26
Lara
Woche 4: Freitagabend
»Okay, wir haben Lieblingsfarbe und Lieblingsfilme bis zum Abwinken erörtert und uns darüber gestritten, ob Pilze auf der Pizza verboten werden sollten oder nicht …« Ian füllt mein Weinglas wieder auf. »Es gibt nur noch eine einzige weitere wichtige Information, die ausgetauscht werden muss.«
Ich schnappe mir ein Stückchen heruntergefallene Peperoni von meinem Teller und knabbere daran. »Geburtstage?«, frage ich im selben Moment, in dem Ian sagt: »Der schlechteste Sex, den du jemals hattest?«
Ich verschlucke mich beinahe an der Peperoni. »Das ist kein
Gesprächsthema für ein erstes Date.«
»Ach nein? Tut mir leid, ich bin Neuling in dieser Angelegenheit. Ich versuche es noch mal … Der schlechteste Sex, den du jemals hattest?«
Ich lache. »Darauf antworte ich nicht.« Mike Lanter, erstes Collegejahr.
»Aber …«
»Nächste Frage.« Ich lächele und genieße seinen Übermut.
»In Ordnung«, sagt er und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. »Was wird aus der Bewerbung beim FBI?«
Mein Lächeln erstirbt. »Ich werde die andere Frage beantworten. Meine peinlichste sexuelle Begegnung war …«
»Komm schon, Lara«, unterbricht er mich und ergreift meine Hände, als ich Anstalten mache, unsere leeren Teller abzuräumen. »Wir müssen darüber reden.«
»Da gibt es nichts zu reden. Mein Boss hat gesagt, er würde mir ein Empfehlungsschreiben geben, sobald ich einen großen Sieg
verbuchen kann. Dein Fall sollte dieser Sieg sein. Du warst nicht schuldig. Ende der Geschichte.«
»Es ist eine ziemlich beschissene Geschichte«, entgegnet er und reibt mit dem Daumen über die Innenseite meines Handgelenks. »Du solltest das Empfehlungsschreiben bekommen, weil du einen guten Job gemacht hast.«
Ich schüttele den Kopf. »Eigentlich sollte ich es lieber lassen. In Quantico herrscht eine Riesenkonkurrenz. Eine Juniorermittlerin, die gründlich eine inoffizielle Ermittlung gegen jemanden durchführt, der sich als unschuldig erweist, wird nicht besonders herausragen. Eine Ermittlerin, die gerade eine große formelle Ermittlung gegen jemanden geführt hat, der schuldig war … das hätte den Wowfaktor.«
Ich erwarte, dass er Widerspruch erhebt, aber er nickt, was ich zu schätzen weiß. Er vertraut darauf, dass ich mehr über meinen Job weiß als er, was eine erfrischende Abwechslung gegenüber anderen Männern darstellt, mit denen ich Dates hatte und die dazu neigten, mir alles bis ins Kleinste zu erklären.«
»Das tut mir leid«, sagt er und lässt meine Hände immer noch nicht los.
Ich zucke die Achseln. »Mir auch. Aber es ist nur eine Frage des Zeitpunkts. Das FBI kommt nicht jetzt, aber es kommt auch nicht nie.«
»Hast du es deinen Eltern erzählt?«
»Noch nicht.« Ich spiele mit meiner Serviette herum. »Ich habe zu große Angst davor, dass sie erleichtert sein werden.« Ich schaue auf. »Hast du deinem Pflegevater erzählt, dass wir den Fall zu den Akten gelegt haben?«
Sein Lächeln ist schwach. »Noch nicht.«
»Wie nah steht ihr zwei euch?«, frage ich leise.
Er zuckt die Achseln, als spiele es keine Rolle, aber sein verschlossener Gesichtsausdruck verrät mir, dass das nicht stimmt. »Nah genug, um in Kontakt zu bleiben. Nicht nah genug, als dass ich ihn Dad nennen würde.«
»Würdest du gern?«, frage ich.
