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Lara
Woche 5: Montagnachmittag
Arbeitslosigkeit ist ätzend.
Aber Ian nicht erreichen zu können, ist noch ätzender.
Er geht nicht ran. Beantwortet keine Textnachrichten. Ich habe kurz Kate zu fassen bekommen, aber sie war auf der anderen Leitung und hat gesagt, sie werde mich zurückrufen müssen.
Hat sie aber nicht.
Ich habe sogar versucht, Sabrina zu erreichen, aber die Frau ist ein Geist. Ich konnte ihre Kontaktinformationen nirgendwo finden.
Ich war schließlich selbst zu Wolfe Investments gegangen, aber das Gebäude ist wie Fort Knox, und ohne mein Dienstabzeichen bin ich nicht am Sicherheitsdienst vorbeigekommen. Ich habe die Security gebeten, Ian, Kate, Matt und Kennedy anzurufen, in der Hoffnung, dass einer von ihnen mich herauflassen würde, um alles zu erklären.
Ich habe alles gemacht, was auch immer mir eingefallen ist. Also, verzweifelte Zeiten, verzweifelte Maßnahmen und so.
Der Concierge in Ians Apartmentgebäude hatte von Freitagabend meinen Namen noch auf der »Okay-Liste«, daher hat er mich nach oben gelassen, nachdem ich hübsch gelächelt und ihm gesagt hatte, ich sei gekommen, um Ian zu überraschen.
Und überrascht wird er sein. Es ist vielleicht nur keine Überraschung, die er will.
Ich bin seit zwanzig Minuten hier und sitze an seine Tür gelehnt auf dem Boden. Ich werde warten, so lange es notwendig ist, selbst wenn er beschließt, durch die Klubs zu ziehen, und mit einer anderen Frau nach Hause kommt …
Meine Eingeweide krampfen sich zusammen. Daran darf ich nicht
denken.
Und doch sollte ich vielleicht genau das tun. Vielleicht sollte ich mich auf die Tatsache vorbereiten, dass ich im Begriff bin, mich heftig in einen Mann zu verlieben, der als der größte Playboy der Stadt bekannt ist und noch mit keinem Wort gesagt hat, dass er eine Beziehung will.
Ja, wir haben zusammen Pizza gegessen, hatten unglaublichen Sex und haben beim Brunch an Mimosas genippt, und ich habe meine Wäsche bei ihm gewaschen (weil er eine Waschmaschine und einen Trockner in seiner Wohnung hat und ich nicht), aber keins dieser Dinge ist ein Antrag.
Nicht dass ich einen Antrag will, aber …
Ich stöhne und lasse die Stirn auf die Knie sinken, dann schlinge ich die Arme um meine Schienbeine. Ich bin ein Wrack.
In all dieser Zeit habe ich die Regeln so gut befolgt, habe getan, was ich tun sollte, habe einen Fuß vor den anderen gesetzt, um mein Ziel zu erreichen: das FBI.
Das jetzt in weitere Ferne als jemals zuvor gerückt ist.
Und wofür? Für einen Mann, von dem ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob er mich über den morgigen Tag hinaus will?
Ich habe Gabby eine Nachricht geschickt, aber noch nichts von ihr gehört.
Mir wird bewusst, dass ich sonst niemanden habe, den ich anrufen kann. Ich war so sehr auf meinen Job konzentriert, dass ich mein Leben vernachlässigt habe, und jetzt bin ich …
Allein. Absolut, herzzerreißend allein.
»Lara?«
Ich hebe den Kopf. Ian ist gerade aus dem Aufzug gestiegen, und seine Schritte verlangsamen sich, als er sich mir nähert.
Auf den ersten Blick sieht er aus wie immer – Aktentasche in der Hand, glatt rasiert, Anzug und Krawatte sitzen perfekt. Aber dann bemerke ich, dass sein Gesichtsausdruck einer ist, den ich noch nie gesehen habe – ernst, besorgt und … verletzt.
Oh Gott, was hat Steve ihm gesagt?
