigen nicht-unverzichtbaren Aminosäuren kann der Organismus selbst produzieren. Es ist weniger entscheidend, ob es sich bei den Aminosäuren in der Nahrung um tierisches oder pflanzliches Eiweiß handelt. Wichtiger ist, dass das jeweilige Nahrungseiweiß vom individuellen Stoffwechsel auch verarbeitet werden kann und die acht unverzichtbaren Aminosäuren enthält.

Viele Menschen haben heutzutage einen Aminosäuremangel, meist, ohne es zu wissen, auch wenn sie genügend Eiweiß zu sich nehmen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Dank moderner Labordiagnostik zeigt ein Bluttest auf, ob der Körper ausreichend mit den wichtigen Bausteinen versorgt ist. Der sogenannte Aminosäure-Screen-Test umfasst die Analyse aller 20 Aminosäuren. Im weiteren Verlauf gehe ich auf die acht unverzichtbaren Aminosäuren näher ein.

Isoleucin, Leucin und Valin

Isoleucin

0,41 – 1,13 mg/dl

Leucin

0,87 – 2,18 mg/dl

Valin

1,76 – 3,33 mg/dl

Isoleucin, Leucin und Valin sind wahre Teamplayer im Körper. Die verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAAs) arbeiten eng zusammen und finden besonders unter Leistungssportlern großen Anklang, da sie den Muskelaufbau unterstützen und für Energie sorgen. Die drei Aminosäuren haben folgende Funktionen im Organismus:

 Muskelaufbau und Regeneration: Sie unterstützen den Muskelaufbau und tragen zur Reparatur des Muskelgewebes bei. Das wird besonders nach körperlicher Anstrengung benötigt.

 Energieversorgung: Sie spielen eine Rolle bei der Energieproduktion und helfen dabei, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, indem sie den Glukose-Stoffwechsel unterstützen.

 Immunsystem: Sie stärken das Immunsystem und unterstützen die Bildung von neuem Gewebe.

 Stressbewältigung: Durch ihre positive Auswirkung auf das Nervensystem mindern sie den Einfluss von Stress, der dem Körper zusetzt.

Erniedrigte Werte

Ein Mangel kann sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen:

 schnellere körperliche Erschöpfung und Ermüdung der Muskulatur

 mangelnder Antrieb, Gedächtnis- und Leistungsschwäche

 Blutzuckerschwankungen, Insulinresistenz, Lebererkrankungen

 Lichtempfindlichkeit der Haut, zu starke oder zu schwache Hautpigmentierung

Analoge Entsprechung

Auf seelisch-geistiger Ebene sind die Aminosäuren Isoleucin, Leucin und Valin mit Ihrem Durchhaltevermögen und Ihrer inneren Stärke verbunden. Sie festigen Ihren Willen, voranzukommen und sich nicht von Rückschlägen unterkriegen zu lassen. Ein ausgeglichener Aminosäurespiegel sorgt für Ihre Fähigkeit, sich von emotionalen Verletzungen zu heilen und persönliches Wachstum zu fördern.

Lysin

1,90 – 3,47 mg/dl

Lysin ist ein wertvoller Helfer im Körper, der das Immunsystem stärkt und in vielen Lebensprozessen eine Schlüsselrolle spielt:

 Abwehrkräfte: Lysin stärkt das Immunsystem, indem es zur Bildung von Antikörpern beiträgt. Es hat antivirale Eigenschaften, besonders gegen Herpesviren.

 Bindegewebe: Als unverzichtbarer Bestandteil von Kollagen trägt Lysin zur Festigkeit und Elastizität von Haut, Sehnen und Bändern bei.

 Kalziumhaushalt: Die Aminosäure unterstützt die Einlagerung von Kalzium in die Knochen und hilft, das Risiko von Osteomalazie (nicht zu verwechseln mit Osteoporose) zu verringern.

 Fettstoffwechsel: Lysin und Methionin helfen dem Fettstoffwechsel, indem sie dazu beitragen, dass Fettsäuren in die Mitochondrien der Zellen transportiert werden, wo sie für die Lebensenergie (ATP) genutzt werden.

 Psychische Gesundheit: Lysin ist an der Produktion von Serotonin beteiligt, einem Neurotransmitter, der Stimmung und Wohlbefinden beeinflusst. Es kann die Stresstoleranz verbessern und Ängste vermindern.

