Die Arme funktionieren noch, die Beine ebenfalls. Wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, im Rinnstein, eine verchromte Metallplatte. Eine Wagentür, herausgerissen. Ein Stück weiter weg ein Stück des Außenspiegels.
Sie richtet sich auf. Weil das Taxi ihr auswich, hat es eine Reihe von parkenden Autos geschrammt. Der Taxifahrer springt aus seinem Wagen und läuft zu ihr.
»Oh Gott, was ist? Sie haben nichts?«
»Sie auch nicht?«
»Falls Sie sich absichtlich vor meinen Wagen werfen wollten, hätten Sie es nicht geschickter anstellen können!«
»Glauben Sie mir: Ich bin nicht lebensmüde, ich möchte ganz bestimmt nicht sterben …«
»Sie zittern, soll ich einen Arzt rufen, einen Krankenwagen?«
Sie schüttelt den Kopf. Ein erstes Auto hält an, Passanten laufen herbei. Wählen Sie die 115! Nein, die Polizei hat die 117! Geht’s, Madame?
»Nur Blechschaden, niemand ist verletzt.«
»Sind Sie sich sicher, dass Sie sich nicht untersuchen lassen sollten? Die Feuerwehr kann jeden Moment eintreffen! Ein Unfallprotokoll muss gemacht werden!«
»Ein Protokoll?«
Sie betrachtet den Mann, der sie beinahe umgebracht hätte.
»Sie sind viel zu schnell über einen Fußgängerübergang gefahren, im Stadtzentrum. Wollen Sie wirklich, dass ein Unfallprotokoll gemacht wird?«
Sie hebt ihre Handtasche vom Asphalt auf und läuft im Zickzack zwischen den stehenden Autos durch.
Sie ist ein Tier. Ein Tier in äußerster Bedrängnis. Ein gehetztes Tier.
Sollen die Leute sie doch in Ruhe lassen.
Der Aufzug braucht ewig. Jedes Stockwerk ein Jahrhundert.