»Was machst du hier, abgesehen davon, dass du meinen Nachbarn etwas zu viel Haut zeigst?«
Ich schaue an mir hinab. Durch meine Position auf dem Boden ist
mein Rock ein wenig hochgerutscht, aber nicht skandalös.
»Ich habe darauf gewartet, mit dir zu reden«, sage ich und stehe auf. »Ich konnte dich den ganzen Tag nicht erreichen.«
Er streckt eine Hand aus, um mir aufzuhelfen. Vor nur vierundzwanzig Stunden hätte er mich auch zu einem Kuss an sich gezogen oder zumindest einen unpassenden Witz gerissen. Diesmal lässt er mich los, sobald ich sicher auf den Füßen stehe.
»Ian …« Ich berühre ihn am Arm, aber er schüttelt mich ab.
Mein Verdacht bestätigt sich. Er hat seine Zwangsvorladung bekommen, und er denkt, dass ich entweder davon wusste oder damit zu tun hatte.
»Lass uns hineingehen«, murmelt er, kramt seinen Schlüssel aus der Tasche und öffnet die Tür. Er bedeutet mir voranzugehen, aber die Bewegung ist leicht spöttisch.
Ich stelle meine Handtasche auf den Tisch im Flur und drehe mich mit gefalteten Händen zu ihm um. »Du hattest einen beschissenen Tag. Darf ich dir einen Drink machen? Dir ein Glas Wein einschenken? Etwas zu essen bestell…«
Ian stößt ein ungläubiges Lachen aus, als er seine Schlüssel neben meine Handtasche wirft und seine Aktentasche auf den Boden stellt. »Ja, ein Drink wird alles in Ordnung bringen.«
»Er macht es vielleicht ein wenig besser erträglich«, murmele ich.
Er wirft mir einen düsteren Blick über seine Schulter zu. In diesem Moment erinnert er mich total an Kennedy, aber das ist wahrscheinlich nicht der richtige Zeitpunkt, um das zu erwähnen.
Er geht ans Fenster und steckt die Hände in die Taschen, während er die Aussicht betrachtet. Er sieht unglücklich aus, und obwohl ich mir nichts mehr wünsche, als die Arme um ihn zu schlingen, weiß ich, dass er mich einfach abschütteln wird.
Also lasse ich ihm stattdessen sein Schweigen und hole still alle notwendigen Zutaten für einen Negroni hervor. Es war kein Scherz, als ich ihm gesagt habe, dass meine Grandma sie getrunken hat. Ich habe damals sogar einige für sie gemixt.
Ich mache eine schnelle Google-Suche auf meinem Handy, um festzustellen, ob ich mich richtig an das Rezept erinnere. Tue ich nicht. Also befolge ich die Anweisungen und messe zu gleichen
Teilen Campari, Gin und den süßen Wermut ab, den ich im Kühlschrank finde.
Das Rezept sagt, der Drink solle auf Eis oder in einem Cocktailglas serviert werden. Ich habe Ian ihn auf beide Weisen trinken sehen, daher entscheide ich mich dafür, ihn auf Eis zu geben. Das ist einfacher.
Die Orangenscheibe ist dagegen nicht einfach. Am Ende ist sie halb zerquetscht und sieht aus, als habe ein Kind sich daran versucht, aber es ist der Gedanke, der zählt, oder?
Ich nehme einen Schluck. Nicht schlecht. Bitter und auf jeden Fall etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich kann nachvollziehen, warum Menschen das Getränk mögen.
Trotz all des Lärms, den ich in der Küche mache, dreht Ian sich nicht um. Als ich zu ihm gehe und ihm den Drink vor die Nase halte, blinzelt er überrascht, und mir wird klar, dass er nicht einmal gewusst hat, dass ich noch hier bin, und erst recht hat er nicht mitbekommen, dass ich ihm einen Cocktail gemacht habe.
»Danke«, murmelt er.
Unsere Finger streifen einander, als er das Glas entgegennimmt, und unsere Blicke treffen sich kurz. Ich halte den Atem an, aber dann ist der vertraute Moment vorbei, und er sieht weg.
Ich unterdrücke einen Seufzer. Nachdem ich mir ein Glas Wein eingeschenkt habe, setze ich mich aufs Sofa und warte.