Erniedrigte Lysinwerte

Ein Mangel an Lysin kann sich vielseitig äußern:

 Infektanfälligkeit

 Müdigkeit, Leistungsabfall, chronische Erschöpfung

 Bindegewebsschwäche

 Depressionen, Ängste, geringe Stresstoleranz

 Kollagenmangel, spröde Haut und brüchige Nägel

Analoge Entsprechung

In der ganzheitlichen Betrachtung wird Lysin wegen seiner Rolle bei der Kollagenbildung mit Ihrer Widerstandsfähigkeit und einer festen inneren Haltung assoziiert. Es unterstützt außerdem die emotionale Stabilität und Ihre Fähigkeit, Herausforderungen zu begegnen und sie zu meistern.

Methionin

0,29 – 1,12 mg/dl

Die Aminosäure Methionin ist reich an Schwefel und spielt eine besondere Rolle in der Gesundheit und Funktionalität des Körpers:

 Entgiftung: Methionin ist die einzige unverzichtbare Aminosäure, die Schwefel enthält. Sie trägt zur Entgiftung bei, indem sie Schwefelgruppen bereitstellt, die für die Neutralisierung schädlicher Substanzen in der Leber benötigt werden.

 Stoffwechsel: Methionin ist an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt, einschließlich der Bildung anderer schwefelhaltiger Moleküle wie Cystein und Taurin.

 Gelenk- und Knorpelgesundheit: Als Vorstufe von Chondroitin und Glucosamin spielt Methionin eine wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung von Gelenken und Knorpel.

 Haar, Haut und Nägel: Die Aminosäure ist ein wichtiger Bestandteil von Keratin, einem Protein, das für die Struktur von Haaren, Haut und Nägeln entscheidend ist.

Erniedrigte Methioninwerte

Ein Mangel an Methionin kann diverse körperliche Probleme nach sich ziehen:

 Infektanfälligkeit

 Stimmungsschwankungen, Depressionen und Ängste

 vermehrte Harnwegsinfekte

 Bindegewebsschwäche, Arthrose, Knorpelabbau

 mangelnde Entgiftung, Fetteinlagerungen in der Leber

Analoge Entsprechung

Auf feinstofflicher Ebene besitzt Methionin die Fähigkeit, Sie von negativen Einflüssen zu befreien und vor ihnen zu schützen. Befinden Sie sich in Phasen der Wandlung und Veränderung, sorgt Methionin für Ihre innere Stärke und die Aufrechterhaltung innerer Struktur.

Phenylalanin

0,59 – 1,11 mg/dl

Phenylalanin verbessert die Leistungsfähigkeit und vermindert den Appetit. Die Aminosäure ist außerdem bei diesen Vorgängen im Körper wichtig:

 Gedächtnis: Phenylalanin ist ein Baustein für die Produktion von wichtigen Gehirnchemikalien wie Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin, die Stimmung, Aufmerksamkeit und Stressreaktionen beeinflussen.

 Energie und Leistungsfähigkeit: Phenylalanin ist ein Ausgangsstoff für die Synthese der Aminosäure Tyrosin, die die Leistungsfähigkeit steigert und den Blutdruck reguliert.

 Appetitzügler: Phenylalanin wirkt als Appetitzügler, indem es die Bildung von Cholecystokinin im Magen-Darm-Trakt anregt.

 Schmerzregulierung: Es ist an der Modulation der Schmerzempfindung im Körper beteiligt.

Erniedrigte Phenylalaninwerte

Ein Mangel an Phenylalanin kann zu diversen Symptomen führen:

 Infektanfälligkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit

 sinkende Leistungsfähigkeit und Stressresistenz

 Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisprobleme

 erhöhte Schmerzwahrnehmung

 Hormonschwankungen der Schilddrüse und Nebennieren

Analoge Entsprechung

Auf seelischer Ebene wird Phenylalanin mit Ihrer Fähigkeit, Freude zu empfinden und eine positive Grundstimmung zu halten, assoziiert. Es unterstützt dabei, motiviert zu bleiben, sich selbst immer weiter anzutreiben, sich Herausforderungen zu stellen und erfolgreich Ihre Ziele zu erreichen.