Er schaut auf. »Früher einmal, ja, vor langer Zeit. Ich habe auf ein Adoptionsmärchen gehofft. Es ist nichts draus geworden, aber ich
verstehe es. Wer zum Teufel würde sich den ganzen Ärger wegen eines Teenagers antun, der voller Komplexe ist?«
Er lächelt, doch es ist ein angespanntes Lächeln, und mein Herz schmerzt sowohl wegen des Jungen, der sich so sehr gewünscht hat, erwünscht genug zu sein, um adoptiert zu werden, als auch wegen des Mannes, der immer noch nicht denkt, dass er der Mühe wert war.
»Was hältst du von einem Nachtisch?«, fragt er abrupt, steht auf und sammelt die Teller ein.
Ich greife nach dem Weinglas und folge ihm aus dem Essbereich in die Küche. »Ich finde die Idee theoretisch herrlich, kann mir aber nicht vorstellen, wie ich auch nur noch einen einzigen Bissen herunterbringen soll.«
»Gut«, murmelt Ian und zieht mich an sich, sobald ich die Gläser neben die Teller auf die Theke gestellt habe.
Meine gute Erziehung sagt mir, ich sollte protestieren. Dass es zu früh ist, dass ich nicht bereit bin …
Das sind Lügen. Es fühlt sich an, als hätte ich eine Ewigkeit darauf gewartet, dass jemand mich so will, wie er mich will. Und ich habe definitiv
eine Ewigkeit darauf gewartet, dass jemand solche Gefühle in mir weckt, wie er es tut.
Mir ist nicht danach zumute, mich schüchtern zu stellen. Ich will nicht kokett sein.
Ich will ihn.
Der Kuss beginnt langsam und ein wenig unschuldig. Solch sanfte Neckereien der Lippen, die eine bewusste, köstliche Hinleitung zu einem Versprechen auf mehr sind.
Er steigert sich in kleinen, sexy Schritten. Ians Finger bohren sich in meine Hüften, eine Spur verzweifelt. Meine Nägel kratzen durch das Hemd über seine Schultern, eine Spur gierig.
Seine Zunge drückt meine Lippen behutsam auseinander, und sobald sie meine berührt, verwandelt sich der Kuss von unschuldig in sengend heiß.
Ich weiß nicht, ob er sich als Erster bewegt oder ob ich es tue, aber eine Sekunde später werde ich gegen die Theke gedrückt, seine Hand umfasst meinen Hinterkopf, und sein Mund legt sich über meinen, während wir einander verschlingen.
Ohne den Kontakt zu meinem Mund zu lösen, hebt Ian mich auf
die Theke, und ich lege die Beine um seine Taille und ziehe ihn näher heran – ich brauche ihn.
Alles von ihm.
Ich habe noch nie so empfunden, nie das Gefühl gehabt, als sei alles, was zählt, in Reichweite, wenn ich nur mutig genug bin, es mir zu nehmen.
Ich will mutig sein.
Meine Finger schieben sich unter sein Hemd.
Ian wird ganz still und zieht sich gerade weit genug zurück, dass ich seinen warmen Atem auf meinem Mund immer noch spüren kann. »Lara.«
Meine Hände gleiten weiter an seinem Rücken hinauf. »Ian.«
Er legt seine Hand auf meinen Arm. »Ich habe im Moment nicht sehr viel Selbstbeherrschung. Wenn du mich berührst, mich wirklich
berührst, werde ich dich berühren müssen, und dann …«
»Dann berühre mich.«
Er zieht sich noch ein Stück weiter zurück und hält mich mit dem Blick dieser irrwitzig attraktiven blauen Augen gefangen. »Bist du dir sicher?«
Ich hole tief Luft, und bevor ich kneifen kann, ziehe ich mir mein Shirt über den Kopf. »Ich bin mir sicher.«
Ian gibt einen Laut von sich, der halb Beten, halb Ersticken ist, als er auf meinen schwarzen Spitzen-BH hinabschaut.
»Hey, ich werde nicht behaupten, ich hätte das hier geplant, aber ich habe mich vorbereitet. Nur für den Fall der Fälle.«
Er zieht die Finger sachte über meinen Oberkörper, während seine Augen mich gierig mustern, und ich schiebe sein Hemd weiter an seinen Bauchmuskeln hinauf. »Runter damit.«
Er greift nach unten und zieht sich das Hemd über den Kopf. Er trägt kein Unterhemd. Es ist nur er, und lieber Gott, das ist ja wohl pure Perfektion.