Er braucht nicht lange. Sein Gesichtsausdruck ist undurchdringlich, als er sich zu mir umdreht. »War es dir so wichtig, zum FBI zu kommen?«
Ich bin für den Vorwurf gewappnet und hatte mir bereits gedacht, dass Steve das sagen würde, einfach um gemein zu sein, aber es trifft mich trotzdem. Sehr.
Ich nippe an meinem Wein. »Was ist heute passiert?« Ich beschließe, seine Frage zu ignorieren.
»Tu das nicht«, blafft er. »Stell dich nicht dumm. Tu nicht so, als wusstest du nichts von der Zwangsvorladung für die offizielle Ermittlung, als hättest du mich nicht verkauft, um deinen Traumjob zu bekommen.«
»Glaubst du das wirklich von mir?«
Er stößt ein frustriertes Knurren aus und fährt sich mit beiden
Händen durchs Haar. »Was soll ich denn sonst denken, wenn du mich nicht einmal vor dem Unwetter gewarnt hast, das sich über mir zusammenbraute?«
»Ich hätte dich gewarnt«, sage ich leise, »nur dass ich den ganzen Morgen in der Personalabteilung war. Während der Abschlussgespräche konnte ich nicht telefonieren.«
Er runzelt die Stirn. »Abschlussgespräche. Moment mal … er hat dich gefeuert? Er hat gesagt, das hätte er nicht.«
»Steve hat mich nicht gefeuert«, antworte ich. »Ich habe gekündigt.«
Ian sieht mich an, seine Miene undurchdringlich. Dann streckt er die Hand nach mir aus. »Oh, Lara …«
Mir war nicht bewusst, dass ich eine Umarmung brauchte, bis er mich an sich zieht. Ich lasse ihn all die Gefühle in sich aufnehmen, die ich noch nicht einmal zu verarbeiten begonnen habe.
Ich habe meinen Job hingeworfen. Ich bin arbeitslos.
Das wäre für jeden ein Mordsding. Aber für die Frau, die während der vergangenen sechs Jahre buchstäblich
für die Arbeit gelebt hat, ist es eine gewaltige Erschütterung.
Ich weiß nicht, wer ich ohne meinen Job bin – ohne meinen Traum vom FBI.
Nicht dass sich an dem Traum etwas geändert hätte, aber es fühlt sich so an, als wäre seine Erfüllung jetzt verdammt weit entfernt.
Trotzdem weine ich nicht. Ich nehme an, das wird später kommen.
»Ich würde ja Danke sagen«, flüstert er in mein Haar. »Aber ich weiß, dass du es nicht für mich getan hast.«
Ich schüttele den Kopf. »Sie wollen dich reinlegen, Ian. Ich weiß nicht, warum, aber ich konnte nicht danebensitzen und fügsam mit ansehen, wie jemandem so etwas passiert.«
»Hast du es der Personalabteilung gesagt?«, fragt er und zieht sich ein kleines Stück zurück.
»Natürlich. Sie meinten, sie würden der Sache nachgehen, aber sein Wort steht gegen meins, und er hat mir zwanzig Jahre Erfahrung voraus.«
Er streicht über mein Haar, die Geste zärtlich und tröstend. »Es tut mir leid. Alles. Mein Benehmen, dass ich angenommen habe, du
hättest mir einen Dolch in den Rücken gerammt, obwohl genau das Gegenteil passiert ist …«
Ich ziehe eine Schulter hoch, aber er schüttelt den Kopf. »Nein, tu nicht so, als wäre es nichts. Du hast einen beschissenen Tag gehabt und bist hierhergekommen. Es bedeutet … alles. Okay?«
Ich bette den Kopf an seine Brust und lasse mich von ihm in den Armen halten, gebe der Erkenntnis nach, dass ich nicht weiß, was als Nächstes kommt – gebe der Angst davor nach.
