Wer deutsche Geschichte erzählt, bewegt sich zumeist in den Grenzen der Staatsnation oder konzentriert sich auf die deutsche Gewaltherrschaft und Eroberungsgeschichte des 20. Jahrhundert mit ihren Folgen bis heute. David Blackbourn wählt hingegen einen globalen Ansatz und zeigt, wie seit rund fünfhundert Jahren Menschen, Güter, Erfahrungen und neue Ideen aus Deutschland in vielfältiger Weise mit der ganzen Welt verbunden waren. Ein überraschender, grandios erzählter neuer Blick auf Deutschland, der zeigt, dass man nicht nur eine Weltgeschichte der Spanier, der Franzosen oder der Engländer schreiben kann – sondern auch eine faszinierende deutsche Geschichte aus globaler Sicht.
David Blackbourn, geboren 1949, ist Cornelius Vanderbilt Distinguished Chair of History Emeritus an der Vanderbilt University in Tennessee. Zuvor war er Coolidge Professor of History an der Harvard University und dort Leiter des Minda de Gunzburg Center for European Studies. Er ist einer der führenden Historiker, die sich mit der Entstehung des modernen Deutschlands beschäftigen. Sein zusammen mit Geoff Eley veröffentlichtes Buch Mythen deutscher Geschichtsschreibung (1980) entfachte eine Debatte um den deutschen »Sonderweg«. Blackbourns 2007 erschienene Studie Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der Deutschen Landschaft wurde von der Kritik begeistert aufgenommen.