Er ist sonnengebräunt und muskulös, und wo immer ich hinschaue, wird es nur besser und besser.
Ich lege ihm eine Hand auf den Bauch. »Muskeln. Ich war noch nie mit jemandem zusammen, der echte Bauchmuskeln hatte.«
»Bauchmuskeln sind langweilig«, sagt er und greift um mich herum, um meinen BH aufzuhaken. »Aber die da«, fügt er
ehrfürchtig hinzu, als meine Brüste aus der Spitze herausrutschen, »die sind spektakulär.«
Mein Busen ist Durchschnitt, das weiß ich. Aber so, wie Ian ihm huldigt, zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund, habe ich das Gefühl, die schönste Frau auf der Welt zu sein.
Seine Zunge streicht feucht über die Spitze einer Brust, dann über die der anderen, bis mir der Atem stockt. Dann fliegt sein Blick zu meinen Augen empor, genau in dem Moment, in dem er den Mund um meine Brustwarze legt und daran saugt, ein unglaublich verruchter Moment.
Mit jedem Lecken, jedem leichten Kratzen seiner Zähne verführt er mich ein klein wenig mehr, bis ich mich an ihn presse, eine unverkennbare Einladung.
Ian lässt die Hände an meinen Waden hinabwandern und prüft, ob meine Füße sicher um seine Taille geschlossen sind, bevor er mich von der Theke hebt.
»Beeindruckend«, murmele ich und lasse die Lippen über die feste Fläche seiner Wange gleiten, während er mich zum Schlafzimmer trägt.
Und das ist es. Ich habe nicht viel Erfahrung, aber die Sache mit dem Hochheben und Tragen war eine meiner schmutzigen Fantasien, nichts, was es wirklich gegeben hätte.
Aber Ian ist wirklich da. Er ist da, und bei ihm fühle ich mich gleichzeitig feminin und mächtig, und es ist ein berauschendes Gefühl.
Zumindest bis er mich auf sein Bett legt und die Realität über mich hereinbricht.
Er ist gerade dabei, seinen Gürtel zu lösen, als ich hochfahre und wie eine Krabbe rückwärtsrutsche, um ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen.
Er erstarrt. »Lara, es tut mir leid. Ich dachte …«
»Nein.« Ich hebe eine Hand. »Nein, du hast richtig gedacht. Es ist nur … hier zu sein, in deinem …« Ich sehe mich in dem unverkennbar maskulinen Raum um. »Mir ist nur plötzlich klar geworden, dass du das oft machst. Vielleicht sogar genau in diesem Bett. Und ich … ich nicht.«
Seine Augen leuchten verständnisvoll auf, und obwohl er weiter
seinen Gürtel herauszieht und aus seinen Schuhen schlüpft, hat er die Hose sehr eindeutig immer noch an, als er sich lässig aufs Bett plumpsen lässt.
Er klopft auf die Stelle neben sich. »Komm her.«
Ich schüttele den Kopf.
Ian verdreht die Augen, streckt die Hand aus und zerrt mich zu sich hinüber. Ich schnappe kurz nach Luft, als meine nackten Brüste gegen seinen Oberkörper prallen.
Er wühlt die Finger in mein Haar und sieht mir fest in die Augen. »Benutz dein brillantes Gehirn, um zuzuhören, und hör gut zu. Du bist die einzige Frau, an die ich denke, die einzige Frau, an die ich gedacht habe, seit ich dich an diesem ersten Tag im Pausenraum gesehen habe.«
»Wirklich?« Ich schaue ihn forschend an, sehe aber nur Aufrichtigkeit in seinem Gesicht.
Er haucht mir einen Kuss auf die Wange. »Ich schwöre bei Gott, Frau, ich habe noch nie jemanden so gewollt wie dich. Ich habe darauf gewartet, dass es vorbeigeht, aber etwas an dir wickelt mich um deinen sexy kleinen Finger.«
»Es ist also nicht vorbeigegangen?«, frage ich und lege ihm eine Hand mitten auf die Brust. Ich beobachte, wie meine Finger sich spreizen.
Er ergreift meine Hand und zieht sie langsam herunter, bis sie auf der unverkennbaren Wölbung seiner Hose ruht. »Definitiv nicht.«
Ich bewege behutsam die Hand und streichele ihn.