Er hält mich ein Weilchen fest, bevor er ein kleines Stück zurücktritt. »Warum zur Hölle bist du umhergeflitzt, um mir einen Drink zu machen? Setz dich. Erlaube mir, mich um dich zu kümmern.«
Ich strecke die Hand aus, greife nach seiner Krawatte und ziehe ihn wieder zu mir zurück, um meinen Mund auf seinen zu pressen. »Kümmere dich auf diese Weise um mich«, flüstere ich dicht an seinem Mund. »Bitte.«
Lenk mich ab.
Er zögert nur eine Sekunde, bevor er tut, worum ich ihn bitte, und mich an sich zieht.
Ich erwidere jeden seiner Küsse auf die gleiche Weise, lasse all meine Frustration in ihn hineinfließen, lasse seine in mich hineinfließen.
Ich zerre an seinen Knöpfen, und als er mich vor sich herschiebend auf das Sofa bugsiert, sind wir bereits halb entkleidet.
Ich attackiere seinen Gürtel, und obwohl seine Atmung rau von Verlangen ist, hält er meine Hände fest und drückt sie mir sanft über den Kopf. »Immer langsam«, murmelt er. »Wir haben Zeit.«
Nein, haben wir nicht,
will ich schreien. Ich fürchte, wenn ich auch nur eine Sekunde lang innehalte, werden meine Gedanken mich einholen und mich verzehren.
Sein Mund ist sanft auf meinem und hält mich jedes Mal zurück, wenn ich versuche, die Dinge zu beschleunigen, bis mir nichts anderes übrig bleibt, als mich mit seinem gemächlichen Tempo abzufinden.
»Ich wollte dich schon so lange auf diese Art und Weise«, sagt er und lässt die Lippen träge an meinem Hals hinabwandern. Langsam zieht er mir meinen BH aus und wirft ihn neben das Sofa. »Ich will
dich auspacken, dich enträtseln.«
Er berührt meine Brust, hebt sie an den Mund und legt die Lippen um meine Brustwarze. Er geht geschickt vor, aber ohne Hast, ist hungrig, ohne alles auf einmal zu verzehren. Mit jedem Schnippen seiner Zunge, jedem Nagen seiner Zähne trudele ich weiter außer Kontrolle, und mir wird klar, dass er recht hat.
Wir haben Zeit für das hier.
Ich verliere den Überblick über alles andere, merke nur, wie ich mich in seinen Armen fühle. Ich registriere kaum, wie der Rest meiner Kleider zu Boden fällt, geschweige denn, dass morgen ein schrecklicher Tag auf mich wartet.
Ian drückt sanfte Küsse meinen Brustkorb hinunter und dann auf der anderen Seite wieder hinauf, während seine Finger unter meine Beine gleiten.
Ich keuche auf und wölbe den Rücken. Mehr.
Aber statt meinem stummen Befehl zu gehorchen, hält er seine Berührung wisperzart.
»Bitte«, stöhne ich, als ich mich ihm abermals entgegenwölbe, nur um zu erleben, dass er mir meinen Wunsch verweigert.
Er lächelt an meiner Kehle. »Bitte was?«
»Ian.«
Seine Finger drücken ein klein wenig fester zu. »Ja?«
»Berühre mich.«
»So?«, fragt er und umkreist mit dem Zeigefinger meine Klitoris.
Ein Stöhnen ist meine einzige Antwort.
»So?«, fragt er noch einmal und schiebt einen Finger in mich. »Oder …« Er bewegt sich langsam an mir hinab, stellt einen meiner Füße auf den Boden neben dem Sofa und hebt den anderen hoch, sodass mein Bein auf seinem Rücken zu liegen kommt. »So?« Er hält meinen Blick fest, während er den Mund auf meine Haut presst.
Ich zerfließe mit jeder Berührung seiner Zunge ein klein wenig mehr, kapituliere vor jenem köstlichen Gefühl, als er mein Bein höher hinaufschiebt und mich weiter spreizt, bis ich keine andere Wahl habe, als mich in den Orgasmus fallen zu lassen.
Ian bleibt bis zum Ende bei mir und drückt mir einen zarten Kuss auf die Innenseite meines Oberschenkels, während ich versuche, zu Atem zu kommen. »Bleib hier«, befiehlt er und zeigt mit einem
Finger auf mich, bevor er ins Schlafzimmer geht.