Threonin

1,12 – 2,05 mg/dl

Threonin ist ein Baustein vieler Proteine mit vielfältigen Aufgaben. Es unterstützt unter anderem das Immunsystem und die Regeneration.

 Proteinsynthese: Die Aminosäure ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Proteine und somit essenziell für das Wachstum und die Instandhaltung des Körpers.

 Unterstützung des Immunsystems: Threonin spielt eine Rolle bei der Bildung von Antikörpern und somit bei der Abwehr von Krankheitserregern.

 Aufbau von Kollagen und Elastin: Diese Proteine sind wichtig für gesunde Haut, Bänder und Sehnen und tragen zur Elastizität und Festigkeit dieser Gewebe bei.

 Darmbarriere: Threonin unterstützt die Funktion der Darmschleimhaut und trägt zur Aufrechterhaltung einer gesunden Darmbarriere bei.

 Fettleber: Threonin wirkt einer Fettleber entgegen.

Erniedrigte Threoninwerte

Ein Mangel an Threonin kann mehrere Auswirkungen haben:

 Müdigkeit, Erschöpfung

 Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust

 Fettleber und gestörter Harnsäurestoffwechsel

 Durchblutungsstörungen (auch im Gehirn)

 Bindegewebsschwäche, Probleme mit Bändern und Sehnen

 Infektanfälligkeit

 Darmbarrierestörungen (Leaky Gut)

Analoge Entsprechung

Analog zu seiner Rolle im Bindegewebe steht Threonin auf seelischer Ebene für Ihre innere Stärke und die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Es unterstützt Ihren Schutz gegenüber äußeren Einflüssen und bringt Ihnen innere Stabilität.

Tryptophan

0,53 – 1,07 mg/dl

Tryptophan nimmt eine Schlüsselrolle in verschiedenen biologisch ablaufenden Prozessen ein:

 Vorläufer von Serotonin: Tryptophan ist bekannt dafür, dass es die Vorstufe von Serotonin ist, einem Neurotransmitter, der die Stimmung, den Appetit, das emotionale Wohlbefinden und das Schlafverhalten beeinflusst.

 Schlafqualität: Durch seine Umwandlung in Serotonin und dann in Melatonin hilft Tryptophan, den Schlaf-wach-Rhythmus zu regulieren und somit die Schlafqualität zu verbessern.

 Gehirnfunktion: Als Neurotransmittervorstufe ist Tryptophan entscheidend für die kognitive Funktion und kann Einfluss auf Gedächtnis und Lernfähigkeit haben.

Erniedrigte Tryptophanwerte

Ein Mangel an Tryptophan kann sich durch verschiedene Symptome äußern:

 Ein- und Durchschlafstörungen

 depressive Verstimmung und Angstzustände

 gesteigerte Aggression

 Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen

 Verdauungsprobleme mit starkem Verlangen nach Kohlenhydraten

Analoge Entsprechung

Ein ausgeglichener Tryptophanspiegel im Blut ist auf seelischer Ebene mit innerer Ruhe und Harmonie verbunden. Er steht für Ihre Fähigkeit, sich von den Herausforderungen des Tages zu erholen und zu regenerieren.

Laborbeispiel für unverzichtbare Aminosäuren

Aus Sicht von »Labor ganzheitlich« weist der Befund bei fast allen unverzichtbaren Aminosäuren, die über die Nahrung zugeführt werden, keine optimalen Werte (grüner Bereich) auf. Von der Zufuhr einzelner Aminosäuren ist hier abzuraten. Meine Empfehlung ist AMINO BALANCE (NewLife nutrition). Die Presslinge enthalten die für den Menschen essenziellen Aminosäuren optimal kombiniert und ohne Zusatzstoffe. Dadurch verfügt das Mittel über den höchsten Proteinnährwert, ohne den Stoffwechsel zu belasten. Der sonst üblicherweise beim Eiweißstoffwechsel anfallende Stickstoff entfällt in dieser Kombination fast ganz. Bereits nach weniger als 30 Minuten stehen die Bausteine dem Stoffwechsel zur Verfügung. Sogar Menschen mit Proteinverwertungsstörungen aufgrund von Magen-Darm- oder Nierenproblemen profitieren davon.