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CHATS (1) |
BECKY FLOWERS |
17. MÄRZ |
online
Chat „Reed Stewart“
Leeanne Matsumori |
12:44 |
(Keine Antwort)
Leeanne Matsumori |
12:44 |
(Keine Antwort)
Leeanne Matsumori |
12:44 |
(Keine Antwort)
Becky Flowers |
12:45 |
Ugh, du bist nicht da! Ich weiß, das liegt daran, dass du dich gerade irgendwo über dem Pazifik befindest, auf deinem Flug nach Hause, und dass du das hier erst in einigen Stunden bekommen wirst, wenn überhaupt.
Aber ich muss es jemandem sagen.
Ich liebe ihn.
Ich liebe ihn noch immer, sogar mehr als je zuvor.
Und es bringt mich um!
Er bringt mich um. Jedes Mal, wenn er meinen Namen sagt oder wenn er mich ansieht, jedes Mal, wenn er lacht, selbst wenn er nur wieder einen seiner dummen Sprüche reißt über die albernen „Beste Oma / Bester Opa der Welt“-Tassen seiner Eltern, nimmt er mein Herz in seine Hand, zieht es aus meiner Brust, knüllt es zu einem kleinen Ball zusammen und stopft es dann in seine Tasche, als wäre es eine Serviette, mit der er sich gerade den Mund abgewischt hat.
Und das bringt mich um! Er ahnt nicht einmal was davon.
Aber es ist wahr.
Und es gibt nichts, was ich dagegen tun kann.
Und wenn er wieder verschwindet – denn natürlich wird er wieder verschwinden. Warum sollte er bleiben, ausgerechnet hier? Besonders nachdem ich ihm erklärt habe, dass zwischen uns niemals etwas sein wird –, nimmt er mein Herz mit sich, genauso, wie er das schon einmal getan hat.
Und genau wie damals werde ich wieder mit nichts zurückbleiben, einfach nichts, kein Herz, kein Lebenswille, nicht einmal ein Puls. Ich werde wie der eiserne Holzfäller aus Der Zauberer von Oz sein, mit einer leeren Metallhülle, in der vorher mein Herz war und die nun hohl klingt, wenn man dagegenklopft.
Und es ist mir sogar egal. Ich kann nichts dagegen machen. Ich kann es nicht abstellen beziehungsweise ich kann diesen Auftrag nicht hinwerfen und einfach gehen, um mich selbst zu schützen, wie ich sollte, weil ich es nicht will. Denn das würde bedeuten, von ihm getrennt zu sein, und ich halte es nicht aus, von ihm getrennt zu sein. So schwach bin ich.
Wenn er hereinkommt, verschlägt es mir den Atem. Wenn er mich fragt: „Was möchtest du zum Lunch?“, kann ich nur denken: „Dich, dich, dich“.
Ich bemühe mich. Ich bemühe mich wirklich. Heute Morgen bin ich für eine Stunde verschwunden – unter dem Vorwand, im Home Depot Paketband zu kaufen, aber in Wahrheit bin ich nur durch die Gegend gekurvt und dachte: Was machst du da? Fahr nicht zurück.
Aber ich fuhr zurück und blieb erst einmal im Wagen sitzen, um mich mit Beyoncés Musik mental zu stärken, bis er aus dem Haus kam, um mich etwas zu fragen, was, habe ich schon wieder vergessen. Als ich seinen dunklen Schopf sah, der in der Sonne glänzte – warum müssen seine Haare so dicht sein und so schwarz und so verwuschelt? –, war alles, was ich denken konnte: Ich bin verloren. Ich bin für immer verloren.
Was stimmt nicht mit mir? Früher war ich nicht so schlimm. Dabei haben wir dieses Mal nicht einmal miteinander geschlafen, wir haben uns nur geküsst, und als seine Hand versehentlich meine streifte, als wir vorhin Packpapier in eine Kiste stopften, dachte ich, jede einzelne meiner Nervenenden würde gleich explodieren.
AUSSERDEM HABE ICH EINEN FESTEN FREUND. DER NICHT ER IST.
Ich habe meine Seele an Reed Stewart verloren, obwohl ich mir geschworen habe, dass das nicht passieren würde. Nicht noch einmal.
Was soll ich bloß tun?
Ich hab ihn sogar zum Shenanigans geschickt, um Blarney Burger für seine Eltern zu holen. Für uns alle. Der Richter und seine Frau hatten sich das zum Lunch gewünscht, und obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass Burger die ungesündeste Nahrung sind für einen Mann mit einer chronischen Herzkrankheit, genügte ein Blick in diese leuchtend blauen Augen, während Reed mit den Achseln zuckte, als wollte er sagen: „Oh, tja, tut mir leid, es sind meine Eltern, und sie sind alt, was willst du machen?“, und ich gab nach.
So tief bin ich gesunken. Ich lasse es zu, dass er seine eigenen Eltern umbringt mit hohen Natriumwerten und gesättigten Fettsäuren.
Ich bin verloren, Leeanne. Bitte komm bald nach Hause und rette mich.