Als könnte ich mich bewegen.
Er beweist jedoch, dass ich mich irre.
Er kommt nackt aus dem Schlafzimmer zurück, bewaffnet mit einem Kondom, und Momente später dreht er mich sanft auf den Bauch, kniet sich hinter mich auf das Sofa und zieht meine Hüften an sich.
Ich keuche auf, als er in mich hineinstößt, und meine Hüften bewegen sich instinktiv auf ihn zu, meine Hände finden die Armlehne des Sofas, um mich festzuhalten.
Ich bin gewappnet für einen wilden, hektischen Ritt, aber auch jetzt lässt er sich Zeit. Er hat eine Hand auf meiner Hüfte, während die andere beinahe zärtlich auf meinem Rücken ruht, und seine Stöße sind langsam und beherrscht und verlangen, dass ich auf sie reagiere.
Er beugt sich leicht vor, und die Hand auf meinem Rücken gleitet nach vorn, er lässt zwei Finger um meine Klitoris kreisen. Sobald unsere Blicke sich treffen, verliert er endlich, endlich
die Kontrolle.
Er stöhnt und beschleunigt sein Tempo, und seine Finger bewegen sich immer schneller auf meiner Klitoris, bis ich in meinem zweiten Orgasmus aufschreie. Ians Höhepunkt ist genauso stark wie meiner, sein Stöhnen gequält, seine Hände ein klein wenig grob, als er sich hinter mir versteift, den Kopf gesenkt. Sein Atem geht stoßweise, als er kommt.
Ich bin so zittrig, dass ich mich auf dem Sofa ausstrecken muss, und er schmiegt sich an mich, rollt mich auf die Seite, sodass er die Brust an meinen Rücken drücken kann. Seine warmen Arme umfangen mich.
Sobald mein Herzschlag sich normalisiert hat und ich mich wieder daran erinnere, wie man ruhig atmet, hebe ich seine Hand und drücke die Lippen auf seine Knöchel.
»Und was jetzt?«
Ian küsst mich auf den Nacken. »Wir überlegen, was als Nächstes kommt.«
Wir.
Das Wort ist sowohl gefährlich als auch tröstlich.
Ich schaue ihn an. »Können wir noch ein klein wenig damit
warten?«
Ian lächelt verständnisvoll, dann greift er mit einem spöttischen Stirnrunzeln über mich und zieht mir das Kissen unter dem Kopf hervor.
Er hält es mir vors Gesicht. »Du hast mein Männersofakissen zerdrückt.«
Ich schmiege mich an seine Brust und bin erleichtert darüber, einen Grund zum Lachen zu haben. »Okay, mein echter Kerl. Geh und hol mir meinen Wein.«
Er richtet sich auf, gibt mir mein Glas und geht ins Bad. Er kommt zurück, verknotet die Kordel seiner Jogginghose und wirft mir ein T-Shirt und saubere Unterwäsche zu, die ich am Wochenende in seiner Wohnung zurückgelassen hatte.
Dann greift er nach seinem Drink und setzt sich neben mich auf das Sofa, während ich mir das T-Shirt über den Kopf ziehe. »Hast du jemals Grease
gesehen?«
Ich bin gerade damit beschäftigt, mein Haar aus dem Halsausschnitt des T-Shirts zu ziehen, und halte inne. »Du meinst Sandra-Dee
-Grease?«
»Ja. Also, eine faire Vorwarnung … Wenn du das nächste Mal mit meinen Freunden sprichst, ist es gut möglich, dass sie dich ausfragen werden. Du wirst ihnen sagen, dass ich süß war. Wie gerade mal achtzehn.«
»Muss ich? Denn das ist super seltsam«, sage ich und schaue auf, um festzustellen, ob er es ernst meint.
»Entweder das, oder du erzählst ihnen, dass du hoffnungslos in mich vernarrt bist.«
Sein Ton ist neckend, aber ich drücke meinen Mund auf seinen, statt zu antworten, denn ich habe zu große Angst, dass ich ihm die Wahrheit eingestehen könnte …
Dass hoffnungslos vernarrt
nicht allzu weit von dem entfernt ist, was ich empfinde.