Er presst die Augen zusammen. »Lara.«
Erkühnt von dem heiseren Ton seiner Stimme öffne ich seine Hose, und das Ratschen des Reißverschlusses elektrisiert den Augenblick, als ich ihn herunterziehe.
Ich richte mich auf und winde mich aus meinen Jeans heraus, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn richte und seine Hose samt seiner schwarzen Boxershorts über seine Hüften und an seinen Beinen herunterstreife, bis ich Ian Bradley so sehe, wie er geschaffen wurde …
Splitternackt und ganz und gar mein.
Ian stützt sich auf die Ellbogen und beobachtet mich mit brennenden Blicken, während ich die Hände über seinen perfekten
Körper wandern lasse.
Ich lecke mir die Lippen. »Ich spiele hier so weit außerhalb meiner Liga.«
Sein Blick fällt auf meinen Oberkörper. »Nicht von meiner Warte aus.«
Ich fühle mich kühner als je zuvor im Leben, als ich langsam die Finger um ihn schließe. Der samtige Stahl zuckt in meiner Hand.
Ians Kopf fällt zurück auf das Kissen, und die Art, wie er meinen Namen in verzweifeltem Verlangen knurrt, hinterlässt ein gnadenloses Pochen zwischen meinen Beinen.
Ich streichele ihn zaghaft, dann selbstsicherer, als sein Stöhnen mich vorantreibt.
Bis zu diesem Augenblick – bis zu Ian – hatte ich keine Ahnung, dass es die mächtigste Art von Vorspiel ist, jemand anderem Lust zu bereiten … auf mich.
Süchtig nach dem Gefühl bewege ich mich ein klein wenig, sodass ich mich hinknien kann. Dann beuge ich mich vor und berühre seinen harten Schwanz mit den Lippen.
»Gott, Lara.« Er streicht mir zaghaft übers Haar.
Ich öffne den Mund und nehme ihn in mich auf. Er schmeckt salzigsüß, und diesmal ist nichts Zaghaftes daran, wie er mich berührt. Seine Finger sind jetzt in mein Haar gekrallt und halten es zurück, während er hemmungslos beobachtet, wie ich an ihm sauge.
Ich wechsele zwischen schnellem und langsamem Tempo, zwischen neckend und selbstbewusst, und ich lausche auf sein Keuchen, um herauszufinden, was er mag.
Ich reiße die Augen auf, als seine freie Hand über meinen Rücken wandert, über meine Hüften und meinen Hintern. Dann stöhne ich, als er meine Schenkel spreizt und sich unter die Spitze meines Tangas vorarbeitet. Seine Finger gleiten über mich hinweg, in mich hinein, berühren mich mit solch quälender Geschicklichkeit, dass es mich all meine Konzentration kostet, mit dem weiterzumachen, was ich tue.
Es ist eine grimmige Schlacht, sein Wille gegen meinen, während seine Finger mich bis zur Besinnungslosigkeit necken und mich nahe an den Rand bringen, aber nicht darüber hinweggleiten lassen. Ich erwidere die Gefälligkeit und finde den genauen Rhythmus, der seine Hüften buckeln lässt, nur um im letzten Moment nachzulassen.
Keiner von uns gewinnt. Oder vielleicht gewinnen wir beide, als Ian mich hochzieht und mich auf den Rücken rollt.
Sein Mund erobert meinen, und er küsst mich leidenschaftlich, während er mich auf das Bett presst.
Ich wölbe den Rücken, und wir erstarren beide, als sein Schwanz gegen das feuchte V meiner Unterwäsche drückt.
Er schenkt mir einen letzten Kuss, bevor er sich zurückzieht und die Nachttischschublade öffnet. Ian reißt das Folienpäckchen mit den Zähnen auf und streift ein Kondom über. Dann schiebt er den Tanga an meinen Beinen hinab und wirft ihn zu Boden.
Sein Blick fällt auf die Stelle zwischen meinen Schenkeln, als er sie auseinanderdrückt. »Später«, sagt er leise, »werde ich dich dort lecken.« Er fährt mit einem Finger an meiner nassen Spalte hinab, ich schreie auf, sowohl wegen der Berührung als auch wegen seiner Worte. »Aber jetzt«, fährt er fort und legt mir langsam beide Hände an den Kopf, während er sich über mich erhebt, »jetzt muss ich in dir sein.«
Ian bewegt sich leicht vorwärts, sein Gesichtsausdruck pure Konzentration, während er mich beobachtet. Ich bin eng, und er ist groß, aber die Reibung ist köstlich.
