Aufnahme 11

Vor acht Monaten

Comisaria Romero: So war das nicht vereinbart.

Yuri Woronin: Vereinbart war …

Subinspector Belgrano: Halt den Mund, Woronin. Wir wissen schon, dass du eine Nulpe bist.

Comisaria Romero: Das stimmt doch, nicht wahr, Señora Moreno?

Lola Moreno: Ich weiß nicht, wovon Sie reden.

Comisaria Romero: Natürlich nicht.

Subinspector Belgrano: Ihr liefert uns immer nur Scheiße.

Yuri Woronin: Die Information ist gut.

Comisaria Romero: Wir wollen andere Informationen.

Subinspector Belgrano: Wir haben euch um Informationen über Orlow gebeten. Und ihr denunziert seine Rivalen.

Yuri Woronin: Sie werden sie schnappen.

Subinspector Belgrano: Ihr vernichtet die Konkurrenz.

Yuri Woronin: Sie wollten Kokain. Sie wollten Heroin. Da haben Sie es. Und Waffen. Nächsten Monat bekommen die Belarussen eine Lieferung.

Comisaria Romero: Wir wollen Orlow.

Lola Moreno: Nein, Comisaria. Sie wollen Schlagzeilen. Darum haben Sie uns gebeten. Und die liefere ich Ihnen. Die liefern wir Ihnen.

Subinspector Belgrano: Ach, das Unterbewusstsein.

Comisaria Romero: Das ist nicht …

(Lola fällt ihr ins Wort, sie reden gleichzeitig.)

Lola Moreno: Das hatten wir doch schon. Bei der Operation Oligarkh, bei der Operation Roter Marmor. Wenn Sie Orlow festnehmen, wird es zehn Jahre dauern, bis man ihn verurteilt.

(Sieben Sekunden Pause.)

Subinspector Belgrano: Bis dahin wird er an Altersschwäche gestorben oder zu alt fürs Gefängnis sein.

(Drei Sekunden Pause.)

Comisaria Romero: Was schlagen Sie vor, Señora Moreno?

Lola Moreno: Mein Vorschlag ist, dass Sie den Druck erhöhen. Machen Sie weiter Razzien, Schlagzeilen. Hören Sie auf, den Hai zu verfolgen, und begnügen Sie sich mit den kleinen Fischen.

(Dreiundzwanzig Sekunden Pause.)

Comisaria Romero: Mal angenommen, ich wäre an Ihrem Vorschlag interessiert. Wer wäre denn der erste kleine Fisch?

Yuri Woronin: In ein paar Tagen geht eine Lieferung der Serben raus. Drogen und Geld, Ziel Barcelona. Ein Shuttlebus und ein Postwagen.