Er atmet schwer, als er sich zurückzieht und dann langsam wieder in mich gleitet. Er ist der Inbegriff der Zurückhaltung und versucht offenkundig, sich Zeit zu lassen, Zeit für mich, Zeit für uns. Damit es von Dauer ist.
Dafür wird später noch Zeit genug sein. In diesem Moment will ich nicht geneckt werden. Ich will genommen werden.
Gierig umfasse ich seinen Hintern und treibe ihn voran. »Fester.«
Er sieht mir zuerst in die Augen, um sicherzugehen. Dann gibt er mir nach. Seine Hüften stoßen seinen Schwanz hart in mich hinein, und ich wölbe mich ihm entgegen, um ihn aufzunehmen, und mein Körper gibt unter seinem harten Drängen nach.
Kann man vor Wonne sterben? Wenn ja, ist das die Art und Weise, wie ich gehen will, während Ian in mir tobt, seine Hüften bei jedem Stoß kreisen, um genau die richtige Stelle zu finden, bis ich nur noch aus schmerzhaftem Verlangen bestehe …
»Komm«, sagt er, als meine Sicht sich vor Leidenschaft trübt. Er stupst mit den Lippen gegen meine Brust. »Komm für mich, Lara,
genau so.«
Ich schreie auf und wölbe den Rücken, und er kommt mir entgegen und zuckt am ganzen Leib, während er mit einem tiefen Stöhnen loslässt.
Ich dachte immer, Orgasmen seien Orgasmen. Immer gut.
Falsch.
Manchmal sind sie so glühend heiß gut, dass man gleichzeitig Angst davor hat, es werde niemals enden, und Angst davor, dass es enden wird.
Ian lässt sich neben mich fallen, immer noch schwer atmend, und ich bringe irgendwie die Energie auf, mich zu ihm herumzurollen.
Er dreht leicht den Kopf und drückt mir geistesabwesend einen Kuss auf die Stirn, bevor er mich an sich zieht. »Nun.«
Ich lächele. »Nun.«
Ian stützt sich auf, damit er auf mich herabschauen kann, und er sucht sich eine Locke meines Haares und streicht mit dem Daumen darüber. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
»Welche?«
»Der schlechteste Sex, den du jemals hattest.«
Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Oh. Ach herrje. Ich hatte vorhin eine andere Antwort, aber … wow, das ist peinlich. Ich habe das Gefühl, ich sollte dir zumindest erlauben, dich anzuziehen, bevor ich antworte. Du weißt schon, aus Rücksicht auf deinen Stolz.«
Er legt den Kopf in den Nacken, dann stößt er ein Lachen puren maskulinen Selbstbewusstseins aus. »In Ordnung. Was ist mit dem besten Sex, den du jemals hattest?«
Ich verdrehe die Augen. »Ritzt du etwa Kerben in deinen Bettpfosten?«
»Vielleicht.« Er zwinkert mir schnell zu.
Dann rollt er mich herum, bis ich wieder auf dem Rücken liege, und sieht mir in die Augen. »Frag mich.«
»Was soll ich dich fragen? Der schlechteste Sex, den du jemals hattest?«
»Ein Gentleman genießt und schweigt. Stell mir die andere Frage.«
»Der beste Sex, den du je gehabt hast? Du hast gerade gesagt, ein Gentleman würde …«
»Mit dir.« Er stempelt einen Kuss auf meine Lippen.
Als er sich zurückzieht, will ich eigentlich abermals die Augen verdrehen und ihn aufziehen. Aber dann sehe ich es …
Verlegenheit. Seine Wangen sind überzogen von einem Hauch Röte, er sieht mich an und er … zappelt. Seine Nervosität ist dermaßen süß, dass es mein Untergang ist.
Ich umfasse mit beiden Händen sein Gesicht. »Ian.«
»Ja?«
Ich erhebe mich ein wenig, um einen Kuss auf seinen Mund zu hauchen. »Geht mir genauso.«